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Minderheit

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Dieser Artikel befasst sich mit der demographischen/soziologischen Minderheit. Weiteres siehe: demokratische Minderheit


Eine Minderheit ist eine demographische Gruppe auf einer bestimmten territorialen Einheit (Staat, Region,...), die sich durch bestimmte personale Merkmale von der Bevölkerungsmehrheit unterscheidet. Merkmale in diesem Sinne können Sprache, Rasse, Religion, Moral, soziale Funktion u.v.a.m. sein. Häufig werden Minderheiten auf Grund von Vorurteilen ausgegrenzt oder sind deshalb Opfer von Gewalt.

Im herkömmlichen Sinne meint man mit Minderheiten nationale oder ethnische Minderheiten, d.h. Bevölkerungsgruppen, die auf dem Territorium eines Staates leben, in dem eine andere Volksgruppe die Mehrheit bildet, also die "Macht" innehat. Die UNO und andere internationale Organisationen haben für diese Fälle so genannte Minderheitenrechte festgesetzt, die in den verschiedenen Mitgliedsstaaten unterschiedlich respektiert werden (siehe auch Minderheitenschutz, Menschenrechte).

Unter dem Einfluss der zeitgenössischen amerikanischen Sozologie hat der Begriff "Minderheit" in den letzten fünfzig Jahren einen Bedeutungswandel vollzogen. Der Begriff lässt sich heute auf praktisch alle Gruppen anwenden, deren Mitglieder von den jeweils vorherrschenden Normen und Verhaltensweisen abweichen, die zahlenmässig weniger als die Hälfte einer gegebenen Bevölkerung ausmachen und die weniger Macht haben, als die restliche Bevölkerung.


Verwandte Begriffe

Literatur

  • M. Boden: Nationalitäten, Minderheiten und ethnische Konflikte in Europa. München. Olzog. 1993 (ISBN 3789286400)