Schwandorf
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Schwandorf ist eine Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis Schwandorf im Regierungsbezirk Oberpfalz in Ostbayern.
Geografie
Geografische Lage
Schwandorf liegt in der Oberpfalz, an der Schnittstelle von vier Senken, in der Schwandorfer Bucht. Von Nord nach Süd durchzieht die Naab das Stadtgebiet. Die Natur hat hier im Naabtal eine breite Ebene geschaffen. Die Ränder der Ebene sind von Eisen-Sandsteinhöhen umgeben. Als Insel erhebt sich der Kreuzberg aus der Ebene. Einst lag dieser weit vor den Toren der Stadt, heute ist er von der Siedlung umringt und der Berg ragt als „grüne Insel“ aus dem „Häuser-Meer“.
Stadtgliederung
In die bis 1972 kreisfreie Stadt Schwandorf wurden folgende Gemeinden eingegliedert:
durch Vertrag vom 1. Juli 1972
- Gemeinde Ettmannsdorf bestehend aus den Ortsteilen Dachelberg, Egidienberg, Ettmannsdorf, Löllsanlage, Obersitzenhof und Sitzenhof
- Gemeinde Fronberg bestehend aus den Ortsteilen Fronberg, Irlaching, Irrenlohe und Münchshöfe
- Gemeinde Haselbach bestehend aus den Ortsteilen Dauching, Haselbach, Irlbach, Matthiaszeche und Moserhütte
- Gemeinde Krondorf bestehend aus den Ortsteilen Krondorf und Richt
- Gemeinde Kronstetten bestehend aus den Ortsteilen Bössellohe, Charlottenhof, Freihöls, Holzhaus, Kronstetten, Lindenlohe und Prissath
- aus der Gemeinde Alberndorf die Ortsteile Höflarn, Nattermoos und Niederhof
durch Bürgerentscheid zum 1. Juli 1972
- aus der Gemeinde Pittersberg die Ortsteile Distlhof und Kreith
durch Regierungsbeschluss vom 1. Juli 1976
- Gemeinde Göggelbach mit den Ortsteilen Göggelbach, Krainhof und Naabsiegenhofen
durch Regierungsbeschluss vom 1. Mai 1978
- Gemeinde Bubach bestehend aus den Ortsteilen Auhof, Bubach, Doblergut, Kreuzbügerl, Strengleiten und Waltenhof. Bereits zum 1. Januar 1970 schloss sich die Gemeinde Wiefelsdorf bestehend aus den Ortsteilen Altenried, Neuried, Strießendorf, Wiefelsdorf und Wöllmannsbach der Gemeinde Bubach an.
- Gemeinde Dachelhofen bestehend aus den Ortsteilen Büchelkühn, Dachelhofen, Lange Meile und Neuwolferlohe
- Gemeinde Klardorf bestehend aus den Ortsteilen Klardorf, Oberweiherhaus, Stegen, Unterweiherhaus und Zielheim
- Gemeinde Naabeck bestehend aus den Ortsteilen Naabeck, Spielberg und Ziegelhütte
- Gemeinde Neukirchen bestehend aus den Ortsteilen Bügerlhof, Grain, Haarhof, Hartenricht, Kager, Krumbach, Krumlengenfeld, Neukirchen, Schneckenberg und Siegenthann
durch Anschluss vom 1. Januar 1979
- aus der Gemeinde Büchheim der Ortsteil Kapflhof
Geschichte
Allgemeine Geschichte
Erstmals schriftlich erwähnt wurde Schwandorf 1006 als „Suanicondorf“. Vorgeschichtliche Funde z.B. ein Angelhaken aus der Bronzezeit oder Urnengräber aus der Urnenfelderzeit (1200 bis 800 v.Chr.) im Postgarten lassen eine deutlich frühere Besiedlung vermuten. Bereits 1234 war der Ort Sitz eines wittelbachischen herzoglichen Amtes. Im Jahre 1286 war Schwandorf bereits Sitz eines Dekans und somit auch in kirchlicher Sicht Mittelpunkt auf dem Nordgau. Am 5. Januar 1299 erhielt der Markt eine städtische Verfassung, aber erst ab 1446 lassen sich vollständige Stadtrechte nachweisen.
Während des Landshuter Erbfolgekriegs wurde die Stadt 1504 fast vollständig zerstört. Ab 1505 bis zur Bayerischen Einigung 1777 gehört die Stadt zum Herzogtum Pfalz-Neuburg.
