Lotus Esprit
Der Lotus Esprit ist ein von 1976 bis 2004 gefertigter Mittelmotor-Sportwagen. Im Laufe seiner fast dreißigjährigen Modellgeschichte wurde er in mehreren Versionen mit verschiedenen Saug- und Turbomotoren angeboten. Für das Jahr 2009 plant Lotus einen Nachfolger des 2004 eingestellten Esprit.[1]
Modellgeschichte

Die ersten stilistischen Entwürfe für den Esprit beruhten auf Vorschlägen von Giorgetto Giugiaro. Sie sahen die Verwendung eines dem Lotus Europa sehr ähnlichen, wenn auch etwas größeren Rahmens vor. Der Esprit wurde 1972 in Turin vorgestellt, doch während der drei Jahre zwischen der Vorstellung des Prototyps und dem Produktionsbeginn wurde der Originalentwurf entscheidend verbessert (Lagerung der Hinterradaufhängung mit Dreiecks-Versteifungen, Verkleidungen der Karosserie in anderer Form, Lotus-907-Motor aus Leichtmetall mit zwei oben liegenden Nockenwellen). Bei dem Motor handelte es sich um den gleichen, der bereits ab 1972 im Jensen-Healey verwendet wurde. Das Getriebe der endgültigen Ausführung, ein Citroën-Fünfgang-Schaltgetriebe, war identisch mit dem Getriebe des Maserati Merak. Der Esprit war während seiner gesamten Produktionszeit ausschließlich mit Klappscheinwerfern erhältlich.
Anfangs hatte der Esprit nicht den erhofften Erfolg, doch wurde 1978 trotzdem eine zweite Serie (S2) vorgestellt. Anlässlich des Genfer Auto-Salons 1980 stellte Lotus eine Ausführung mit Ladermotor vor, den Turbo Esprit, der mit der 2,2-l-Ausführung des Sechzehnventilers Lotus 907 ausgerüstet war. Dieser Motor, der für den Sunbeam Lotus entwickelt worden war, konnte dank seines Turboladers Garett AIResearch eine Höchstleistung von 210 PS erreichen. Im gleichen Jahr wurde ein weiterer Esprit, auch dieser mit 2,2-l-Motor, jedoch ohne Turbolader, vorgestellt. Er hieß S 2,2. Dieses Modell konnte von 0 auf 96 km/h in 6,7 Sekunden beschleunigen, die sportlichere Ausführung Turbo Esprit in 5,6 Sekunden. Ab 1996 gab es auch eine Ausführung mit 32 Ventilen und 354 PS, die aus dem 3,5-l-Biturbo-V8 (Lotus-918-Motor) 400 Nm schöpfte und in 4,9 s von 0-100 km/h beschleunigte, sowie eine kleinere Version mit dem bisher verbauten Vierzylinder. Letztere besaß 2,0 l Hubraum und war als Einstiegsmodell "GT3" bis 1999 im Programm.
Die Modelle mit Achtzylindermotor wurden bis 1998 als "V8" bezeichnet, danach mit einem Facelift des Armaturenbretts als "GT" und "SE", wobei die SE-Ausstattung die höherwertige war (Serie: Klima, Alcantaradachhimmel u.a.). Ein auf 50 Exemplare limitiertes "350 Sport"-Sondermodell ergänzte 1999 das Programm. Dieses war nur in silber erhältlich, der Motor war blau lackiert, und der Wagen wog durch den Einsatz leichterer Komponenten etwas weniger als die GT/SE-Serienmodelle. Der Motor blieb unverändert, die Fahrleistungen waren marginal besser. Die Esprits GT/SE erhielten ab 2000 die stärkere Bremsanlage des 350-Sport-Modells, welche an den gelochten Bremsscheiben erkennbar ist. Zum finalen Modelljahr 2002/03 hielten außen runde Heckleuchten sowie die Frontspoilerlippe wiederum aus dem 350-Sport-Modell Einzug. Innen wurde die Lederausstattung leicht verändert. Alle Esprit Modelle mit Achtzylinder wiesen sehr häufig technische Probleme mit dem aus den Vierzylindern unverändert übernommenem Getriebe (Überlastung aufgrund Drehmoment) und dem Motor (Fehlkonstruktion) auf.
Der Lotus Esprit wurde für den europäischen Markt bis 2002, für die USA bis 2003 gebaut. Letztere sind äußerlich an dem mittig liegenden Doppelauspuff erkennbar. Danach war der Lotus Elise/Exige das letzte verbliebene Modell, bis 2006 der Europa S auf den Markt kam.
Der Esprit in den Medien (Auswahl)
Bekannt wurde der Lotus Esprit vor allem durch seine Rolle als James Bond-Auto in den Filmen Der Spion, der mich liebte (1977), In tödlicher Mission (1981) und seinen Auftritten in Pretty Woman und Basic Instinct. Außerdem gab es in den frühen 90er Jahren eine sehr erfolgreiche Computerspiel-Serie, die sich hauptsächlich um den Esprit (in späteren Teilen auch Elan und Elise) drehte, wodurch der Lotus Esprit noch einmal an Bekanntheitsgrad gewann.
Quellenangaben
- ↑ Lotus Esprit Turbo.com: Erste Entwürfe des Lotus Esprit für 2009 (engl.) Auf: www.lotusespritturbo.com, 18. April 2007, 20:50 Uhr
Weblinks
Berichte
- Lotus Esprit V8 - Ende eines Dinosauriers
- Fahrbericht des Lotus Esprit Sport 350
- Bericht über den Lotus Esprit V8-GT
- Bericht über den Lotus Esprit 2002
Fanseiten
- LotusEspritWorld.com (Englisch)
- Lotus Esprit Turbo.com (Englisch)
- The Official Lotus Esprit Fact File (Englisch)
Videos