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Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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Gründung 1402 (Erstgründung)
1582 (Wiedergründung)
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Bundesland Bayern
Land Deutschland
Leitung Prof. Dr. Axel Haase
Studierende 20.336 (WS 2006/07)
Professoren 266
Jahresetat ca. 250 Mio.€ (2006)
Die Neue Universität am Sanderring, das 1896 errichtete Hauptgebäude der Uni Würzburg.

Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg gehört zu den Hochschulen mit einer sehr langen Tradition: Sie wurde am 10. Dezember 1402 durch Fürstbischof Johann von Egloffstein als „Hohe Schule zu Würzburg“ gegründet. Sie ist somit die älteste Universität Bayerns.

Studentenzahl

Im Wintersemester 2006/07 sind an der Universität Würzburg 20.336 Studierende eingeschrieben, davon 11.586 Studentinnen und 8.750 Studenten. Der Frauenanteil beträgt damit rund 57 Prozent.

Studiengänge

Der internationale Studiengang Space Master, der Bayerische Elite-Studiengang FOKUS Physik, die Technische Informatik, die Biomedizin, Modern China (B.A.), das Executive MBA-Programm Business Integration oder der Diplom-Ingenieur-Studiengang Nanostrukturtechnik sowie der Studiengang "Technologie der Funktionswerkstoffe": Das sind die jüngsten "Kinder" unter den zahlreichen Studiengängen der Uni Würzburg, zu denen auch Studiengänge wie der Aufbaustudiengang in Europäischem Recht gehören.

Fakultäten

Bei der Neugründung 1582 gab es zunächst die Fakultäten für Theologie und Philosophie, welchen bald die Juristische und die Medizinische Fakultät folgten. In der weiteren Entwicklung kamen 1937 eine Mathematisch-Naturwissenschaftliche (entstanden aus der Fakultät Philosophie) und 1968 eine Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät dazu. 1972 folgte Pädagogik als siebte Fakultät. Bei der Hochschulreform 1974 wurde die Struktur völlig verändert; es entstanden schließlich zunächst 13 Fakultäten, ehe Pädagogik 1977 aufgelöst und anderen Fakultäten zugeordnet wurde. Heute hat die Universität 12 Fakultäten:

  1. Katholisch-Theologische Fakultät
  2. Juristische Fakultät
  3. Medizinische Fakultät
  4. Philosophische Fakultät I (Altertums- und Kulturwissenschaften)
  5. Philosophische Fakultät II (Neuphilologien, Geschichte, Kunstgeschichte)
  6. Philosophische Fakultät III (Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften)
  7. Fakultät für Biologie
  8. Fakultät für Chemie und Pharmazie
  9. Fakultät für Geowissenschaften
  10. Fakultät für Mathematik und Informatik
  11. Fakultät für Physik und Astronomie
  12. Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Geschichte

Erste Gründung 1402

Durch das frühe Jahr 1402 der Erstgründung reiht sich Würzburg zwar ein in die Gruppe der Städte mit den ältesten Universitäten im damals deutschsprachigen Raum - Prag (1348), Heidelberg (1386), Köln (1388) und Erfurt (1392) - doch bereits kurze Zeit nach dem Tod des Fürstbischofs Egloffstein musste der Lehrbetrieb ausgesetzt werden. Gründe für den Niedergang waren neben der mangelhaften Finanzierung und der Ermordung des Kanzlers der Universität durch seinen Kammerdiener angeblich auch der ausschweifende Lebensstil der Studenten.

Neugründung 1582

Alte Universität Würzburg, "Collegium der Hochenschuel zu Würtzburg"
Turm der Neubaukirche, der früheren Kirche der Julius-Maximilians-Universität. Heute wird das Gebäude als Festsaal und Aula benutzt.

Es dauerte über 150 Jahre, bis 1582 der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (15451617) die Universität erneut gründete. Dieses Mal war die Finanzierung allerdings besser abgesichert und auch die Vorschriften für die Studenten waren strenger: Sie mussten beispielsweise zu dieser Zeit katholisch sein. Das Siegel entstand erst im darauffolgenden Jahr, weswegen dort das Jahr 1583 zu sehen ist.

Nicht-Katholiken öffnete sich die Universität erst mit der von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn im Jahr 1734 neu verfassten Studienordnung. Ihren kirchlich-katholischen Charakter verlor die Einrichtung allerdings erst im frühen 19. Jahrhundert während des Übergangs von Würzburg in die bayrische Herrschaft.

Universität und Stadt

Die Stadt Würzburg ist stark von ihren Hochschulen geprägt: Heute sind hier rund 20.000 Studenten und Studentinnen an der Universität eingeschrieben. Hinzu kommen rund 7000 Studierende der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und an die 750 an der Hochschule für Musik. Die Studierenden machen damit gut 20 Prozent der Bevölkerung Würzburgs aus (ca. 130.000).

Mit ihren insgesamt über 10.000 Beschäftigten gehören die Universität und ihr Klinikum zu den größten Arbeitgebern in der Region.

Durch das historische Wachstum sind die Institute und Kliniken der Julius-Maximilians-Universität über das ganze Stadtgebiet verteilt. Einrichtungen befinden sich unter anderem an folgenden Orten:

Dallenberg (Botanik mit Botanischem Garten, Pharmazeutische Biologie), Grombühl (Medizin, Unikliniken), Am Hubland (Unibibliothek, Rechenzentrum, Biozentrum, Germanistik, Anglistik, Romanistik, Kunstgeschichte, Geschichte, Chemie, Pharmazie, Lebensmittelchemie, Physik, Astronomie, Mineralogie, Mathematik, Informatik, Geologie, Geographie, Teile der Pädagogik, Neues Sportzentrum, Robotikhalle), Wittelsbacherplatz (Soziologie, Politische Wissenschaft, Pädagogik, Sonderpädagogik), Neue Universität am Sanderring (Wirtschaftswissenschaften, Theologie), Residenz (Altphilologie, Ägyptologie, Orientalistik, Philosophie), Alte Universität Domerschulstraße (Jura), Innenstadt und Pleich (Geologie, Paläontologie, Zentrum für Infektionsforschung, Zahnmedizin), Röntgenring (Anatomie, Physiologie, Psychologie), Versbacher Straße (Pharmakologie, Toxikologie, Rudolf-Virchow-Zentrum, Virologie, Medizinische Strahlenkunde). Diese Liste ist nicht vollständig.

Nobelpreisträger

Für Forschungen an der Universität

Zumindest teilweise an der Universität tätig

Sonstiges

  • Im Turm der Neubaukirche (Aula der Universität) befindet sich eins von vier Carillons in Bayern, auf dem jeden Mittwoch um 17 Uhr ein öffentliches Konzert (ca. 30 Minuten) dargeboten wird.