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Bambi (Film)

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Film
Titel Bambi
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1942
Länge ca. 68 Minuten
Stab
Regie David Hand
Drehbuch Larry Morey
Perce Pearce
Produktion Walt Disney
Musik Filmmusik:
Edward H. Plumb
Lieder:
Frank Churchill
Orchestration:
Paul J. Smith
Kamera Maxwell Morgan
Besetzung

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Der Kinderfilm Bambi ist der fünfte Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios und stammt aus dem Jahr 1942. Er basiert auf dem 1923 erschienenen Buch Bambi, ein Leben im Walde von Felix Salten.

Handlung

Im tiefen Wald wird eines Tages ein kleiner Hirsch namens Bambi geboren. Schnell verbreitet sich die freudige Nachricht im Wald, und alle Tiere versammeln sich, um den jungen Prinzen zu begrüßen, der zuerst noch etwas ängstlich und unsicher auf den Beinen wirkt. Kurz darauf lernt Bambi bei einer seiner Exkursionen mit seiner Mutter auch seine beiden neuen Freunde kennen: Das freche Kaninchen Klopfer und das schüchterne Stinktier Blume. Zusammen erleben sie zunächst eine glückliche und sorglose Kindheit. Auf einer Wiese lernt er seine Freundin Feline kennen, aber auch die Gefahr durch die Menschen, die immer wie eine dunkle Bedrohung über dem Leben der Tiere hängt. Sommer und Herbst vergehen wie im Fluge, Bambi wächst heran und lernt immer mehr dazu. Im Winter wird dann seine bisher relativ unbeschwerte Kindheit abrupt beendet: In einer der traurigsten Szenen der Filmgeschichte verliert er seine Mutter. Sein Vater, der große Prinz des Waldes, nimmt sich des kleinen Halbwaisen an.

Jahre später ist Bambi zu einem stattlichen jungen Hirsch herangewachsen und trifft neben Klopfer und Blume auch seine Jugendfreundin Feline wieder. Prompt verlieben sich die beiden, und Bambi muss kurz darauf in einem dramatischen Kampf einen anderen Hirsch, der Feline ebenfalls begehrt, in seine Schranken weisen. Bambi hat Feline für sich gewonnen, und sie leben glücklich zusammen.

Eines frühen Morgens erwacht Bambi, geweckt von Lagerfeuerrauch, und geht der Sache nach. Auf einer Klippe, die freie Sicht über das Tal bietet, begegnet er seinem Vater, der ihn warnt, dass die Jäger in großer Zahl wieder im Wald sind und sie sich tief in den Wald zurückziehen müssen. Im Tal steigt die Rauchsäule eines Lagerfeuers auf. Beide wollen schon fliehen, als Bambi einfällt, dass er die noch schlafende Feline warnen muss. Feline ist aber unterdessen aufgewacht und hat sich ihrerseits auf die Suche nach Bambi begeben. Beide verpassen sich knapp, als Bambi seinen nächtlichen Ruheplatz wieder aufsucht. Die ersten Schüsse hallen durch den Wald, und unter den Tieren bricht Panik aus. Unterdessen wird Feline von einem Rudel Jagdhunde entdeckt und gehetzt. In letzter Sekunde kann sie sich auf eine Klippe retten. Inzwischen setzt Funkenflug am unbeaufsichtigten Lagerfeuer der Jäger rasend schnell den gesamten Wald in Brand. Bambi hört die Hilferufe von Feline und eilt zur Rettung. Mutig stürzt er sich auf die Hundemeute und kann sie mit Geweihschlägen und Huftritten für kurze Zeit in Schach halten. Feline gelingt es, sich zu retten. Auch Bambi schafft es knapp, der Hundemeute zu entkommen. Er rettet sich mit einem Sprung über einen großen Abgrund, bevor die verbliebenen Hunde erneut seine Fährte aufnehmen können, wird dabei aber mitten im Sprung angeschossen. Halb bewusstlos schlägt er auf der anderen Seite des Abgrunds auf. Inzwischen hat sich der Waldbrand weiter ausgebreitet, der Himmel ist tiefrot gefärbt. Bambi liegt apathisch und schmerzerfüllt am Boden, als sein Vater erscheint und ihn streng auffordert, aufzustehen und sich zusammenzunehmen.

Noch benommen kommt Bambi endlich wieder auf die Beine. Gemeinsam mit seinem Vater flieht er vor dem Feuer durch einen Fluss. Beherzt stürzen sich beide einen Wasserfall herunter, um dem Feuer zu entkommen. Unterdessen haben sich viele Tiere auf eine kleine Inselgruppe retten können. Auch Feline steht am Ufer und hält verzweifelt nach Bambi Ausschau. Aus dem Rauch und Nebel auftauchend, erreichen schließlich auch Bambi und sein Vater schwimmend die Inselgruppe. Feline schmiegt sich liebevoll an Bambi. Beide sind gerettet und wieder vereint.

