Kailash
Kailash | |
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Höhe: | 6.714 Meter |
Breitengrad: | 31° xx′ xx″ N |
Längengrad: | 81° xx′ xx″ O |
Lage: | Tibet |
Gebirge: | Himalaya |
Erstbesteigung: | keine (siehe Text) |
Leichteste Route: | unbekannt |
Der Kailash ist ein 6714 Meter hoher Berg im tibetischen Teil des Himalaya. Seine Spitze hat eine außergewöhnlich symmetrische Form und gleicht einer Pyramide, die ganzjährig mit Schnee bedeckt ist. In seinem Gebiet entspringen vier große Flüsse des südasiatischen Raums, im Norden der Indus, im Osten der Tsangpo (Brahmaputra), im Westen der Sutlej und der Karnali im Süden.
Besteigungen
Der Berg ist aus Rücksicht auf seine religiöse Bedeutung bisher unbestiegen. Die erste Genehmigung zur Besteigung wurde zwar 1985 Reinhold Messner erteilt, der eine Genehmigung für das umgebende Gebiet beantragte. Dieser verzichtete aber auf die Ausführung. Seitdem wurde keine weitere Erlaubnis erteilt, auch nicht im Jahr 2001, als der Spanier Jesús Martinez Novaz seine geplante Expedition als "politische Demonstration gegen Umweltzerstörung und für größeres, globales Bewusstsein" deklarierte. Dies führte jedoch zu weltweiten Protesten der Religionsgruppen, die, unterstützt von berühmten Bergsteigern, eine Besteigung des Kailash ablehnten.
Religiöse Bedeutung
Durch die besondere Form und Lage zählt er für die Religionen Buddhismus, Hinduismus, Jain, Bön und somit für eine große Anzahl von Menschen zu den bedeutendsten spirituellen Orten und gilt als heiligster Berg. Eine Umrundung des Berges auf einem ca. 53km langen Weg, der bis in eine Höhe von 5600 Meter führt, gehört zu den wichtigsten Pilgerreisen für Anhänger dieser Religionen.
Buddhismus
Der durch die besondere Form im tibetischen Buddhismus auch Großes Schneejuwel (Kang Rinpoche) genannte Berg ist das Zentrum eines Welt-Mandalas. So ist er gleichgesetzt mit dem mythischen Weltenberg Meru, der zentralen Achse der Welt.
Hinduismus
Wie bei den tibetischen Buddhisten gilt der Berg als die Manifestation des Berges Meru. Weiterhin wird der Berg als einer der Wohnsitze des Gottes Shiva angesehen.
Jain
Die Jainas nennen den Berg Astapada (Achtfüssler, Spinne). Alle Orte, an denen wichtige religiöse Propheten (Tirthankara) der Jainas zur Welt kamen oder diese verließen, werden als Thirthas, heilige Orte, verehrt und gelten als Wallfahrtsorte. Da gleich zwei ihrer wichtigsten Religionsstifter ihre Erlösung auf dem Berg erlangten, ist der Astapada ein wichtiger Pilgerort. Der erste Tirthankara Rishambha erlangte am Ende seines Lebens auf dem Berg nach sechseinhalbtägigem Fasten die Erleuchtung. Einer seiner Söhne, Bharata, erlangte ebenfalls auf dem Berg die Erlösung. Pilger erhalten durch die asketische Umrundung des Berges großen spirituellen Lohn.
Bön
In der Bön Religion steht der Yundrung Gutseg genannte Berg für das spirituelle Zentrum des alten Bön-Reiches Zhang-Zhung.