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Sizilien

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Sizilien
Flagge der Region Sizilien
Flagge der Region Sizilien

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Basisdaten
Staat: Italien Italien
Hauptstadt Palermo
Provinzen 9 mit 390 Gemeinden
Fläche 25.702,82 km²
Einwohner 4.797.359 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte 187 Einwohner/km²
Website www.regione.sicilia.it
ISO-3166-2-Code IT-82
Präsident Salvatore Cuffaro

Sizilien (italienisch Sicilia, früher Trinakria) ist die größte Insel im Mittelmeer und der Name einer autonomen Region der Republik Italien, die aus dieser Insel und einigen ihr vorgelagerten kleineren Inseln gebildet wird.

Die Insel Sizilien liegt südwestlich vor der „Stiefelspitze“ Italiens und ist der Überrest einer Landbrücke, die einst Europa und Afrika verband. Markantes Merkmal der Insel ist der Vulkan Ätna.

Die Region Sizilien hat eine Fläche von 25.703 km² und rund 5 Millionen Einwohner, womit sie etwas dichter besiedelt ist als andere Regionen Italiens. Sie ist in neun Provinzen aufgeteilt. Die Hauptstadt der Region Sizilien und gleichzeitig deren größte Stadt ist Palermo. Weitere große Städte sind Catania, Messina und Syrakus.


Geografie

Satellitenbild Siziliens, rechts der schneebedeckte Ätna mit Rauchfahne

Landschaftsbild

Die Insel Sizilien hat in etwa die Form eines Dreiecks, der sie ihren antiken Namen Trinakria verdankt. Vor der in Ost-West-Richtung verlaufenden Nordküste liegt das Tyrrhenische Meer, vor der Ostküste das Ionische Meer und zwischen der Südwestküste und dem afrikanischen Kontinent die Straße von Sizilien (italienisch Stretto di Sicilia).

Vom italienischen Festland ist Sizilien durch die Straße von Messina (italienisch Stretto di Messina) getrennt, einer Meerenge, die an der schmalsten Stelle etwa 3 km breit ist. Die Entfernung nach Tunesien beträgt 160 km.

Über 80 % der Fläche Siziliens sind Berg- oder Hügelland. Ebene Gebiete gibt es im Süden und im Hinterland von Catania. Im Norden setzen die Monti Peloritani, die Monti Nebrodi und die Monti Madonie die Gebirgskette des Apennin fort. Im Südosten erheben sich die Monti Iblei, im Landesinneren die Monti Erei und die Monti Sicani.

Geografie Siziliens

Der höchste Berg Siziliens ist der Ätna (3345 m), der zugleich der größte und aktivste Vulkan Europas ist. Weitere aktive Vulkane sind Stromboli und Vulcano auf den im Nordosten vorgelagerten Liparischen Inseln. Der höchste nichtvulkanische Berg ist der Pizzo Carbonara (1979 m) in den Monti Madonie.

Der Salso als längster Fluss Siziliens entspringt mit seinem Quellfluss Imera Meridionale in den Monti Madonie. Er mündet nach 144 km bei Licata ins Meer. Die Quelle des 113 km langen Simeto liegt in den Monti Nebrodi, seine Mündung südlich von Catania. Weitere größere Flüsse sind der Platani (84 km) und der Belice (77 km) im Westen der Insel. Besonders bekannt ist der Alcantara (52 km) wegen seiner Schluchten, den Gole dell'Alcantara, die er durch die Lava des Ätna gegraben hat.

Der einzig natürliche See ist der Lago di Pergusa im Zentrum der Insel. Er ist vulkanischen Ursprungs und hat eine fast kreisrunde Fläche. Der größte der zahlreichen Stauseen ist der Lago Pozzillo.

Die Küste Siziliens erstreckt sich über eine Gesamtlänge von etwa 1000 km. Im Norden und Osten steigt das Land steil aus dem Meer auf. Unterbrochen werden diese Felsküsten von zahlreichen Buchten mit Sandstränden. Gegen Süden hin fällt das Land flach ab und es gibt längere Abschnitte mit Sandstrand.

Vor der Nordküste liegen die Äolischen oder Liparischen Inseln (Isole Eolie), im Nordwesten die Insel Ustica. Die Westspitze wird von den Ägadischen Inseln (Isole Egadi) gesäumt. Zwischen der Südküste Siziliens und der tunesischen Küste befinden sich die Insel Pantelleria und die Pelagischen Inseln (Isole Pelagie).

Geologie

Der Vulkan Ätna im Winter

Die Monti Peloritani als Fortsetzung des Aspromonte bestehen aus Gneis und Glimmerschiefer. Die Monti Nebrodi setzen sich aus Tonschiefer und Sandstein zusammen, die Monti Madonie aus Sand- und Kalkstein. Das Inselinnere und der Süden bestehen vorwiegend aus Tonen und Mergeln.

Sizilien gehört zur afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatte. Die Kontaktzone beider Platten verläuft quer durch die Insel. An den Nahtstellen kommt es immer wieder zu Reibungen, die heftige Erdbeben auslösen, unter denen vor allem der südliche Teil der Insel zu leiden hat. Der östliche Teil gehört zu einer vulkanischen Zone, die von den Liparischen Inseln über den Ätna und die Monti Iblei weiter Richtung Malta verläuft. Auch die Inseln Pantelleria und Ustica sind vulkanischen Ursprungs.

