Bad Staffelstein
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Bad Staffelstein ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels, die von schöner Landschaft, dem sogenannten Gottesgarten am Obermain umgeben ist und viele Sehenswürdigkeiten aufweist. Dazu zählt z.B. die von Balthasar Neumann erbaute Basilika Vierzehnheiligen, Kloster bzw. Schloss Banz und als Ausflugsziel der 540 Meter hohe Staffelberg. Spätestens seit dem Bau des Thermalbades Obermain-Therme, das Staffelstein im Jahr 2001 den Titel Bad verlieh, ist die Stadt touristisch interessant.
Geografie
Geografische Lage
Bad Staffelstein liegt im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels und erstreckt sich beiderseits des Mains, wobei die Kerngemeinde sich an dessen linkem Ufer befindet. Hausberg der Stadt ist der linksmainische Staffelberg mit einer Höhe von 539 m, rechtsmainisch erheben sich die 451 m hohen Eierberge.
Stadtgliederung
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Geschichte


Der Staffelberg ist seit dem Neolithikum besiedelt. Hier befand sich in der keltischen Zeit auch ein Oppidum, das der Geograf Ptolemäus als Menosgada erwähnt, das aber wohl um die Zeitenwende mit dem Vordringen der Germanen aufgegeben wurde, die im Maintal siedelten. Die erste urkundliche Erwähnung Staffelsteins erfolgte um 800. Seit der Mitte des 9. Jahrhunderts war der Ort im Besitz des Klosters Fulda, im 11. Jahrhundert kam es an das Fürstbistum Bamberg. Kaiser Lothar III. verlieh im Jahr 1130 den Georgsbrüdern (den Kapitularen des Bamberger Doms) das Markt-, Bann- und Zollrecht für Staffelstein. Im Jahr 1418 waren vier Stadttore belegt. 1422 erhielt Staffelstein vom Bamberger Bischof Friedrich III. von Aufseß das Recht, eine Stadtbefestigung zu errichten. 1473 kam es aufgrund eines Angriffs des Ritters Ulrich von der Weide zu einem verheerenden Stadtbrand. Während des Dreißigjährigen Kriegs eroberten die Schweden am 7. Februar 1633 die Stadt ein und zerstörten die Vorstadt. Die Pest von 1634 kostete 400 Menschenleben. Am 5. Juli 1684 kam es zu einem erneuten Stadtbrand, dem nahezu alle Häuser der Stadt zum Opfer fielen. Das heutige Stadtbild ist daher vom Wiederaufbau im barocken Stil geprägt. Die beiden bedeutendsten Kirchenbauten der näheren Umgebung, das Kloster Banz (Weihe 1719) und die Basilika Vierzehnheiligen (1772 vollendet) betonen ebenfalls den barocken Charakter der Gegend. Anfang des 19. Jahrhunderts kam das Bamberger Fürstbistum und damit auch Staffelstein an das Königreich Bayern. Die Stadt erhielt 1846 mit dem Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn Anschluss an das Eisenbahnnetz.
1975 wurde eine 50 °C warme, stark solehaltige Thermalquelle in über 1.000 Metern Tiefe erschlossen. 1999 wurden daraufhin ein Kurpark und Gradierwerke geschaffen, die Stadt erhielt im Jahr 2001 den Zusatz Bad.
Ortsteile
Kaider
Kaider ist bekannt durch die dort ansässige Steinindustrie sowie die St.-Marienkapelle, die - markant auf einem Hügel gelegen - von der vorbeiführenden Staatsstraße Bad Staffelstein-Wattendorf aus gut zu erkennen ist.
Kaider wurde früher als Dabermannsdorf bezeichnet, die Verwendung des Ortsnamens Kaider ist jedoch spätestens seit 1542 nachgewiesen.
Kaider fand seine erste urkundliche Erwähnung am 12. Dezember 1299. An diesem Tag verkaufte Albert von Giech, bambergischer Ritter, mit Zustimmung seiner ehelichen Wirtin Elisabeth und seines Bruders Kunimund (Kanoniker an der Bamberger Domkirche) alle seine Güter in Nuweseze (Neuses am Main), Obristfeld und Dabermannsdorf (jetzt Kaider) an das Kloster Langheim. Der Kaufpreis betrug 126 Pfund Bamberger Denare.
