Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf
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Vereinswappen | |||
Basisdaten | |||
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Name | Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 e.V. | ||
Gründung | 5. Mai 1895 | ||
Farben | Rot-Weiß | ||
Präsident | Peter Frymuth | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Uwe Weidemann | ||
Spielstätte | LTU arena | ||
Plätze | 51.500 | ||
Liga | Regionalliga Nord | ||
2006/07 | 10. Platz | ||
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Fortuna Düsseldorf (vollständiger Name: Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 e.V.) ist ein Fußballverein aus Düsseldorf.
Geschichte
1895–1963
Am 5. Mai 1895 wurde der Turnverein Flingern 1895 gegründet und entwickelte sich zu einem der ganz großen deutschen Traditionsvereine. Zielsetzung des Vereins war die „Körperertüchtigung und Bewegung“. Im Mai 1911 wurde der Fußballklub Alemania 1911 gegründet. Anderthalb Jahre später wurde dieser in Fußballklub Fortuna 1911 umbenannt, und Mitte 1913 schloss er sich mit dem am 1. Mai 1908 gegründeten Düsseldorfer Fußballklub Spielverein zum Düsseldorfer Fußballklub Fortuna 1911 zusammen. Dieser wiederum fusionierte am 15. November 1919 mit dem Turnverein Flingern 1895 zum Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895. Doch nicht die Glücksgöttin Fortuna stand als Namenspatronin Pate, sondern ein Pferdefuhrwerk einer Brotfabrik namens Fortuna, fiel den damaligen Mitbegründern ins Auge.
Am 11. Juni 1933 wurde der Verein Deutscher Meister, als er sich im Meisterschaftsendspiel, das in Köln stattfand, mit einem 3:0 gegen den FC Schalke 04 durchsetzen konnte. Bis heute ist dies der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Außerdem gelang dem Verein viermal der Einzug ins Pokal-Finale. Bedeutende Spieler waren während dieser Zeit Paul Janes, der von allen bisherigen Spielern des Vereins mit 71 Spielen die meisten Länderspiele bestritt, sowie Anton „Toni“ Turek, der 1954 beim „Wunder von Bern“ im Tor der deutschen Nationalmannschaft stand.
1963–1986
1966 gelang dem Verein erstmals der Aufstieg in die 1963 eingeführte Bundesliga, aus der er nach nur einer Saison allerdings wieder abstieg und in die er erst 1971 wieder zurückkehrte. Während dieser Zeit kam der Verein über den dritten Tabellenplatz allerdings nicht hinaus. Von 1972 bis 2002 nutzte die Fortuna das im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft 1974 komplett umgebaute Rheinstadion. Gesondert zu erwähnen ist außerdem der 7:1-Sieg der Fortuna über Bayern München am 9. Dezember 1978. Dies ist bis heute noch die höchste Auswärtsniederlage der Bayern in einem Pflichtspiel.
Ab 1973 war der Verein auch bei internationalen Turnieren beteiligt. So spielte er in den Jahren 1973/74 und 1974/75 im UEFA-Cup. Im Jahr 1979 wurde Düsseldorf zum ersten Mal DFB-Pokalsieger nach einem 1:0 n.V. gegen Hertha BSC Berlin durch einen Treffer von Wolfgang Seel. 1980 wurde er dies abermals nach einem 2:1 gegen den 1. FC Köln. Bis 2002 sollte das jedoch das letzte Mal gewesen sein, dass einem Verein die Titelverteidigung im DFB-Pokal gelang. Danach erreichte der Verein 1979 sogar das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger, das er am 16. Mai 1979 in Basel 3:4 n.V. gegen den FC Barcelona verlor. Darüber hinaus ist Fortuna Düsseldorf der einzige Verein in Deutschland, der im DFB-Pokal 18 Spiele hintereinander gewann (von 1978 bis 1981). Star des Vereins war während dieser Zeit Klaus Allofs, der damals auch in der Nationalmannschaft spielte und 1980 Europameister wurde.
1987 bis heute
Die späten achtziger sowie die neunziger Jahre waren von häufigen Auf- und Abstiegen geprägt. Nachdem Fortuna Düsseldorf zweimal hintereinander abgestiegen war (1992 Abstieg in die 2. Liga, 1993 Abstieg in die Oberliga Nordrhein), gelang ihm als zweitem Verein nach TSV 1860 München in der Geschichte der Bundesliga der Durchmarsch zurück in die 1. Liga (1994 Aufstieg in die zweite Bundesliga, 1995 Aufstieg in die erste Bundesliga). Von 1995 bis 1997 spielte Düsseldorf zuletzt in der Bundesliga. 1999 stieg Düsseldorf auch aus der 2. Bundesliga ab und spielt seitdem in den Amateurklassen - zwischen 2002 und 2004 sogar in der viertklassigen Oberliga. Damit ist die Fortuna die Mannschaft mit den meisten Auf- und Abstiegen in den ersten vier Ligen in den letzten 20 Jahren.
