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Rödinghausen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Der Luftkurort Rödinghausen ist eine Gemeinde im Nordosten des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Sie gehört zum Kreis Herford in Ostwestfalen-Lippe.

Geografie

Die Else im Ortsteil Bruchmühlen

Die Gemeinde liegt am Südrand des Wiehengebirges im Ravensberger Hügelland. Zahlreiche kleinere Bäche durchziehen das Gebiet und fließen in Hauptsache der Else zu, die die südwestliche Gemeindegrenze bildet und die Gemeinde von West nach Ost eine wenige hundert Meter durchfließt. Ein bedeutender Zufluss der Else ist der Kilver Bach im Naturschutzgebiet Kilver Bachtal. Das Elstetal ist zugleich die tiefste Niederung (68 m ü. NN) der Gemeinde. Ein kleinerer Teil der Bäche im Norden Rödinghausens entwässern in die Große Aue, die in Rödinghausen-Bieren entspringt und im Oberlauf auf Gemeindegebiet noch "(Neuer) Mühlbach" genannt wird. Im Gegensatz zur Else fließt die Große Aue nicht südlich des Wiehengebirges der Weser zu sondern nördlich. Die Große Aue verlässt durch einen tiefen Einschnitt im Wiehengebirge im Ortsteil Schwenningdorf-Neue Mühle das Gemeindegebiet Richtung Holzhausen. Mit 274 m ü. NN ist die höchste Erhebung der Nonnenstein. Der Kamm des Wiehengebirges bildet die Nordgrenze der Gemeinde. Größere Waldgebiete befinden sich im Norden an den Hängen des Wiehengebirges in den Ortsteilen Rödinghausen, Schwenningdorf und Bieren. Die vorherrschende natürliche Waldgesellschaft ist die des Eichen-Hainbuchenwaldes. Jedoch sind nur etwa 14 Prozent der Gemeindefläche bewaldet. Die flacheren Gemeindeteile sind vor allem landwirtschaftlich genutzt; Wälder sind selten. Insgesamt werden etwa 65 Prozent der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Bebaut (Verkehr, Gebäude, Freifläche, Betriebsfläche) sind etwa 20 Prozent der Gemeindefläche.[1] Streng genommen gehört ein wenige Hektar großer Teil des Eggetals (Gehle) nördlich des Kamms des Wiehengebirges auch zu Rödinghausen.

Geologie

Das Wiehengebirge
Datei:Roedinghausen.jpg
Schematischer Ortsplan von Rödinghausen mit Gemeindeteilen

Unterschieden werden muss zwischen den Höhenlagen des Wiehengebirges und den flacheren Gebieten, die naturräumlich zur Ravensberger Mulde gehören. Die Ravensberger Mulde ist ein leichtwelliges, zwischen 50 und 140 m ü. NN liegendes Hügelland. Zahlreichen kleine Täler (sog. Sieke) schneiden oft unvermittelt und tief in das sonst nur schwach kuppierte Land ein. Geologisch liegen im wesentlichen Liasplatten mit Lößauflage vor, die durch Zertalung im Pleistozän zum Hügelland umgestaltet wurden. Unter der Lößdecke finden sich teilweise Geschiebelehme. Weitere Hinterlassenschaft der Eiszeiten sind die häufig anzutreffenden Findlinge. Das Elsetal und der Unterlauf der Werre weiter im Osten bilden die tiefliegende, in westöstlicher Richtung verlaufende Urstromtal der Else-Werre-Niederung. Das Wiehengebirge entstand bereits vor zehn Millionen Jahren durch Hebungen der Erdkruste, zusammen mit dem Weserbergland. Im kammartigen Wiehengebirge herrscht Sandstein vor. Er stammt aus der Periode des Doggers (ein Abschnitt der mittleren Jurazeit) stammt. Dies ist ein relativ grober Sandstein, der durch Einlagerung von Eisenmineralien und Ton ein einen Braunton aufweist und recht verwitterungsresistent ist.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Gemeindefläche beträgt 36.27 km². Die maximale Nord-Süd Ausdehnung beträgt etwa 7,9 km (Bruchmühlen bis Rödinghausen-Gehle). Die maximale West-Ost Ausdenhnung ist etwa 7 km von (Rödinghausen-Kilverbachtal bis Bieren-Dono).

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind das Mittelzentrum Bünde im Südosten, das niedersächsische Melle im Westen und Südwesten und das zum Kreis Minden-Lübbecke gehörende Preußisch Oldendorf im Norden auf der anderen Seite des Wiehengebirges. Im Süden trennt die Else den Meller Stadtteil Bruchmühlen in Niedersachsen vom Rödinghauser Ortsteil Bruchmühlen in Nordrhein-Westfalen. Eine sehr kurze Grenze existiert auch mit der Gemeinde Hüllhorst im Kreis Minden-Lübbecke. Diese Grenze verläuft im Bereich Bieren-Dono im äußersten Nordosten der Gemeinde Rödinghausen.[2]

Gemeindegliederung

Rödinghausen besteht aus fünf Ortschaften, die bis zur kommunalen Gebietsreform 1969 selbständige Gemeinden bildeten. Nach Einwohnern größte Gemeinde ist das im Süden gelegene Bruchmühlen (bis 1969 Westkilver). Im Nordwesten liegt der Verwaltungssitz Rödinghausen, im Norden der Ortsteil Schwenningdorf und im Nordosten der flächenmäßig größte Ortsteil Bieren. Zwischen den Ortsteilen Rödinghausen und Bruchmühlen liegt der Ortsteil Ostkilver. Einen Überblick über die Bevölkerungszahlen und Fläche gibt folgende Tabelle[3]:

Ortsteil Einwohner Fläche
Rödinghausen 1.644 4,554 km²
Bruchmühlen 3.378 6,798 km²
Bieren 1.299 9,544 km²
Ostkilver 1.876 7,926 km²
Schwenningdorf 2.356 7,449 km²
Gesamt 10553 36.27 km²

Klima

Das vorherrschende Klima ist das atlantische Seeklima. Klimadaten im langjährigen Mittel (1971-2000) für das etwa 20km Luftentfernung entfernte Herford zeigt nachstehende Tabelle.