Klima

Klimadiagramm von Palermo
Klimadiagramm von Messina

Auf Sizilien herrscht mediterranes Klima mit heißem, trockenem Sommer und mildem, feuchtem Winter. Im Inselinneren ist es im Vergleich zu den Küstengebieten etwas kühler. Hier liegen die Durchschnittstemperaturen bei 19 °C im Sommer und 5° C im Winter. An den Küsten betragen die Temperaturen im Sommer durchschnittlich 26 °C, im Winter 10 °C. Im Süden werden durch den aus der Sahara wehenden Scirocco auch Werte über 40 °C erreicht..

Von Mai bis September fällt bis auf kurze Regenschauer kaum Niederschlag. Oktober bis Februar sind die regenreichsten Monate, wobei in den Gebirgen im Norden mehr Niederschlag fällt als in den südlicheren Gebieten. Unter den großen Städten an der Küste ist Messina die niederschlagreichste Stadt. Catania, das im Regenschatten des Ätna liegt, ist die Stadt mit der geringsten Niederschlagsmenge. Oberhalb von 2000 m kann es in den Wintermonaten scharfen Frost und Schnee geben.

Flora und Fauna

Nebrodi-Tanne

Sizilien war ursprünglich von Wald bedeckt, der im Lauf der Jahrhunderte gerodet wurde, um Holz für den Schiffsbau bzw. neues Nutzland zu gewinnen. Dabei wurde auch die Macchia zurückgedrängt, die heute vor allem an der West- und Südküste zu finden ist. Größere, zusammenhängende Waldgebiete gibt es noch in den Monti Madonie und den Monti Nebrodi. Hier wachsen u. a. Korkeichen, Buchen, Kiefern und eine für Sizilien typische Tannenart, die Nebrodi-Tanne. In den Monti Iblei gedeihen Johannisbrotbäume.

Trotz schonungsloser Rodungen ist Sizilien mit 3000 unterschiedlichen Pflanzenarten die vegetationsreichste Insel des Mittelmeers. Neben einer Vielzahl an Wildblumen wie Bougainvillea, Jasmin, Mimosen oder Orchideen, an Wildkräutern und Kapern gedeihen in einigen Regionen subtropische und tropische Pflanzen wie Gummibäume, Bananenstauden oder Papyruspflanzen.

Zu den wichtigsten Kulturpflanzen zählen seit griechischer Zeit Weinreben und Olivenbäume, seit römischer Zeit Hartweizen. Durch den Einfluss der Araber kamen Zitrusfrüchte und Mandelbäume nach Sizilien, mit den Spaniern Tomaten, Paprika und Auberginen. Besonders ertragreiche Anbaugebiete für Gemüse und Obst sind die fruchtbaren Hänge des Ätna und das ebene Tiefland südlich von Catania.

Durch die Rodung der Wälder und intensiv betriebene Jagd wurde der ursprüngliche Bestand an Wildtieren wie Rotwild, Wölfe, Füchse und Wildkatzen nahezu ausgerottet. Vielfältig ist die Meeresfauna mit einem reichen Bestand an Fischen, vor allem Thun- und Schwertfisch, und an Krustentieren. An den Küsten der Pelagischen Inseln leben Meeresschildkröten. Außerdem ist Sizilien wichtiger Rastplatz, bzw. Winterquartier für Zugvögel aus Nordeuropa.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Siziliens

Die zentrale Lage Siziliens im Mittelmeer hat die wechselhafte Geschichte dieser Insel geprägt. Als Stützpunkte für Seefahrt und Handel hatten die Städte Siziliens stets eine große Bedeutung. Immer wieder haben sich deshalb neue Eroberer der Insel bemächtigt, sind geblieben und haben sich mit der bereits ansässigen Bevölkerung vermischt und ihre Spuren in der Kultur Siziliens hinterlassen. Nur selten war die Insel politisch selbständig, zumeist wurde sie von Reichen oder Staaten beherrscht, die ihr politisches Zentrum anderswo hatten.

Concordiatempel in Agrigent

Um das Jahr 1000 v. Chr. war Sizilien hauptsächlich von drei Völkern besiedelt, den Sikanern, den Sikulern und den Elymern. Es folgte ab etwa 800 v. Chr. eine Periode der Kolonialisierung durch Phöniker, Griechen und Karthager bzw. Punier, die ihre Siedlungen vornehmlich an der Küste errichteten. In dieser Zeit war Sizilien als Teil Großgriechenlands vor allem von der Kultur griechischer Siedler geprägt. Die bedeutendste griechische Stadt Siziliens war Syrakus. Die Blütezeit dieser Kultur war das 5. Jahrhundert v. Chr., nachdem die Griechen in der Schlacht bei Himera die Karthager besiegt hatten. In diese Zeit fällt auch die Errichtung der meisten griechischen Tempel Siziliens. Diese Blütezeit endete, als die Karthager am Ende des 5. Jahrhundert v. Chr. fast alle bedeutenden griechischen Städte zerstörten. Die meisten wurden zwar später neu aufgebaut, erreichten aber nicht mehr ihre ursprüngliche Größe.

