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Zingulum

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Das Zingulum oder Cingulum (v. lat. cingulum „Gürtel“) ist der Gürtel, den Mönche um ihren Habit, Ministranten gelegentlich um ihren Talar oder ihre Kutte oder Priester um ihre Soutane oder Albe tragen. Bei Mönchen, die auf Armut Wert legen, kann dies ein einfacher Strick sein, bei hohen geistlichen Würdenträgern ein breites Band aus edlen Stoffen. So trägt ein Priester ein schwarzes, ein Bischof ein violettes, ein Kardinal ein scharlachrotes und der Papst ein weißes Band um seine Soutane.

Nachbildung eines Cingulum

Cingulum militare (Kriegsgürtel) wird auch der Gürtel genannt, mit dem römische Soldaten ihr Tunika-Gewand gürteten. Dieser Gürtel war sozusagen der "Ausweis" des Soldaten, wenn er ohne Waffen und Schutzwaffen und nur in Tunika, Mantel und Sandalen unterwegs war: Wer ihn trug, war Soldat („omnes qui militant, cincti sunt“ Servius, Commentarius in Vergilii Aeneida VIII, 724). Er war spätestens ab der Mitte des 1. Jh. n. Chr. aufwändig verziert, um seine Bedeutung zu unterstreichen. Diese Verzierungen (Schnalle, Beschläge und Anhänger) wechselten mit der Mode. Seine Bedeutung erlangt der Gürtel wahrscheinlich durch seine Funktion als Schwertgurt, später wurde er aber auch oft ohne Schwert getragen, wie die lebensechten Abbildungen auf den Grabdenkmälern der Soldaten in allen römischen Provinzen zeigen.