Monat Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Temperatur in °C 1,8 2,2 5,3 8,4 13,0 15,6 17,7 17,4 13,8 9,8 5,4 3,1 9,5
Niederschlag in mm 72 49 65 53 65 82 69 71 73 61 64 80 804


Datei:Klima Rödinghausen.jpg
Klimadiagramm für Rödinghausen (eigtl. Herford)


Die Wetterdaten für Rödinghausen dürften im langjährigen Mittel nicht bedeutend von den angegebenen Daten aus Herford abweichen. An den Hängen des Wiehengebirges (Ortsteile Rödinghausen, Schweningdorf und Bieren) ist es jedoch aufgrund der Höhenlage oft ein wenig kühler und so kann es im Winter vorkommen, dass im Ortsteil Rödinghausen Schnee fällt, wenn es im Ortsteil Bruchmühlen lediglich regnet. Die vorherrschenden Winde kommen aus Westen und bringen regelmäßig Niederschlag vom Atlantik. Im Winter bedeutet Westwind nass-wärmeres Klima (Ostwind bringt Kälte), im Sommer feucht-kühleres (Ostwind bringt Wärme) Klima. Generell sind dadurch die Sommer im Seeklima mäßig warm, die Winter aber auch nur mäßig kalt und jeweils niederschlagsreich. Durch die Einfassung der Ravensberger Mulde durch Wiehengebirge, Osning und Meller Berge sammeln sich in Ravensberger Land auch häufig mehr Regenwolken als in benachbarten Naturräumen. Dies gilt besonders für die gebirgsnahen Gebiete zu denen auch Rödinghausen zählt.

Geschichte

Rödinghausen gehört zur Kulturlandschaft des Ravensberger Landes. Seine Geschichte reicht bis ins frühe Mittelalter zurück: Im Jahr 851 wurde das "Haus Kilver" erstmalig schriftlich erwähnt. Die einzelnen Ortschaften sind jünger: Schwenningdorf fand erste Erwähnung im Jahr 1088, Rödinghausen im Jahr 1147, Bieren zum ersten Mal im 12. Jahrhundert und Ostkilver im Jahr 1150. Der Landstrich um Bruchmühlen wurde im 14. Jahrhundert besiedelt. Das 1322 erwähnte Gut Brocmole im heutigen Niedersachsen gab Bruchmühlen seinen Namen.

Die Geschichte Rödinghausens ist vor allem von langen Entwicklungslinien gekennzeichnet, weniger von Ereignissen. Bis zum Ende des Mittelalters ist die Geschichte Rödinghausens von Land-, Vieh- und Waldwirtschaft bestimmt, ab dem Ende des 15. Jahrhunderts von Flachsanbau und -verarbeitung: Die Bauern bauten auf ihren Feldern Flachs an, der von kleinen Bauern ("Köttern") und sogenannten Heuerlingen versponnen und teilweise verwoben wurde. Mit der Industrialisierung verschwand die Flachsverarbeitung aus Rödinghausen. Nach etwa 20 Hungerjahren begannen viele Rödinghauser ab etwa 1860 mit der Herstellung von Zigarren in Handarbeit. Bis 1806 gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Amt Limberg. 1816 entstand das Kirchspiel Rödinghausen und 1843 das Amt Rödinghausen (bis 1888 in Personalunion mit Bünde). Von 1836 bis 1856 gehörte Preußen und damit auch das Gebiet des heutigen Rödinghausens dem Deutschen Zollverein an, das Gebiet des Haus Hannover - also die heutigen Niedersächsischen Nachbargemeinden - nicht. In dieser Zeit entwickelte sich zwischen den Orten Düingdorf Niedersachsen und Westkilver ein blühendes Schmuggelgewerbe. Schmuggler brachten Seide, Zucker, Butter, Salz und Kaffee überd die grüne Grenze. Bis in die Mitte der 1950er Jahre verdienten die "kleinen Leute" in Rödinghausen mit der Zigarrenmacherei einen Großteil ihres Brotes, ab dann kam es zu einer Zweiteilung: Der südliche Teil der Gemeinde - mit den Ortschaften Bruchmühlen und Ostkilver sowie Schwenningdorf im Norden - entwickelte sich zu Schwerpunkten von Gewerbe und Industrie. Der direkt am Wiehengebirge gelegene Teil - vor allem die Ortschaft Rödinghausen selber - entwickelte sich zu einem Kur- und Urlaubsgebiet. 1969 entstand aus dem Amt Rödinghausen mit den unabhängigen Gemeinden Bieren, Ostkilver, Rödinghausen, Schwenningdorf, Westkilver die heutige Gemeinde Rödinghausen mit fünf unselbstständigen Ortsteilen. Noch im selben Jahr wurde Rödinghausen-Westkilver in Rödinghausen-Bruchmühlen umbenannt. 1980 wurde Rödinghausen zum "Staatlich anerkannten Luftkurort" ernannt. In Bruchmühlen waren bis in die 90-er Jahre Soldaten der britischen Rheinarmee in den Birdwood Barracks stationiert. Das 27ha große Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1997 in ein Gewerbegebiet umgewandelt. Bis 1993 lag hier ein Transportregiment ("1st Armoured Division Transport Regiment Royal Corps of Transport (1 ADTR)"), das nach Gütersloh abgezogen wurden.


