Eremitage (Bayreuth)



Die Eremitage in Bayreuth ist eine 1735 eröffnete historische Parkanlage mit Wasserspielen, dem ab 1715 von Georg Wilhelm (Brandenburg-Bayreuth) erbauten Alten Schloss (Umbau 1736 durch Johann Friedrich Grael) und dem Neuen Schloss mit Sonnentempel (1749–1753 erbaut). Sie gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Die Eremitage wurde 1735 von Markgraf Friedrich seiner Gattin Wilhelmine zum Regierungsantritt geschenkt. Diese machte sich auch unverzüglich an die Erweiterung des kleinen Schlosses und schuf so ein sicherlich wahres Kleinod des Rokokos. Der aus einem Tiergarten entstandene Landschaftspark der Romantik ist ein Musterbeispiel der Gartenbaukultur des 18. Jahrhunderts und abwechslungsreich gestaltet mit einer Grotte, einem Ruinentheater und einer Reihe von Brunnen. Typisch für Parks der Romantik sind auch viele versteckte Winkel und sich ständig wandelnde An- und Einsichten. Der Garten ist in geometrische Bezirke mit Bosketten, Alleen und Wasseranlagen eingeteilt.
Als weitere Sommerresidenz des Markgrafenpaares neben der Eremitage wurde ab 1761 mit dem Bau von Schloss und Park Fantaisie in Donndorf begonnen.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Garten bereits unter preußischer Herrschaft verlandschaftlicht und teilweise zun landwirtschaftlichen Zwecken genutzt. Da Bayreuth keine Residenzstadt mehr war, benötigte man auch keinen derartigen Lustgarten. Ab 1980 wurde er in seine ursprüngliche Form rekonstruiert.
1945 wurde das Neue Schloß - heute auch Orangerie genannt - nahezu vollständig durch amerikanische Truppen bei der Einnahme Bayreuths zerstört. Auch das Alte Schloß wurde hierbei beschädigt. Der Wiederaufbau des Neuen Schloßes erfolgte bei den Seitenflügeln nur noch äußerlich. Die Innenräume wurden nicht rekonstruiert. Heute befindet sich unter anderem ein Cafe darinnen.
Seit 1982 werden im Ruinentheater in den Sommermonaten Aufführungen durch die Studiobühne Bayreuth geboten.
Seit 2005 wird das Alte Schloß umfassend saniert.
Für 2008 ist eine Bewerbung Bayreuths (der Markgräfin Wilhelmine) für die Aufnahme der Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbestätte geplant.
Literatur
- Erich Bachmann: Eremitage zu Bayreuth, Bayer. Verwaltung d. Staatl. Schlösser, Gärten u. Seen, 1963