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Parchim

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Parchim ist die Kreisstadt des Landkreises Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, 35 km südöstlich der Landeshauptstadt Schwerin. In der amtsfreien Stadt Parchim befindet sich der Verwaltungssitz des Amtes Parchimer Umland, dem 15 Gemeinden angehören. Der Name Parchim ist aus dem Slawischen abgeleitet und stammt von dem Sonnengott Parchom.

Geographie

Parchim liegt am Fluss Elde, südwestlich der Mecklenburgischen Seenplatte.

Zu Parchim gehören die Ortsteile Dargelütz, Kiekindemark, Neuhof, Neu Klockow und Slate.

Geschichte

Datei:Parchim1.jpg
Rathaus von Parchim

Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg Parchim erfolgte 1170, erweitertes Stadtrecht erhielt Parchim 1225. Von 1238 bis 1248 war Parchim Residenz des Fürstentums Parchim-Richenberg. Fürst Pribislaw I. gründete 1249 am westlichen Eldeufer die Parchimer Neustadt. Er holte im Jahr 1246 Mitglieder des Franziskanerordens nach Parchim. Die Brüder errichten ihren Konvent am Rande der Neustadt (Aufhebung im Zuge der Reformation 1552/53).

Der Dreißigjährige Krieg und zwei Großbrände 1586 und 1612 vernichteten große Teile der Stadt und der Bevölkerung. Auch die Pestepidemien gingen nicht spurlos an Parchim vorbei. Ein letzter großer Rückschlag erfolgte während der Besetzung durch napoleonische Truppen. Danach erholte sich die Stadt allmählich. Zeitweise war Parchim Sitz des obersten Gerichtes von Mecklenburg.

Seit 1921 ist Parchim Amtssitz bzw. Kreisstadt. Nach 1991 wurde die historische Altstadt im Rahmen der Städtebauförderung wieder gründlich saniert.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998 – 20.543
  • 1999 – 20.419
  • 2000 – 20.048
  • 2001 – 19.842
  • 2002 – 19.610
  • 2003 – 19.387
  • 2004 – 19.387
  • 2005 – 19.348

Politik

Wappen

Blasonierung: „In rotem Schild ein hersehender schwarzer Stierkopf mit schwarzen Hörnern, um die je drei goldene Binden geschlungen sind und eine goldene Krone, die fünf, abwechselnd mit Lilien und Perlen besteckte Zinken zeigt; zwischen den Hörnern, aus dem Stierkopf aufwachsend, die vierendigen Stangen eines goldenen Hirschgeweihs. Der Stierkopf ist beseitet: in Höhe des Kronenreifs von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen, darunter von zwei, mit den Blättern schräg nach außen gekehrten grünen Kleestängeln.“

Städtepartnerschaften

Verkehrsanbindung

Marienkirche

In unmittelbarer Nähe der Stadt liegt der Flughafen Schwerin-Parchim, der auch die Landeshauptstadt Schwerin bedient. Der Flughafen wurde ursprünglich nur von der sowjetischen Armee benutzt. Nach deren Abzug und einigen Umbaumaßnahmen wurde er für zivile Zwecke weitergenutzt. Zunächst wurde er von der Stadt und dem Landkreis Parchim bewirtschaftet, dann jedoch an die Wiggins Group verpachtet in der Hoffnung, er werde ein regionaler Reise- und Frachtflughafen. Nach der Insolvenz der Wiggins Group und zwischenzeitlicher Vermarktung durch Stadt und Landkreis wurde u.a. eine Lagerhalle gebaut. Der Flughafen soll nun ein reiner Fracht-Flughafen werden, für dessen Zwecke sich ein schweizerisches Logistikunternehmen ansiedelte. Vorteilhaft für den Frachtstandort Parchim sind die Anbindung an Straßen- und Schienennetz sowie eine 24-stündige Flugerlaubnis und eine für Großflugzeuge geeignete 3000-Meter-Landebahn.