Religionen

In der Gemeinde sind alle großen Religionen unter den Einwohnern vertreten. Es gibt jedoch nur evangelische Kirchen auf dem Gebiet der Gemeinde. Größte Kirche ist die evangelisch-lutherische Bartholomäuskirche im Ortsteil Rödinghausen. Weitere evangelisch-lutherische Kirchen befinden sich in Bruchmühlen und Bieren. Die Bierener und Rödinghauser Kirchen gehören zur Evangelischen Kirchengemeinde Rödinghausen, wohingegegn die Bruchmühlener Kirche zur Evangelischen Kirchengemeinde Westkilver gehört. Der Nationalsozialist und spätere Reichsbischof der Deutschen Evangelischen Kirche Ludwig Müller war von 1908 bis 1914 Gemeindepfarrer in Rödinghausen.

In Schwenningdorf befinden sich die zwei freikirchlichen Gemeinden Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) Johannes Gemeinde und Gemeinde der Christen (Mitglied des Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden) mit eigenem Kirchengebäude, wobei nur erstere einem klassischen und 1854 geweihten Kirchbau mit Kirchturm hat.

Die wenigen Rödinghauser Katholiken sind der Katholischen Gemeinde in Holsen zugeordnet, wo sich die Katholische Kirche St. Michael befindet. In der Gemeinde war der spätere Weihbischof des Erzbistums Paderborn Matthias König Vikar.

Im Jahre 1814 bildetet sich in Bünde eine jüdische Gemeinde, die in der ersten Zeit nur aus 5 Familien bestand. 1815 wurde eine Synagoge errichtet. 1856 wurde der jüdische Synagogen Bezirk zu Bünde gegründet, der nach Einteilung der Königlichen Regierung zu Minden ab 1903 auch das Amt Rödinghausen umfasste. Die Gemeindemitglieder wurden im zweiten Weltkrieg deportiert oder mussten fliehen. Die Gemeinde existiert nicht mehr.

Eingemeindungen

Rödinghausen besteht aus fünf Ortschaften, die bis zur kommunalen Gebietsreform 1969 selbständige Gemeinden bildeten. Seitdem gab es keine weiteren Eingemeindungen oder Umgliederungen des Stadtgebietes.

Einwohnerentwicklung

1843 hatte das Amt Rödinghausen nur 3.577 Einwohner. 2006 hatte Rödinghausen 10.164 Einwohner und ist damit dennoch die mit Abstand kleinste Gemeinde im Kreis Herford. Von 1975 bis 2005 wuchs die Einwohnerzahl Rödinghausens von 8214 auf 10181 Einwohner. Von 1998 bis 2005 hat Rödinghausen im Kreisvergleich mit 4,7 Prozent den größten prozentualen Bevölkerungszuwachs verzeichnet.

Einwohnerentwicklung

Folgende Tabellen geben einen Überblick über die Bevölkerung und Bevölkerungszusammensetzung.[4] [5]

Jahr 1843 1852 1858 1864 1867 1871
Einwohnerzahl 3.577 3.841 3.864 4.104 4.125 4.141


Jahr 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006
Einwohnerzahl 8214 8228 7994 8700 9308 10148 10181 10146
Weiblich
(Anteil)
4309 (52%) 4322 (53%) 4207 (53%) 4490 (52%) 4786 (51%) 5162 (51%) 5144 (51%) 5146 (51%)
Nichtdeutsche¹
(Anteil)
216 (2,6%) 248
(3%)
209 (2,6%) 278 (3,2%) 387 (4,2%) 304
(3%)
302
(3%)
NN

¹ Die Gliederung „deutsch/nichtdeutsch“ ist durch die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts vom Juli 1999 ab dem Berichtsjahr 2000 beeinflusst.

Politik

Rödinghausen ist eine kreisangehörige Gemeinde. Die Gemeinde gehört zum Kreis Herford. Kreisstadt ist Herford.

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht zurzeit aus 32 Sitzen. Die Gemeinde ist eine landesweite Hochburg der SPD. Bisher ist die SPD aus Wahlen immer als stärkste Fraktion hervorgegangen, erreichte dabei immer die absolute Mehrheit und stellte immer den Bürgermeister. Am 15. August 2006 jedoch gründeten sieben Ratsmitgleider der SPD unter Friedhold Metkemeyer eine eigene Fraktion namens „Wir in Rödinghausen (WiR)“ und stimmten gegen den Haushaltsentwurf des Bürgermeisters Vortmeyer. Metkemeyer war zuvor bei der Wahl zum Fraktionsvorsitzenden der SPD Fraktion durchgefallen. Die SPD hat damit nicht mehr die absolute Mehrheit im Rat der Gemeinde und zählt nur noch 10 Ratsmitglieder. Seit November 2006 ist WiR eine eigene Wählergemeinschaft. Die aktuelle Sitzverteilung und direkt nach der Kommunalwahl am 26. September 2004 sowie die Sitzverteilungen nach den Kommunalwahlen 1999 und 1994 zeigt die folgende Tabelle:

Jahr 2006¹ 2004 1999 1994
SPD 10 17 18 19
CDU 12 12 12 11
FDP 3 3 2 3
WiR 7 - - -
Gesamt 32 32 32 33

¹ Nach Abspaltung der Fraktion WiR von der SPD-Fraktion am 15.8.2006

Bürgermeister

Seit 2004 ist Ernst-Wilhelm Vortmeyer (SPD) Bürgermeister der Gemeinde. Er wurde in einer Direktwahl mit 53,9 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt. Erster Bürgermeister der Gemeinde Rödinghausen war nach der Gebietsreform 1969 Günter Oberpenning (SPD), der vor der Gebietsreform der 1. Stellvertretende Bürgermeister der damals noch unabhängigen Gemeinde Ostkilver war. Oberpenning schied nach fast dreißigjähriger Amtszeit und fünf Amtsperioden 1998 aus dem Amt. Nachfolger wurde der langjährige Gemeindedirektor Kurt Vogt (SPD), der 1999 mit 60,2 Prozent der gültigen Stimmen im ersten Wahlgang einer Direktwahl zum Bürgermeister gewählt wurde.

Seit 2005 ist das „Mobile Rathaus“ in der Gemeinde unterwegs. Bürger können mit dem Bürgermeister sprechen und das Dienstleistungsangebot der Verwaltung wahrnehmen.

Städtepartnerschaften

Es besteht eine Partnerschaft zu Pemberville in den USA. Pemberville liegt an den Ufern des Portage River in Wood County, Ohio. 2000 hatte der Ort 1.365 Einwohner. Die Partnerschaft wurde am 23. März 1995 begründet. Die beiden Gemeinden sind auch historisch miteinander verbunden. Im 19. Jahrhundert waren zahlreiche Rödinghauser nach Pemberville ausgewandert. Nach Pemberville ist in Rödinghausen der Pemberville Platz am Haus des Gastes benannt.

Wappen

Das Wappen zeigt stilisiert den Aussichtsturm auf dem Nonnenstein in Rot auf dem Kamm des grün dargestellten Wiehengebirges. Die rot-weißen Sparren darüber bezeugen die ehemalige Zugehörigkeit zur Grafschaft Ravensberg (Die Zugehörigkeit endete 1614, als die Grafschaft und damit auch Rödinghausen an Brandenburg-Preußen fiel).

Die Seitenansicht zweier gegeneinander gelehnter Sparren hat zur Bezeichnung eines Wappenbildes in Wappenbeschreibungen geführt. Das Motiv kann in Wappen einzeln, häufiger aber mehrfach auftreten (z. B. Herren von Eppstein, Grafen von Hanau, Grafen von Ravensberg). Das Ravensbergische Wappen enthielt drei rote Sparren in Silber (Weiß). Es war stets Teil des Wappens der im Besitz der Grafschaft befindlichen Herrscherhäuser, zuletzt des großen preußischen Wappens. Heute findet es sich auch in mehreren Kreis- und Stadtwappen des Gebiets, etwa denen Bielefelds, Borgholzhausens, Halles, Steinhagens, Vlothos, Werthers und der Kreise Gütersloh und Minden-Lübbecke.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsdaten

Ende November 2006 betrug die Arbeitslosenquote in Rödinghausen 5,1 % und war damit 2006 die niedrigste Arbeitslosenquote im Kreis Herford. [6] Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze steig von 1995 bis 2005 von 1.427 auf 1.590 (+11,4 Prozente).[7] Dadurch erzielte die Gemeinde in 2005 1.236 € Steuereinnahmen pro Einwohner (dritthöchster Wert nach Steinhagen und Verl in Ostwestfalen-Lippe).[8] Dennoch war die Gemeinde Rödinghausen 2003 mit 1.907 Euro Pro Kopf verschuldet (zweithöchste Verschuldung im Kreis Herford.[9]

Die 4421 Haushalte Rödinghausens hatten eine im Vergleich zum übrigen Ostwestfalen eine relativ hohe Kaufkraft. Untersuchungen der GFK und IHK Bielefeld ergaben für 2007 eine Kaufkraft von 18.578 Euro pro Einwohner (2,9 Prozent über Durchschnitt aller OWL Gemeinden und Städte).[10]

Verkehr

Alter Bahnsteig und Bahnhofsgebäude in Bieren

Schienen- und Busverkehr

Der Bahnhof Bieren-Rödinghausen und der Haltepunkt Mesch Neue Mühle liegen an der Ravensberger Bahn (KBS 386), auf der im Stundentakt, sonntags alle zwei Stunden, die RB 71 BielefeldHerfordBündeRahden verkehrt. Der Bahnhof Bieren-Rödinghausen wurde 2007 komplett erneuert und erhielt einen neuen Bahnsteig und Wartehäuschen. Das alte Bahnhofsgebäude wird schon seit den 1990-er Jahren nicht mehr als Bahnhofsgebäude genuzt.

Außerdem liegt in unmittelbarer Nähe der Gemeindegrenze in Niedersachsen der Bahnhof Bruchmühlen an der Bahnstrecke Bad Bentheim–Minden (KBS 375), auf der im Stundentakt die RB 61 „Wiehengebirgs-Bahn“ Bad BentheimRheineOsnabrück–Bünde–Herford–Bielefeld verkehrt.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr auf der Ravensberger Bahn von der Eurobahn, die Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 643 für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt und auf der Wiehengebirgs-Bahn von der DB Regio NRW, die Elektro-Triebwagen der DB-Baureihe 425 für Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h einsetzt.

