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Wolfgang Paul (Physiker)

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Wolfgang Paul (* 10. August 1913 in Lorenzkirch (Sachsen); † 7. Dezember 1993 in Bonn) war Physiker und Nobelpreisträger für Physik.

Leben

Nachdem er 1939 in Berlin promovierte, habilitierte er 1944 an der Universität Göttingen und war dort von 1944-1952 als Professor tätig. 1952 folgte er dann einem Ruf an die Universität Bonn, wo er bis 1981 lehrte und Direktor des Physikalischen Instituts war.

In den Jahren 1964-1967 war er Direktor des Physikdepartements am CERN und 1970-73 Vorsitzender des Direktoriums am DESY (Hamburg). 1979 wurde Paul zum dritten Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung gewählt und hatte dieses Amt zehn Jahre lang inne.

Er hat aus seiner ersten Ehe mit Liselotte Paul, geborene Hirsche vier Kinder, Jutta und Regine sowie Stephan und Lorenz. Er war seit 1979 mit der Dozentin für mittelalterliche Literatur Doris Walch-Paul verheiratet. Stephan Paul ist Lehrstuhlinhaber für Experimentalphysik an der TU München, Lorenz Paul ist Professor der Physik an der Universität Wuppertal.

Wolfgang Paul war einer der Unterzeichner der Göttinger Erklärung.

Leistungen

Wolfgang Paul gilt als Pionier auf dem Gebiet der Teilchenphysik. Seine Arbeiten umfassten die Gebiete der Atom- und Molekülstrahlen, Massenspektrometrie, Isotopentrennung, Elektronenstreuung in Materie, Strahlenbiologie, Dosimetrie und die Elektronenstrahltherapie in der Medizin. 1953 entwickelte er das Quadrupolmassenfilter (Paulsches Massenfilter) für massenspektrometrische Messungen.

Auszeichnungen

1989 erhielt er zusammen mit Norman Foster Ramsey und Hans Georg Dehmelt den Nobelpreis für Physik für die Entwicklung der nach ihm benannten Ionen-Falle.

Weitere nationale und internationale Auszeichnungen waren u.a. die Ehrendoktorwürden der Universitäten in Uppsala, Aachen, Poznan, Saloniki und Canterbury sowie Ehrensenator der Universität Bonn. Ebenso war er 1984 Zweiter Vizekanzler, 1985 + 1992 Erster Vizekanzler des Ordens Pour le Mérite. Er erhielt die Goldmedaille der Akademie der Wissenschaften in Prag, die Dirac-Medaille der Universität von New South Wales und Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) zeichnete ihn mit dem Robert-Wichard-Pohl-Preis aus.

Wolfgang Paul ist ebenfalls Namenspatron des Wolfgang Paul-Studienpreises (Deutsche Gesellschaft für Massenspektrometrie) und des Wolfgang Paul-Preises, eine der höchstdotierten Auszeichnungen in der Wissenschaftsgeschichte Deutschlands, vergeben durch die Alexander von Humboldt-Stiftung und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Außerdem wurde ein großer Hörsaal der Universität Bonn nach ihm benannt. Aus seinem Nachlass werden die dortigen Wolfgang-Paul-Vorlesungen finanziert.