Ein Jahr später hat der erwachende Frühling einen großen Teil der Waldbrandschäden bereits überwuchert, als eines frühen Morgens eine neue Kunde im Wald für Aufregung sorgt: Feline ist Mutter geworden! Alle Tiere, unter anderem auch Klopfer und Blume, mittlerweile selbst Väter geworden, eilen zu der jungen Mutter. Dort erwartet sie eine weitere, freudige Überraschung: Feline hat Zwillinge zur Welt gebracht. Die Kamera schwenkt von der glücklichen Mutter zu einem hohen Felsenkliff, auf dem Bambi und sein Vater stehen. Bambi und sein Vater wechseln verständnisvolle Blicke, dann zieht sich Bambis Vater zurück. Seine Aufgabe ist erfüllt. Bambi senkt kurz traurig den Kopf über den Weggang seines Vaters, richtet ihn aber gleich wieder auf und thront nun, im Licht des Sonnenaufgangs stehend, stolz und glücklich über seinem Reich. Nun ist er der Prinz des Waldes. Langsam blendet die Kamera aus dieser letzten Filmszene aus.

Charaktere

  • Bambi (Bambi)
Der junge Hirsch ist der Hauptdarsteller der Geschichte. Er lernt, beginnend mit seiner sorglosen Kindheit, die schönen Seiten des Lebens, aber bald auch dessen mitunter tödliche Gefahren kennen.
  • Bambis Mutter (Mother)
Sie kümmert sich selbstlos um den kleinen Bambi und lehrt ihn die Geheimnisse des Waldes. Sie opfert später ihr Leben für Bambi, indem sie die Aufmerksamkeit eines Jägers auf sich lenkt und erschossen wird.
  • Bambis Vater (The Great Prince of the Forest)
Der große Prinz des Waldes ist der älteste und weiseste Hirsch des Waldes, der Bambi zunächst verschlossen, unnahbar und übermächtig erscheint. Er hält sich aber immer im Hintergrund in Bambis Nähe auf, um ihm notfalls helfen zu können, und nimmt sich des kleinen Bambi an, nachdem dessen Mutter getötet wurde.
  • Klopfer (Thumper)
Das freche, junge Wildkaninchen ist einer von Bambis besten Freunden. Klopfer wird oft von seiner Mutter ermahnt, nicht so frech und vorlaut zu sein, und muss dann häufig die Lebensweisheiten seines Vaters rezitieren, wie z. B.: „If you can't say something nice… don't say nothing at all!“ (Wenn man nichts Nettes zu sagen hat … dann soll man gar nichts sagen). Dieser Satz wurde von Peter Behn ungeplant gesprochen, als dieser bei der Vertonung seinen eigentlichen Text vergessen hatte. Die Produzenten waren davon so begeistert, dass für diesen Satz eine Extra-Szene entworfen wurde.
  • Blume (Flower)
Das kleine, schüchterne Stinktier ist Bambis zweiter Freund. Er kam zu seinem Namen, weil Bambi, als er sprechen lernte, ihn in einem Blumenbeet entdeckte und prompt mit „Blume“ ansprach.
Datei:Bambi-feline.jpg
Bambi und Feline auf der Wiese
  • Feline (Faline)
Bambis Freundin. Bambi und Feline lernen sich zunächst als Kinder auf der Wiese kennen. Als beide später erwachsen sind, verlieben sie sich ineinander. Stellt man die Buchstaben des Namens Faline um, so ergibt sich das Wort elafin (griechisch für Reh).
  • Freund Eule (Friend Owl)
Eine weise alte Eule, die Bambi seit seiner Kindheit kennt. Sie klärt ihn schließlich, als er erwachsen ist, über die Wirkung der Liebe auf.
  • Ronno (Ronno)
Bambis Nebenbuhler beim Kampf um Feline. Er wird von Bambi in einem dramatischen Hirschkampf besiegt und muss geschlagen das Feld räumen. Er wird namentlich nicht im Film, aber in Felix Saltens Buch erwähnt.
  • Tante Ena (Aunt Ena)
Felines Mutter, die namentlich ebenfalls nur in der Buchvorlage erwähnt wird.

Hintergrund

Bis heute ist der Film ein Meilenstein der Trickfilmtechnik und war auch immer Walt Disneys persönlicher Lieblingsfilm. Während der Dreharbeiten wurde im Studio ein kleiner Zoo mit Kaninchen, Stinktieren, Weißwedelhirschen und -kälbern etc. eingerichtet. Das Ziel der Disney-Zeichner war es, die Figuren vom bisherigen, relativ einfachen Cartoon-Stil früherer Filme hin zu lebensechter Darstellung im Aussehen und Verhalten zu führen, ohne jedoch den Zeichentrick-Charakter des Films zu zerstören. Sie sollten nicht, wie Disney erklärte, „wie Menschen in Hirsch-Kostümen wirken“. Besonders wichtig waren daher exakte Studien von lebenden Tieren und Menschenkindern. Bewegung, Verhalten und körperliches Aussehen der Zeichentrick-Hirsche entsprechen exakt ihren realen Vorbildern. Tausende von Studienzeichnungen, Modellen und Roh-Animationen über Bewegung, Skelettaufbau, Muskeln etc. von realen Tieren wurden angefertigt. Mimik und Gesichtsausdrücke hingegen wurden von Kleinkindergesichtern abgeschaut und auf die Tiergesichter übertragen. Auch hier wurde jeder Gesichtsausdruck, der bei kleinen Kindern auftreten kann, in aufwendigen Studien festgehalten. Durch diese Verschmelzung gelang es, die Tiere verblüffend menschlich, aber auch ohne Verlust ihrer arttypischen Tier-Attribute glaubhaft realistisch und lebendig darzustellen.