Trotz der geografischen Randlage im Herzogtum war die Stadt wirtschaftlich weiterhin im Mittelpunkt und es entstanden in dieser Zeit die meisten heute noch erhaltenen Bauwerke. Am 12. Dezember 1859 eröffnete die Bahnlinie Nürnberg-Schwandorf-Regensburg. 1863 mit der Eröffnung der Bahnstrecke nach Weiden war Schwandorf Eisenbahnknotenpunkt.
Nachdem Schwandorf 1920 kreisfrei geworden war, blieb sie es bis zum Jahre 1972. Im Zuge der Verwaltungsreform wurde Schwandorf dem neugeründeten Großlandkreis eingegliedert, erhielt den Sitz des Landratsamtes und die Bezeichnung Große Kreisstadt.
Leben an der Naab
Die Naab als der wichtigste Lebensquell für die Stadt dürfte auch Ursache für deren Gründung gewesen sein. Hier in der flachen Schwandorfer Bucht teilt sie sich in drei Arme und wird so niedrig, dass eine bequeme Furt durch das Wasser möglich ist. Bereits zur Römerzeit war die Naab ein wichtiger Handelsweg von Süd nach Nord sowohl auf dem Land- als auch auf dem Wasserweg. Der Kreuzungsbereich von Straße und Wasser bot sich für eine Siedlung geradezu an. Bereits 1158 ist eine Schiffslände bezeugt. Salz und Eisen gehörten zu den wichtigsten Handelsgütern.
Mit Hilfe von Salz wurden die Fische der Naab zur Handelsware. Man bewirtschaftete zudem zahlreiche natürliche und künstliche Weiher. Der Fischreichtum und dessen Verwaltung veranlassten die Einführung eines Fischmeisteramts auf dem Nordgau, dessen erste Belege sich aus dem 13. Jahrhundert finden lassen.
Karpfen, Brachse, Schleie, Zander, Aal, Waller, Barbe, Nase, Barsch und Hecht lassen sich noch heute angeln. Einst waren die Flusskrebse so zahlreich, dass sie mit Händen gefangen werden konnten und in Schubkarren zum Markt gebracht wurden.
Die Wasserkraft und damit der Antrieb von Mühlen gehört zu den weiteren Lebensgrundlagen, die die Stadt aus der Naab bezog.
Heute treibt die Wasserkraft im Stadtgebiet keine Getreidemühle mehr an. Lediglich Strom wird noch erzeugt. Auch die Frachtschifffahrt ist längst eingestellt. Kanu und Kajak haben den Platz eingenommen. Die Teichwirtschaft stellt immer noch einen Wirtschaftsfaktor dar, während die Flussfischerei in die Hände von Sport- und Angelvereinen übergegangen ist.
Im Stadtgebiet speisen folgende Bäche die Naab mit Wasser: Fensterbach, Els, Rotha, Haselbach mit Irlbach, Göggelbach, blauer Entengraben und Martelgraben.
Wappen
Das Wappenschild ist geteilt: Oben der goldene pfälzische rot gekrönte Löwe auf Schwarz. Unten von Silber und Blau geweckt mit einem schwarzen Stiefel belegt.
Das Schwandorfer Wappen ist bis auf den Stiefel mit dem der nahe gelegenen Stadt Amberg identisch. Das älteste bekannte Siegel der Stadt Schwandorf stammt aus dem Jahr 1552 und wird im Bay. Hauptstaatsarchiv in München verwahrt. Das älteste Wappen der Stadt Amberg stammt um das Jahr 1350 und wird mit den Rauten der Grafen von Bogen und dem Welfenlöwen, der später zum pfälzischen Löwen wurde, bezeichnet.
Am 5. Januar 1299 hat Herzog Rudolf I. (Pfalz), der Stammler genannt, (geboren 1274, Regent 1294, gestorben 1319) [aus dem Hause Wittelbach und Bruder des späteren König und Kaiser Ludwig IV. (HRR) der Bayer] Schwandorf die selben Rechte und Pflichten verliehen, wie er sie vorher (1294) seiner geliebten Stadt Amberg verliehen hat. Seit dieser Zeit sind offenbar das Stadtrecht, das Siegel und die Fahne beider Städte gleich. Wie nun zur Unterscheidung der Stiefel in das Schwandorfer Wappen kam ist ungeklärt. Hierüber berichten lediglich verschiedene Sagen.
