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Queue (Billard)

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Mit Queue wird der Spielstock bezeichnet, mit dem die Kugeln beim Billardspiel gestoßen werden.

Der Grundaufbau besteht aus (von oben nach unten)

  • dem Leder, auch Pomeranze genannt
  • der Ferrule
  • dem Oberteil, auch Schaft genannt
  • dem Zierring
  • dem Verbindungsstück (Joint)
  • dem Unterteil mit
    • Griffband, Kerbungen, Lederbesatz und dem
    • Endstück

Das Queue besteht aus Holz, aus Kunststoff, oder aus Aluminium. Die Holzarten, die verwendet werden, sind unterschiedlich wie die Härtegrade, womit unterschiedliche Eigenschaften entstehen. Was hierbei besser oder schlechter ist, läßt sich nicht sagen, da es jeder Spieler individuell für sich entscheiden muss. Manche mögen lieber ein hartes Oberteil, manche ein weiches oder aber auch ein Mittelding. Tatsache ist, daß sich ein weicheres Oberteil mehr durchbiegt als ein hartes.

Das Gesamtgewicht des Queues spielt eine Rolle, genauso wie das Leder, das als Spitze verwendet wird. Auch hier gibt es eine große Anzahl, die sich im Detail unterscheiden. Bei professionellen Queues wird dieses Leder aufgeklebt, was einen besseren Kontakt ermöglicht, im Unterschied zu einem geschraubten Leder.

Die wesentlichen Spieleigenschaften werden also durch das Leder, das gesamte Gewicht und die Holzart bestimmt. Das sind aber nicht die einzigen Faktoren, bei einem Holzgewinde ändert sich die Spieleigenschaft gegenüber einem Metallgewinde. Das Griffband verhindert ein Durchrutschen, z. B. bei verschwitzter Hand, Kerbungen und Drechselungen kommen zum Einsatz, manche Spieler bevorzugen Leder als Bezug.

Nach der Herstellung werden die Holzoberseiten des Queues mit Lack versiegelt. Dieser Schutz sollte vor dem Gebrauch im oberen Bereich abgeschliffen werden, (was mittlerweile schon in der Fabrik geschieht), weil das geschliffene Holz besser durch das V von Daumen und Zeigefinger gleitet. Schleifpapiere mit Korngrößen von 700 bis 1000 werden empfohlen. Spieler, die diesen Sport regelmäßig betreiben, spielen sich mit ihrem Queue ein und kennen die Eigenschaften von ihrem Spielgerät natürlich. Eine Umstellung auf ein neues Queue ist oft nicht einfach und dauert auch seine Zeit.

Mittlerweile gibt es viele Sorten, in allen Farben, Ausführungen und Preisen, so dass man sich als Anfänger lieber beraten läßt und nur ein Queue kauft, mit dem man so ähnlich auch vorher versuchshalber gespielt hat. Arten von Queues: einteilig oder zweiteilig/oder mehrteilig schraubbar, womit man die mehrteiligen in handliche Teile zerlegt, um sie besser transportieren zu können, aber auch, um z.B. defekte Oberteile zu ersetzen und nicht ein neues kaufen zu müssen. Bei so genannten Jump-Queues kann man noch einmal mehr das oberste Teil abschrauben um einen soganannten Jump-Shot durchzuführen.

Im großen und ganzen kann man sagen: Wenn man sich mit "seinem" Queue wohlfühlt ist es egal, womit man spielt. Aber bis es soweit ist, probiert man doch einiges aus, stellt die Unterschiede fest und fixiert sich dann später auch.

Die verschiedenen Spielarten des Billardsports erfordern auch unterschiedliche Queues. Mit einem Snooker-Queue spielt man kein Karambolage, so wie man mit einem Queue für Karambolage auch kein Pool spielt.

Verwendung der Kreide

Das Leder (die Pomeranze) wird eingekreidet, damit beim Stoß eine kurze Haftung zwischen Kugel und Queue entsteht, die Kreide wirkt quasi als Kupplung, dies ermöglicht dann auch das Effetspiel. Ohne Kreide würde die Spitze beim Effetspiel abrutschen.

Der psychologische Moment des Kreidens soll außerdem das Spiel ruhiger machen und Distanz zum vergangenen Stoß schaffen, es wirkt sich positiv auf den Spielrhythmus aus. Der Spieler schaut sich die Situation an, während er kreidet, jeder hat da seine eigene Technik. Die wichtigste Eigenschaft der Kreide ist -> sie soll gut haften.

Korrektes Einkreiden geschieht, indem der Kreidewürfel mit kurzen Strichen waagerecht über das Leder (die Pomeranze) geführt und dann bei gleichzeitigem Drehen des Queues über die Flanken nach unten gezogen wird. Typische Anfänger- und Filmfehler sind das Hineindrehen des Queues in den Kreidewürfel, hierbei werden lediglich die Flanken der Pomeranze gekreidet, das Oberteil bleibt ohne Kreide, was im weiteren Spielverlauf zu häßlichen Abrutschern und zu unsicherer Spielweise führt. Jeder Profi (und der es werden möchte) hat seinen eigenen Kreidewürfel beim Spiel zur Hand, dieser ist dem Leder (der Pomeranze) des eigenen Queues perfekt angepasst.

Die Handhabung des Queues

Hierbei werden häufig Fehler gemacht. Die rechte (Halt- oder Stoß-)Hand z.B. umkrampft das Queue wie einen Schläger, oder die weiße Kugel wird viel zu hart gespielt, manchmal fliegt die weiße Kugel sogar vom Tisch, oder das Queue schlägt nach dem Stoß gegen die Lampe. All dies sind Fehler, die bei falscher Handhabung des Queues auftreten.

Ein korrekter Stoß wird auf folgende Weise ausgeführt: Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger der Stoßhand sind aufwärts gekrümmt bei gesenktem Arm nach unten, das Queue liegt locker in den Fingern, wird von oben vom Daumen fixiert. Der Stoß erfolgt durch eine gleichmäßige Pendel-Bewegung von hinten nach vorne, wobei die Stoßebene (anheben oder senken des Q.) nicht verändert wird. Lediglich die Spitze (Pomeranze) bestimmt durch die Höhe des Anstoßes einen beschleunigten, normalen oder gebremsten Lauf der Spielkugel. Nach dem Stoß wird das Queue nicht ruckartig nach hinten gerissen, es folgt vielmehr der Stoßrichtung und wird danach sanft vom Tisch geführt.

Hier kann man zu den verschiedenen Spielarten im Regelwerk nachschauen unter Materialnormung wie streng auch die Queues überwacht werden. Das gilt für alle Arten von Queues genauso wie für andere Hilfsmittel.