Während des Ersten Punischen Krieges wurde Sizilien im 3. Jahrhundert v. Chr. zur ersten Provinz des Römischen Reichs und zu dessen wichtigsten Getreidelieferanten. Als im 2. Jahrhundert v. Chr. immer mehr Sklaven nach Sizilien kamen, führte das Elend dieser Sklaven zu den beiden sizilianischen Sklavenkriegen. Bis zum Ende der Kaiserzeit wurde Sizilien immer mehr latinisiert, auch wenn der Großteil der Bevölkerung weiter griechisch sprach.

Nach dem Untergang des Westreichs im 5. Jahrhundert wurde Sizilien zunächst von den Vandalen und Ostgoten beherrscht und kam im 6. Jahrhundert zum Byzantinischen Reich. Unter der byzantinischen Herrschaft wurde Sizilien zu einem zentralen Handelsplatz, auf dem besonders die Küstenstädte florierten. Im 9. Jahrhundert wurde es von den Arabern erobert, die neue Bewässerungstechniken nach Sizilien brachten, wodurch die Landwirtschaft einen Aufschwung erlebte. Unter den Arabern wurde Palermo zur bedeutendsten Stadt Siziliens. In die Zeit von 835 - 884 fielen diverse Beutezüge der Araber gegen sizilianische Städte.

Normannenkirche San Giovanni dei Lebbrosi in Palermo

Eine weitere Blütezeit erlebte Sizilien, nachdem es im 11. Jahrhundert von den Normannen erobert worden war und zu einem eigenständigen Königreich wurde. Die Symbiose aus byzantinischen, arabischen und normannischen Traditionen brachte viele bedeutende Kunstwerke hervor. Auch unter den Staufern, die auf die Normannenkönige folgten, dauerte diese Blüte noch an.

Danach geriet Sizilien wieder unter die Kontrolle ausländischer Mächte. Aragon, Spanien, Savoyen und Österreich folgten aufeinander. Unter den spanischen Bourbonen kam Sizilien zum Königreich Neapel, das nach dem Wiener Kongress zum Königreich beider Sizilien wurde und Sizilien und Unteritalien umfasste, wobei die Hauptstadt jedoch Neapel blieb.

Mit der Vereinigung Italiens, die mit Garibaldis Invasion in Sizilien begann, kam auch Sizilien 1861 zu dem neuen Königreich Italien. Auch heute noch gehört Sizilien politisch zu Italien. Seit 1946 hat es den Status einer autonomen Region mit umfassenden Selbstverwaltungsrechten.

Bevölkerung

Zur Zeit der Vereinigung Italiens lebte die Mehrheit der sizilianischen Bevölkerung in wirtschaftlicher Not. Einer kleinen Schicht reicher Großgrundbesitzer stand eine große Schar recht- und besitzloser Landarbeiter gegenüber. Unruhen und Aufstände wurden niedergeschlagen und so wanderten zwischen 1880 und dem Beginn des ersten Weltkriegs viele Sizilianer vorwiegend nach Amerika aus. Als auch nach 1946 die notwendigen Reformen nur schleppend vorangingen, suchten zwischen 1950 und 1970 erneut zahlreiche Sizilianer Arbeit im Ausland. Trotzdem liegt Sizilien mit einer Bevölkerungsdichte von 195 Einwohnern je km² etwas über dem italienischen Durchschnitt. Seit der Landflucht nach dem zweiten Weltkrieg sind vor allem die Küstengebiete dicht besiedelt. Mehr als ein Drittel der Einwohner leben in den Städten Palermo, Catania, Messina, Syrakus und Trapani. Das Inselinnere ist dagegen recht dünn besiedelt.

Bevölkerungsdiagramm Siziliens

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 73,2 Jahren für Männer und 78 Jahren für Frauen [2]. 95 % der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an, wobei die Marienverehrung im Vordergrund steht [3]. In der Nähe Palermos gibt es einige Orte wie z.B. Piana degli Albanesi mit albanisch-stämmiger Bevölkerung, die sich Arbëresh nennt und eigene Traditionen wahrt. Eine weitere Gruppe bilden Muslime aus Nordafrika, vor allem aus Tunesien.

Die Mehrheit der Bevölkerung spricht die sizilianische Variante des Italienischen, welche oft auch als eigene Sprache angesehen wird.

Berühmte Sizilianer sind u. a. der Gelehrte Archimedes, der Komponist Vincenzo Bellini, die Schriftsteller Luigi Pirandello, Leonardo Sciascia und Andrea Camilleri, die Mafiagegner Giovanni Falcone, Paolo Borsellino und Leoluca Orlando, der Regisseur Giuseppe Tornatore und der Fußballspieler Salvatore Schillaci. Weitere bekannte Personen Siziliens sind in der Liste bekannter Sizilianer aufgeführt.

Politik und Gesellschaft

Provinzen Siziliens

Sizilien hat den Status einer autonomen Region, der ein eigenes Parlament, eine Regionalverfassung und größere Autonomie bei der Gesetzgebung garantiert. Sitz des sizilianischen Parlaments und Hauptstadt der Region ist Palermo. Derzeitiger Präsident ist seit 29. Mai 2006 Salvatore Cuffaro. Die Flagge Siziliens zeigt eine Triskele auf gelbrotem Grund. Sie existiert seit der Sizilianischen Vesper 1282 und wurde im Februar 2000 zur offiziellen Flagge erklärt.