Namensdeutung
Das Toponym Schwandorf ist schwer zu deuten. Das Bestimmungswort Schwan hat sicher nichts mit dem gleichnamigen Tier zu tun, wie die humanistischen Übersetzer ins griechische Cycnocomeus vermuten. Die ältesten Belege verweisen eindeutig auf das Wortfeld des Schweines. Die Ortsnamenforschung bringt sie mit dem Personennamen Sweinikko in Verbindung, in dem als Wortwurzel ahd. swein = Hirt, Knecht steckt. Schwandorf ist also als Hirtendorf zu verstehen, an dessen Anfang ein Träger des Namens Sweinikko oder Sweinikka gestanden haben könnte.
Der Ortsname verweist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die agrarischen Anfänge der Siedlung. Nicht auszuschließen ist auch ein Bezug zu den Markgrafen von Schweinfurt, in deren Herrschaftsraum das Naabtal im 10. Jahrhundert lag; sie können mit dem nahen Lindenlohe in direkte Verbindung gebracht werden. Eine Deutung aus dem deutschen Wortschatz heraus erscheint jedenfalls näher liegend als aus dem Slawischen, was durchaus erwogen wird. Für den deutschen Bezug spricht vor allem das Grundwort -dorf, auch wenn es bei den Toponymen deutsch-slawische Mischbildungen gibt. Das Grundwort verweist auf eine Ortsgründng der Ausbauphase des karolingisch-ottonischen Zeitalters. Schwandorf wurde also gewiss nicht erst zum Zeitpunkt der Erstnennung gegründet. Es bestand damals bereits, allerdings nicht allzu lange. Der Ort gehört keinesfalls zur Ursiedlung, es gibt ältere Orte schon im unmittelbaren Umfeld. Schwandorf gehört in eine frühe Ausbauphase noch vor der Jahrtausendwende. Das Wappen wurde angebracht, als der Wheinachtsmann auf die Welt kam.
Politik
Stadtrat
Städtepartnerschaften
- Libourne (Frankreich)
- Sokolov (früher Falkenau) (Tschechien)
Patenstadt
- 1959 übernahm die Stadt Schwandorf die Patenschaft für die aufgrund der Beneš-Dekrete aus ihrer Heimat vertriebenen deutschen Bewohner der Stadt und des Kreises Falkenau an der Eger im Sudetenland, heute Sokolov.
Religion
katholische Pfarrämter
- Pfarramt St. Jakob, Marktplatz 15, mit Expositur St. Peter und Paul in Haselbach, Sitz des Dekans, (www.stjakob-schwandorf.de)
- Pfarramt Herz Jesu, Herbststraße 14, mit Pfarrei St. Nikolaus Pittersberg, die mit dem Ortsteil Kreith in das Stadtgebiet Schwandorf ragt. (www.pfarrei-herz-jesu-sad.de)
- Pfarramt Zu Unserer Lieben Frau vom Kreuzberg, Kreuzberg 3, (www.kreuzbergkirche.eu)
- Pfarramt St. Paul, Jahnstraße 48
- Pfarramt St. Andreas in Fronberg, St.-Andreas-Straße 6, (www.st-andreas-sad.de)
- Pfarramt St. Konrad in Ettmannsdorf, Blumenstraße 13 b
- Pfarramt St. Josef in Dachelhofen, St.-Josef-Straße 1
- Pfarramt St. Martin in Neukirchen, Kirchberg 3
- Seelsorgeeinheit St. Georg in Klardorf und St. Peter und Paul in Wiefelsdorf, Am Mühlgraben 2
- Pfarramt St. Stefan in Wackersdorf, das mit der Filialkirche St. Johannes Bapitst und Evangelist in Kronstetten in das Stadtgebiet von Schwandorf ragt.
evangelisches Pfarramt
- Evang-Luth. Pfarramt, Erlöserkirche, Bahnhofstraße 1, (www.Schwandorf-evangelisch.de)
andere Religionsgemeinschaften
- Neuapostolische Kirche in Bayern, Waldschmidtstraße 17
- Zeugen Jehovas, Königreichsaal, Hochrainstraße 73
Verkehr
Straßenverkehr
- Unmittelbare Lage an der A 93 als wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Dreieck Hochfranken A 72 und Dreieck Holledau A 9. Durchgängige Verkehrsachse Berlin - Leipzig - Hof - Weiden - Regensburg - München (3 Anschlussstellen im Stadtgebiet: Schwandorf-Nord (Fronberg), Schwandorf-Mitte/Wackersdorf und Schwandorf-Süd (Klardorf)).