Rödinghausen gehört dem Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Der Sechser) an. Im Straßenpersonennahverkehr verkehren zwei Buslinien nach Bünde, die auch die einzelnen Ortsteile miteinander verbinden.

Straße

Rödinghausen ist über die A 30 Amsterdam–Bad Bentheim–Rheine–Osnabrück–Bad Oeynhausen an das Fernstraßennetz angebunden.

Weitere wichtige Straße ist die Hansastraße L557, die durch einen Einschnitt im Wiehengebirge im Ortsteil Schwenningdorf den Kreis Minden-Lübbecke mit der Autobahn und Bünde verbindet. Eine weitere wichtige Straße ist die Bünder Straße L876 und die Osnabrücker Straße L546. Beide durchziehen die Gemeinde von Ost nach West und verbinden Rödinghausen mit dem Mittelzentrum Bünde im Osten und der niedersächsischen Stadt Melle im Westen.

Ansässige Unternehmen

Die größten ansässigen Unternehemen sind in der Möbelbranche tätig. Zu nennen sind vor allem die Küchenhersteller Häcker in Bieren mit 750 Mitarbeitern, Klostermann in Bieren mit über 100 Mitarbeitern und Ballerina in Bruchmühlen. Weiterhin finden sich Unternehmen aller Branchen. Viele Rödinghauser sind Pendler und arbeiten zum Beispiel in Bünde oder Lübbecke.

Tourismus

Hinweisschild für die Westfälische Bauernhofroute

Rödinghausen ist seit 1980 Luftkurort und wegen seiner Lage im Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge beliebter Urlaubsort mit zahlreichen Pensionen und Hotels. Im Ortsteil Rödinghasuen liegt die Jugendherberge des Kreises Herford. Die Gemeinde verzeichnete 2005 35.636 Übernachtungen (+ 9,5 Prozent von 1995 bis 2005).[11] Die Gemeinde liegt reizvoll am Südrand des Wiehengebirges und wirbt deshalb mit dem Slogan „Rödinghausen – an der Sonnenseite de Wiehengebirges“. Die Touristeninformation befindet sich im „Haus des Gastes“, wo auch zahlreiche Konzerte und andere Veranstaltung abgehalten werden. Auf den 25,5 km der Radkulturroute können Touristen die schönsten Landschaften und insgesamt 38 Sehenswürdigkeiten der Gemeinde entdecken. Durch die Gemeinde führt außerdem der Fahradweg Wellness Route Teutoburger Wald, die Radroute HF5, die Bahnrad Route Weser-Lippe, die Westfälische Bauernhofroute und die Fernradroute Else-Werre Radweg. Auf dem Waldlehrpfad Rödinghausen mit 100 Tafeln und auf 5,5 km Länge können Wanderer die Tier- und Pflanzenwelt des Wiehengebirges erkunden.

Medien

Als Tageszeitungen erscheinen die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt mit Lokalteil für Rödinghausen. Das Lokalradio Radio Herford ist auf 94,9 MHz zu empfangen.

Öffentliche Einrichtungen

In der Gesamtschule Rödinghausen hat die Gemeinde eine öffentliche Bibliothek eingerichtet. Öffentliche Veranstaltungen werden oft im Haus des Gastes abgehalten. Weiter öffentliche Einrichtung sind das das Freibad und die Jugenherberge. Daneben existieren keine weitere Einrichtung, Aufgrund der kleinen Einwohnerzahl sind die Rödinghauser Bürger z.B. auf die Krankenhäuser und Hallenbäder in den Mittelzentren Bünde und Lübbecke angewiesen.

Bildung

In Rödinghausen gibt es vier Grundschulen in Bieren, Bruchmühlen, Ostkilver und Rödinghausen. Die Gesamtschule Rödinghausen (809 Schüler) mit den Sekundarstufen I und II im Ortsteil Schwenningdorf ist seit 1999 die einzige weiterführende Schule der Gemeinde. Sie ist Nachfolger der Hauptschule an gleichem Standort. Etwa 35% der Grundschüler der Gemeinde besuchen weiterführende Schulen außerhalb der Gemeinde, vor allem im nahen Bünde. Außerdem werden in Rödinghausen Verantaltungen der Volkshochschule Herford angeboten.

Kultur

Gut Böckel vom Gutpark aus gesehen

Kultur

Herausragende Kulturveranstaltung finden auf Gut Böckel im Ortsteil Bieren statt. Dazu zählt vor allem die Konzertreihe Russicher Sommer mit Spitzenorchstern wie „[[The Royal Philharmonic Orchestra]“ aus London, der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem St. Petersburger Cello Ensemble oder einem Orchseter unter Leitung von Justus Frantz. Die Konzerte finden im 120 Jahre alten ehemaligen Kuhstall oder im Gutspark statt. Daneben gibt es im Sommer auf Gut Böckel das Literatur- & Musikfeste „Wege durch das Land“ mit Konzerten, Lesungen und Vorträgen. Zu diesen Anlässen ist im Roggenhaus des Gutes ein Gastronomieangebot eingerichtet. Die Veranstaltungen knüpfen damit an eine lange Tradition an, die vor allem von der auf Gut Bökel lebenden Lyrikerin, Kunstsammlerin und Mäzenin Hertha Koenig bereits vor dem Zweiten Weltkrieg begründet wurde. 1994 wurde die Hertha Koenig-Gesellschaft gegründet um an vergessene Dichter zu erinnern. Die Geselschaft vergibt den mit 4000 Euro dotierten Hertha-Koenig-Literaturpreise. Erste Preisträgerin war Irina Korschunow. Im Gutspark sind Skulpturen ausgestellt.

