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Pantheismusstreit

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Der Pantheismusstreit ist ein für die zeitgenössische deutsche Philosophie und Literatur der Aufklärung wesentliche Auseinandersetzung um die Frage, ob das Bekenntnis zum Pantheismus, so wie er etwa vom Spinozismus verkörpert wurde, notwendig zum Atheismus führe oder gar zur Abweisung einer jeden Religion.

Der Streit begann mit Jacobis Über die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn (Breslau 1785) und drehte sich hauptsächlich um diese vier Hauptfragen:

1) die Frage nach dem Verhältnis des Pantheismus zum Spinozismus;

2) die Frage nach dem geistigen Inhalt d.h. den Voraussetzungen und Konsequenzen des Spinozismus;

3) die Frage nach der Widerlegbarkeit des spinozistischen Pantheismus;

4) die Frage nach Lessings Pantheismus.

Dabei verschob sich der Schwerpunkt des Streits von Lessings wirklichem oder vermeintlichen Spinozismus im Laufe des Schriftwechsels hin zur Begründbarkeit von Rationalismus überhaupt.

Dieser Streit fand seinerzeit große Aufmerksamkeit und auch später seinen Widerhall bei den Philosophen des deutschen Idealismus.

Literatur

  • Die Hauptschriften zum Pantheismusstreit zwischen Jacobi und Mendelssohn. Herausgegeben und mit einer historisch-kritischen Einleitung versehen von Heinrich Scholz. Berlin, Verlag von Reuther & Reichard, 1916 (Neuausgabe Spenner, Nov. 2004, ISBN 10-3899910192; ISBN 13-978-3899910193)