- Entfernung zur A 6 Amberg-Ost - Nürnberg - Heilbronn ist 12 km über B 85. Es wurde bereits das Teilstück Dreieck Oberpfälzer Wald (bei Pfreimd - A 93) der A 6 bis Grenzübergang Waidhaus (Pilsen - Prag) fertig gestellt. Lückenschluss A 6 Amberg-Ost bis Pfreimd voraussichtlich 2008/2009
- B 15 Landshut - Regensburg - Hof als weitere wichtige Nord-Süd-Verbindung
- B 85 (teilweise 4-spuriger Ausbau) Nürnberg - Amberg - Schwandorf - Cham - Passau als wichtige Ost-West-Verbindung
Schienenverkehr
im Bahnhof Schwandorf laufen folgende Strecken zusammen:
- in Nord-Süd-Richtung: Bahnstrecke Regensburg–Hof
- in Ost-West-Richtung: Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf sowie Bahnstrecke Schwandorf–Cham–Furth im Wald
- in Regensburg bzw. Nürnberg besteht Anschluss an IC-und ICE-Verbindungen
Wirtschaft
- In Schwandorf werden rund 11.700 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte gezählt.
- Im Bereich des produzierenden Gewerbes stellt das verarbeitende Gewerbe einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Hier sind die wichtigsten Arbeitgeber insbesondere in der Druckindustrie und in der Automobilzulieferung zu finden.
- Zahlreiche gesunde Handwerksbetriebe bilden einen stabilen Faktor in der Schwandorfer Wirtschaft. Auch der Dienstleistungssektor ist in Schwandorf stark ausgeprägt.
- Schwandorf ist das wichtigste Einzelhandelszentrum im Landkreis
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Felsenkeller an der Straße zwischen der Kernstadt und dem Stadtteil Fronberg sind Veranstaltungsort verschiedener künstlerischer und kultureller Ereignisse.
Museen
- Stadtmuseum
- Oberpfälzer Künstlerhaus (OT Fronberg)
Bauwerke
profane Bauwerke
- Marktplatz mit Glockenspiel und Mönchsbrunnen
- Pfleghof - 1584 errichtete man auf Ruinen ein neues Pfleghaus. Die Ruinen sind die Reste der Burganlage Schwandorf, die 1410 als Schloss bezeichnet wurden und 1504 abbrannten. Die Namen der in Schwandorf amtierenden Pfleger sind seit 1300 namentlich belegt. 1686 wurde das Pflegamt erblich an die Freiherren von Quentel verliehen. Diese führten das Amt bis zur Verwaltungsreform 1799 aus. 1857 kam das Gebäude in Besitz der Stadt, diente verschiedenen Zwecken, darunter als Schulhaus und von 1922 bis 2003 als Rathaus.
- Blasturm - Wahrzeichen Schwandorfs - Der Turm war vor 1494 vollendet gewesen und steht am höchsten Punkt der ehemals 1,3 km langen Stadtmauer. Der mächtige Turm diente als "Luk ins Land" und als Dienstwohnung für den Türmer. Heute beherbergt der Turm ein kleines Museum das an das Türmerleben und insbesondere an den Komponisten der Bayernhymne, Konrad Max Kunz erinnern soll.
- Spitalkirche - eine 1657, nahe dem früheren Amberger Stadttor, neu erbaute Kirche. Sie steht in Zusammenhang mit der am 10. Februar 1443 von Pfalzgraf Johann (Pfalz-Neumarkt) bei Rhein auf seinem Sterbebett gegründeten Spitalstiftung. 1994 zog die Spitalstiftung in neu erbaute Gebäude. Von 1999 bis 2003 baute man die bisherigen Spitalgebäude zum neuen Rathaus der Stadt um. Die Kirche wurde am 12. Juni 2001 profaniert und anschließend grundlegend saniert. Heute steht die ehemalige Kirche als Veranstaltungsraum zur Verfügung.