Sizilien ist in neun Provinzen gegliedert, die wiederum in insgesamt 390 Gemeinden unterteilt sind. Flächengrößte Provinz ist die Provinz Palermo. Die am dichtest besiedelte Provinz ist die Provinz Catania. Mit etwa 300 Einwohnern je km² liegt sie deutlich über dem Inseldurchschnitt von 195 Einwohnern je km². Weitere Provinzen sind Agrigent, Caltanissetta, Enna, Messina, Ragusa, Syrakus und Trapani.

Hauptstadt Palermo

Wie andere Teile Süditaliens leidet auch Sizilien unter der organisierten Kriminalität durch die Mafia. Besonders in den 60er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts eskalierte die Gewalt. In Großstädten wie Palermo und Catania lähmte eine Welle von Ermordungen im Auftrag der Mafia das öffentliche Leben. Große Erfolge im Kampf gegen die Organisation wurden ab 1984 mit der Festnahme Tommaso Buscettas erreicht. In den folgenden Jahren kam es durch die Aussagen Buscettas zu zahlreichen weiteren Festnahmen und den sogenannten Mammutprozessen, die vor allem den Ermittlungen des Juristen Giovanni Falcone und des Richters Paolo Borsellino zu verdanken waren.

Als Falcone und Borsellino 1992 von Mitgliedern der Mafia ermordet wurden, schlug die lähmende Angst der Bevölkerung um in offenen Widerstand. Es entwickelte sich eine politische Aufbruchstimmung, deren treibende Kraft Leoluca Orlando, damaliger Bürgermeister von Palermo, war. Auf Grund der wachsenden Zivilcourage unter der Bevölkerung und der engeren Zusammenarbeit mit der Polizei gelang es, 1993 Salvatore Riina und 2006 Bernardo Provenzano, beide führende Männer innerhalb der sizilianischen Mafia, der Cosa Nostra, festzunehmen.

Ein weiteres Problem ist die steigende Zahl illegaler Einwanderer aus Afrika, die über die pelagische Insel Lampedusa den Weg nach Europa suchen. 2006 landeten über 16.000 Flüchtlinge auf der Insel zwischen Tunesien und Sizilien [4]. Mit finanzieller Hilfe der EU sollen neue Auffanglager gebaut und die Küstenwache besser ausgerüstet werden.

Wirtschaft

Haupterwerbsquelle der Sizilianer ist der Dienstleistungssektor, knapp 70 % der Arbeitsplätze fallen in diesen Bereich. Hierzu trägt auch der wachsende Tourismus bei. Daneben bietet das milde Klima günstige Bedingungen für die Landwirtschaft, die eine stärkere Rolle als in Norditalien spielt. Der industrielle Sektor ist hingegen von vergleichsweise geringer Bedeutung.

Zitrusfrüchte

Im hügeligen, wasserarmen Landesinneren wird extensive Landwirtschaft in Form von Weidewirtschaft, Weizen- und Bohnenanbau betrieben. In den ebeneren Gebieten und an der Küste werden vor allem Zitrusfrüchte, Weinreben, Mandeln, Oliven, Gemüse und Baumwolle angebaut. Sizilien erwirtschaftet 70 % der gesamtitalienischen Erträge an Zitrusfrüchten, 60 % der Mandelernte und 25 % der Weintraubenernte. Die Produktion von Wein und Olivenöl ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig.

Sizilien besitzt die größte Fischereiflotte Italiens. Die von hier aus betriebene Küsten- und Hochseefischerei, die sich auf den Fang von Thunfisch, Schwertfisch, Sardinen und Sardellen spezialisiert hat, erwirtschaftet durchschnittlich 30 % des gesamtitalienischen Fischfangs und 70 % des Fangs von Krustentieren. (Angaben 2005 [5])

Industriegebiete haben sich um Palermo, Catania, Syrakus, Ragusa und Gela entwickelt. Schwerpunkt sind petrochemische Industriebetriebe, der Maschinen- und der Schiffbau. In Catania sind einige Hochtechnologieunternehmen vertreten, so zum Beispiel der Elektronikkonzern STMicroelectronics, der 4600 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Produktion beschäftigt.

Auch die Förderung von Stein- und Kalisalzen sowie von Marmor spielen eine wirtschaftliche Rolle. Der einst wichtige Schwefelbergbau in Sizilien, in dem die Insel zu Beginn des 20. Jahrhunderts weltweit führend war, ist um 1980 vollständig zum Stillstand gekommen.

Sizilien leidet immer noch unter Strukturproblemen wie z. B. der hohen Arbeitslosigkeit, die bei 13,31 % pendelt (Italien 6,5 % [6]). Die aktuelle Arbeitskraftstärke zählt derzeit 1.743.000 Arbeitskräfte, davon sind rund 232.000 Menschen arbeitslos. Weitere Probleme ergeben sich aus der mangelnden Verkehrsinfrastruktur im Inselinneren und den Geschäften der Mafia. Wie der gesamte Mezzogiorno gehört Sizilien zu den so genannten Ziel-1-Regionen, die weniger als 75 % des durchschnittlichen BIPs der EU aufweisen (2003: 73,1 %.[7]) und daher besonders gefördert werden, um wirtschaftliche und soziale Nachteile zu mindern. Im Rahmen des Strukturfonds unterstützte die Europäische Union von 2000 bis 2006 Sizilien mit über 7,5 Millionen Euro.

