Centro Oberhausen

Das Einkaufszentrum CentrO bildet das Herzstück der Neuen Mitte Oberhausens.
Übersicht

Das CentrO ist mit 70.000 m² Nettoverkaufsfläche eines der größten Einkaufs- und Freizeitzentren in Deutschland. Es liegt im Gebiet der Stadt Oberhausen und bildet das Kernstück der so genannten Neue Mitte Oberhausen.
Über 200 Einzelhandelsgeschäfte verteilen sich auf zwei Ebenen der Mall, räumlich gegliedert in sieben verschiedene Bereiche: Marktplatz, Marktweg, Hauptstraße, Parkallee, Galerie, Bunte Gasse und Coca-Cola-Oase (Gastronomie).
Außerdem findet sich im Außenbereich die Promenade mit Gastronomie und einem Multiplexkino. Hier sind unter anderem auch bekannte Gastronomieketten wie Maredo und Louisiana.
Im näheren Umfeld des CentrO befinden sich eine Reihe touristischer Attraktionen, z.B. als Multifunktionshalle für Großveranstaltungen die König-Pilsener-Arena, als Freizeitpark für Familien der CentrO.Park, die Marina Oberhausen mit dem SeaLife-Aquarium und dem Freizeithafen, als Ausstellungshalle und Aussichtspunkt der Gasometer Oberhausen, als Museum, Galerie und Veranstaltungszentrum das Schloss Oberhausen sowie als Musiktheater das Metronom Theater. Weitere Attraktionen sind vorhanden und geplant.
Wegen der Verknüpfung mit Entertainment-Komponenten kann das CentrO auch als Urban Entertainment Center angesehen werden.
In seinem Aufbau, seinem Angebot und seiner Betriebsform reflektiert das CentrO die Konsum- und Lebensstile vor allem junger Familien sowie jüngerer Besucherinnen und Besucher, die markenbewusstes Einkaufen gerne mit populären Freizeitaktivitäten verknüpfen und für ein entsprechendes Angebot bereit und in der Lage sind, auch größere Fahrstrecken in Kauf zu nehmen.
Nach Annahmen der Betreiber bzw. der Stadt Oberhausen sollen ca. 23 Millionen Personen das CentrO jährlich besuchen. Nach Erhebungen der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA, Ludwigsburg) im Juli 2003 hatten knapp 18.000 befragte CentrO-Besucher folgende Wohnorte: Oberhausen 15,8 %, Duisburg 8,3 %, Essen 6,6 %, Bottrop 3,9 %, Gelsenkirchen 3,8 %, Mülheim an der Ruhr 3,5 %, Dinslaken 2,3 %, Gladbeck 1,5 %, Niederlande 4,9 %, sonstige Wohnorte (in Deutschland oder im Ausland) 49,5 %. Dies belegt nach Auffassung der GMA eine überregionale Ausstrahlungskraft, die darauf zurückzuführen ist, dass das CentrO durch seine touristischen Zusatzangebote eine Sonderrolle im Ruhrgebiet einnimmt.
Anbindung
Es besteht ein direkter Autobahnanschluss an die Autobahn 42. Außerdem sind im Umkreis von 2,5 Kilometern zwölf weitere Autobahnanschlüsse vorhanden. Für PKW stehen 10.500 Parkplätze zur Verfügung.
Für die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln wurde das Liniennetz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Oberhausener Stadtgebiet neu gestaltet: Durch Verlängerung einer Mülheimer Straßenbahnstrecke wurde die Straßenbahn in Oberhausen 28 Jahre nach der Stilllegung wieder eingeführt. Eine durch das CentrO-Gelände führende ehemalige Güterbahn wurde zur vom Straßenverkehr unabhängigen Nahverkehrstrasse umgebaut. Auf dieser Trasse zwischen Alt-Oberhausen (Hbf) und Sterkrade sind Straßenbahn- und Buslinien so gebündelt, dass sich sehr häufige Verbindungen ergeben (zur Geschäftszeit etwa alle 90 Sekunden). Die Haltestelle zwischen Arena und Einkaufszentrum (Neue Mitte) ist auch architektonisch sehenswert.
Entwicklung
Im Rahmen des Strukturwandels des Ruhrgebiets wurde in Oberhausen ein 143 ha großes Industriegelände, das ehemals der Thyssen AG gehört hatte, zur Brachfläche. Die Stadt Oberhausen suchte nun nach Investoren, um die Flächen einer neuen Nutzung zuzuführen. 1991 erwarb eine englische Investorengruppe einen Teil des Geländes, um hier mit dem CentrO die Keimzelle für die Neue Mitte Oberhausen zu entwickeln.
- 1992 Beginn der Abbrucharbeiten alter Werksanlagen
- 1993 Verabschiedung des Bebauungsplans
- 1994 Grundsteinlegung
- 21. Juni 1996 Eröffnung von ÖPNV-Trasse und Straßenbahn
- 12. September 1996 Eröffnung des Einkaufszentrums
- Im September 1996 Eröffnung der Arena Oberhausen (später König Pilsener Arena) (ca. 13000 Zuschauer)
Vorlage für das CentrO war das britische Einkaufszentrum Meadowhall im Nordosten Sheffields. Auffallend ähnliche Strukturen sind zum Beispiel bei der Oase und den langen Gängen der Mall vorhanden.
Besonderheiten
Gleich zur Eröffnung konnte das CentrO mit Charly's Farm mit einem besonderen Supermarkt glänzen. Hier bekam man Lebensmittel aus der ganzen Welt. Außerdem war der Einkauf auf Erlebnis ausgerichtet; so konnte man überall im Laden durch Knopfdruck Bäume und Hennen zum sprechen bringen. Aufgrund mehrerer Faktoren wurde Charly's Farm geschlossen.
Vom 24. September 1999 bis zum 30. Juni 2001 wurde in der Neuen Mitte das Musical Tabaluga und Lilli (u. a. von Peter Maffay) aufgeführt. Auch dieses rentierte sich nicht und wurde aufgegeben. Das entsprechende Theater, das eigens für das Maffay-Musical konzipiert wurde (Form eines Drachens), hieß anschließend TheatrO CentrO und wird jetzt unter dem Namen Metronom Theater anderweitig genutzt. Seit dem 11. März 2007 ist dort die amerikanische Erfolgsshow Blue Man Group zu sehen.
Konzerte
In der König Pilsener Arena traten u.a. auf: Britney Spears, Dream Theater, Kiss,Tokio Hotel, Die Ärzte, Santana, Die Toten Hosen, World Wrestling Entertainment, Reamonn, Whitney Houston, System of a Down, A-ha, Bryan Adams uvm.
Im Sommer 2003 fand direkt neben dem Centro "The Greatest Rock´n´Roll Show" statt wo an einem Abend vor über 60.000 Zuschauern The Cranberries, AC/DC und die Rolling Stones auftraten.
Am 28. Oktober 2006 brach Atze Schröder in der König Pilsener Arena einen Rekord. Er spielte vor einem Publikum von 10.000 Leuten, dass hatte zuvor noch kein Stand-Up Comedian in ganz Europa geschafft.
Außerdem werden hier auch sportliche Attraktionen gezeigt, z. B. waren hier die "Harlem Globetrotters".
Baurechtlicher Streit um die geplante Erweiterung
Am 20. September 2004 hat der Rat der Stadt Oberhausen mit einer Bebauungsplanänderung das Baurecht für eine Erweiterung des Einkaufszentrums um bis zu 30.000 m² Geschossfläche beschlossen. Dies dürfte einer zusätzlichen Verkaufsfläche von maximal etwa 23.000 m² entsprechen. Damit könnte das Einkaufszentrums auf bis zu etwa 93.000 m² Verkaufsfläche anwachsen. Ob dieser baurechtliche Rahmen jedoch ausgeschöpft wird, bleibt der weiteren Entwicklung vorbehalten.
Gegen die Bebauungsplanänderung hatten die Städte Bottrop, Dinslaken, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Moers und Mülheim an der Ruhr sowie die Bezirksregierung Düsseldorf im Dezember 2004 Normenkontrollklagen beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen erhoben. Im Laufe des Verfahrens zogen die Städte Gladbeck, Moers und Mülheim an der Ruhr ihre Klagen zurück. Die verbliebenen Klagen wies das Oberverwaltungsgericht mit Urteilen vom 6. Juni 2005 als unbegründet zurück. Das Oberverwaltungsgericht urteilte, dass die Planung städtebaulich gerechtfertigt und in den streitigen Punkten rechtlich nicht zu beanstanden ist. Insbesondere stellte es fest, dass die Planung nicht gegen Ziele der Raumordnung verstößt. Das sodann angerufene Bundesverwaltungsgericht entschied am 28. Dezember 2005, dass die Urteile des Oberverwaltungsgerichts keiner Revision bedürfen. Somit haben die Urteile des Oberverwaltungsgerichts Rechtskraft.
Auf der Grundlage des geltenden Bebauungsplans und erteilter Genehmigungen soll das Einkaufszentrum im Begriff sein, neue Geschäfte als Mieter zu gewinnen und die konkreten Baumaßnahmen zur Erweiterung des Einkaufszentrums vorzubereiten. Für Kritiker spricht hingegen manches dafür, dass Investor Healey die Erweiterungs-Option offenbar nur angestrebt habe, um das CentrO besser verkaufen zu können - eine tatsächliche Erweiterung gäbe es dann vielleicht niemals.
Galerie
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährlicher Weihnachtsmarkt
- Jährliche Ausstellung von Eisskulpturen