Um die Jahrtausendwende herum geriet der Verein dann in größere finanzielle Schwierigkeiten. Die Toten Hosen, die zu den prominentesten Fans des Vereins zählen, erklärten sich daraufhin bereit, den Verein zwei Jahre lang zu sponsern (von 2001 bis 2003) und den Verein darüber hinaus weiterhin zu fördern. Bereits 1989 hatten sie den Kauf des Spielers Anthony Baffoe mitfinanziert.

Das letzte Spiel der Fortuna im Rheinstadion fand am 3. März 2002 gegen Rot-Weiss Essen vor 21.000 Zuschauern statt (1:1). Im Herbst 2002 wurde dann das zuletzt 56.000 Zuschauer fassende Rheinstadion gesprengt, um einer zeitgemäßen Multifunktionsarena Platz zu machen. Die einzelnen Teile des Rheinstadions wurden versteigert, um den Verein aus den finanziellen Schwierigkeiten zu bringen. Die neue Arena (LTU arena) bietet Platz für 51.500 Zuschauer und dient seit der Saison 2005/06 als Hauptspielstätte, nachdem dort in der Vorsaison bereits vereinzelte „Spitzenspiele“ ausgetragen wurden.
Am 10. September 2004 hat Fortuna Düsseldorf ihr erstes Spiel in der LTU arena gegen den 1. FC Union Berlin absolviert (2:0). Bei diesem Spiel wurde mit 38.123 Zuschauern ein neuer Zuschauerrekord für die Regionalliga Nord aufgestellt. Die Heimspielstätte des Vereins war seit der Sprengung des Rheinstadions bis zum Beginn der Saison 2005/2006 das nach Modernisierung und Ausbau 8.700 Zuschauer fassende Paul-Janes-Stadion.
Am 14. März 2005 trennte der Verein sich von seinem Manager Thomas Berthold. Reiner Calmund wurde am 25. April 2005 in den Aufsichtsrat gewählt. Anhaltende Erfolglosigkeit der Mannschaft sowie schwerwiegende Fehler des Managements sorgten zu diesem Zeitpunkt dafür, dass die Fortuna sich erneut in akuter Abstiegsgefahr befand.
Zum Ende der Hinrunde der Saison 2005/2006 sah die Bilanz positiver aus, trotz des schwachen Starts mit 4 Niederlagen in Folge kam es zu einer Serie mit 23 Punkten aus 10 Spielen. Am Saisonende reicht es für Platz 5, nur 9 Punkte fehlten zu einem Aufstiegsplatz.
Fortuna Düsseldorf belegt mit 920 Punkten Platz 16 der ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga (Stand 06/2006).
Platzierungen der letzten 25 Jahre
Sämtliche Platzierungen ab der Saison 1913/14 finden sich unter Fortuna Düsseldorf/Platzierungen.
Saison | Liga | Platz | Spiele | S | U | N | Tore | Punkte |
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82/83 | Bundesliga | 10 | 34 | 11 | 8 | 15 | 63:75 | 30-38 |
83/84 | Bundesliga | 15 | 34 | 11 | 7 | 16 | 63:75 | 29-39 |
84/85 | Bundesliga | 15 | 34 | 10 | 9 | 15 | 53:66 | 29-39 |
85/86 | Bundesliga | 14 | 34 | 11 | 7 | 16 | 54:78 | 29-39 |
86/87 | Bundesliga | 17 | 34 | 7 | 6 | 21 | 42:91 | 20-48 |
87/88 | 2. Bundesliga | 5 | 38 | 20 | 6 | 12 | 63:38 | 46-30 |
88/89 | 2. Bundesliga | 1 | 38 | 19 | 11 | 8 | 85:52 | 49-27 |
89/90 | 1. Bundesliga | 9 | 34 | 10 | 12 | 12 | 41:41 | 32-36 |
90/91 | 1. Bundesliga | 12 | 34 | 11 | 10 | 13 | 40:49 | 32-36 |
91/92 | 1. Bundesliga | 20 | 38 | 6 | 12 | 20 | 41:69 | 24-52 |
92/93 | 2. Bundesliga | 21 | 46 | 11 | 12 | 23 | 45:65 | 34-58 |
93/94 | Oberliga Nordrhein | 1 | 30 | 23 | 6 | 1 | 65:23 | 52-8 |
94/95 | 2. Bundesliga | 3 | 34 | 15 | 13 | 6 | 51:35 | 43-25 |
95/96 | 1. Bundesliga | 13 | 34 | 8 | 16 | 10 | 40:47 | 40 |
96/97 | 1. Bundesliga | 16 | 34 | 9 | 6 | 19 | 26:57 | 33 |
97/98 | 2. Bundesliga | 7 | 34 | 13 | 7 | 14 | 52:54 | 46 |
98/99 | 2. Bundesliga | 18 | 34 | 5 | 13 | 16 | 35:59 | 28 |
99/00 | Regionalliga West/Südwest | 6 | 36 | 13 | 14 | 9 | 53:35 | 53 |