Auch die Hintergrundbilder erforderten umfangreiche Recherchen in der freien Natur. Der Künstler und Fotograf Maurice Day hatte den Auftrag, in den Wäldern des US-Bundesstaates Maine Aufnahmen zu machen. Er machte über Monate Tausende von Bildern, die die Wälder in allen Jahreszeiten und zu jeder Wetterlage zeigten: Bäume, Gräser, Licht, Morgentau, Mondlicht, Nebel, Schnee, Flüsse, Regen usw. Doch auch mit diesen Fotovorlagen standen die Zeichner vor einem zunächst unlösbar erscheinenden Problem: Wie sollten sie die unzähligen Zweige, Grashalme, die Millionen von Blättern zeichnen? Es wäre nicht nur eine Arbeit geworden, die durch die ungeheure Menge an Details unmöglich zu bewältigen war. Auch die Hauptdarsteller, die Tiere, hätten sich von diesen detaillierten Hintergründen nur unzureichend abgehoben. Die Lösung fand schließlich Tyrus Wong, ein Künstler aus China, der bei Disney als einfacher Zwischenzeichner arbeitete. Als er dem Bambi-Team einige seiner Probezeichnungen präsentierte, wurde er sofort ins Team geholt. Wo vorher unzählige Details sichtbar waren, deutete Wong diese in den Ölgemälden seiner Hintergründe nur an, er nutzte mehr die Farben, das Licht und die Stimmung, die in einem Wald herrschen. Nur in wichtigen Bildausschnitten griff er auf die detaillierte Darstellung zurück. Mit einer vorher nie gesehenen Verschmelzung aus naturgetreuer Darstellung, westlichem Impressionismus und traditioneller chinesischer Malkunst verwandelte er den bloßen Hintergrund des Films, den Wald und die Natur, praktisch in einen eigenen, weiteren Darsteller mit eigener Persönlichkeit.

Eine weitere Besonderheit des Films sind seine expressionistischen, visuellen Abstraktionen in einigen Szenen. Etwa wenn Bambis Vater die Hirsche auf der Wiese vor den Menschen warnt, verschiebt sich die Filmfarbgebung sehr stark: Der Himmel bekommt ein schmutziges Grau, die vorher grüne Wiese ein bedrohliches, fahl leuchtendes Gelb. Eine noch nicht greifbare Gefahr liegt in der Luft. Bis auf die Hauptprotagonisten werden alle anderen fliehenden Tiere nur noch scherenschnittartig und einfarbig braun/gelb dargestellt. Fliehen dann Bambi, seine Mutter und sein Vater gemeinsam von der Wiese, laufen sie in einem hellen Lichtkeil, der sie wie eine Art Suchscheinwerfer erfasst, bis sie endlich die schützende Dickung erreichen. Im weiteren Filmverlauf verliebt sich Bambi in Feline, und dieses Glücksgefühl für beide "verschiebt" die Weltsicht erneut; diesmal romantisch verklärt, werden Büsche und Bäume zu weissen Wolken, in denen Bambi und Feline ihren Liebestanz ausführen. So lange, bis Ronno, Bambis Nebenbuhler, die Bühne betritt und das Bild jäh zerstört. Eine weitere -die extremste- Abstraktion folgt gleich darauf im Kampf zwischen Bambi und Ronno. Der Hintergrund wird immer undeutlicher, in bedrohlich dunklen, monchromen Farben dargestellt, löst sich schliesslich am Ende auf in grosse rote und schwarze, abstrakte Bildteile, vor denen die die Kämpfer dunkel, oft Scherenschnittartig schwarz umgeben von hellen Lichtsäumen, kämpfen. Ist der Kampf vorbei und Ronno vertrieben, kehrt die normale Darstellung zurück, und der bedrohlich abstrakt rot/schwarze Hintergrund geht in einen goldgelben Sonnenuntergang über.

Die Vorproduktion zu Bambi begann schon 1936, und ursprünglich sollte der Film nach Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) als zweiter abendfüllender Disney-Zeichentrickfilm in die Kinos kommen. Disneys Perfektionsdrang verzögerte aber das Projekt immer mehr, so dass schließlich Pinocchio (1940), Fantasia (1940) und Dumbo (1941) noch vor Bambi veröffentlicht wurden.

Nach dem Kriegseintritt der USA wurden alle zivilen Filmprojekte eingestellt und im Auftrag des Verteidigungsministeriums kurze Propagandafilme hergestellt. Nur an Bambi wurde weiter gearbeitet. Zeitweise arbeiteten drei Viertel des gesamten Disney-Produktionsteams ausschließlich an Bambi. Außerdem kam bei diesem Film in besonders großem Umfang die von den Disney-Studios entwickelte Multiplan-Kamera für realistische, dreidimensional wirkende Kamerafahrten durch eine Zeichentricklandschaft zum Einsatz. Dies ist besonders gut in der Eingangsequenz des Films zu sehen.