Das chinesisches Frachtunternehmen LinkGlobal Logistics Co. Ltd. hat im Mai 2007 den Flughafen Parchim für rund eine Milliarde Yuan (rund 100 Millionen Euro) vom Landkreis gekauft. Neben Frachtflügen von der zentralchinesischen Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan sind auch wöchentliche Passagierflüge ins Auge gefasst. Man hofft in absehbarer Zeit auf [1] 1000 neue Arbeitsplätze.

Durch Parchim führt die als Müritz-Elde-Wasserstraße kanalisierte Elde. Über die Bundesstraßen B 191 und B 321 ist Parchim mit den Städten Lübz, Sternberg, Plau am See, Crivitz, Goldberg und Schwerin verbunden. Außerdem gibt es eine Direktverbindung zur Bundesautobahn 24.

Die Stadt ist durch private Regionalbahnen (Odeg und Ola) an das Bahnnetz der Deutschen Bahn angeschlossen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik und Unterhaltung

Parchim verfügt über einige heimische Musiker und Bands, welche unterschiedlichster Musikrichtungen angehören, wie z.B. Blues, Rock, Independent Music, Folk, etc.. Diese treten zu verschiedenen Veranstaltungen in und um Parchim auf. Darüberhinaus findet alljährlich, jemeils einmal im Frühjahr und Herbst, in der Innenstadt ein Musikfest statt, die sogenannte Musikmeile. In dieser treten verschiedene (inter-)nationale Bands und Einzelmusiker in unterschiedlichen Gaststätten, Bars und Kneipen auf.

In jedem Jahr findet am ersten Novemberwochenende der „Martinimarkt“ statt. Auch ein Stadtfest und eine „Einkaufsnacht“ (seit 2005 immer an einem Samstag im Juni) wird jedes Jahr veranstaltet.

Denkmäler in Parchim

Datei:Parchim-moltke01.jpg
Parchim, Denkmal für
Helmuth von Moltke
  • 1876 Denkmal mit Standbild Helmuth von Moltke von Bildhauer Ludwig Brunow
  • um 1895 Gedenkstein Otto Heucke im Buchholz
  • 1896 Kriegerdenkmal 1870/71
  • 1900 Denkmal (Obelisk) Helmuth von Moltke im Buchholz
  • 1906 Gedenkstein mit Bronzerelief Bürgermeister Friedrich Stegemann von Bildhauer Ludwig Brunow
  • 1922 Kriegerdenkmal 1914/18 des Dragonerregiments Nr. 18
  • 1922 Kriegerdenkmal 1914/18 "Kruzifix" in der Marienkirche von Bildhauer Wilhelm Wandschneider
  • 1930 Kriegerdenkmal 1914/18 "Heldenhain" von Bildhauer Wilhelm Wandschneider und Architekt Werner Cords-Parchim
  • Kriegerdenkmal 1914/18 des Turnvereins Parchim
  • 1930 Kriegerdenkmal 1914/18 der Lehrer und Gymnasiasten in der Aula des Gymnasiums von Bildhauer Wilhelm Wandschneider (zerstört)
  • 2001 Brunnen "Weib auf Stierkopf" von Bildhauer Michael Mohns



Öffentliche Einrichtungen

In Parchim befindet sich das Haus des Gastes, eine Einrichtung, die jeden kostenlos aufnimmt, der um Aufnahme bittet. Das Haus des Gastes wird von Mitgliedern der Schenker Bewegung betrieben.

Sport

Für überregionales sportliches Interesse sorgt in Parchim der MC Mecklenburgring Parchim. Auf dem „Mecklenburgring“, einer Langbahn die Weltmeisterschaftsbedingungen bietet, finden regelmässig Sandbahnrennen mit internationaler Beteiligung statt.

Seit der Saison 2000/01 spielen die Volleyballerinnen des 1. VC Parchim in Zusammenarbeit mit dem Schweriner SC erfolgreich in der 2. Bundesliga/Nord der Frauen.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Fritz Asmus: Eisenbahnen in und um Parchim – Chronik eines Eisenbahnstandorts in Mecklenburg. GVE-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3892180784
  • Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Saxonia Franciscana 6. Werl 1995

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Parchim

  1. [1]