Go (Spiel)
Go (auch Igo, Wei-chi, oder Baduk) ist ein strategisches Brettspiel für zwei Spieler.
Go ist ein sehr altes, aus China stammendes Spiel, das vor allem in Asien sehr populär ist. Im Gegensatz zu Schach sind die besten Go-Computerprogramme bislang nicht stärker als ein engagierter Hobby-Spieler. Dies erklärt sich teilweise, aber nicht ausschließlich durch die unvorstellbar hohe Anzahl verschiedener Stellungen, die auf einem 19-mal-19-Punkte-Brett möglich sind: 4.63x10170 (Schach: "nur" 1043).
Neben dem 19-mal-19-Brett sind auch 9-mal-9- und 13-mal-13-Bretter gebräuchlich, insbesondere sind diese nützlich zum Erlernen des Spiels.
Ziel des Spiels ist es, einen möglichst großen Teil des Spielfeldes mit seinen Steinen zu umschließen. Bei der Auseinandersetzung um Gebiete kommt es vor, dass Steine vollständig vom Gegner umzingelt und gefangen werden. Solche Steine werden vom Feld genommen und ebenso als Punkte gezählt, wie umschlossene Schnittpunkte.
Die Idee dahinter sind 2 Bauern(oder Kriegsherren) die versuchen ein Gebiet untereinander aufzuteilen. Das Ziel ist nicht den Gegner zu eliminieren sondern sich bei dem Verteilvorgang geschickter anzustellen.
Die Regeln in Kürze
- Das Spielfeld besteht aus 19 horizontalen und 19 vertikalen Linien.
Beide Spieler, Schwarz und Weiß genannt, verfügen über eine unbegrenzte Anzahl an Steinen der entsprechenden Farbe (typischerweise je ca. 180 Steine).
- Die Spieler führen abwechselnd einen Zug aus.
Dabei platziert ein Spieler einen Stein seiner Farbe auf einen leeren Schnittpunkt, oder er passt, worauf der andere Spieler erneut ziehen darf.
- Steine, die über die Gitterlinien zusammenhängen, heißen verbunden und bilden eine Kette, sofern sie von gleicher Farbe sind.
- Die benachbarten, leeren (d.h nicht von einem Stein besetzten) Schnittpunkte eines Steins oder einer Kette heißen Freiheiten.
- Verliert ein gegnerischer Stein oder eine Kette durch einen Zug des anderen Spielers die letzte Freiheit, wird diese/r gefangen genommen und bis zum Ende des Spiels aufbewahrt (unabhängig davon, ob durch diesen Zug eigene Steine die letzte Freiheit verlieren; entscheidend ist, dass sie nach dem Entfernen der gefangenen gegnerischen Steine noch über Freiheiten verfügen).
- Es ist nicht erlaubt, eigenen Steinen durch einen Zug die letzte Freiheit zu nehmen (Selbstmord).
- Fängt ein Stein genau einen anderen Stein, so darf der Gegner diesen mit seinem nächsten Zug nicht sofort zurückfangen (sofern dies möglich wäre). Diese Regel, die sog. Ko-Regel, verhindert ein endloses Fangen und Zurückfangen.
- Das Ende des Spiels ist erreicht, wenn beide Spieler hintereinander gepasst haben (dies wird der Fall sein, wenn beide Spieler der Meinung sind, ihre Punktzahl nicht mehr verbessern zu können).
- Die Punktzahl eines Spielers errechnet sich aus der Anzahl der durch Steine der eigenen Farbe umschlossenen Schnittpunkte und der im Laufe des Spiels gefangenen gegnerischen Steine.
Der Spieler mit der höheren Punktzahl gewinnt das Spiel.
Geschichte
Das Spiel gilt als sehr alt. Behauptungen, dass es schon vor 4000 Jahren gespielt wurde, sind schwer belegbar. Aber in 2500 Jahre alten chinesischen Schriften gibt es verläßliche Hinweise. Seit das Go-Spiel vor über 1000 Jahren in Japan eingeführt wurde, hat es sich dort zum Nationalspiel entwickelt.
Neben 'Go' sind die Namen 'Igo' in Japan, 'Wei-Chi' in China und 'Baduk' in Korea gebräuchlich.
Seit seiner Einführung in Europa und Nordamerika vor gut 100 Jahren hat das Spiel auch außerhalb Asiens an Beliebtheit gewonnen. Kenner bezeichnen es als wesentlich anspruchsvoller als Schach.