Bei der Uraufführung im Jahre 1942 fuhr Bambi, wohl auch kriegsbedingt, noch Verluste ein. Nur ca. 1,23 Mio. US-Dollar Einnahmen standen den ca. 2,0 Mio. US-Dollar Produktionskosten gegenüber. Erst ab der Wiederaufführung 1947 erreichte der Film die Gewinnzone. Anfangs ein Flop, rangiert Bambi bis heute (2007) in der Top-200-Rangliste der erfolgreichsten Filme in den USA. [1] Inflationsbereinigt (wobei die damaligen Gewinne auf die Kaufkraft von heute hochgerechnet wurden) sogar in den Top 50.[2] Ausschlaggebend dafür sind jeweils nur Kino-Einnahmen, nicht gezählt werden Einnahmen aus Video- und DVD-Verkäufen. Von der 2005 erschienenen DVD-Veröffentlichung wurden in den USA am ersten Tag über eine Million Exemplare verkauft.[3]

Bambi rangiert bis heute (2007) auch auf der Liste der weltweit erfolgreichsten Filme und ist mit dem Jahr 1942 nach Vom Winde verweht auch der zweitälteste Film in der nicht inflationsbereinigten "Worldwide Grosses"-Liste. [4]

Wissenswertes

  • Filmgeschichte schrieb die Szene, in der Bambis Mutter stirbt. Hier arbeiteten die Filmemacher mit der sogenannten Off-Camera-Technik: Der Tod von Bambis Mutter wird nicht im Bild gezeigt, ebensowenig der Jäger, der sie erschießt. Gerade deshalb hat er sich wohl jedem, der Bambi als Kind im Kino sah, so unvergesslich als früher „Kinderschock“ eingeprägt. Diese Szene wurde im Juli 2004 vom englischen "Total Film Magazine" auf Platz 6 der 50 Top Movie Death Scenes (Die 50 berühmtesten Filmtode), der nie im Bild zu sehende Schütze 2003 vom American Film Institute in der Liste 100 Greatest Heroes and Villains (Die 100 größten Helden und Schurken) auf Platz 20 der „Schurkenliste“ gewählt.
  • Die Menschen sind im Film nie zu sehen, ihre Anwesenheit und ihr Wirken erschließt sich dem Zuschauer nur durch drohende Farbgebung und Musik sowie warnend rufende Krähenschwärme, Schüsse und fliehende Tiere.
  • Bambi war der erste Disney-Trickfilm, in dem mit Bambis Mutter ein Protagonist stirbt, der nicht zu den Bösewichten gehört. Außerdem wird im weiteren Filmverlauf während einer Jagd auch ein Fasan erschossen, der in Todesangst auffliegt (Felix Salten beschreibt diese Szene aber auch genauso in seinem Buch).
  • Der Film enthält weniger als 1.000 Worte Dialog und arbeitet stattdessen vor allem mit der emotionellen Wucht von Musik, impressionistischer Farbgebung und den auf traditionellen, chinesischen Maltechniken beruhenden Hintergrundbildern des Künstlers Tyrus Wong. Manche haben dem Film einen übertriebenen Einsatz des Kindchenschemas und andere psychologische Manipulationen des Zuschauers vorgeworfen.[5]
  • Die Filmpremiere sollte ursprünglich im Lincoln-Theater in Damariscotta, Maine, USA stattfinden. Es wurde aber befürchtet, dass sich die vielen in Maine lebenden Jäger durch den Film angegriffen gefühlt hätten. Die Weltpremiere war dann stattdessen am 8. August 1942 in London, die US-Premiere folgte erst am 13. August in der Radio City Music Hall von New York.
  • Bambi ist der erste von wenigen Disney-Zeichentrickfilmen, in dem alle Voice-Songs nicht von den Charakteren, sondern ausschließlich aus dem Off gesungen werden. Der Chor, der am Bambi-Soundtrack mitgearbeitet hat, war auch in Fantasia zu hören.
  • Ursprünglich sollte der Jäger, der Bambis Mutter erschießt, gezeigt werden. Auch Bambis tote Mutter und nach dem Waldbrand ein im Feuer umgekommener Jäger sollten zu sehen sein. Diese Ideen wurden wieder fallengelassen.
  • Die Rechte an der Verfilmung von Bambi wurden 1933 vom MGM-Regisseur Sidney Franklin erworben, der die Geschichte als Realfilm auf die Leinwand bringen wollte. Doch schon bald stellte er fest, daß eine wortwörtliche Verfilmung des Buches als Realfilm unmöglich war. 1935 wandte er sich an Walt Disney, da er erkannte, dass eine Verfilmung wohl nur über die neue Technik des Zeichentrickfilms machbar war. Franklin und Disney schlossen einen Vertrag zur Zusammenarbeit über dreieinhalb Jahre, doch auch als sich die Arbeiten an Bambi schließlich über sieben Jahre hinzogen, hielt die Freundschaft und Zusammenarbeit der beiden Männer über die offizielle Vertragslaufzeit hinaus an. Disney bedankte sich mit dem Satz To Sidney A. Franklin - our sincere appreciation for the inspiring collaboration im Filmvorspann bei Franklin.
  • Die klassisch-orchestrale Filmmusik ist eines der wichtigsten Stilelemente von Bambi. Sie wird im gesamten Film nur zweimal für jeweils ca. 18 Sekunden unterbrochen: Das erste Mal, als Bambi und seine Mutter fliehen mussten und Bambis Mutter ihren Sohn aufklärt “Man was in the forest”; das zweite Mal, als Bambis Vater seinem Sohn den Tod seiner Mutter mitteilt “Your mother can't be with you anymore”.
  • Die Schweizer Premiere von Bambi erfolgte zwischen 1942 und 1945 in Zürich im Kino “Rex”. Der Romanautor Felix Salten wohnte der Premiere bei (er starb am 18. Oktober 1945). Die Deutschlandpremiere von Bambi war im Dezember 1950. Wiederaufführungen folgten 1964, 1973, 1983 und 1993.
  • Es gibt zwei deutsche Synchronisationen. Die deutsche Originalversion wurde 1950 im Auftrag des deutschen Erst-Verleihers RKO von der Firma Elite Film Franz Schröder, Berlin-Dahlem angefertigt (Buch: Fritz A. Koeniger und Bruno Hartwich; Dialogregie: Bruno Hartwich). Diese erste Synchronisation hielt sich in Text und Gestaltung eng an das englische Original. So wurden sämtliche Lieder hier noch in Englisch belassen, und Bambi wird korrekt als „der kleine Prinz“ angesprochen. Die alte Synchronisation hat einen ernsteren Charakter und richtet sich mehr an ein erwachsenes Publikum. Die zweite Synchronisation entstand 1973 anlässlich der Wiederaufführung im Verleih Fox-MGM bei Simoton Film GmbH, Berlin (Buch, Regie, Liedertexte und musikalische Leitung: Heinrich Riethmüller). Mit der zweiten Synchronisation wollte man auch diesen Disney-Klassiker wie viele andere „modernisieren“ und „kindgerechter“ gestalten; vieles wurde gegenüber dem Original und der ersten Fassung von 1950 geglättet und verharmlost. Die erste deutsche Fassung von 1950 ist seit Mitte der 70er Jahre offiziell aus dem Verkehr gezogen. Nurmehr die zweite (1973er) Synchronisation darf nach Willen der Disney Company und Buena Vista heute verwendet werden und ist somit auf allen Veröffentlichungen für Video und DVD enthalten.
  • Die deutschen Übersetzungen der vier Liedtexte von Love is a Song (Liebe ist mehr als nur ein Wort), Little April Shower (Kleiner Regen im April), Let's sing a gay little Spring Song (Frühling) und Looking for Romance (Ich singe mein Lied) in der zweiten deutschen Synchronisation des Films aus dem Jahr 1973 stammen von Heinrich Riethmüller.
  • Bambis Freundin heißt sowohl in Felix Saltens Buch als auch in der englischen Originalversion des Films „Faline“. In der deutschen Synchronisation wurde aus unbekanntem Grund „Feline“ daraus.
Datei:Weisswedelhirsch.jpg
In Saltens Roman von 1923 ist Bambi ein europäisches Reh. Erst in der amerikanischen Buchübersetzung von 1929 und auch in Walt Disneys Verfilmung von 1942 wurde Bambi zum Weißwedelhirsch.
  • Die deutsche Synchronisation von 1973 weicht stellenweise stark vom Original ab.

