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Benutzer:WerWil/Werkstatt

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Deutsche Handelsstörer während der Weltkriege

Seitenriss Kleiner Kreuzer SMS Emden (1908–1914)

Da sich die Kaiserliche Marine des Deutsches Reiches im Ersten und auch die Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg insbesondere der britischen Royal Navy unterlegen sah, ging die deutsche Seite beide Male zum Handelskrieg über.

Voraussetzungen

Um die englische Wirtschaft vom Nachschub ab zu schneiden kamen vor allem U-Boote zum Einsatz (siehe:U-Boot-Krieg). In den Übersseegebieten wurden vor allem auf den Kreuzerkrieg zurückgegriffen.[1].

Da Deutschland in beiden Kriegen keine sicheren Basen zur Versorgung von Kriegsschiffen in Übersee hatte eigneten sich dafür vor allem umgebaute zu bewaffneten Hilfskreuzern umgerüstete Handelsschiffe. Vor allem im 1. WK war die Reichweite von U-Booten noch zu beschränkt und die auf Höchstleistung optimierten Dampfmaschinen der regulären Kriegsschiffe verbrauchten zuviel Kohle, so dass selbst die relativ sparsamen eingesetzten Kleinen Kreuzer sich kaum ausreichend mit Brennstoff versorgen konnten.

Auch in der Literatur wird diese Form des Handelskrieges oft als "Kaperkrieg" bezeichnet. Bei den Besatzungen handelte es sich jedoch, im Gegensatz zu Freibeutern, nicht um Zivilisten, sondern um Marinesoldaten, die natürlich auch keinen Anteil an der Beute erhielten. Überhaupt wurde ein erheblicher Teil der aufgebrachten Schiffe nur versenkt, ohne ihre Fracht zu konfiszieren. Dennoch wurden die deutschen Handelsstörer in der britischen Presse zu Propagandazwecken ausgiebig auch als „Piraten“ charakterisiert.

Durch Überfälle auf ungeschützte Frachter in entlegenen Gewässern wurde dort die Handelsschiffahrt empfindlich gestört. Weniger durch die unmittelbaren Verluste, sondern mehr dadurch, dass Frachtschiffe Umwege in Kauf nahmen um die gefährdeten Gebiete zu umfahren und manche Fahrt auch ganz unterbieb, oder indem auf das Zusammenstellen von Konvois gewartet werden musste. Um diese Zustände zu beenden, war die gegnerische Flotte dort zum Eingreifen gezwungen und Kräfte gebunden. Zum Teil wurden auch kriegswichtige Dokumente erbeutet, sodass diese Kampagnen den Charakter von Aufklärungsmissionen erhielten.

Die deutschen Handelsstörer waren zwar wenige und konnten darum in absoluten Zahlen nicht mit den Versenkungszahlen der U-Boote mithalten, aber bezogen auf die Zahl der eingesetzten Schiffe, waren sie die effizienteste Handelsstörwaffe.

Erster Weltkrieg

Von den regulären Kriegschiffen kamen im Ersten Weltkrieg vor allem Kleine Kreuzer als Handelsstörer zum Einsatz. Da es Deutschland an sicheren Überseestützpunkten zur Versorgung fehlte, war der hohe Brennstoffbedarf der auf Höchstleistung optimierten Maschinen der Kriegschiffe kaum zu decken. Allenfalls die Kleinen Kreuzer konnten aus ihren Prisen ausreichend Brennstoff gewinnen und selbst das wurde zum Problem. Außerdem war zum Aufbringen von Handelsschiffe keine schwere Bewaffnung erforderlich. Vor allem der Kleine Kreuzer Emden

Von den insgesamt 12 Handelskreuzern auf Basis umgerüsteter Zivilschiffe die effektiv zum Einsatz kamen (bei 5 weiteren Schiffen kam es aus verschiedenen Gründen nicht dazu) hantelte es sich zum Teil um sehr provisorische Umbauten, die mit in den Kolonien verfügbaren Mitteln durchgeführt wurden. Der Einsatz war auch anders als im 2. WK nicht logistisch vorbereitet, z. B. durch Versorgungsschiffe oder eine entsprechende Ausstattung der Schiffe mit Vorräten. Trotzdem waren die Erfolge zum Teil beachtlich. Einige Schiffe hatte allerdings auch nur sehr kurze ineffektive Einsätze (siehe die 5 gescheiterten Hilfskreuzer).

Beispiele

  • Das Segelschiff SMS Seeadler unter ihrem Kommandanten Graf Luckner ist wohl das berühmteste Kaperschiff. Luckner war 250 Tage lang mit dem Vollschiff unterwegs, um britische Nachschubrouten im Pazifik zu unterbinden. Seine Memoiren wurden ein Bestseller.
  • Nicht weniger berühmt ist die Kaperfahrt der SMS Emden unter dem Kommandanten Karl von Müller im Indischen Ozean. Sie erzielte legendäre Erfolge und löste eine Suchaktion aus, die mehr als ein Dutzend gegnerische Kriegsschiffe beschäftigte.

