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Acre (Bundesstaat)

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Acre
Abkürzung: AC
Fläche: 153 149,9 km²
Einwohner: 557 526 (2001)
Bevölkerungsdichte: 3,64 Ew/km²
Hauptstadt: Rio Branco
Anzahl d. Gemeinden: 22
BIP (Mio. R$, 2001): 1 921
BIP pro Einwohner: 3450
Karte
Lagekarte für Acre

Acre ist ein Bundesstaat im Norden Brasiliens, im Südwesten des brasilianischen Amazonasbeckens. Er grenzt im Nordosten an den brasilianischen Bundesstaat Amazonas, im Osten an den Bundesstaat Rondônia, im Südosten an Bolivien und im Südwesten an Peru.

Der Bundesstaat ist in 22 Gemeinden eingeteilt. Die Hauptstadt heißt Rio Branco.

Die Landschaft des Staates wird größtenteils durch eine Ebene bestimmt, die auf ca. 200 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Wichtige Flüsse sind Juruá, Tarauacá, Muru, Envirá und Xapuri.

Für die Wirtschaft sind die Gewinnung von Kautschuk und Paranüssen sowie die Landwirtschaft (insbesondere Viehzucht) von großer Bedeutung.

Geschichte

Acre gehörte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu Bolivien. Es wurde jedoch von brasilianischen Einwanderern bewohnt, die innerhalb Boliviens faktisch ein unabhängiges Gebiet gebildet hatten.

Im Jahr 1899 kam es zu verstärkten Versuchen der bolivianischen Seite, das Gebiet unter Kontrolle zu bringen. Dies löste jedoch Unruhen unter der brasilianischen Bevölkerung aus, die mehrmals versuchte, eine unabhängige Republik zu gründen.

Am 17. November 1903 wurde zwischen Bolivien und Brasilien der Vertrag von Petrópolis unterzeichnet. Er sah vor, dass Brasilien Gebiete von Mato Grosso abtritt und 20 Millionen Pfund Sterling bezahlt; im Gegenzug trat Bolivien Acre an Brasilien ab. Außerdem verpflichtete sich Brasilien zum Bau der Madeira-Mamoré-Eisenbahn.

Acre wurde somit in Brasilien eingegliedert und in drei Departements unterteilt. Im Jahr 1920 wurden die Departements zu einem Territorium vereinigt und am 15. Juni 1962 bekam Acre den Status eines Bundesstaats.

Acre kam am 22. Dezember 1988 international ins öffentliche Bewusstsein, als der Kautschuksammler Chico Mendes ermordet wurde. Er war ein wichtiger Anführer der Kautschuksammlerbewegung (Seringueiros), die sich im Kampf für den Erhalt ihrer Lebensgrundlage - den Wald, aus dem der Kautschuk sowie Paranüsse gesammelt werden - gegen die Interessen von Viehzüchtern und Holzindustrie organisierten.

Indigene Bevölkerung

Die Sprachen der in Acre lebenden Völker gehören zu vier Sprachfamilien. Die Madiha (Kulina), Yine (Manchineri) und Asháninka (Kampa) sprechen Sprachen der Arawak-Familie. Die Karipuná sprechen eine Sprache der Tupí-Guaraní-Familie. Die Sprache der Katukína (fast ausgestorben) repräsentiert eine eigenständige Sprachfamilie. Die Herkunft der Sprache der Papavo ist bisher nicht identifiziert. Die Sprachen aller anderen Völker gehören zur Pano-Familie. Die Sprachen einiger ehemals panosprachigen Gruppen sind ausgestorben, andere werden nur noch von wenigen älteren Menschen gesprochen. [1]

Im Grenzgebiet zu Peru leben Gruppen von Menschen, die Kontakte mit der nicht-indigenen Bevölkerung meiden.

Größte Städte (Einwohner 1. Juli 2004)

Siehe auch

Quellen

  1. ethnologue.com: Sprachen der indigenen Bevölkerung Brasiliens http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=BR