Hirsch statt Reh und die Verwirrung der Kinder

Bei dem Bambi im Buch handelt es sich – passend zu einem europäischen Wald – noch um ein Rehkitz. In der amerikanischen Buchübersetzung und der Filmfassung von Disney wurde es im Rahmen der Übertragung nach Nordamerika zu einem dort heimischen Weißwedelhirsch (s.a. Bambi-Irrtum). Bambi im Film wird aber wegen der Ähnlichkeit von Rehkitzen und jungen Weißwedelhirschen irrtümlicherweise in Europa oft als Reh angesehen.

Grund dafür sind vor allem zwei Synchronisationsfehler. Zum einen: „Bei Familie Reh gibts Nachwuchs!“ (Original: “The new Prince is born!”) und „Wir sind nicht die einzigen Rehe im Wald” (Original: “We're not the only deer in the forest”). Die Zeichnung von Bambi als Weißwedelhirsch (engl.: deer) im Film, statt als Reh wie in der Buchversion (weil es in den USA keine Rehe gibt) und die gleichzeitige Weiterbezeichung von Bambi in der deutschen Synchronversion des Films als Reh hat bei Kindern in Deutschland zu einer erheblichen Verwirrung geführt. Weil Bambi für viele Kinder das Urbild des Rehes ist, aber sein Vater im Film ein Geweih trägt, glauben viele Kinder, das Wort „Hirsch“ sei die Bezeichnung für das männliche Reh (statt „Rehbock“). So wie bei Eber und Sau, die Bezeichnung für männliche und weibliche Version von Schwein und Wildschwein, Bulle und Kuh bei Kühen, Erpel und Ente bei Enten sei ein Hirsch also ein männliches Reh. Weil viele Kinder nie ein echtes Reh gesehen haben, aber sehr viele den Film, tritt dieser Irrtum, mit dem mehrere Generationen Schulkinder aufgewachsen sind, noch heute immer wieder auf. [6]

Synchronisation

Rolle Originalsprecher Deutsche Sprecher (1950) Deutsche Sprecher (1973)
Bambi als Baby Bobby Steward ? ?
Bambi als Kind Donnie Dunnagan ? ?
Bambi als Jugendlicher Hardie Albright Michael Günther ?
Bambi als Erwachsener John Sutherland ? Stefan Sczodrok
Klopfer als Kind Peter Behn Karl Heinz Schenk ?
Klopfer als Jugendlicher Tim Davis Karl Heinz Schenk Oliver Rohrbeck
Klopfer als Erwachsener Sam Edwards ? ?
Blume als Kind Stan Alexander ? Corinna Fehrs
Blume als Jugendlicher Tim Davis ? Corinna Fehrs
Blume als Erwachsener Sterling Halloway Horst Buchholz ?
Feline als Kind Cammie King ? Madeleine Stolze
Feline als Erwachsene Ann Gillis ? Susanne Tremper
Bambis Mutter Paula Winslove Friedel Schuster Almuth Eggerth
Bambis Vater Fred Shields Konrad Wagner Arnold Marquis
Freund Eule Will Wright Georg Thomalla Hans Hessling

Bambi wurde zweimal synchonisiert. In der Version von 1973 gibt es einige Unterschiede zum Original:

  • Dass Bambi im Original “The young Prince“ (Der junge Prinz) und sein Vater “The Great Prince of the Forest” (der große Prinz des Waldes) ist, bleibt in der deutschen Synchronisation unerwähnt.
  • Der Frosch, der auf der Wiese weghüpft, sagt in der deutschen Synchronisation „Er hat recht“ (in Bezug auf Klopfers Meinung zu den Blüten und dem Grünzeug), im Original aber “Watch out” (Pass auf), damit er nicht aus Versehen von Bambi gebissen oder zertreten wird.
  • Nach dem Tod von Bambis Mutter sagt Bambis Vater nur die beiden Sätze “Your Mother can't be with you anymore… Come, my son”. Die deutsche Synchronisation ist wortreicher: „Du brauchst auf deine Mutter nicht mehr zu warten. Die Jäger haben sie. Du musst jetzt ganz tapfer sein und lernen, auf dich allein aufzupassen … Komm, mein Sohn“. Auch die Übersetzung ist schlecht, da Bambi nicht „gewartet“, sondern seine Mutter verzweifelt gesucht hat.

Restaurierung

2004 wurde der Film von der Firma Lowry Digital Images aufwendig restauriert. Als Vorlage diente der Ur-Film, der in der Library of Congress gelagert ist und zu zerfallen drohte, da er auf altem, instabilem Zelluloid-Filmmaterial aufgenommen war. In etwa 9.600 Arbeitsstunden mussten Bild für Bild die ca. 110.000 Einzelbilder von Hand gereinigt und die Ursprungsfarben anhand der noch vorhandenen Originalzeichnungen und den Glasbildern der Multiplan-Kamera wiederhergestellt werden.

Um die Farben des Films exakt wieder in den Zustand zu bringen, in dem sie sich 1942 befanden, reichte es allerdings nicht, einfach die Farben von den noch vorhandenen Originalzeichnungen unverändert zu übernehmen. "Bambi" war auf sog. "Successive Exposure-Film" (SE-Film) aufgenommen, der den Kontrast und die Farbsättigung verstärkte. Das Restaurationsteam arbeitete hier mit der Firma Kodak zusammen, die noch über altes Filmmaterial verfügte, das dem in den 40er Jahren benutzten SE-Film chemisch und technisch sehr ähnlich war. Auf dieses Material wurden die Originalzeichnungen abfotografiert, um dann erst von diesem Filmmaterial aus die Farbtöne korrekt wiederherzustellen.

Die Restaurierungsarbeiten dauerten 14 Monate. Anschließend wurde neben einer neuen, extrem hochauflösenden Digitalversion (3.000×4.000 Pixel pro Quadratzoll) auch ein neues Negativ-Masterband erstellt. Im März 2005 wurde der Film schließlich in vollständig restaurierter Fassung erstmalig auf DVD vorgestellt.

Bei der Restaurierung wurde auch ein Fehler gegen Ende des Films korrigiert. Nach dem Waldbrand sieht man eine Waschbärenmutter, die ihr Kind sauberleckt. Mitten in der Szene wechselte das Kind jedoch von einem Bild zum nächsten seine Position in die andere Bildhälfte, und die Mutter leckte durch die Luft. In der restaurierten Fassung bleibt das Kind an der richtigen Stelle.

Auch die Tonspur wurde einer digitalen Bearbeitung unterzogen. Die ursprüngliche Mono-Tonspur, die schon 1996 für die Laserdisc-Version des Filmes in Stereo aufgearbeitet worden war, wurde von Rauschen und anderen Störgeräuschen befreit und in das 5.1-Format umgewandelt.

Einfluss auf andere Filme

Bambi diente auch als Vorbild für den in den 90er-Jahren ebenfalls von Disney produzierten Zeichentrickfilm Der König der Löwen. Der König der Löwen wurde von Kritikern sogar als „Bambi in Afrika“ bezeichnet. Besonders der Tod von Mufasa in Der König der Löwen ähnelt sehr stark der Szene, in der Bambis Mutter stirbt. In frühen Entwürfen dieser Szene sollte Bambi ebenfalls zu seiner toten Mutter zurückkehren und sie bitten, aufzustehen. Disney gefielen diese Entwürfe nicht. In einer der ersten Änderungen sollte Bambi dann nur zum Körperabdruck seiner Mutter im Schnee zurückkehren. Doch auch dies war Disney noch nicht kraftvoll genug: “You never come back and show the imprint of the mother. It's all by suggestion... I just wonder if coming back and seeing her form isn't just sticking a knife in they hearts... He's hunting his mother and he never finds her... It stops any awkward business of him seeing his mother's form and start any extra crying [7]