Infrastruktur

Energie und Wasser

Seit 1957 wird Sizilien vom italienischen Festland aus mit Strom versorgt. Die Hochspannungsleitung nach Messina wurde Ende der 1990er Jahre durch ein Seekabel ersetzt. Die zahlreichen Stauseen auf Sizilien dienen einerseits zur Bewässerung, andererseits zur Betreibung von Wasserkraftwerken. 1981 wurde in Adrano das erste Solarturmkraftwerk Eurelios in Betrieb genommen. 2006 begann der Bau zweier Windenergieanlagen bei Ramacca und Marineo. Sie sollen ab 2008 Strom erzeugen. [8]

Obwohl es von Natur aus ausreichend Wasser gibt, kommt es immer wieder zu Wassermangel, da das Wasser nicht richtig gespeichert und verteilt wird. Die Staubecken werden auf Grund baulicher Mängel meist nur bis zu einem Drittel gefüllt und 35% des Wassers versickern auf Grund defekter Rohrleitungen, bevor es die Verbraucher erreicht. Aus diesem Grund übernehmen oft private Unternehmen die Wasserlieferung per Tanklastwagen, nicht selten zu überhöhten Preisen. [9]

Verkehr

Ferrovia Circumetnea

Auf Sizilien gibt es vier Autobahnen, die die größten Städte der Insel verbinden. Diese sind die A18 (Messina-Catania-Syrakus), die A19 (Palermo-Caltanissetta-Enna-Catania), die A20 (Messina-Cefalù-Palermo) sowie die A29 (Palermo-Mazara del Vallo) mit einer Abzweigung nach Trapani. Daneben haben die Staatsstraßen SS113, SS114 und SS115 große Bedeutung, da sie die Insel entlang der Küste komplett umrunden und vorerst wichtige, noch fehlende Autobahn-Verbindungen im Süden ersetzen.

Von Palermo aus gibt es Bahnverbindungen der Trenitalia nach Messina, Agrigent und Trapani, von Messina aus nach Catania, Syrakus und Agrigent. Die Ferrovia Circumetnea, eine regionale Nahverkehrsgesellschaft, betreibt eine Schmalspurbahn, die von Catania aus um den Ätna fährt.

Mit dem italienischen Festland ist Sizilien über Fähren verbunden, die die Häfen von Palermo und Messina anlaufen. Nach jahrzehntelanger Diskussion sollte eine Brücke über die Straße von Messina eine direkte Landverbindung herstellen. Im Oktober 2006 beschloss die italienische Abgeordnetenkammer jedoch, die Durchführung des Projekts auszusetzen.

Es gibt zwei internationale Flughäfen, den Flughafen Palermo und den Flughafen Fontanarossa in Catania. Der Flughafen Comiso wird im Mai 2007 eröffnet. Der Militärflugplatz in Trapani ist mit Einschränkungen auch für den zivilen Luftverkehr geöffnet. Von hier aus besteht die Möglichkeit, die Inseln Lampedusa und Pantelleria anzufliegen.

Bildung

Diplom der Universität Messina von 1672

Das Schulsystem in Italien ist den Pflichtschulbereich betreffend für alle Regionen einheitlich. Nach drei Jahren Vorschule, fünf Jahren Grundschule und drei Jahren Mittelschule besteht die Möglichkeit, ein Gymnasium oder eine Berufsfachschule zu besuchen. Die berufliche Ausbildung fällt in den Kompetenzbereich der einzelnen Regionen. Sizilien verfügt über vier Universitäten. Die Universität Catania ist die älteste und größte. Sie wurde im Jahr 1434 gegründet und aktuell (2006) sind über 66.000 Studenten eingeschrieben. Weitere Universitäten sind die Universität Messina, die Universität Palermo und die Universität Enna, die erst 2004 offiziell errichtet wurde und eine der wenigen „freien“, d. h. nicht staatlichen Universitäten Italiens ist.

Zu den größten archäologischen Museen zählen das Museo Archeologico Regionale Antonino Salinas in Palermo mit Fundstücken aus dem Westteil Siziliens und das Museo Archeologico Regionale Paolo Orsi in Syrakus, das die Geschichte des Ostteils dokumentiert. Das umfangreichste Kunstmuseum ist die Galleria Regionale della Sicilia in Palermo. Weitere Werke sizilianischer Maler und Bildhauer befinden sich im Museo Regionale di Palazzo Bellomo in Syrakus und im Museo Regionale di Messina.

Kultur

Datei:Catane Badia Di Sant Agata.jpg
Badia Di Sant Agata in Catania

Architektur

Siziliens bedeutendste Bauwerke stammen aus der Antike, der Zeit der Normannen und Staufer und des Barocks.

Da Sizilien in der Antike Bestandteil der Magna Graecia war, finden sich hier zahlreiche griechische Tempel. Beeindruckende Beispiele hierfür sind die Tempel in Selinunt, Syrakus und Segesta und vor allem die Archäologischen Stätten von Agrigent. Der Concordiatempel dort gehört zu den am besten erhaltenen griechischen Tempeln überhaupt. Größere Theater aus griechischer und römischer Zeit befinden sich in Syrakus, Taormina und Tindari, Amphitheater in Syrakus und Catania. Glanzstück der Spätantike ist die Villa Romana del Casale mit ihren römischen Mosaiken nahe der Stadt Piazza Armerina.

