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Rhein-Ruhr-Express

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Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) ist ein geplanter Regionalzug, der ab dem Jahr 2015 im Rheinland und Ruhrgebiet als Premiumangebot des Regionalverkehrs „mit gehobener Ausstattung“ zwischen Regionalexpress und IC/ICE angesiedelt sein soll. Der RRX soll zum Nahverkehrspreis genutzt werden können.

Vorgeschichte

Im Gegensatz zum Metrorapid, der als Magnetschwebebahn (Transrapid) zwischen Dortmund und Düsseldorf gebaut werden sollte, ist der Rhein-Ruhr-Express als herkömmliches Rad-/Schiene-System vorgesehen. Dieser soll ebenfalls das Rückgrat des ÖPNV im dichten Takt der Region Rhein/Ruhr darstellen.

Ursprüngliche Planungen der Deutschen Bahn und der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen sahen einen 10-Minuten-Takt zwischen Dortmund und Köln vor.

Der Fahrgastverband PRO BAHN NRW und der Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen (VCD NRW), verfolgen in ihren Vorschlägen eine andere Strategie. Nach ihren Vorstellungen soll der Rhein-Ruhr-Express über Dortmund und Köln hinaus verlängert werden und so die Vorteile eines dichten Taktes zwischen diesen Städten mit schnellen Direktverbindungen in die Region verbinden.

Im Januar 2005 wurde vom Bundesverkehrsministerium, vom Landesverkehrsministerium NRW und von der Deutschen Bahn eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Demnach sollen vorrangig die Ausbaustrecke Duisburg–Düsseldorf und die Großknoten Köln und Dortmund ausgebaut werden. Der Bund sagte für 2006 bis 2008 Investitionsmittel in Höhe von 250 Millionen Euro zu und erklärte sich bereit, später weitere Mittel zur Verfügung stellen. Der im Oktober 2006 vorgelegte „Investitionsrahmenplan (IRP) von 2006 bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes“ sieht den „Ausbau der auf der Strecke befindlichen Knoten, insbesondere Köln und Dortmund, sowie die Ausbaustrecke Düsseldorf–Duisburg“ vor.

Der Nordrhein-Westfälische Verkehrsminister Oliver Wittke rechnet mit einem Zuwachs um 31.000 Fahrgäste pro Tag.

Rahmenvereinbarung

Am 16. November 2006 wurde eine Rahmenvereinbarung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Bund und der Deutschen Bahn unterzeichnet. Die bestehende Trasse zwischen Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Dortmund soll dabei für den RRX ausgebaut werden. Zum Einsatz kommen sollen beschleunigungsstarke, 160 km/h schnelle Fahrzeuge. Die Baumaßnahmen sollen 2011 beginnen, der erste RRX soll dann 2015 rollen.

Insgesamt sollen sechs Linien eingerichtet werden. Dabei soll die Stammstrecke zwischen Köln-Deutz und Dortmund von vier Linien im 15-Minuten-Takt bedient werden, die Strecke zwischen Düsseldorf und Oberhausen von zwei Linien im Halbstunden-Takt. Die Planungen sehen vor, zwischen Düsseldorf Hbf und Duisburg Hbf durch die dann insgesamt sechs Linien einen Grundtakt zu realisieren, bei dem durchschnittlich alle zehn Minuten ein RRX fährt. Endpunkte der Linien sollen dann Münster, Minden, Koblenz, Aachen sowie der Flughafen Köln/Bonn sein.

Der Bund hat die Gesamtkosten auf 1,4 Milliarden Euro beziffert. 1,3 Milliarden entfallen dabei auf den Ausbau der Gleisanlagen, 56 Millionen für die Ausbau der Bahnhöfe. Allein der Ausbau zwischen Düsseldorf und Duisburg von vier auf sechs Gleise kostet 900 Millionen Euro. Zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf-Benrath ist ein viergleisiger Ausbau vorgesehen.

Am 19. Dezember 2006 wurde eine Vereinbarung zur Aufnahme der konkreten Planung unterzeichnet, hierfür stellt der Bund 20 Millionen Euro zur Verfügung. Der Bau soll ab 2009 in sieben Stufen erfolgen.

Auswirkungen

Zur Gegenfinanzierung der Kosten die der Bund beim RRX übernehmen wird, soll die Fernverkehrsleistung in NRW um rund 1/7 gesenkt werden. Diverse Fernverkehrsverbindungen würden entfallen bzw. an den Umsteigebahnhöfen an zum RRX enden (z.B. aus Süden kommend in Köln, aus Westen kommend in Dortmund und aus Norden kommend in Münster). Hiermit könnte der Bund seine Zahlungen kompensieren. Ebenfalls werden dann künftig nicht mehr alle Bahnhöfe durch den RRX bedeint. U.a. werden die heutigen Regionalexpress Haltepunkte Bochum-Wattenscheid, Dortmund-Kurl, Düsseldorf Benrath, Köln Mülheim und einige mehr nicht mehr angebient. Teilweise erfolgt aber weiterhin die Bedienung durch die S-Bahn. Der Halt Leverkusen Mitte wurde als Systemhalt aufgenommen, in Mülheim an der Ruhr Hauptbahnhof sehen neuste Planungen keinen Halt mehr vor. In Mülheim würde dann künftig nur noch die S-Bahn halten.