Auch der japanische Manga-Künstler Osamu Tezuka ließ sich für seine Figur Kimba, der weiße Löwe von Bambi inspirieren. Somit ist der seit langen Jahren schwelende Streit, ob Disney seinen Film Der König der Löwen von Kimba abgeschaut hat, eigentlich müßig, da beide Werke nachweislich von Bambi inspiriert wurden: “Osamu Tezuka was happy to acknowledge the inspiration that the works of Walt Disney and his employers had on his own creations. He even acknowledged that ‘Bambi’ assisted the creation of his lion king story. It is reasonable and responsible of artists to be inspired by others and to study their techniques, and there is no shame in admitting so.” („Osamu Tezuka gab freimütig zu, dass seine eigenen Schöpfungen von den Werken Walt Disneys und seiner Mitarbeiter inspiriert wurde. Er räumte sogar ein, dass ‚Bambi’ die Erschaffung seiner Löwenkönig-Geschichte unterstützt hatte. Es ist vernünftig und verantwortungsvoll von Künstlern, sich von anderen inspirieren zu lassen und deren Techniken zu studieren, und es gibt keinen Grund, das nicht zuzugeben.“) [8]

Das düstere Musikthema, das bei Bambi gespielt wird, wenn die Menschen in den Wald eindringen und die Tiere jagen, basiert auf einer einfachen Dreitonfolge, die sich zuerst langsam, dann immer schneller und immer bedrohlicher klingend von Instrument zu Instrument aufbaut. Der Komponist John Williams ließ sich von diesem Musikthema zu seiner berühmten Musik zum Film Der weiße Hai inspirieren. In Der weiße Hai ließ er einfach die mittlere Note weg und nahm eine Zweitonfolge als Basis.

Die Internet Movie Database nennt außerdem über 70 größere und kleinere Referenzen und Parodien in Filmen und Fernsehserien, die sich auf Bambi beziehen.

Rezeption

Kontroverse

Besonders zwei Kontroversen gibt es bis heute zu dem Film. Die erste dreht sich darum, ob der Film für jüngere Kinder geeignet ist. “Bambi ist ein sehr ernster Film. Ich weiß nicht, ob einige kleine Kinder dafür schon bereit sind” schrieb z.B. der Filmkritiker Roger Ebert zur Kino-Wiederaufführung 1988. In der Tat schrieb dann die wohl bekannteste Szene, der Tod von Bambis Mutter, auch Filmgeschichte. Es gibt zahllose Berichte von Eltern, die mit ihren hemmungslos weinenden und völlig aufgelösten Kindern nach dieser einschneidenden Szene das Kino verlassen mussten. Ebenso ängstigten die Jagdhunde und der Waldbrand im großen Finale viele kleine Kinobesucher und sorgte auch immer wieder für überraschte, ja geschockte Eltern, die in einem Disney-Film solche Szenen nicht erwartet hatten. Walt Disney jedoch nahm Kinder immer sehr ernst und vermied es, ihnen alles nur in einfachen, harmlosen Geschichten ohne jede ernsthaften Probleme darzustellen. Er setzte sie auch gewissen Schocks und Ängsten aus: Die Furcht, die Mutter zu verlieren, die Angst vor dem Feuer u.v.m. Seltsam ist, dass bis heute insbesondere die niedlichen Szenen des Films im Kollektivgedächtnis der Menschen verankert sind, die nicht minder zahlreichen düsteren und ernsten Szenen hingegen kaum. Dies ist wohl der Hauptgrund, warum der Film, in dem auch der Tod, die Angst und der Schrecken in genauso eindringlichen Bildern und Szenen dargestellt werden wie die harmlosen und niedlichen Sequenzen den Ausdruck Bambi-Effekt für einen sentimental verklärten, verniedlichten Blick auf die Natur prägte.

Die zweite Kontroverse dreht sich um die Darstellung der Menschen im Film. Schon vor der Premiere kam es zum Konflikt mit Jägern, die sich durch den Film diskreditiert sahen. Nachdem Raymond J. Brown, Redakteur beim "Outdoor Life"-Magazin den Film vorab sehen durfte, schickte er Walt Disney ein Telegramm und wies darauf hin, dass es illegal sei, im Frühling Hirsche zu jagen. Er befürchtete, dass der Film ein Zerrbild der Jäger als „gemeine, boshafte Zerstörer von Wildbeständen und natürlichen Ressourcen“ präsentiere. Er bat Disney, ein Vorwort vor den Film zu setzen, in dem klargestellt werde, daß "Bambi" eine Fantasie, und keine repräsentative Darstellung der Jägerschaft sei. Nachdem er keine Antwort erhalten hatte, drängte er den Filmvertrieb, eine Vorbemerkung vor den Film zu setzen. Als auch dies fehlschlug, verdammte er "Bambi" als eine Beleidigung der amerikanischen Jäger und rief die US-Jäger auf, sich gegen den Film zu wehren. [9].

Disney folgte mit dem Film zwar recht genau dem Thema von Saltens Buchvorlage, änderte aber die Darstellung der Menschen dahingehend, dass sie nie zu sehen sind und nur ihr Wirken gezeigt wird. Er stellt sie mehr wie eine höhere Naturgewalt, ein Erdbeben, eine Sturmflut oder ein Orkan dar. Er wollte Jäger nicht allgemein als Bösewichte darstellen. In der Originalfassung ist dann auch nur von "Man" (Menschen) die Rede, erst die deutsche Filmsynchronisation machte fälschlicherweise "Jäger" daraus. Auch Felix Salten, der selbst ein passionierter Jäger war, legte den Blickwinkel der Geschichte voll und ganz auf die Tiere. Die Geschichte wird komplett aus ihrer Sicht erzählt. Sowohl Salten als auch Disney ging es also wohl mehr darum, die Menschen vor zu sorglosem Umgang mit der Natur und ihren Geschöpfen zu warnen. Einige Kritiker betitelten den Film sogar als einer der ersten Filme mit Öko-Botschaft. Radikale Tierrechtler spannen aber bis heute sowohl Buch als auch Film für ihre Ziele ein, während viele Jäger, besonders in den USA, den Film als "Anti-Jagd-Propaganda" beschimpfen.

