Donovan (Musiker)
Donovan (* 10. Mai 1946 in Glasgow, Schottland als Donovan Philip Leitch) ist ein britischer Sänger, Gitarrist und Songwriter auf dem Gebiet der Folk-Musik.
Biografie
Donovan hatte seinen ersten Erfolg 1964 in der Fernsehshow „Ready, Steady, Go!“, ohne eine Platte veröffentlicht zu haben. Seinen ersten Hit hatte er 1965 mit der Folk-Ballade Catch the wind, die Reinhard Mey unter dem Pseudonym Rainer May als "Geh und fang den Wind" aufnahm. Die Single erreichte den dritten Platz in den britischen Single-Charts. Weitere Erfolge aus dem Jahr 1965 brachten die Songs Colours, Turquoise und The Universal Soldier, letzterer stammte ursprünglich von der kanadischen Folk-Sängerin Buffy Sainte-Marie.
Beeinflusst von der britischen Folk-Szene um Gitarristen wie Bert Jansch und John Renbourn spielte Donovan anfangs fast ausschließlich akustischen Folk, 1966 erweiterte er seine musikalische Bandbreite, indem er in seine vielschichtigen Eigen-Kompositionen explizite Rock-Elemente einfließen ließ. Künstlerisches Ergebnis dieser Entwicklung sind die ausgesprochenen Folk-Rock-Klassiker Sunshine Superman (einer der ersten psychedelischen Songs überhaupt), Mellow Yellow, Hey Gyp und Hurdy Gurdy Man. Es ist ein rock-historisch interessantes Faktum, dass bei verschiedenen Musik-Produktionen Donovans zwei spätere Mitglieder der 1969 gegründeten Hard-Rock-Formation Led Zeppelin, nämlich Jimmy Page und John Paul Jones, als Arrangeure und Studio-Musiker mitwirkten. Donovans bekanntester Song dürfte die stimmungsvolle Folk-Ballade Atlantis von 1969 sein, welche 2001 für den Walt-Disney-Film Atlantis – The Lost Empire von den No Angels neu aufgenommen wurde und den fünften Platz in den deutschen Charts erreichte.
1968 reiste Donovan zusammen mit The Beatles nach Rishikesh (Indien), wo ein mehrwöchiger Meditations-Kurs des Gurus Maharishi Mahesh Yogi stattfand. George Harrison bedankte sich später auf dem Weißen Album für Donovans musikalischen Einfluss.[1]
1969 nahm er außerdem zusammen mit der Jeff Beck Group das explizit rockorientierte Studio-Album Barabajagal auf und spielte im Jahr darauf auf dem Isle of Wight Festival. Damit demonstrierte Donovan eindrucksvoll sein breites musikalisches Spektrum - von der getragenen Folk-Ballade wie z.B. Lalena bis hin zu ausgesprochenen Folk-Rock-Songs wie z.B. Goo Goo Barabajagal. Sämtlichen Eigen-Kompositionen Donovans ist nicht zuletzt ein unverwechselbarer Sound zu eigen, welcher eine eigene suggestive musikalische Aura erzeugt und jenen einen hohen Wiedererkennungswert verleiht.
In der Folge zog sich Donovan bewusst aus der ersten Liga des Pop-Business zurück, vor allem reduzierte er drastisch seine überbordende Konzerttournee-Tätigkeit. Er beendete seine Zusammenarbeit mit dem Musikproduzenten Mickie Most, wirkte bei der Gruppe Open Road mit und heiratete Linda Lawrence, eine ehemalige Freundin des Rolling-Stones-Gitarristen Brian Jones. 1971 spielte Donovan in dem Film The Pied Piper (Der Rattenfänger) eine Hauptrolle und komponierte die Filmmusik. 1973 folgte das Album Cosmic Wheels mit Chris Spedding und Cozy Powell.
1985 beteiligte sich Donovan unter anderem zusammen mit Tony Ashton, Maggie Bell, und John Entwistle, unter der Leitung von Eddie Hardin, an der Vertonung des Kinderbuches Der Wind in den Weiden, welche 1991 in Freiburg im Breisgau aufgeführt wurde.
1996 veröffentlichte Donovan das hervorragende, von Rick Rubin produzierte Solo-Album Sutras, welches ihn einmal mehr als Meister der britischen Folk-Ballade ausweist.
2002 wurde Donovan in der bekannten Sci-Fi-Zeichentrickserie Futurama erwähnt (Staffel 2 Episode 16), wodurch sein Name in einer Generation bekannt wurde, für welche er nicht so selbstverständlich geläufig war.
2003 erhielt er den Ehrendoktortitel Doctor Of Letters der University of Hertfordshire. Nominiert wurde er unter anderem von Mac MacLeod, seinem alten Freund und Mentor.
Donovan und seine Frau Linda (geborene Lawrence) leben heute mit ihren zwei gemeinsamen Töchtern Astella und Oriole sowie dem Sohn seiner Frau aus deren früherer Beziehung mit Brian Jones zusammen in Irland.
Rezeption
2007 wird der Song Hurdy Gurdy Man als Titelfilmmusik des David Fincher Kinofilms Zodiac – Die Spur des Killers verwendet.
Diskografie
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Liste der erfolgreichen Singles
- 1965: Catch the Wind (GB Pl. 4, 13 W.)
- 1965: Colours (GB Pl. 4, 12 W.)
- 1965: Turquoise (GB Pl. 30, 6 W.)
- 1966: Sunshine Superman (D Pl. 7, 11 W.; GB Pl. 2, 11 W.)
- 1967: Mellow Yellow (D Pl. 16, 13 W.; GB Pl. 8, 8 W.)
- 1967: There Is a Mountain (GB Pl. 8, 11 W.)
- 1968: Jennifer Juniper (D Pl. 13, 10 W.; GB Pl. 5, 11 W.)
- 1968: Hurdy Gurdy Man (D Pl. 11, 13 W.; GB Pl. 4, 10 W.)
- 1968: Atlantis (D Pl. 2, 15 W.; GB Pl. 23, 8 W.)
- 1969: Goo Goo Barabajagal (Love Is Hot) (mit der Jeff Beck Group) (GB Pl. 12, 9 W.)
- 2001: When the Angels Sing / Atlantis (mit den No Angels) (D Pl. 5, 13 W.)
Quellen
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Donovan |
ALTERNATIVNAMEN | Donovan Philip Leitch |
KURZBESCHREIBUNG | schottischer Rockpoet |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1946 |
GEBURTSORT | Glasgow, Schottland |