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Adolph von Menzel

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Adolf Friedrich Erdmann von Menzel (* 8. Dezember 1815, Breslau, † 9. Februar 1905, Berlin) war der bedeutendste deutsche Maler, Zeichner und Illustrator des 19. Jahrhunderts.

Bereits zu seinen Lebzeiten war er ein berühmter historischer Maler, dessen patriotische Arbeiten, initiiert durch die Expansion Preussens im 19. Jahrhundert, den Geschmack der Öffentlichkeit traf. Im 20. Jahrhundert wurde er vor allem für seine behutsame Behandlung des Lichts und die Originalkompositionen seiner kleinen Genrebilder geachtet.

Er war Freilichtmaler, Schöpfer intimer Innenraumbilder, Maler von großen Darstellungen geschichtlicher Ereignisse und Staatskünstler des deutschen Kaiserreichs. Von ihm stammt eine berühmte Serie von Szenen aus dem Leben Friedrichs II. im 18. Jahrhundert. Menzel malte in der Zeit des Realismus, in der er immer um Anerkennung rang. Trotz seiner zahlreichen Ehrungen blieb er doch immer mißtrauisch und verschlossen. Er ist ein klassischer Vertreter des Berliner Realismus. In seinen Bildern wurde auf eine genaueste Wiedergabe der Details geachtet. Seine Werke waren Gelegenheitsarbeiten; er nannte sie „Erinnerungen“. Er besuchte nicht wie viele Deutsche Künstler Rom, sondern ihn zog es immer wieder nach Paris. Menzel war körperlich missgestaltet (Zwergenwuchs), weshalb er vom Militärdienst befreit wurde.

Das Eisenwalzwerk (1875)

Zu Menzels bedeutendsten Werken gehört Das Eisenwalzwerk von 1875. (Bild )

Das Bild ist im Original 2,5 Meter breit und war eines der ersten Industriebilder der damaligen Zeit. Zur Erstellung des Gemäldes wurden von Menzel über hundert Skizzen in der schlesischen Königshütte gezeichnet. Er dokumentiert damit anschaulich und eindrucksvoll die Stimmung und die harten Arbeitsbedingungen für die Arbeiter in der beginnenden Industriealisierung Europas. Das Bild befindet sich heute in der Alten Nationalgalerie von Berlin.

Leben

  • 8. Dezember 1815 Menzel wird in Breslau geboren.
  • 1828 Schon mit 13 Jahren wird eins seiner Werke ausgestellt: Ein Bild einer säugenden Tigerin
  • 1834 Mitglied im "Verein der jüngeren Künstler"
  • 1850 Aufnahme in die Malergemeinschaft "Tunnel über der Spree" zu der auch Theodor Fontane, Theodor Storm und Paul Heyse gehören
  • 1853 Mitglied der Königlichen Akademie der Künste, 3 Jahre später wird er zum Professor der Akademie ernannt.
  • 1866 zeichnet während einer Reise in das Gebiet des preußisch-österreichischen Krieges verletzte und tote Soldaten
  • 1870 Adolph Menzel erhält den Orden Pour le Merite
  • 1884 In den nächsten 15 Jahren macht Menzel verschiedene Ausstellungen in Berlin, Paris, Venedig, Hamburg und München
  • 1885 Zu Ehren seines 70. Geburtstags gibt es eine Menzel-Ausstellung in Paris, welche sein internationales Ansehen demonstriert.
  • 1898 Ernennung zum Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und damit Erhebung in den erblichen Adel.
  • 9. Februar 1905 Adolph von Menzel stirbt in Berlin.

Werke

  • 1839-1942 etwa 400 Zeichnungen zu Franz Kugler: Geschichte Friedrichs des Großen
  • 1843-1849 200 Illustrationen zu den Werken Friedrichs des Großen
  • 1845 "Das Balkonzimmer"
  • 1848 "Die Märzgefallenen"
  • 1851 "Christus als Kind im Tempel unter den Lehrern"
  • 1852 "Das Flötenkonzert" - zeigt Friedrich den Großen bei einem Konzert
  • 1867 "Ein Nachmittag im Tuileriengarten"
  • 1869 "Pariser Wochentag"
  • 1870 "Abreise Königs Wilhems I. zur Armee am 31. Juli 1870"
  • 1872 "Eisenwalzwerk"
  • 1878 "Ball souper"
  • 1880 "Prozession in Hofgastein"
  • 1884 "Piazza d'Erbe in Verona"