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Apocalypto

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Film
Titel Apocalypto
Produktionsland USA
Originalsprache Maya von Yucatán
Erscheinungsjahre 2006
Länge 139 Minuten
Stab
Regie Mel Gibson
Drehbuch Mel Gibson
Farhad Safinia
Produktion Mel Gibson
Bruce Davey
Musik James Horner
Kamera Dean Semler
Schnitt Kevin Stitt
John Wright
Besetzung

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Apocalypto ist ein US-amerikanisches Action-Drama von Regisseur Mel Gibson aus dem Jahr 2006. Der Film kam am 8. Dezember 2006 in die US-amerikanischen Kinos und führte dort am Startwochenende die Hitliste an, in deutschen Kinos startete er am 14. Dezember 2006.

Die Handlung des Films spielt zur Zeit des Indianervolks der alten Maya in Mesoamerika vor 600 Jahren, noch vor der spanischen Kolonialisierung Amerikas. Der Film wird ausschließlich in der Maya-Sprache Mayathan gesprochen. Die Dialoge sind für die Zuseher, die nicht Mayathan sprechen, einzig über Untertitel erfassbar.

== Handlung == [vorsicht spoiler] Der Jäger Jaguar Paw lebt mit seiner hochschwangeren Frau, seinem Sohn und seinem Vater in einem idyllischen Dorf im mesoamerikanischen Dschungel. Als sein Dorf eines Tages von den Maya angegriffen wird, muss er miterleben, wie sein Vater vor seinen Augen getötet wird. Es gelingt ihm noch, seine Frau und seinen Sohn in einem Erdloch (vermutlich ein kleiner Cenote) in Sicherheit zu bringen. Zusammen mit anderen Mitgliedern seines Stammes gerät Jaguar Paw in Gefangenschaft und wird in eine Stadt der Feinde gebracht.

In der Stadt werden die gefangenen Frauen als Sklaven verkauft, die Männer werden blau bemalt und dann zu einer Pyramide gebracht, wo sie rituell geopfert werden. Als Jaguar Paw an der Reihe ist, verfinstert sich die Sonne, was der Priester als ein Zeichen betrachtet, dass der Sonnengott keine weiteren Menschenopfer mehr benötigt.

Jaguar Paw und die anderen Opfer werden zu einem Feld gebracht, wo sie um ihr Leben laufen müssen, während sie mit Pfeilen beschossen werden. Jaguar wird von einem Pfeil in die Seite getroffen und bleibt am Boden liegen. Der Sohn von Leitwolf will ihn daraufhin umbringen, es gelingt Jaguar jedoch, den Spieß umzudrehen und Leitwolfs Sohn zu töten. Anschließend flieht er, mit Leitwolf und seinen Männern im Rücken, in den Wald. Hier fühlt sich Jaguar sofort heimisch und es gelingt ihm, seine Verfolger bis auf zwei Männer auszuschalten. Er kann den beiden Überlebenden entkommen, als diese durch die Ankunft spanischer Schiffe abgelenkt werden. Jaguar gelangt schließlich in sein verwüstetes Dorf zurück, wo seine Frau im Erdloch (Cenote) mittlerweile ein Kind zur Welt gebracht hat. Zusammen mit diesen beiden sowie seinem ersten Sohn macht er sich am Ende des Films auf die Suche nach einem neuen Anfang für sich und seine Familie.

Kritiken

  • The New Yorker nannte den Film ein „pathologisches Kunstwerk“. Mel Gibson sei „in mancher Hinsicht ein Narr“, aber er habe „gelernt, wie man eine Geschichte erzählt und mit dem Erzählen den Puls des Betrachters beschleunigt“. Man müsse „diese grundlegende Gabe bewundern, ungewöhnlich, wie sie im Hollywood dieser Tage ist.“ Man müsse sich aber zugleich fragen, welche Obsessionen ihr Antrieb seien.[1]
  • Die Zeitschrift Cinema bezeichnete den Film als „bildgewaltig, emotionsgeladen und voller Anmut“.[2]
  • Andere Kritiken werfen dem Film vor, das Klischee von den blutrünstigen Ureinwohnern Amerikas zu bekräftigen.[3]
  • Der Leiter der Abteilung für Altamerikanistik und Ethnologie der Universität Bonn, Nikolai Grube, bezog scharf gegen den Film Stellung. Der Film beanspruche Authentizität, dabei sei einfach alles falsch: Urwald, Kostüme, Physiognomie der Schauspieler, Sprache. Die Tempel seien im 16. Jahrhundert, als die Spanier nach Amerika kamen, längst nicht mehr benutzt worden. Die überraschte Reaktion auf die Sonnenfinsternis sei unrealistisch, weil die Maya diese hätten vorausberechnen können. Vor allem aber – und dies sei der gröbste Fehler – seien Menschenopfer für die Maya gar nicht nachgewiesen. Die Kultur der Maya habe sich zwar nicht mehr auf dem Zenit befunden, aber habe noch durchaus friedlich funktioniert. Die Maya würden so durch den Film von Opfern zu Tätern gemacht, was skandalös sei.[4]

Auszeichnungen

Apocalypto wurde für drei Academy Awards nominiert: Für den besten Ton, den besten Tonschnitt sowie für das beste Makeup. Er wurde außerdem für den Golden Globe Award, BAFTA-Award, BFCA-Award und Satellite Award als bester fremdsprachiger Film nominiert.

Hintergründe

  • Es wurde versucht, den Film in Mayathan, yukatekischem Maya, der Maya-Sprache von Yucatán, zu drehen. Die Sprache wird von ca. einer Million Personen in Mexiko gesprochen und gilt als eine der wichtigsten mexikanischen Sprachen. Das yukatekische Maya, das im Film gesprochen wird, habe aber einen starken Akzent und sei für einen Muttersprachler unverständlich, so Prof. Grube von der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn.

Trivia

Zwar spielt Mel Gibson im Film nicht selbst mit, aber im Teaser ist er bei ca. 1:46 min in einem Bild kurz zu sehen.

Quellen

  1. Anthony Lane: Fighting Men, Filmkritik zu Apocalypto in The New Yorker, 18. Dezember 2006, S. 100
  2. Kritik zum Film in der Zeitschrift Cinema
  3. Kritik zum Film durch das Independent Media Center (englisch)
  4. NZZ am Sonntag, 21. Januar 2007, Nr. 3, S. 78