Einziges Kino sind die Else-Lichtspiele im Ortsteil Bruchmühlen.

Museen

Der Bielefelder Horst-August Bollweg hat über 200 Schlitten vom Pferdeschlitten bis zum Kinderschlitten gesammelt und restauriert. Im ehemaligen Schweinestall von Gut Böckel sind mehr als 50 davon ausgestellt. Außerdem sind einige alte ebenfalls von Bollweg gesammelte hölzerne Webstühle auf Gut Böckel in einer rekonstruierten Spinn- und Webstube zu sehen. Solche Stuben waren früher tpyisch für die westfälischen Bauernhöfe. Weitere "Museen" sind der Lehrbienenstand des Imkerverein Bierens und eine kleine Ausstellung mit altem Schulmobilar in der Grundschule in Bieren.

Musik

Einziger Chor ist der Shanty-Chor Bruchmühlen e. V. Daneben existiert noch der Posaunenchor Westkilver. Schüler der Gesamtschule haben eine "Rödinghausen Hymne" komponiert. Der 1. Refrain lautet:

In Rödinghausen sind wir zu Haus
Am Wiehen auf der Sonnenseite, über Grenzen wohlbekannt
Hier kann man leben, tagein tagaus
Bei uns in Rödinghausen im Ravensberger Land

Bauwerke

Aussichtsturm auf dem Nonnenstein und Bismarck-Feuersäule

Der Nonnenstein

Wahrzeichen Rödinghausens ist der 14m hohe Aussichtsturm auf dem Berg Nonnenstein. Errichtet wurde das Bauwerk 1897 als "Kaiser-Wilhelm-Turm". Der Nonnenstein liegt exakt auf der Gemeindegrenze. Ursprünglich niedriger, wurde er Ende des 20. Jahrhunderts auf die derzeitige Höhe vergrößert. 100 Meter vom Turm entfernt wurde 1911 auf Anregung der Turnvereins Bünde sowie bismarckbegeisterter Bürger aus Rödinghausen die Bismarck-Feuersäule errichtet, eine 6 Meter hoher Sandstein-Säule mit quadratischem Grundriss und einem Bismarck-Medaillon an der Vorderseite.

Herrensitze Haus Kilver und Gut Böckel

Ältestes erhaltenes Bauwerk ist der Herrensitz Haus Kilver, der 851 erstmalig schriftlich erwähnt. Das Bauerndorf Westkilver bzw. Ostkilver leitet seinen Namen von Haus Kilver ab. Zweiter erhaltener Herrensitz ist das bereits erwähnte Gut Böckel. Die Wasserburg wurde 1350 erstmalig erwähnt. Sie war im Besitz des Ritters Alhard, genannt Rape von dem Bussche. Die erste Burg steht nordöstlich der heutigen Anlage. Von 1540 an heißt das Gut für 200 Jahre Gut „Voßböckel“ nach der dort ansässigen Famillie von Voss. Die heutige Barockanlage mit zwei charakteristischen Ecktürmen stammt aus dem dem Jahr 1682.

Kirchen

Die größte erstmals 1233 erwähnte Kirche in Rödinghausen ist die Bartholomäuskirche. Die Ursprünge der Pfarrkirche reichen vermutlich bis ins 9. Jahrhundert. Die ältesten Teile des ursprünglich romanischen Baus stammen aus dem späten 12. und dem 13. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche im Sinne der Gotik umgebaut. Die Querhausarme wurden am Ende des 19. Jahrhunderts angefügt. Im Inneren ist ein wertvoller Holzschnitzaltar aus dem Jahre 1520 und ein Kruzifix von 1400 zu besichtigen. Weiterhin sind 12 Apostelfiguren (ebenfalls um 1520) und eine Renaissance-Kanzel von 1588 zu erwähnen. Zum Besitz der Kirche gehört eine seltene Bibel in plattdeutscher Sprache. Ebefalls zur evangelischen Kirchengemeinde Rödinghausen zählt die Kirche in Bieren, die allerdings erst 1908 als Nachfolgerin einer in Fachwerkbauweise ausgeführten Kapelle – „Klus“ genannt – aus Bruchstein.

Die Michaelkirche der evangelischen Kirchengemeinde Westkilver im Ortsteil Bruchmühlen wurde 1471 als Kapelle erbaut, 1904 um ein Parallelschiff erweitert und erhielt 1930 ihren Turm. Im Inneren ist eine spätgotische Kanzel aus Holz, ein Vortragekreuz um 1525, ein an die Kreuzwegdarstellungen angelehntes Gemälde von 1724 und eine aus Lindenholz geschnitzte Taufschale zu besichtigen.

Die Kirche der Selbständigen Ev.-Luth. Gemeinde (SELK) in Schwenningdorf wurde 1857 erbaut und 1931 um den Westturms und einen Anbau erweitert.