Kirchen
- Katholische Pfarrkirche St. Jakob - Der Bau wurde 1400 abgeschlossen. Die neue Pfarrkiche entstand mitten im Friedhof gleich neben der bisherigen vermutlichen Burgkapelle St. Anna. 1470 musste St. Jakob bereits erweitert werden und seit 1486 wird der Bergfried der Burganlage als Kirchturm verwendet. Die zweite Kirchenerweiterung erfolgte von 1866 bis 1873 auf ihre heutige Größe. Nach mehreren Innenumgestaltungen lassen sich nun verschiedene Stilelemente finden. Bedeutend sind im Inneren verschiedene Grabmäler. Das Fenster über dem Hauptportal zeigt die seltene Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit im Bild des Gnadenstuhls.
- Katholische Pfarr- und Klosterkirche Zu Unserer Lieben Frau vom Kreuzberg - Von 1678 bis 1680 erbaute die Bürgerschaft der Stadt eine Kapelle auf dem Kreuzberg. Zu dem darin aufgestellten Marienbild (eine Nachbildung des Gnadenbild Mariahilf von Lucas Cranach der Ältere in St. Jakob zu Innsbruck) entwickelte sich rasch eine Wallfahrt. Bereits von 1697 bis 1699 musste die Kapelle vergrößert werden. Eine zweite Vergrößerung konnte man 1784 abschließen. Dieses nun barocke Gotteshaus wurde bei einem Bombenangriff 1945 fast vollständig zerstört. Das Gnadenbild blieb dabei unversehrt. Von 1949 bis 1952 erfolgte der Wiederaufbau in einer modernen Stilrichtung.
- Katholische Filialkirche St. Johannes Baptist und Evangelist in Kronstetten - Die alte Wehrkirche wird in das 13. Jahrhundert datiert. Das Zentrum des Altares bildet eine Mutter-Gottes-Statue mit Kind auf einer Mondsichel. Die Figur ist der Gnadenmutter von Altötting nachgebildet. Zu dieser Statue bildete sich im 17. Jahrhundert eine Wallfahrt.
- Katholische Filialkirche St. Salvator in Naabsiegenhofen - Die Baumerkmale weisen auf eine Entstehung im 12. Jahrhundert hin. Der Ortsadel errichtet die Kirche, die wohl zu einer längst abgetragenen Burg gehörte. Das Bauwerk steht malerisch und sehr wehrhaft an einem steilen Abhang. Die nur 120 m² große Kirche ist im Ursprung noch erhalten und birgt in ihrem Inneren Sehenswertes.
- Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Wiefelsdorf - In einer Urkunde von Papst Lucius III. vom 30. April 1183 wird dem Domkapital in Regensburg der Besitz der Kirche bestätigt. Obwohl erst so spät schriftliche Zeugnisse überliefert sind, soll die Kirche in Wiefelsdorf bereits um 800 als Urpfarrei bestanden haben. Das Kirchengebäude kann in seinen westentlichen Bestandteilen in die romanische Bauperiode zurückgeführt werden. In den Jahren 1444/45 erfolgte eine grundlegende Sanierung. 1748 wurde die Kirche erweitert und im Stil des Barock eingerichtet. Seit der Innenrenovierung von 1996 zeigt die Kirche wieder den vollen barocken Glanz. Die spätgotische Marienstatue ist Anziehungspunkt vieler Wallfahrten. Heute wird das schmucke Gotteshaus gern als Traukirche genutzt.
Parks
- Allee zum Kreuzberg - Fichtlanlage - bereits 1859 wurde die Allee angepflanzt. Heute umfasst sie neben einen Rundweg um den Kreuzberg noch drei Spielplätze und einen Springbrunnen.
- Schwammerling - im Jahre 1910 legte die Stadt den Park an. 1926 hat ein Verein einen hölzernen Pilz als Aussichtspunkt errichtet. Von hier genießt man einen herrlichen Blick ins Naabtal.
- Stadtpark - im Zuge der Altstadtsanierung entstand 1986 der Park auf einer Naabinsel, dem sogenannten Hubmannwöhrl. Vom Spielplatz und vom Biergarten aus hat man einen herrlichen Blick auf die Altstadt.
- Schlosspark - er liegt beim Schloss Fronberg im Stadtteil Fronberg. Im Park sind mehrere Denkmäler und ein zum Teil 300jähriger Baumbestand. Der Park ist zwar Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich. Er kann aber mit Führungen (zu buchen über die Volkshochschule) oder bei Schlosskonzerten besichtigt werden.
- Parkanlage bei der Kebbel-Villa - nach der Sanierung des Gebäudes 1988 wurde auch der Park der Villa für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
- Naabauen - vom Stadtteil Krondorf bis nach Ettmannsdorf zur Mündung des Haselbaches zieht sich ein mehrere Kilometer langer Rad- und Spazierweg entlang dem Naabufer. Drei Spiel- und Bolzplätze liegen am Wegrand.
- Charlottenhofer Weihergebiet - das 830 ha große Gebiet ist das größte Naturschutzgebiet der Oberpfalz. Seltene Pflanzen und eine reiche Tierwelt können erkundet werden. Die Stadtverwaltung bietet hierzu Führungen an.
Regelmäßige Veranstaltungen
- wöchentlicher Bauernmarkt am Freitag (Marktplatz)
- wöchentlicher Viktualienmarkt am Samstag (Marktplatz)
- Musik zur Marktzeit am Samstag 12.00 - 12.30 Uhr (Pfarrkirche St. Jakob)
- österlicher Bauernmarkt (Tierzuchtzentrum)
- Erntedank Markt (Tierzuchtzentrum)
- weihnachtlicher Bauernmarkt (Tierzuchtzentrum)
- Dreikönig Markt - Sonntag nach 6. Januar (Marktplatz)
- Maimarkt - 1. Sonntag im Mai - verkaufsoffener Sonntag (gesamte Stadt)
- Fronleichnamsmarkt - Sonntag nach Fronleichnam (Marktplatz)
- Jakobi Markt - Sonntag nach 25.7. - verkaufsoffener Sonntag (gesamte Stadt)
- Herbstmarkt - letzter Sonntag im Oktober - verkaufsoffener Sonntag, sogenannter Mantelsonntag (gesamte Stadt)
- Weihnachtsmarkt im Advent (Marktplatz)
- Pfingstvolksfest (Krondorfer Anger)
- Bürgerfest alle 2 Jahre im Juli, nächstes 2008 (gesamte Altstadt)
- Christkindl anblasen - 24.12. um 17.00 Uhr (Marktplatz)
Medien
- Lokalredaktion Der neue Tag
- Lokalredaktion Mittelbayerische Zeitung
- Lokalredaktion Wochenblatt
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Casimir Röls (* 4. März 1646; † 8. Februar 1715 in Augsburg), Dr. theol. et phil. von 1708 bis 1715 Weihbischof von Augsburg; Titularbischof von Amykae
- Johann Philipp Röls (* 29. Januar 1659; † 7. Mai 1723), wurde als Zisterzienserpater Rogerius am 15. April 1698 zum Fürstabt in Kaisheim gewählt.
- Johann Leonhard Röls (getauft 10. Juli 1663; † 11. September 1748 in Donauwörth); wurde als Benediktinerpater Amandus am 19. Februar 1691 zum Abt des Klosters Hl. Kreuz in Donauwörth gewählt. Er wird als zweiter Gründer des Klosters bezeichnet.
- Joseph Fiertmair (* 18. Februar 1702; † 24. Juni 1738 in Rottenburg); war Schüler von Cosmas Damian Asam und wurde zum bedeutendsten Rokokobaumeister im Südschwarzwald
- Andreas Strobl (* 23. Januar 1703; † 30. März 1758 in Agar/Indien); Jesuit, Missionar in Indien, Lehrer des Fürsten Jai Singh II. und Leiter der Sternwarte, veranlasst den Bau einer Kirche in Delhi.
- Johann Georg Holzbogen (* 15. August 1727; † 7. September 1775); Hofkomponist des bayerischen Herzog Clemens Franz; Geigenvirtuose
- Konrad Max Kunz, der Komponist der Bayernhymne, wurde am 29. April 1812 im Blasturm geboren. Gestorben am 3. August 1875 in München als Dirigent des Opernchors am Münchner Nationaltheater.
- Caroline von Holnstein geborene Freiin von Spiering und 2. Ehe Freifrau Künsberg von Fronberg (* 8. Mai 1815; † 24. Juli 1859), Sie wurde von Joseph Karl Stieler im Auftrag von König Ludwig I. von Bayern gemalt und das Bild hängt in der Schönheitengalerie im Schloss Nymphenburg bei München
- Georg Escherich (* 4. Januar 1870; † 26. August 1941 in Isen), Gründer der Organisation Escherich
- Karl Leopold Escherich (* 18. September 1871; † 21. November 1951 in Kreuth am Tegernsee), Dr. med. und Dr. phil, Zoologe und bedeutender Insektenforscher
- Elise Eigner richtig Elisabeth Maria (* 4. März 1867) (Schwester der Nachfolgenden Pauline Eigner) Kunstmalerin, verheiratet mit dem Kunstmaler Max Feldbauer
- Pauline Eigner-Püttner (* 5. März 1872; † 5. November 1960 in Bad Aibling); Kunstmalerin und Ehefrau von Walter Püttner
- Josef Hiltl (* 30. August 1889; † 20. April 1979 in Regensburg) war von 1951 bis 1979 Weihbischof von Regensburg; Titularbischof von Constantine
- Augustin Rösch (* 11. Mai 1893; † 7. November 1961 in München); Jesuitenprovinzial, Widerstandskämpfer und Mitglied Bayerischer Senat
- Franz Sales Gebhardt-Westerbuchberg (* 29. Januar 1895; † 17. Februar 1969 in Westerbuchberg/Übersee am Chiemsee); Kunstmaler, ausgezeichnet mit mehrern Kulturpreisen
- Friedrich Gebhardt Pseudonym Eugen Oker (* 24. Juni 1919; † 14. März 2006 in München); Schriftsteller, Spielekritiker, Autor zahlreicher Rundfunk und Fernsehsendungen im Bayerischen Rundfunk, Ausgezeichnet mit mehreren Literaturpreisen
- Josef Federer (* 19. April 1921) war 24 Jahre lang Bürgermeister in Mühldorf am Inn und seit 1990 dort auch Ehrenbürger
- Graf Joseph von Westphalen (* 26. Juli 1945) deutscher Schriftsteller
- Emilia Müller (* 28. September 1951) ist seit 29. November 2005 Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten in der Bayerischen Staatsregierung.
- Stefan Mickisch (* 5. Juli 1962); Pianist, Einführungsvorträge bei den Bayreuther Festspielen, ausgezeichnet mit mehreren Kulturpreisen.
- Anja Utler (* 24. Juli 1973); Lyrikerin, zahlreiche Auszeichnungen
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Hans Krafft von Vestenberg (* , gest. 19. August 1564 in Schwandorf, begraben in der Pfarrkirche St. Jakob) war pfalzgräflicher Landrichter und Pfleger in Burglengenfeld und nach dem Staatskonkurs des Herzogtums Pfalz-Neuburg am 3. Februar 1544 als Vorsitzender der Landschaft vom 20. August 1544 bis 15. August 1552 der höchste Vertreter des Staates.
- Freiherr Goswin von Spiering (* 1585, gest. 2. April 1638 in Neuburg an der Donau) ihm wurde 1623 das Schloss Fronberg verliehen und er war Statthalter des Herzogtums Pfalz-Neuburg.
- Walter Odersky (* 17. Juli 1931 in Neustadt Oberschlesien) war von 1988 bis 1996 Präsident des Bundesgerichtshofs; er verbrachte seine Jugend in Schwandorf.
Braunkohleabbau
In der Nähe von Schwandorf wurde Braunkohle im Tagebau gefördert und in einem nahegelegenen Kraftwerk verbrannt. Das Kraftwerk wurde inklusive seiner beiden je 235 Meter hohen Kamine am 19. Februar 2005 gesprengt.
Sonstiges
- Pierre Brice (* 6. Februar 1929 in Brest, Frankreich) Winnetou-Darsteller ist mit der in Schwandorf geborenen Hella Krekel verheiratet.
- In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1988 steckte der 19-jährige Auszubildende Josef Saller, Mitglied der Neonazi Organisation Nationalistische Front, aus rassistischen Gründen in der Schwandorfer Innenstadt ein Haus in Brand, in dem vorwiegend Türken wohnten. Vor Gericht sagte der 19-jährige Täter: „Ich hasse Ausländer.“ Durch den Brandanschlag verloren vier Menschen ihr Leben. Arbeiter Osman Can (49). Ehefrau Fatma (43), Sohn Mehmet (11) und der Akustiker Jürgen Hübener (47) verbrannten bzw erstickten.[1]
- Papst Benedikt XVI., geboren am 16. April 1927, ist seit dem 19. März 2006 Ehrenmitglied des 1874 gegründeten Josefi-Verein Schwandorf. Die Ehrenurkunde wurde am 29. März 2006 vom Vorsitzenden Josef Andree bei einer Audienz in Rom überreicht.