Die unter arabischer Herrschaft errichteten Bauten wurden größtenteils von den Normannen umgebaut und es entwickelte sich der für Sizilien typische arabisch-byzantinisch-normannische Baustil mit Kuppelbauten wie den Kirchen San Giovanni dei Lebbrosi, San Giovanni degli Eremiti und San Cataldo in Palermo und mit dekorativen Mosaiken wie zum Beispiel bei den Kathedralen von Monreale und Cefalu. Friedrich II. hinterließ zahlreiche Festungsbauten wie das Castello Ursino in Catania oder die Kastelle von Syrakus und Enna.

Durch ein verheerendes Erdbeben 1693 wurden die südöstlichen Teile Siziliens weitgehend zerstört und ganze Städte wie Noto, Modica, Ragusa oder Catania im Stil des typisch sizilianischen Barocks wiederaufgebaut. Acht dieser Städte zählen zu den spätbarocken Städten des Val di Noto, die in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden. Architekten, die wesentlich zum Wiederaufbau beitrugen, waren Rosario Gagliardi und Giovanni Battista Vaccarini.

Madonna Annunziata von Antonello da Messina

Bildende Kunst

Einer der wichtigsten sizilianischen Bildhauer war Antonello Gagini. Er schuf religiöse Figuren im Stil der Renaissance, unter anderem für die Kathedrale von Palermo und die Kathedrale von Messina. Hier sind auch Skulpturen des Renaissancebildhauers Rinaldo Bonanno zu sehen.

Weit über die Grenzen Siziliens hinaus bekannt wurde im 15. Jahrhundert der Maler Antonello da Messina. Er trug entscheidend zur Verbreitung der Ölmalerei in Italien bei und seine Werke werden heute in Museen in ganz Europa ausgestellt. Zu seinen Nachfolgern zählen die Renaissancemaler Antonello de Saliba, Pietro de Saliba und Antonio Giuffrè, deren Gemälde heute vorwiegend in Kirchen und im Museo Regionale di Messina ausgestellt werden. Hier befinden sich auch die Hauptwerke von Colijn de Coter und Girolamo Alibrandi, dem Raffaello da Messina.

Ein bedeutender Maler des 17. Jahrhunderts war Pietro Novelli, der sich vorwiegend religiösen Motiven widmete. Ihm folgten Nicola van Houbraken und Giovanni Tuccari, der wichtigste Vertreter der sizilianischen Barockmalerei. Im 20. Jahrhundert erlangten der Bildhauer Pietro Consagra und Renato Guttuso, ein Maler des Realismus, internationalen Ruhm.

Giovanni Verga

Literatur

Im Bereich der Literatur hat Sizilien angefangen bei Stesichoros, einem Dichter um 600 v. Chr. über die Sizilianische Dichterschule und Giacomo da Lentini im 13. Jahrhundert n. Chr. auch in neuerer Zeit namhafte Schriftsteller hervorgebracht.

Ende des 19. Jahrhunderts schuf Giovanni Verga mit seiner Cavalleria rusticana die Vorlage für die gleichnamige Oper. Weitere Werke wurden verfilmt. Luigi Pirandello, der bekannteste sizilianische Dramatiker, erhielt für sein Werk im Jahr 1934 den Nobelpreis für Literatur. Auch der Roman Il Gattopardo von Giuseppe Tomasi di Lampedusa, der den Untergang des sizilianischen Adels schildert, wurde unter dem gleichen Titel erfolgreich verfilmt. Einen weiteren Nobelpreis erhielt der Lyriker Salvatore Quasimodo im Jahr 1959. Leonardo Sciascias Romane beschreiben auf unterhaltsame, aber auch kritische Weise das Leben auf Sizilien und Andrea Camilleri gibt gegenwärtig durch seine Kriminalromane auch im Ausland Einblick in die Sprache und in die Küche Siziliens. In jüngster Vergangenheit erreichte Lara Cardellas Roman Volevo i pantaloni (deutscher Titel: Ich wollte Hosen) die Bestsellerlisten.

Film

Sowohl die Literatur als auch die Landschaften und die Menschen Siziliens inspirierten zu einer Reihe international erfolgreicher Filme.

Zwei berühmte Literaturverfilmungen stammen von Luchino Visconti. 1948 drehte er nach der Romanvorlage I Malavoglia von Giovanni Verga den neorealistischen Film Die Erde bebt. Er schildert das Leben in einem verarmten Fischerdorf nahe Catania in den Nachkriegsjahren. 1963 drehte Visconti den Film Der Leopard nach dem gleichnamigen Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Er thematisiert den Untergang des sizilianischen Adels um Palermo und wurde unter anderem mit der Goldenen Palme und dem David di Donatello ausgezeichnet.