Schwabthal
Schwabthal liegt sieben Kilometer östlich von Bad Staffelstein und hat etwa 200 Einwohner. Es ist in der näheren Umgebung durch die Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung Berlin bekannt. Die Reha-Klinik, welche leicht vom Verkehr zurückgesetzt und in ruhiger Lage liegt, ist in zehn Fußminuten von Schwabthal aus zu erreichen.
Eingemeindungen
Die Kreisreform 1972 brachte der Stadt entscheidende Veränderungen. Neben dem Landratsamt wurden auch andere zentrale Verwaltungen aufgelöst. Durch die Gemeindegebietsreform 1978 wurden zahlreiche Ortschaften nach Staffelstein eingemeindet, so dass sich dadurch die Einwohnerzahl annähernd verdoppelte.
Einwohnerentwicklung
- 1900: 1724
- 1977: 4985 (vor der Gemeindegebietsreform)
- 1978: 9881 (nach der Gemeindegebietsreform)
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen
- Museum der Stadt Bad Staffelstein
- Petrefaktensammlung Schloss Banz
Bauwerke
- Am 5. Juli 1684 vernichtete ein Brand fast die gesamte Innenstadt. Fast alle Häuser sind deshalb erst nach diesem Brand entstanden.
- Das Rathaus (von 1684 bis 1687 erbaut), ist ein dreigeschossiges fränkisches Fachwerkhaus und prägt den Marktplatz der Stadt.
- Der Bamberger Turm (im Alltag einfach Stadtturm genannt) ist der einzig erhaltene Turm der Stadtbefestigung. Seit einigen Jahren wird er für Kunstausstellungen genutzt.
- Basilika Vierzehnheiligen
- Schloss - bzw. Kloster Banz
Regelmäßige Veranstaltungen
- Staffelsteiner Autofrühling (März)
- Obermain-Marathon (April)
- Songs an einem Sommerabend (Juli)
- Altstadtfest (Ende Juli)
- Schützenfest (August)
- Corpsphilistertreffen der Coburger und Bamberger AHSCe; Schnefter und Kommers (September)
Öffentliche Einrichtungen

In Staffelstein ist seit 1975 eine Zivildienstschule ansässig.
Vereine
- Colloquium Historicum Wirsbergense e. V., Bezirksgruppe Bad Staffelstein (Geschichtsverein)
- TSV 1860 Staffelstein (Sportverein)
- Musikverein Uetzing-Serkendorf (Musikverein)
- Kultur-Initiative-Staffelstein e. V. (Kunst- und Kulturverein)
- Wintersportverein WSV Bad Staffelstein
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Berühmtester Staffelsteiner war der Rechenmeister Adam Ries (1492-1559). Bis ins 18. Jahrhundert wurden seine Rechenbücher als Lehrmittel in den Schulen verwendet. Heute noch kennt man den Spruch „Das macht nach Adam Ries(e)...“.
- Pankraz von Dinkel (1811-1894), Bischof von Augsburg 1861-1894
- Paul Böhmer, Ringer (1907-1983)
Literatur
Antiquarisch
- Heinrich Karl, Staffelsteiner Chronik. Staffelstein 1905.
Aktuell
- Karl-Ludwig Ostertag-Henning: Der Apfelbaum im Gottesgarten, Staffelstein 1998, ISBN 3-9802943-6-6
- Bildende Kunst in Staffelstein, Hrsg. vom Arbeitskreis Kunst der Kultur-Initiative Staffelstein. Band 1. Staffelstein 2000, ISBN 3-9802943-8-2
- Günter Dippold und Alfred Meixner (Hrsg.): Staffelsteiner Lebensbilder, Staffelstein 2000, ISBN 3-9802943-9-0
- Günter Dippold: Bad Staffelstein. Kleinod im Gottesgarten am Obermain, Stuttgart 2001, ISBN 3-09-303893-6
- Bildende Kunst in Staffelstein, Hrsg. vom Arbeitskreis Kunst der Kultur-Initiative Staffelstein. Band 2. Bad Staffelstein 2002, ISBN 3-935302-01-0
Weblinks
- Wappen von Bad Staffelstein in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte