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KV63

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KV63
Grabmal von unbekannt
Ort Tal der Könige
Entdeckungsdatum 10. März 2005 (Entdeckung des Schachts)
8. Februar 2006 (Publikation)
Ausgrabung Otto Schaden
Vorheriges
KV62
Folgendes
KV64
Tal der Könige
(östliches Tal)

KV63 ist die Bezeichnung des zuletzt im ägyptischen Tal der Könige freigelegten Grabmals aus der 18. Dynastie. Die Entdeckung wird von der ägyptischen Altertümerbehörde, dem Supreme Council of Antiquities einem US-amerikanischen Archäologenteam der University of Memphis unter der Leitung des renommierten Ägyptologen Dr. Otto Schaden zugeschrieben. Die Anlage gilt als Depot für Einbalsamierungs- und Mumifizierungsmaterial. Die wissenschaftliche Auswertung des Grabes dauert allerdings an, die exakte Zuordnung in der Grabanlage gefundenen Särge und die ursprüngliche Zweckbestimmung ist unklar und wird zwischen den ägyptischen Altertümerbehörden und den amerikanischen Wissenschaftlern kontrovers diskutiert.

Entdeckung

Die Entdeckung von KV63 stand im Zusammenhang mit dem Amenmesse Tomb Project, in dessen Rahmen Otto Schaden das in der Ägyptologie weiterhin ungeklärte Problem der Thronfolge um Pharaoh Amenmesse durch das Aufspüren von Fundamenten an der Eingangsrampe von KV10. Das Team stieß zunächst auf elf Arbeiterhütten, zwei rechts und neun links neben dem Aufweg zu KV10, anschließend auf den Absatz des Zugangsschachtes zu dem bald darauf so bezeichneten Grab KV63. Die Öffnung der Kammer von KV63 wurde am 8. Februar 2006 durch den Vorsitzenden des ägyptischen Supreme Council of Antiquities, Dr. Zahi Hawass, offiziell verkündet. Im Anschluss wurde das Grab im Zeitraum von März bis Juli 2006 ausgegraben.

Lage und Architektur

Die Position des Grabes liegt an der Südseite der zentralen Straßenkreuzung der Nekropole in unmittelbarer nördöstlicher Nachbarschaft zum Eingang des Grabes KV10 (Amenmesse) und in 14,5 Meter Entfernung zum gegenüberliegenden Eingang des Grabes KV62 (Tutanchamun). KV63 besitzt im Vergleich zu den komplexen Grabanlagen in seiner Umgebung nach bisherigem Erkenntnisstand einen sehr einfachen Grundriss. Von einem etwa vier Meter Tiefen senkrecht verlaufenden Schacht zweigt an dessen unterem Ende in nordwestlicher Richtung auf KV62 zu eine einzige Kammer ab. Der Zugang zu dieser Kammer war zum Entdeckungszeitpunkt mit aufeinandergeschichteten und grob behauenen Steinblöcken verschlossen. Der Raum weist keine Wanddekorationen, Pfeiler oder weitere abzweigende Korridore auf und ist nur grob in den Fels gehauen. Die Decke des Raumes, der in der hinteren rechten Ecke erweitert wurde, fällt in nordöstlicher Richtung leicht ab.

Ausstattung

Die horizontal vom Schacht wegführende Kammer enthielt in ihrer hinteren linken Ecke insgesamt sieben anthropoide Särge ("Coffin A" - "Coffin G"), darunter der eines Kindes und eines Jugendlichen. Keiner der Särge enthielt eine menschliche Mumie, vielmehr waren sie mit verschiedenem Mumifizierungsmaterial gefüllt. Außerdem fanden die Archäologen 28 beschriftete Tonkrüge, unter denen sich sowohl einige aus Keramik als auch aus Alabaster befanden. Die Krüge waren mit verschiedenen Materialien gefüllt, darunter Natron, Holz, Getreidesamen, Kohle, verschiedene Towaren und kleine Tierknochen. Im Durchschnitt maßen sie etwa 75cm an Höhe und wogen zwischen 40 und 43 Kilogramm.

Siehe auch

Trivia

  • Bei der Freilegung der Arbeiterhütten oberhalb von KV63 stieß das Team von Schaden auf eine Ausgabe der New York Times aus dem Jahr 1907, die die Forscher auf die Ausgrabung von Theodore M. Davis im Grab von Amenmesse zurückführten.