00/01 | Regionalliga Nord | 16 | 36 | 13 | 3 | 20 | 46:52 | 42 |
01/02 | Regionalliga Nord | 17 | 34 | 8 | 8 | 18 | 36:57 | 32 |
02/03 | Oberliga Nordrhein | 8 | 32 | 12 | 10 | 10 | 47:49 | 46 |
03/04 | Oberliga Nordrhein | 2 | 34 | 21 | 8 | 5 | 60:30 | 71 |
04/05 | Regionalliga Nord | 8 | 36 | 12 | 13 | 11 | 46:42 | 49 |
05/06 | Regionalliga Nord | 5 | 36 | 18 | 9 | 9 | 62:47 | 63 |
06/07 | Regionalliga Nord | 10 | 36 | 13 | 12 | 11 | 50:47 | 51 |
Aktueller Kader
Torhüter
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Abwehr
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Mittelfeld
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Angriff
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Bekannte Spieler
- Jörg Albertz, 150 Bundesligaspiele, drei A-Länderspiele
- Klaus Allofs, Europameister und Vize-Weltmeister, heute Sportdirektor von Werder Bremen
- Thomas Allofs, jüngerer Bruder von Klaus Allofs, heute Mitglied des Fortuna-Vorstands
- Jörn Andersen, norwegischer Fußballspieler
- Anthony Baffoe, Nationalspieler von Ghana, heute Sportmoderator
- Heiner Baltes, Stammspieler als Verteidiger in den 1970er Jahren
- Manfred Bockenfeld, Nationalspieler
- Rudolf "Rudi" Bommer, Nationalspieler, heute Trainer des MSV Duisburg
- Kurt Borkenhagen, ehemaliger Nationalspieler von 1952
- Andrzej Buncol, polnischer Nationalspieler
- Richard Cyron, polnischer Fußballspieler
- Sven Demandt, 35 Tore für Fortuna in der Zweitligasaison 1988/89
- Jupp Derwall, Nationalspieler und späterer Bundestrainer
- Igor Dobrowolski, russischer Nationalspieler
- Sergej Juran, russischer Nationalspieler
- Ralf Dusend, Stammspieler in den 1980er Jahren
- Rainer Geye, Nationalspieler
- Holger Fach, Nationalspieler
- Paul Janes, Ehemaliger Rekordnationalspieler des DFB
- Darko Pančev, früher Inter Mailand, Roter Stern Belgrad
- Werner Kriegler,Deutscher Fussballer spielte bei Fortuna Düsseldorf in der Abwehr und schoss 10 Bundesliga Tore.
- Toni Turek, Nationalspieler, Weltmeister 1954
- Wolfgang Seel, 6 A-Nationalspiele für Deutschland, 361 Bundesligaspiele, 79 Tore, spielte zwischen 1973 bis 1982 bei Fortuna
- Gerd Zewe, Bundesligarekordspieler der Fortuna mit 440 Partien, 4 A-Nationalspiele
- Georg Koch, Torhüter von 1992-1997, Aufstieg bis in die Bundesliga, *1972
Trainer
- Aleksandar Ristić, 1987 - 1990
- Tim Kamp, 2000
- Aleksandar Ristić, 2000 - 2001
- Uwe Fuchs, 2001
- Tim Kamp, 2001 - 2002
- Stefan Emmerling, 2002
- Slavko Petrovic, 2002 - 2003
- Massimo Morales, 2003 - 2004
- Uwe Weidemann, seit 2004
Chronologie aller Trainer seit 1924
Stadien
- Lichtplatz (1908 - 1919)
- Vennhauser Straße (1919 - 1930)
- Paul-Janes-Stadion (1930 - 1972 und 2002 - heute (Ausweichstätte))
- Rheinstadion (1972 - 2002)
- LTU arena seit 2005
Literatur
Bolten, Michael: "Alles andere ist nur Fußball". Die Geschichte von Fortuna Düsseldorf. Die Werkstatt: Göttingen 2005. ISBN 3-89533-505-3
Steffes-holländer, Michael: "Sind wir nur ein Karnevalsverein?"
Jacobs, Werner: "100 Jahre Fortuna Düsseldorf 1895-1995 Die Chronik einer 100jährigen Leidenschaft" Düsseldorf 1994
Jacobs, Werner: "Die launische Diva 20 Jahre Fussball-Bundesliga" Düsseldorf 1995. ISBN 3-9804284-1-9
Wolfgang Niersbach: "85 Jahre Fortuna Düsseldorf" Dasbach Verlag GmbH: Taunusstein 1980
Schoppe, Ralf J.: "Fortuna Düsseldorf - Aus dem Familienalbum eines großen Fußballvereins" Droste Verlag: Düsseldorf 1974. ISBN 3-7700-0390-X
Weblinks
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