Zweiten WeltkriegIm

Zweiten Weltkrieg kam als reguläres Kriegsschiff im Grunde nur das Panzerschiff Graf Spee als Handelsstörer weit vom eigentlichen Kriegschauplatz zum Einsatz. Später gab es kürzere Vorstöße von Kriegsschiffen wie z. B. das Unternehmen Rheinübung. Dabei kamen überwiegend schwere Einheiten zum Einsatz, deren Brennstoffversorgung mit der Einführung von Dieselmotoren bzw. Ölfeuerung nicht mehr so kritisch war. Dies Vorstöße entfernten sich aber, anders als die Hilfskreuzer, nicht weit vom europäischen Schauplatz entfernten und darum auch nicht die gleiche zerstreuende Wirkung auf die alliierten Streitkräfte hatten. Ihr Ziel war die relativ gut geschützten Konvois im Nordatlantik anzugreifen. Tatsächlich haben diese Vorstöße insgesamt wenig Erfolge erzielt.

Ausgehend von den Erfahrungen des 1. WK wurden insgesamt 10 für den Handelskrieg ausgerüstete Frachtschiffe ausgesandt. Zum Teil führten diese Bordflugzeuge und kleine Schnellboote mit. Auch die sorgfältig getarnte Artillerie war gegenüber dem im 1. WK üblichen erheblich verstärkt. In der Regel mehrere 10 - 15 cm Geschütze sowie Flak. Die Schiffe hatten gemessen an ihrer geringen Zahl sehr große Erfolge.

Ab Mitte 1943 war die Überlegenheit der Alliierten zur See so erdrückend, dass Handelskrieg mit Überwasserschiffen praktisch zum Erliegen kam. Die gößeren Einheiten wurden von der Luftaufklärung ständig unter Kontrolle gehalten und die dichte Blockade machte auch ein entkommen getarnter Hilfskreuzer zunehemend unmöglich.

Beispiele

  • Das Pnzerschiff Graf Spee führte zu Beginn des Krieges über 3 Monate Lang erfolgreich Handelskrieg. Schließlich wurde sie von der Besatzung selbst versenkt, weil man sich (fälschlich) einer ausichtslosen Übermacht gegenenüber vermutete.
  • Kapitän Bernhard Rogge brachte mit dem Hilfskreuzer Atlantis 22 Handelschiffe auf. Mit 655 Seetagen Dauer war es die längste Kaperfahrt der Geschichte.


entnommen dem Artikel Piraterie am 12.05.07


Tiger-Klasse

FRG Naval Ensign
Klasse 148
Typ Flugkörperschnellboot
Typboot S 41 Tiger
Einheiten 20 für die Bundesmarine
Technische Daten
Verdrängung 265 t
Länge 47  Meter
Breite 7  Meter
Tiefgang 2,7  Meter
Geschwindigkeit: 36 kn
Besatzung 30
Reichweite 900 sm (bei 35 kn)
[700 sm]
Antrieb 4 Propeller
Leistung 8.800 kW / 12.000 PS (4 × 3.000 PS)
Bewaffnung

optional:

Elektronik
  • Seeraumüberwachungsradar
  • Navigationsradar
  • Radar-, Führungs- und Waffenleitsystem PALIS
  • Link-11 Datenfunksystem

Die Flugkörperschnellboote der 'Tiger-Klasse (148) waren in Deutschland von 1972 bis 2002 im Dienst. Sie wurden in Frankreich auf Grundlage von Entwürfen der deutschen Lürssenwerft entwickelt und als La Combattante-Klasse bekannt und erfolgreich exportiert. Die 20 für die Bundesmarine beschafften Boote wurden teilweise von der Lürssenwerft gefertigt.

Geschichte

Schon anfang der 1960er Jahre begannen die Planungen für die Nachfolger der eingeführten Schnellbootsklassen. An dem geplanten Typ zeigte sich auch Israel interessiert. Als auf Grund des Kriegswaffenkontrollgesetzes ein Export aus Deutschland nicht möglich erschien wurden die Pläne in Zusammenarbeit mit der französischen "Chantiers des Constructions Mechaniques de Normandie" in Cherbourg für Israel umgesetzt. Das Französische Design sah dabei im Gegensatz zu den Konstruktionen von Lürssen einen Stahlrupmpf mit Leichtmetallaufbauten vor.
Als der Ersatz der deutsche Schnellboote anstand konnte sich Frankreich mit seinem Angebot in der Ausschreibung durchsetzen. Die Boote der Tiger-Klasse ersetzten ab Mitte der 1970er Jahre die Boote der Jaguar-Klasse des 3. und 5. Schnellbootgeschwaders und übernahmen auch deren zunächst inoffiziellen Bootsnamen. Sie waren für die Überwachung und die Kampfführung in Nord- und Ostsee konzipiert und wurden in den 30 Jahren Dienstzeit bei der Bundesmarine und deutschen Marine mehrfach nachgerüstet. Nach der außer Dienst Stellung wurden sie an verschiedene Länder verkauft oder verschrottet. Es wurde kein Ersatz beschafft. Aufgrund der veränderten Einsatzbedingunen reduziert die Deutsche Marine ihren Bestand an Schnellbooten drastisch und beschafft statt dessen eine geringere Zahl Korvetten.