Kritik

  • "Wenn die Duschszene in Psycho der Schocker der sechziger Jahre gewesen ist, und für mich ist das so, dann war das Äquivalent der gesamten vierziger Jahre, die Szene, als Bambis Mutter stirbt. Und dann der Satz: "Der Mensch hat den Wald betreten." Und das Feuer und die ungeheuer starken Appelle für Gewaltlosigkeit. [...] Ich weiß, er ist ein Zeichentrickfilm, ich weiß, Klopfer hat den anderen die Schau gestohlen, ich weiß, es war eine Menge Niedlichkeit darin. Aber ich verließ das Kino als Bekehrter. Der Film strahlte damals und strahlt auch heute noch ein beängstigendes Gefühl von Realität aus, und das hat nichts mit der Realität zu tun, wie wir sie gern hätten." - William Goldman, „Das Hollywood-Geschäft“ (Adventures in Screen Trade), Bergisch Gladbach 1986, S. 187/188
  • "Die Musik zu Bambi zählt zusammen mit der zu Pinocchio wohl zum Stärksten, was bei Disney für Zeichentrickfilme komponiert worden ist." - Michael Boldhaus auf Cinemusic 2005
  • In den Annalen der größten und traurigsten Momente der Kinogeschichte rangiert der Tod von Bambis Mutter ganz oben, zusammen mit der Trennung Dumbos von seiner Mutter und dem Moment, wenn E.T. sicher gestorben zu sein scheint. Diese Kinomomente sind wie eine Initationspassage für Kinder eines bestimmten Alters: Sie gehen in den Film als Kinder, und kommen als traurigere, aber auch weisere Jugendliche wieder heraus. - Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 1988
  • "Ein Meisterwerk des Zeichentrickfilms in Farben von Walt Disney nach der Novelle von Felix Salten. Zu empfehlen!" - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 36

Fortsetzung

Hauptartikel: Bambi II

Die Fortsetzung Bambi II (deutscher Titel: Bambi 2 - Herr der Wälder), hatte am 27. April 2006 in Deutschland Kinopremiere. In den USA wurde er nicht im Kino aufgeführt, sondern nur als "Direct to Video" auf Videokassette und DVD veröffentlicht.

Ehrungen

Auszeichnungen

Nominierungen

  • Oscar-Nominierung 1943 in den drei Kategorien Bester Ton, Beste Originalmusik und Beste Originalsongs
  • Nominierung für den Satellite Award 2005 in der Kategorie Außergewöhnliche Jugend-DVD für die restaurierte DVD-Version des Films

Medien

Veröffentlichungen

DVD

  • Bambi (Special Edition, 2 DVDs). Walt Disney Home Video 2005

Soundtrack

  • Frank Churchill, Larry Morey, Edward Plumb: Bambi. An Original Walt Disney Records Soundtrack. Classic Soundtrack Series. Walt Disney Records, Burbank 1996, Nr. 60880-2

Literatur

  • Felix Salten: Bambi - Eine Lebensgeschichte aus dem Walde in ders.: Bambi, Perri, Hops & Co.. Müller, Rüschlikon-Zürich, Stuttgart und Wien 1977, ISBN 3-275-00663-0 (enthält u.a. auch die Fortsetzung Bambis Kinder - Eine Familie im Walde) - Sammelband; daneben zahlreiche weitere Ausgaben -
  • Christopher Finch: Walt Disney. Sein Leben - seine Kunst (Originaltitel: The Art of Walt Disney. From Mickey Mouse to the Magic Kingdoms). Deutsch von Renate Witting. (Limitierte Exklusivausgabe.) Ehapa-Verlag, Stuttgart 1984, 457 S., ISBN 3-7704-0171-9 (aktuelle englischsprachige Ausgabe: The Art of Walt Disney. From Mickey Mouse to the Magic Kingdoms. Abrams, New York 2004, 504 S., ISBN 0-81094964-4)

Referenzen/Quellen

  1. http://www.worldwideboxoffice.com
  2. www.boxofficemojo.com: Inflationsbereinigte Liste USA
  3. Internet Movie Database: Bambi stampedes into Video-Stores
  4. www.boxofficemojo.com: Weltweite Liste, nicht inflationsbereinigt
  5. Ralph H. Lutts: "The Trouble with Bambi: Walt Disney's Bambi and the American Vision of Nature", Forest and Conservation History 36, Oktober 1992
  6. Bastian Sick in seiner SprachkolumneZwiebelfisch“ in KulturSPIEGEL 11/2006, S. 6
  7. Ollie Johnston und Frank Thomas: Walt Disney's Bambi. The Story and the Film, Seite 173
  8. Robin Pen in Eidolon, Seite 65-71, 16. Februar 1995
  9. Raymond J. Brown: Outdoor Life condemns Walt Disney's film 'Bambi' as Insult to American Sportsmen, Outdoor Life 90, September 1942