Höfe

Auf dem Gemeindegebiet befinden sich zahlreiche typische westfälische Höfe. Der hohe landwirtschaftliche Ertrag aud dem fruchtbaren Lößböden führte zu Hofgebäuden mit reichem Zierrat z. B. Gebälkschnitzereien und den typischen Geckpfählen auf der Giebelspitze. Der Hof mit der größten Steuerkraft im Dorf bekam die Hausnummer 1, der zweitgrößte die Hausnummer 2, usw. Diese alten Hausnummern sind auch heute oft noch im Gebälk eingeschnitzt. Ein typisch Ravensberger Hof lag nicht in einem geschlossenen Dorf, sondern vereinzelt in einem Drubbel. Zahlreiche Nebengebäude (z. B. der Heuerlings-Kotten) umgaben den Haupthof und bildeten eine Gebäudekomplex. Jede Hofgruppe besaß früher eine Bauernschaftsglocke. Heute ist solch eine Glocke noch in Bieren-Stukenhöfen erhalten. Wie überall im Ravensberger Land ist das Fachwerk meist schwarz, die Ausfachungen weiß, der Giebel meist dunkelgrün (seltener weiß) weiß und die Dachziegel rot. Ein Beispiel sind der Vierständerhof Hof Oberschulte mit Altenteiler von 1729 im Ortskern von Rödinghausen oder der Heerhof, der erstmalig 1603 erwähnt wurde und in seiner jetzigen Form ab 1820 errichtet wurde. Zu den Höfen gehörte oft auch eine Mühle, z. B. die noch existente Wassermühle des Guts Böckel von 1756.[12]

Im Ortsteil Rödinghausen stand bis 1972 der Hof Möllering. Der Hof Möllering wurde 1590 errichtet und kann heute im Bauernhaus-Museum in Bielefeld besichtigt werden, wo er als Beispiel für ein typisch westfälisches Bauernhaus gezeigt wird. Das Haus wurde 1995 bei einem Brand im Museum stark beschädigt, konnte jedoch bis 1999 wieder aufgebaut werden.

Parks

Kurpark

Mit 4,5 ha größter Park ist der Kurpark in den Ortsteilen Rödinghausen und Schwenningdorf, in dem alljährlich im Sommer die Kurparkbeleuchtung stattfindet. Der Kurpark entstand in den 1960-er Jahren als sich die Gemeinde zum ersten Mal um den Titel Luftkurort bewarb und wurde 1981 mit dem Bau des Konzertpavillons abgeschlossen. Mittelpunkt ist der große Teich und die ihn überspannende Holzbogenbrücke. Im Kurpark wächst auch eine Rosensorte namens "Rose Rödinghausen".

Gutspark Böckel

Der nur selten öffentlich zugängliche und denkmalgeschütze Park von Gut Böckel wurde Ende des 19. Jahrhunderts angelegt. Er ist von einer Gräfte umgeben. Es besteht aus einem geometrisch angelegten Teil und einem 2 ha großer Landschaftspark mit schönen alten Solitärbäumen. Der Garten wurde 1890 vom Gartenarchitekten Rudolph P.C. Jürgens gestaltet. Seit 2005 gehört der Park zum Europäischen Gartenerbe (European Garden Heritage Network). Im Sommer präsentieren internationale Künstler im Projekt „Gartenlandschaft Ostwestfalen-Lippe“ ihre Kunst. Emilia Kabakovs Installation „Meet the angel“ ist seit 2003 im Park als Dauerausstellung zu sehen.

Naturdenkmäler

Wiehengebirge im Nebel

Zur Rödinghauser Landschaft gehören zahlreiche Jahrhunderte alte und die Landschaft prägende Eichen und Linden, herausragend ist die über 350 Jahre alte „Bierener Kirchlinde“ mit ihrem Stammumfang von 7,75 m. Rödinghausens 5 Naturschutzgebiete sind das Aubachtal, Naturschutzgebet Gehle, das Habighorster Wiesental, das Kilverbachtal, das Gebiet Schierenbeke und das Wehmerhorster Wiesental. Im Kilverbachtal leben noch einige Exemplare des gleichsam seltenen als auch farbenpächtigen Eisvogels.

Sport

Die Gemeinde unterhält ein Freibad (50m Becken, Wasserrutsche, Beach-Volleyball Platz) im Ortsteil Westkilver. Unter den Sportvereinen sind vor allem der Tischtennisclub Rödinghausen, der Fußballverein SV Rödinghausen, der TUS Bruchmühlen, der Karate Verein Asahi Rödinghausen, der Handball Verein CVJM Rödinghausen und der Tennisclub Rödnghausen e.V.. Letzterer hat seine Sportstätten im Rödinghauser Kurpark und neben dem "Wiehenpark". Der "Wiehenpark" ist ein Sportzentrum mit Fitnesstudio, [[Sauna], Indoor-Tennisplätzen, Squash Plätzen und Gastronomie. Sportplätze befinden sich in Bieren und Schwenningdorf (SV Rödinghausen) und an den Fichten in Ostkilver (TUS Bruchmühlen). Einzige größere Turnhalle ist die Sporthalle der Gesamtschule in Schwenningdorf mit außenliegendem Tartan Sportlatz und Laufbahn. Einmal im Jahr veranstaltet der Radclub RC Olympia Bünde ein Radrennen in Rödinghausen. Im Ortsteil Bieren liegt das Gestüt Auenquelle, das mit seinen Pferdeweiden das Ortsbild von Bieren-Dono prägt. Das Gestüt züchtet herrausragende Rennpferde, die schon viele nationale und internationale Preise gewonnen haben.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Literatur- & Musikfest „Wege durch das Land" auf Gut Böckel im Sommer
  • "Weihnachten im Stall" ist ein Weihnachtsmarkt auf Gut Böckel in der Weihnachtszeit
  • Konzertreihe "Russicher Sommer" auf gut Bökel.
  • Das Projekt „Gartenlandschaft Ostwestfalen-Lippe“ mit Skulpturenausstellung im Sommer.
  • Kilver Markt mit Fahrgeschäften und historischem Bauernmarkt mit Demonstrationen zur historischen Landwirtschaft. Er findet jährlich am letzten Wochenende im August statt.
  • Während der "Kurparkbeleuchtung" Mittte August wird der Kurpark festlich illuminiert. Die Veranstaltung endet alljährlich mit einem Feuerwerk.
  • Das regelmäßige abgehaltene "Kulturfrühstück" mit Lesungen, Konzerten und Theateraufführungen.

