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Tonstudio

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Ein Tonstudio ist eine Einrichtung zur Bearbeitung von Ton. Dabei kann es sich um Musik jeglicher Art, beispielsweise um Hörfunkbeiträge, Fernsehbeiträge, Kinofilmton oder Klangkreationen für Computerspiele handeln.

Tonstudio

Ein Musik-Tonstudio beispielsweise besteht aus einem oder mehreren Räumen: einem Regieraum, in dem der Tontechniker als Tonmeister und/oder Aufnahmeleiter sitzt und die Aufnahme startet, sie über Abhörmonitore (Lautsprecher) überwacht und die Gestaltung vornimmt, sowie einem Aufnahmeraum. Hierbei handelt es sich um einen störgeräuschfreien Raum, der die Aufnahme akustischer Ereignisse (Gesang, Instrumente, Sprache, Geräusche) zulässt. Aufnahmeräume und besonders der Regieraum sind üblicherweise mit entsprechenden akustisch-dämpfenden Raumelementen ausgestattet. Diese sorgen für einen ausgewogenen, definierten Raumklang, wodurch das Beurteilen der Mischung und das akustisch-optimale Aufnehmen von Schallereignissen erleichtert wird. Ein Einrichtungskonzept für Regieräume wird LEDE genannt, die Abkürzung für "Live End Dead End". Die Aufteilung zwischen Regie- und Aufnahmeraum ist nicht zwingend erforderlich, sofern entweder keine akustischen Instrumente- oder Gesangsaufnahmen gemacht werden oder beispielsweise eine "Raum-in-Raum"-Lösung besteht. Gesangs- bzw. Aufnahmekabinenkonzepte, die nur den einen Studioraum erfordern, sind in heutigen, modernen Tonstudios keine Seltenheit mehr.

Bei den Aufnahmegeräten in Tonstudios handelt es sich in aller Regel um Mehrspurrekorder, welche die getrennte Aufnahme unterschiedlicher Klangquellen und ihre spätere Abmischung mit einem Mischpult erlauben (Overdubbing). Seit ca. 1990 werden auch digitale, computergestützte Aufnahmesysteme verwendet (Digital Audio Workstation), durch die die analogen Mehrspurrekorder immer mehr in den Hintergrund gerückt sind. Im kommerziellen Betrieb werden Tonstudios technisch und akustisch für den entsprechenden Zweck optimiert. So besitzen z. B. Tonstudios für reine Klanggestaltung und Tonweitervarbeitung für Film, Hörfunk und Computerspiele oft nur einen kleinen oder gar keinen Aufnahmeraum, während Studios für große Klangkörper (Orchester) entsprechend größer dimensioniert werden. Auch kann die tontechnische Einrichtung stark variieren. Studios für Popmusik besitzen meistens wesentlich mehr Geräte zur Klangveränderung und Tonbearbeitung als solche für die Tonaufnahme klassischer Musik. Im Popbereich fließen die technischen Manipulationsmöglichkeiten in das Arrangement und den Gesamtklang bewusst ein, während es bei Aufnahmen klassischer Musik eher um eine "naturgetreue" Abbildung und naturähnlichen Sound eines Klangkörpers geht.

Im Normalfall handelt es sich um selbstständige Studios, aber zurzeit (2007) konzentriert sich der Markt eher auf integrierte Studios, zum Beispiel bei Radiosendern oder Plattenfirmen.

Durch die sinkenden Gerätekosten bei der Tontechnik entstehen immer mehr kleine so genannte "Home-Recording"-Studios, in denen z. B. Amateurbands ihre Demos aufnehmen und mischen können. Der akustischen und räumlich optimalen Gestaltung stehen jedoch meistens finanzielle Aspekte entgegen, da im Vorhinein keine nennenswerten Einnahmen erzielt werden können.

Trotzdem gibt es kleine Studios die sich die Mühe machen einen optimalen Kompromiss bei der Raumakustik zu finden. Hier entstehen durchaus professionelle Aufnahmen.

Für fast alle veröffentlichten Tonträger moderner elektronischer Musik wie HipHop, R'n'B und Elektro werden die Aufnahmen heutzutage in kleinen Studios getätigt und später extern gemastert.

Diese Entwicklung führte gemeinsam mit der Digitalisierung der letzten Jahre zum Trend des spezialisierten Tonstudios. Universell ausgestattete Studios müssen Ihren Kunden hohe Preise abverlangen, können jedoch einen dem Preis entsprechenden Grad an Spezialisierung oft nicht bieten.

Eine andere Aufnahmeart ist das Field Recording.

Literatur

  • Ingo Raven: Das eigene Musikstudio : Grundlagen und Techniken des Homerecording. wizoobooks, 2004, ISBN 978-3-934903-33-3.