Unter der Regie von Michael Cimino entstand 1987 der Spielfilm Der Sizilianer, der sich an einer gleichnamigen Romanvorlage von Mario Puzo orientiert und die Lebensgeschichte des Banditen und Mafiosi Salvatore Giuliano schildert. Bereits 1961 wurde Giulianos Leben von Francesco Rosi unter dem Titel Wer erschoss Salvatore G.? verfilmt. Rosis dokumentarischer Spielfilm setzt sich im Gegensatz zu Ciminos Film sehr kritisch mit dem Thema Mafia auseinander. Ein weiterer „Anti-Mafia-Film“ mit dem Titel 100 Schritte aus dem Jahr 2000 über den Politiker Giuseppe Impastato wurde rasch international bekannt und mehrfach prämiert.

Auf den Liparischen Inseln entstand 1949 Roberto Rossellinis Film Stromboli, der das karge Leben der Inselbewohner und die ständig drohende Gefahr eines Vulkanausbruchs zum Inhalt hat. Auch der vielfach ausgezeichnete Film Der Postmann von Michael Radford aus dem Jahr 1994, der auf einer Romanvorlage des chilenischen Autors Antonio Skármeta beruht, spielt auf den Liparischen Inseln. Auf den Pelagischen Inseln wurde 2002 der Film Respiro (deutsch: Lampedusa) gedreht. Er zeigt das Leben und die Traditionen der Inselbewohner und wurde mit dem Europäischen Filmpreis und dem César prämiert. Vor der Kulisse Cefalus drehte Giuseppe Tornatore 1988 den Film Cinema Paradiso über die Menschen eines kleinen sizilianischen Dorfes, ihres Kinos und die ersten Tage des Tonfilms. Der Film erhielt 1989 den Europäischen Filmpreis und ein Jahr später den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.

Vincenzo Bellini

Musik

Im Bereich der klassischen Musik sind zwei für die Musikgeschichte bedeutsame Komponisten aus Sizilien zu nennen. Der Palermitaner Alessandro Scarlatti schuf für seine zahlreichen Opern eine neue Form der Einleitung, die Sinfonia. Diese Form wurde bald von anderen Opernkomponisten übernommen und führte schließlich zur Entwicklung der klassischen Sinfonie. Der Catanese Vincenzo Bellini erreichte mit seinen Opern Weltruhm. Zu seinen herausragenden Werken gehören La Sonnambula, Norma und I Puritani. Ihm zu Ehren heißt Catanias größtes Opernhaus Teatro Massimo Bellini. Nicht nur Siziliens, sondern ganz Italiens größtes Opernhaus ist das Teatro Massimo in Palermo.

Auch die Volksmusik spielt bis heute eine wichtige Rolle. Es sind über 5000 Volkslieder in sizilianischer Sprache bekannt. Begleitet werden sie von einfachen Instrumenten wie der marranzanu, der Maultrommel, dem tambureddu, einem Tamburin, der friscalettu, einer kleinen aus Bambus oder Schilf gefertigten Flöte und der ciaramedda, einer Art Dudelsack. Weitere Begleitinstrumente sind Gitarre, Mandoline oder Akkordeon. Eine bekannte Interpretin alter Volkslieder war Rosa Balistreri. Traditioneller Volkstanz auf Sizilien ist die Tarantella.

Sizilianische Marionette

Brauchtum

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich aus der Tradition der Straßensänger das Sizilianische Marionettentheater. Das Puppenspiel mit aufwendig gestalteten Marionetten wird vor allem in den größeren Städten bis heute aufgeführt. 2001 wurde es von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren die Sizilianischen Karren, kunstvoll bemalte und mit Schnitzereien verzierte Holzkarren, übliches Transportmittel auf der Insel. Heute werden mit diesen Karren jährlich im April große Umzüge veranstaltet.

Eine wichtige Rolle spielen auf Sizilien religiöse Ereignisse. Zu den Höhepunkten im Kirchenjahr zählen bei der überwiegend römisch-katholischen Bevölkerung die Karfreitagsprozessionen. Vor allem Marsala, Enna und Trapani sind bekannt für ihre beeindruckenden Prozessionen. Ähnliche Umzüge finden zu Ehren der zahlreichen Schutzheiligen statt, die auf Sizilien verehrt werden. Die wichtigsten Feierlichkeiten dieser Art sind das Fest der Heiligen Rosalia in Palermo, der Heiligen Agata in Catania und der Heiligen Lucia in Syrakus.

Cassata alla siciliana

Küche

Die sizilianische Küche zählt zu den ältesten und vielseitigsten Regionalküchen Italiens. Typische Vorspeise, bzw. Zwischenmahlzeit sind Arancini, kleine gefüllte Reisbällchen, oder Sfincione, eine Art Pizza aus Brotteig. Typisches Nudelgericht aus Palermo ist Pasta con le sarde mit Sardinen, aus Catania Pasta alla Norma mit Auberginen, benannt nach der Oper Vincenzo Bellinis. Eine Spezialität aus den ländlichen Gegenden ist der Farsu magru, ein reichhaltig gefüllter Rollbraten. In den Küstenregionen werden auch Fische oft gefüllt serviert wie z. B. die Sarde a beccafico. Sizilianische Käsesorten sind der Ragusano und der Pecorino Siciliano.

Eine besondere Rolle spielen auf Sizilien Süßwaren, deren Rezepte oft aus arabischer Zeit stammen. Berühmt sind die Cassata, eine farbenfroh dekorierte Torte, die Frutta martorana, Marzipanfrüchte, und Cannoli, mit Ricottacreme gefüllte Teigrollen.