Theater

Die Gemeinde besitzt kein ständiges Theater und keine ständige Theaterbühne. Die Theater-AG der Gesamtschule Rödinghausen führt jedoch manchmal Stücke in der Aula der Schule und beim "Kulturfrühstück" auf.


Sprache

In Rödinghausen wird generell Hochdeutsch gespochen - auch von den älteren Einwohnern. Früher wurde jedoch, wie überall im Ravensburger Land, ein Dialekt des Westfälischen gesprochen. Dieser Dialekt wird auch als Ostwestfälisch bezeichnet. Rödinghausen heißt in diesem plattdeutschen Dialekt "Ränghiusen". Engagierte Dialektkundige versuchen diesen Dialekt aufrecht zu erhalten. So werden plattdeutsche Gottesdienste abgehalten, Schülern der Gesamtschule Rödinghausen wird eine Plattdeutsch-AG angeboten und das im Rahmen des "Kulturfrühstücks" gibt es den beliebten "plattdeutschen Gesprächskreis", der 2007 mit der Veranstaltung „25 Joahre Ränkhiuser Platt – dat es doch woll wat!“ sein Jubiläum feierte.

Kulinarische Spezialitäten

Rödinghausen hat keine überregional bekannte Spezialität. Traditionell kocht Rödinghausen deftig westfälisch. Jedoch wird für die Wiehengebirgsorte Preußisch Oldendorf, Rödinghausen und Bad Essen der Käuterlikör "Wiehengebirgstropfen" gebrandt, der wie der Steinhäger einer 0,7-Liter-Steingutflasche angeboten wird. Außerdem gibt es eine Praline namens "Nonnenstein".[13]

Ehrenbürger

Die Gemeinde Rödinghausen hat bisher keine Ehrenbürger ernannt.

Söhne und Töchter der Gemeinde

In Rödinghausen geboren wurden geboren:

weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

In Rödinghausen gelebt und gewirkt haben außerdem:

Literatur

  • Rolf Botzet, Ereygnisse, Merckwürdigkeyten und Begehbenheyten aus Rödinghausen - 2. Auflage 2002.
  • Rolf Botzet, Bauersleut und Heimarbeiter
  • Touristikservice Rödinghausen, Rödinghausen - Die Denkmäler - Zeugnisse von Kunst, Kultur und Natur
  • Rolf Botzet, Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Rödinghausen
  • Rolf Botzet, Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Westkilver
  • Ewald Häcker, Kleines plattdeutsches Wörterbuch von Rödinghausen und Umgebung / Ewald Häcker ... - Herford : Volkshochschule im Kreis Herford, 1991. - 77 S.

Sonstiges

  • Die Gemeinde Rödinghausen ist nicht zu verwechseln mit (Ober-)rödinghausen - heute Stadtteil von Menden (Sauerland) und Herkunftsort des Geschlechts der von Rödinghusen (von Rödinghausen).
  • Nach Rödinghausen ist eine extra für das Gemeindejubiläum gezüchtete Rosensorte benannt. Die Rosen wachsen im Kurpark.
Commons: Rödinghausen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Kommunalprofil Rödinghausen, PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik, Stand 2006
  2. Katasterkarte Gemeinde Hüllhorst, html, Website SPD Hüllhorst, Abrufdatum: 1.07.2007
  3. Ortschaften, html, Gemeinde Rödinghausen, Bezugsdatum für Einwohnerzahlen unklar
  4. Stukturdaten für Rödinghausen, PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen, Landesdatenbank NRW, Stand 2006
  5. Protoindustrie, HTML, Website Widukind-Gymnasium Enger, Abrufdatum: 1.07.2007
  6. Grußwort des Rödinghausener Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2006/2007 - Niedrigste Arbeitslosenquote im Kreis, HTML, Ernst-Wilhelm Vortmeyer, Website Gemeinde Rödinghausen, Dezember 2006
  7. Stukturdaten für Rödinghausen, PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen, Landesdatenbank NRW, Stand 2006
  8. Strukturdaten im Bezirk Detmold, PDF, Bezirksregierung Detmold, Stand Oktober 2006
  9. Standortzufriedenheit im Kreis Herford - Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2003, PDF, IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Stand 2003
  10. Kaufkraftuntersuchung der IHK Bielefeld und GFK, PDF, Stand 2007
  11. Entwicklung und Bedeutung des Tourismus in Ostwestfalen Lippe, PDF, Bezirksregierung Detmold, Stand August 2006
  12. Auszüge aus der Radtour Westfälische Bauernhofroute, DOC, Rolf Botzet, Medienzentrum des Kreises Herford, Abrufdatum: 1.07.2007
  13. 1.100 leckere Nonnensteine, PDF, Artikel in der Neuen Westfälischen, 30. November 2006