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Robocoaster

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Robocoaster Power Builder im Legoland Deutschland

Ein Robocoaster bezeichnet einen als Fahrgeschäft modifizierten Industrieroboter des Herstellers KUKA Roboter GmbH. Anstelle eines Werkzeuges ist am Arm des Roboters ein Doppelsitz für zwei Mitfahrer befestigt.

Der Robocoaster ist der weltweit einzige offiziell für den Personentransport im Rahmen eines Fahrgeschäftbetriebes, gemäß DIN 4112 bzw. EN 13814 Fliegende Bauten, zugelassene sechsachsige Gelenkarmroboter. Er ist aus dem Schwerlastroboter KR500 für Industrieanwendungen entstanden, der 500 kg an der Roboterhand bewegen kann. Durch die sechs Gelenke ist das Gerät in der Lage verschiedenste Roll-, Nick- und Gierbewegungen auszuführen. Die Fahrgäste sitzen, gesichert durch Überschulterbügel, mit frei hängenden Beinen in Sitzen, die denen von Hängeachterbahnen gleichen. Zum Ein- und Aussteigen werden die Sitze vom Roboterarm an eine vor- und zurückführbare, erhöhte Einstiegsplattform bewegt.

Neben fest vorgegebenen Fahrprogrammen ist es möglich das Fahrgeschäft mit einem vom Passagier individuell zusammengestellten Ablauf zu betreiben. Die Fahrgäste können sich das Programm, aufgeteilt nach verschiedenen Intensitätsstufen, auf einem Programmierterminal mit Touchscreen selbst zusammenstellen. Es können nicht nur Dynamik und Geschwindigkeit ausgewählt werden, sondern auch Art und Kombination der Dreh- und Schwenkbewegungen.

Die erste Anlage dieser Art mit 10 Roboterarmen wurde 2003 im Legoland Billund, Dänemark eröffnet. In den folgenden Jahren wurden vergleichbare Anlagen auch im Legoland Deutschland und Kalifornien gebaut. Mittlerweile gibt es weltweit zahlreiche Anlagen in Freizeitparks, Einkaufszentren und Museen. (siehe Referenzliste unter [1] engl.)

Etymologie

Das Kunstwort "Robocoaster" wurde gebildet aus robot (englisch für Roboter) und coaster (englische Kurzform von Roller coaster, Achterbahn). Die Anspielung auf Achterbahn wurde verwendet, weil das Fahrerlebnis einer Achterbahnfahrt gleichen soll.

Robocoaster ist als Warenzeichen eingetragen und somit gesetzlich geschützt.

Technische Daten

Das Fahrgeschäft ist für Körpergrößen zwischen 1,20 und 1,95 m ausgelegt. Es hat ein Gesamtgewicht von 3 t, benötigt eine Stellfläche mit 9,4 m Durchmesser und 7 m Mindesthöhe und lässt sich auch unter freiem Himmel einsetzen. Die Anschlußleistung beträgt 13,5 kVA, der Stromverbrauch 8 kWh. Zum Betrieb wird eine 400 V/32 A Stromversorgung benötigt. Mit einem sogenannter Lastverteiler mit acht Strahlen ("Spinne") ist es möglich das Gerät ohne Fundament und Beschädigung des Bodens aufzubauen und zu betreiben. Mobile Fahrgeschäfte können in einem 40-Fuß Container transportiert werden.