La Combattante II-Klasse

Aus der Zusammenarbeit mit Lürssen entstand die La Combattante II-Klasse, die für Frankreich im Export sehr erfolgreich wurde. Unter anderem erhielten außer Israel auch Griechenland und die Türkei Boote dieses Typs.
1967 wurde das erste Boot aus Frankreich nach Israel geliefert. Da inzwischen der Sechs Tage Krieg ausbrach untersagte die französische Regierung die Auslieferung der weiteren bereits von Israel bezahlten Boote. Trotzdem wurden noch zwei weitere in diesem Jahr ausgeliefert. Als Ende 1967 israelische Kommandoeinheiten mehrere zivile Passagiermaschinen auf dem Flughafen Beirut sprengten verbot der französische Premierminister endgültig die weitere Lieferung von Waffen mit offensivcharakter. Bis 1969 wurden die restlichen Boote jedoch fertig gestellt und in zwei nächtlichen Kommandounternehmen von israelischen Besatzungen entführt. Offiziell protestierte die französische Regierung. Inoffiziell war klar, dass es ohne stille Billigung der Franzosen zumindest nicht zweimal gelungen wäre, die Boote aus einem französischen Hafen zu entführen. Die aus Frankreich unbewaffnet entführten Boote wurden in Israel verschieden ausgerüstet und bildeten dort die Sa'ar 1-,Sa'ar 2- und Sa'ar 3-Klasse.

Merkmale

Als Plattform für vier Seezielflugkörper und mit erheblich ausgeweiteter elektronischer Kapazität, übertrafen sie ihre Vorgänger in der Verdrängung um etwa ein Drittel. Die Tiger-Klasse Boote waren die einzigen deutschen Schnellboote mit Metallrümpfen.

Die Hauptwaffen waren die vier Flugkörper auf dem Achterdeck und ein 7,5 cm Geschützturm auf dem Vordeck und eine 4 cm Flack am Heck. Die Raketen waren in zwei Doppelstartern aufgestellt, die jeweils 15° nach Backbord und Steuerbord voraus gerichtet waren. Die Tiger-Klasse war mit verschiedenen Radar-und Feuerleitanlagen und dem automatisierten LINK 11-Datenfunksystem zur schnellen Lagebildübermittlung ausgestattet. Zum Eigenschutz standen elektronische Störmaßnahmen, Radarscheinziele und Infrarot-Täuschkörper zur Verfügung.

Boote

NATO
Kennung
Deutsche
Kennung
Name Indienststellung Außerdienststellung Verbleib
P6141 S 41 Tiger 31. Oktober 1972 22. September 1998 Chile
P6142 S 42 Iltis 08. Januar 1973 15. Oktober 1992 Griechenland
P6143 S 43 Luchs 09. April 1973 27. August 1998 Chile
P6144 S 44 Marder 14. Juni 1973 25. Mai 1994 Griechenland
P6145 S 45 Leopard 21.August 1973 28. September 2000 Griechenland
P6146 S 46 Fuchs 17. Oktober 1973 16. Dezember 1002 Ägypten
P6147 S 47 Jaguar 13. November 1973 28. September 2000 Griechenland
P6148 S 14 Löwe 09. Januar 1974 16. Dezember 2002 Ägypten
P6149 S 15 Wolf 26. Februar 1974 27. August 1997 Chile
P6150 S 50 Panther 27. März 1974 27. September 2001 verschrottet
P6151 S 51 Häher 12. Juni 1974 24. Juni 1994 Griechenland
P6152 S 52 Storch 17. Juli 1974 16. November 1992 Griechenland
P6153 S 53 Pelikan 24. September 1974 04. Juni 1998 Chile
P6154 S 54 Elster 14. November 1974 27. August 1997 Chile
P6155 S 55 Alk 07. Januar 1975 13. Mai 2002 Ägypten
P6156 S 56 Dommel 12. Februar 1975 16. Dezember 2002 Ägypten
P6157 S 57 Weihe 03. April 1975 16. Dezember 2002 Ägypten
P6158 S 58 Pinguin 22. Mai 1975 28. Juni 2001 verschrottet
P6159 S 59 Reiher 24. Juni 1975 27. Januar 2001 verschrottet
P6160 S 60 Kranich 06. August 1975 22.September 1998 Chile

Quellen

http://www.bundesarchiv.de/bestaende_findmittel/bestaendeuebersicht/body.html?id_main=5731&where=naeheres&what=parent_id&id_bestand=3918&suchbegriff=

  1. Seemacht, Seekriegsgeschicht von der Antike bis zur Gegenwart Von Elmar B. Potter und Chester W. Nimitz Deutsch Fassung herausgegeben im Auftraf des Arbeitskreises für Wehrforschung von Jürgen Rohwer, Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH, Herrsching ISBN 3-88199-082-8