Wiesel (militärisches Kettenfahrzeug)
Wiesel 1 | |
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[[Datei:![]() Wiesel 1 MK | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 2 oder 3 |
Länge | 3,30 - 3,60 m |
Breite | 1,82 m |
Höhe | 1,83 - 1,90 m |
Masse | 2,75 Tonnen |
Panzerung und Bewaffnung | |
Hauptbewaffnung | je nach Variante |
Sekundärbewaffnung | je nach Variante |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 2,1L 5 Zylinder TDI (Audi) mit Abgasturbolader 85 PS (64 kW) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | 70 km/h (44 mph) |
Leistung/Gewicht | ca. 31 PS/t (je nach Variante) |
Reichweite | Straße: 286 km Gelände: 200 km |
Der Waffenträger Wiesel ist ein gepanzerter Waffenträger zur Infanterieunterstützung, Bekämpfung von Panzern und Luftabwehr. Das von der Rheinmetall Landsysteme GmbH - einem Tochterunternehmen der Rheinmetall AG - hergestellte Kettenfahrzeug wird fast ausschließlich von der Bundeswehr eingesetzt.
Entwicklungsgeschichte
Als Ersatz des Waffenträgers Faun KraKa (Kraftkarren) der Luftlandetruppen entwickelte die Bundeswehr 1977 ein Konzept eines kleinen und gepanzerten Kettenfahrzeugs.
Das Projekt sah ein schnell und leicht luftverlastbares Fahrzeug mit einem gewissen Schutz gegen Handwaffen und Artilleriesplitter vor. Als Bewaffnung wählte man eine 20 mm Maschinenkanone (MK) und das Waffensystem PARS TOW. Nach dem Bau von sechs Prototypen durch Porsche wurde das Projekt 1979 aus Kostengründen eingestellt, aber 1984 wieder aufgenommen. Darauf baute die Fima MaK in Kiel (seit 1992 Rheinmetall-Landsysteme GmbH) jeweils einen Prototypen vom Wiesel MK und TOW.
Im Jahr 1989 unterschrieb man den Vertrag zur Serienfertigung.
Wiesel 1
Der Wiesel 1 ist 80 cm kürzer als ein VW Golf. Diese geringe Größe begünstigt eine erfolgreiche Panzerjagd und erleichtert das Beziehen gedeckter Stellungen erheblich. Weiterhin ist er durch die geringe Größe gut luftverlastbar, das heißt, dass er mit Flugzeugen (z.B. C-160 Transall: vier Wiesel 1 bzw. zwei Wiesel 2) oder auch mit größeren Helikoptern (z.B. CH-53G: zwei Wiesel 1 bzw. ein Wiesel 2 oder ein Wiesel 1/2 als Außenlast) ohne größere Probleme verbracht werden kann. In der Entwicklung war ebenfalls das Abwerfen per Lastenfallschirm aus einer C-160 Transall. Dieses Verfahren wurde allerdings nach der Zerstörung von mehr als vier Waffenträgern bei der Erprobung von der Bundeswehr gestrichen.
Ein weiterer Vorteil des Wiesels ist seine Schnelligkeit. Er erreicht eine Geschwindigkeit von 80 km/h. Dies ist durch seinen geringen Bodendruck von 0,35 bar möglich, wodurch er auch im Gelände "wieselflink" ist.
Der Wiesel wurde bzw. wird von der Bundeswehr bei vielen Auslandseinsätzen (UNOSOM II, IFOR, SFOR, KFOR, TFH, ISAF) eingesetzt.
Es existieren zwei Versionen des Wiesels. Von der ursprünglichen Version Wiesel (1) wurden zwischen 1990 und 1992 für die Bundeswehr 343 Fahrzeuge gebaut. Diese Version wurde in den folgenden Varianten eingesetzt:
- Wiesel MK 20 mit einer 20 mm Bordmaschinenkanone (Reichweite ca. 2000 m)
- Wiesel TOW mit drahtgesteuerten (Tube launched; Optically tracked; Wire-guided missile) Panzerabwehrraketen vom Type TOW (Reichweite 3500 m)
- LLAufklFz Wiesel 1 - eine Spezielle Aufklärungsversion mit Aufklärungsoptik AOZ 2000 (Autonomes Optronisches Zielsystem). Der Gerätesatz AOZ beinhaltet TV-Kamera, IR-Kamera, Laserentfernungsmesser, SNK, Großfeldlupe sowie Bediengeräte. Das AOZ befindet sich auf einer Schwenk-/Neige-Einrichtung, die auf einem bis auf 3 Meter Höhe ausfahrbaren Hubmast montiert wurde.
Vom Wiesel 1 wurden 7 Fahrzeuge an die USA geliefert.
Wiesel 2

Der ab 2000 ausgelieferte Wiesel 2 ist eine weiterentwickelte Version. Das Fahrzeug ist 0,6 m länger und der verfügbare Raum wurde vergrößert. Die Kabine ist klimatisiert, sodass ein Einsatz in vielen Klimazonen möglich ist, und bietet ABC-Schutz. Weiterhin wurden die Motorisierung (seriennaher 1,9 Liter TDI-Motor von Volkswagen) geändert. Diese Version ist in den folgenden Varianten verfügbar:
- Wiesel 2 LeFlaSys (Leichtes Flugabwehr-System)
- Wiesel 2 Sanitätsfahrzeug
- Wiesel 2 lePzMrs 120 mm (leichter Panzermörser)
- Wiesel 2 Gefechtsstandtrupp
- Wiesel 2 Pioniererkundungstrupp
Technische Daten Wiesel 1

Bezeichnung | Wiesel 1 MK | Wiesel 1 TOW | |
Typ: | luftlandefähiger Waffenträger | ||
Motor: | 5 Zylinder TDI (Audi) mit Abgasturbolader | ||
Hubraum: | 2.000 cm³ | ||
Leistung: | 64 kW (87 PS) | ||
Kühlung: | Flüssigkeitskühlung | ||
Getriebe: | Hydromechanischer Drehmomentwandler 3HP-22 mit 3 Vorwärts-, 1 Rückwärtsgang | ||
Fahrwerk: | drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk mit 3 Laufrollen, 1 Stützrollen 1 Leitrad pro Seite | ||
Länge über alles: | 3.545 mm | 3.310 mm | |
Breite über alles: | 1.820 mm | ||
Höhe über alles: | 1.825 mm | 1.897 mm | |
Bodenfreiheit: | 302 mm | ||
Watfähigkeit: | 500 mm | ||
Überschreitfähigkeit: | 1200 mm | ||
Kletterfähigkeit: | 400 mm | ||
Steigfähigkeit: | 60 % | ||
Querneigung: | 30 % | ||
Leergewicht: | 1.927 kg | ||
Gefechtsgewicht: | ca 2750 kg | ||
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h (Straße), 50 km/h Gelände | ||
Kraftstoffmenge: | 80 l | ||
Kraftstoffverbrauch: | Straße: 28 l auf 100 km, Gelände: 40 l auf 100km | ||
Fahrbereich: | Straße: 286 km, Gelände: 200 km | ||
Bewaffnung: | 1 Maschinenkanone MK 20mm | TOW 2 Abschusssystem | |
Munition: | 400 Schuss | 5 - 8 TOW 2 | |
Besatzung: | 2 | 3 |