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TW 2000

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TW 2000
TW 2000 vehicle
Spurbreite 1435 mm
Design Jasper Morrison
Anzahl 144 (96 davon TW 2500)
Baujahr 1997 - 2000
Achsfolge Bo'2Bo'
Leistung 100 kW normal, 146 kW maximal
Länge 25,820 m
(TW 2500: 24,705 m)
Breite 2,650 m
(2,450 mm unten)
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Plätze 54 Sitzplätze (8 klappbar)
101 Stehplätze
Kupplung Scharfenberg
Hersteller Wagenkasten, Stossdämpfer
Linke-Hofmann-Busch GmbH, Salzgitter

Elektrische Systeme und Stromabnehmer
Siemens AG Verkehrstechnik, Erlangen
weitere Installationen
üstra, Hannover
Design
Jasper Morrison Office for Design, London
Kupplungskämme
Schließ- und Sicherungssysteme GmbH,
Mühlhausen

Stadtbahn Typ TW 2500 der Stadtbahn Hannover auf der Linie 4, Richtung Roderbruch im Bahnhof Kröpcke

Der TW 2000 oder TW 2500 ist ein Stadtbahntyp, der bei der Stadtbahn Hannover eingesetzt wird.

Allgemeines

Ab 1998 wurde der neue Fahrzeugtyp TW 2000 in Dienst gestellt. Bis zur Expo 2000 wurden 144 Wagen beschafft, von denen 96 als „Eineinhalb-Richtungs-Fahrzeuge“ mit nur einem Führerstand ausgeführt sind. Mit Fahrzeugnummern ab 2501 bezeichnet werden diese Wagen ausschließlich paarweise eingesetzt. Die übrigen 48 Fahrzeuge sind, wie auch die TW 6000 vollständig Zwei-Richtungs-fähig und haben Seriennummern ab 2001.

Weil die TW-2000-Fahrzeuge lediglich 25 Meter lang sind, ist das Kuppeln dreier Fahrzeuge im Linienbetrieb problemlos möglich. Auf den Linien 1 und 4 werden seit ca. 2001 Drei-Wagen-Züge im Berufsverkehr eingesetzt; auf der Linie 3 seit Juni 2006. Im Messeverkehr sind auch 100 Meter lange Vier-Wagen-Züge auf den Linien zum Messegelände im Einsatz.

Da die äußeren Türen der TW-2000-Fahrzeuge nicht am Wagenende liegen, können die Bahnsteige etwa 10 Meter kürzer als die längsten eingesetzten Zugverbände sein. In Laatzen und Langenhagen wurden in den 1990er Jahren allerdings Bahnsteige gebaut, die immer noch zu kurz für die dort seit ca. 2001 eingesetzten Drei-Wagen-Züge sind. Hier werden die erste und die letzte Tür des Zuges beim Halt nicht geöffnet.

Wegen der im Vergleich zum TW 6000 größeren Breite können die TW 2000 noch nicht auf allen Strecken des Stadtbahnnetzes verkehren. Für TW 2000 gesperrt sind folgende Streckenabschnitte:

Buchholz - Fasanenkrug (Linie 7), Schwarzer Bär - Empelde (Linie 9), Hogrefestraße - Stöcken und Nackenberg - Anderten (Linie 5), Goetheplatz - Aegidientorplatz (Linien 10 und 17), Glocksee - Ahlem (Linie 10)

Technik

Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal der neuen Wagen ist ihre silbern glänzende Außenhaut, die ihnen den Spitznamen „Silberpfeil“ eingebracht hat. Außerdem ist der Wagenkasten nun 2,65 Meter breit, auf Bodenhöhe allerdings auf 2,40 Meter reduziert, damit die Wagen die bestehenden und auf diese Breite ausgerichteten Hochbahnsteige anfahren können. Die Sitze sind weitgehend in Längsrichtung angeordnet, was im Vorfeld der Beschaffung zu kontroversen Diskussionen geführt hat. Höchstgeschwindigkeit, Beschleunigungs- und Bremsverhalten entsprechen denen der TW 6000. TW 2000 und TW 6000 sind mechanisch untereinander kuppelbar, allerdings nicht elektrisch, sodass der einzige Zweck gegenseitiges Abschleppen ist.

Statt mechanischer Klapptüren werden beim TW 2000 pneumatische Schiebetüren eingesetzt, die aber etwas langsamer schließen. Die mit Holz verkleideten Sitze sind ergonomisch geformt. Ein weiches weißes Licht aus Leuchtstoffröhren sorgt für eine angenehme Atmosphäre.

Der TW 2000 ist mit mehreren paarweise angeordneten TFT-Bildschirmen ausgestattet, die den Fahrgästen damit erstmals das von X-CITY MEDIEN betreute Fahrgastfernsehen bietet.

Außerdem wurde vor einigen Jahren in einigen „Silberpfeilen“ ein Video-Überwachungssystem installiert. Dieses soll die Wagen vor Vandalismus schützen und den Fahrgästen mehr Sicherheit bieten. Die Aufnahmen werden dabei auf einem Festspeicher im Führerstand gespeichert und nach 24 Stunden wieder überschrieben, falls keine besonderes Ereignisse vorgekommen sind, die eine Auswertung der Aufzeichnungen erfordern.

Anders als beim TW 6000 hat es bei der 2000er-Reihe keine umfangreichen Tests oder gar Vorserienfahrzeuge gegeben. Lediglich der Führerstand wurde testweise in einen Wagen der TW-6000-Baureihe eingebaut, um die Ergonomie zu prüfen. Bei Inbetriebnahme der TW 2000 kam es deshalb zu zahlreichen Kinderkrankheiten, deren hartnäckigste wohl die Probleme mit der Trittstufenmechanik war: Zeitweise war an jedem Wagen der TW-2000-Serie mindestens eine Tür nicht funktionsfähig. Außerdem wird die Elektronik des Wagens durch ein auf einem 386er basierendem System gesteuert, welches ab und zu Fehlfunktionen hat. Der dann erforderliche Reboot dauert mehrere Minuten bis die Bahn wieder fahrtauglich ist.

Auch nach Jahren des Einsatzes konnten die Wagen noch mit unangenehmen Überraschungen aufwarten: Im Herbst 2004 stand kurzfristig der Einsatz der gesamten TW-2000-Flotte zur Disposition, nachdem mehrfach ohne ersichtlichen Grund Achslager heiß gelaufen waren und eine Gefährdung des Betriebes nicht ausgeschlossen werden konnte. Kurzfristig wurde das Problem durch verstärkten Einsatz noch verfügbarer TW 6000 und regelmäßige Überprüfung der noch betriebenen TW 2000 gelöst. Dabei mussten die Fahrgäste im laufenden Betrieb das Fahrzeug auf dem Betriebshof wechseln, der geräumte Zug wurde dann in der Arbeitsgrube auf erhöhte Temperaturen der Achslager geprüft. Nach einigen Wochen waren sämtliche Züge mit Temperaturfühlern in den Achslagern ausgestattet, die rechtzeitig ein heiß laufendes Lager erkennen und melden können. Langfristig ist der Austausch sämtlicher Achslager im Zuge der üblichen Wartungsarbeiten geplant.