Bildung und Forschung
Döpfer Schulen gGmbH
- Private Berufsfachschule für Physiotherapie, Ergotherapie, Rettungsassistenz und Altenpflege, Klosterstraße 19
- Fachhochschule für Physiotherapie und Ergotherapie, Klosterstraße 25
Grundschulen
- Gerhardinger Grundschule, Kirchengasse 3-7 (www.gerhardingerschule.de)
- Lindenschule, Siemensstraße 2 (www.lindenschule.gmxhome.de)
- Grundschule Büchelkühn, Lange Straße 10
- Grundschule Ettmannsdorf, Hammerstraße 1
- Grundschule Fronberg, St.-Andreas-Straße 3
- Grundschule Klardorf-Bubach, Zielheimer Straße 21 (www.gs-klardorf-bubach.de)
- private Grundschule Döpfer, Klosterstraße 19 (www.grundschule.doepfer-schulen.de)
Grund- und Hauptschulen
- Kreuzbergschule, Rachelstraße 21
- Schule Dachelhofen, Dachelhofer Straße 138 (www.vs-dachelhofen.de)
Realschulen
- Mädchenrealschule St. Josef, Dominikanerinnenstraße 1 (www.mrsdom.de)
- Konrad-Max-Kunz-Realschule, Senefelderstraße 14 (www.kmk-rs.de)
Gymnasien
- Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium, Kreuzbergstraße 20 (www.c-f-g.de)
- Staatl. Fachoberschule und Berufsoberschule, Glätzlstraße 29 (www.fos-bos-schwandorf.de)
weitere Schulen
- Berufliches Schulzentrum Oskar-von-Miller, staatl. Berufsschule, Glätzlstraße 29 (www.bsz-sad.de)
- Sonderpädagogisches Förderzentrum Schwandorf, St.-Vitalis-Straße 18 (www.sfz-schwandorf.de)
- Berufschule zur sonderpädagogischen Förderung, Haus des Guten Hirten, Ettmannsdorfer Straße 131 (www.hdgh.de)
- Berufsfachschule für Krankenpflege im St.-Barbara-Krankenhaus, Steinberger Straße 24
- Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe, Peter Hiebl gGmbH, Dresdner Straße 9
- berufliches Fortbildungszentrum der Bay. Wirtschaft (bfz) gGmbH, Bahnhofsplatz 5
- Kolping-Bildungswerk, Förderung der Berufsbildung, Friedrich-Ebert-Straße 36
- Kath. Bildungswerk im Landkreis Schwandorf e.V., Höflingerstraße 11
- Musikschule Schwandorf, Spitzwegstraße 22
- Volkshochschule Schwandorf, Brauhausstraße 9
Quellen
- Schwandorf in Geschichte und Gegenwart, Stadtchronik in 2 Bänden, 2001
- Berühmte Schwandorfer Persönlichkeiten, Begleitschrift zur Ausstellung im Jubiläumsjahr 2006, bearbeitet von Franz Sichler und Alfred Wolfsteiner
- Schwandorf 1000 Jahre Geschichte an der Naab, Alfred Wolfsteiner, 2006
- Chronik und Topographie von Schwandorf, Joseph Pesserl, 1865, in: Verhandlungen des Historischen Verein für Oberpfalz und Regensburg, auch: Nachdruck 1989
- Stadtadressbuch Schwandorf, Ausgabe 2007
- Schwandorf: Der lange Weg vom Dorf zur Stadt; Festvortrag von Prof. Dr. Alois Schmid, Ludwig-Maximilian-Universität München vom 22. Juli 2006 anlässlich des 1000 jährigen Stadtjubiläums
- Schwandorfer Kulturleitsystem; veröffentlicht im September 2006 von Ludwig Weingärtner in Zusammenarbeit mit dem Stadtbauamt
Weblinks
- Schwandorf: Historische Spurensuche - Die Junge Pfalz in Bayern (Haus der Bayerischen Geschichte)
- Wappen von Schwandorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Stadtgeschichtliche Aufsätze unter [1]
Galerie
-
Friedrich-Ebert-Straße in der Altstadt
-
Bahnhofplatz
-
Wendelinplatz
-
Naabuferstraße
-
Die Adenauer Brücke von der Innenstadt aus
-
Marktplatz