Sport

Wie überall in Italien ist auch auf Sizilien der Fußball die beliebteste Sportart. Lange Zeit waren die sizilianischen Mannschaften jedoch nicht in der Serie A vertreten. Nach den Aufstiegen von US Palermo schaffte es auch Catania Calcio als dritte sizilianische Mannschaft in die höchste Liga. Der FC Messina spielt mittlerweile wieder in der Serie B.

Neben Fußball werden viele andere Sportarten betrieben, teilweise auch im professionellen Bereich. Beispiele für hochklassige Vereine sind der in mehreren Sportarten vertretene CUS Catania, der Basketballclub Upea Capo d'Orlando, die Wasserballvereine Canottieri Ortiga (Syrakus) und Nuoto Catania sowie der Verein Orizzonte Geymonat Catania, der einer der erfolgreichsten italienischen Vereine im Damenwasserball mit 15 gewonnenen Meisterschaften und 7 europäischen Pokalen ist.

Auf den Bergstraßen im Inselinneren wird jährlich die Rallye Targa Florio veranstaltet, die im Jubiläumsjahr 2006 zum 90. Mal stattfand. Weitere internationale Sportereignisse sind Pferderennen in Palermo und eine Unterwassersportschau auf der Insel Ustica. Eine Besonderheit stellen die Skipisten auf dem Ätna dar, die es ermöglichen, in einer der sonnigsten Regionen Europas alpinen Skisport zu betreiben.

Umwelt

Riserva Naturale dello Zingaro

Umweltschäden sind auf Sizilien nicht zu übersehen. Durch die jahrhundertelange Rodung der Wälder verloren die ursprüngliche Fauna und Flora Siziliens an Lebensraum. Veraltete Industrieanlagen vor allem um Gela und Syrakus führen zu Luft-, Wasser und Bodenverschmutzung. Illegal errichtete, oft unfertige Betonbauten und wilde Müllhalden stören das Landschaftsbild.

Seit den 1980er Jahren wächst langsam das Bewusstsein für die Umwelt. Mit der Anpflanzung rasch wachsender Arten wie Eukalyptus versucht man, der Abholzung und den Folgen für Boden und Wasserhaushalt entgegenzuwirken. Es gibt inzwischen drei große Regionalparks und mehr als 40 kleinere Naturreservate.

Das erste Naturschutzgebiet Riserva Naturale dello Zingaro wurde 1981 eingerichtet. Als erster Regionalpark wurde 1987 auf dem Ätna der Parco dell'Etna mit einer Größe von knapp 60.000 ha geschaffen. Hier leben jetzt unter anderem wieder Wölfe, Füchse, Rotwild, Stachelschweine und an die 70 Vogelarten. Dem Parco dell'Etna folgten 1989 der Parco delle Madonie und 1993 der Parco dei Nebrodi. Dieser ist mit 86.000 ha einer der größten Naturschutzparks Europas. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts stehen 227.000 ha, das sind knapp 9 % der Fläche Siziliens, unter Naturschutz. Um auch die Meeresfauna zu erhalten, wurde eine Reihe von Unterwassernaturschutzgebieten wie z. B. Area Marina Protetta Isola di Ustica eingerichtet und einige Strände sind mit der Blauen Flagge, dem Gütesiegel für hohe Wasserqualität, ausgezeichnet .

Literatur

  • Brigit Carnabuci, Sizilien – Kunstreiseführer, DuMont Reiseverlag, Ostfildern, 4. Auflage 2006, ISBN 377014385X
  • Moses I. Finley, Christopher Duggan, Geschichte Siziliens und der Sizilianer, München: C. H. Beck 2006, ISBN 3406541305
  • Eva Gründel, Heinz Tomek, Sizilien, DuMont Buchverlag, Köln, 5. Auflage 2001, ISBN 3-7701-3476-1
  • Polyglott APA Guide Sizilien, Langenscheidt KG, Berlin und München 2005, ISBN 3-8268-1919-5
  • Ralf Nestmeyer, Sizilien. Ein literarisches Landschaftsbild, Insel Verlag, Frankfurt am Main 2000. ISBN 3-458-34337-7
  • Daniela Schetar und Friedrich Köthe, Sizilien, Egadische, Pelagische & Liparische Inseln, Reise-Know-How-Verlag Peter Rump, Bielefeld 2005, ISBN 3-8317-1352-9

Siehe auch

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Quellen

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023).
  2. Daniela Schetar und Friedrich Köthe, Sizilien, Egadische, Pelagische & Liparische Inseln, Reise-Know-How-Verlag Peter Rump, Bielefeld 2005
  3. Sizilien, Baedeker Allianz Reiseführer, Verlag Karl Baedeker, Ostfildern, 8. Auflage 2005
  4. Meldung anlässlich der Frontex-Tagung im März 2007 [1]
  5. Daniela Schetar und Friedrich Köthe, Sizilien, Egadische, Pelagische & Liparische Inseln, Reise-Know-How-Verlag Peter Rump, Bielefeld 2005
  6. Quelle: istat.it IV trimestre 2006
  7. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[2]
  8. Aare-Tessin AG für Elekrizität [3]
  9. Berliner Zeitung [4]

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