Zum Inhalt springen

VMI

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2003 um 19:10 Uhr durch 80.130.116.218 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vendor Managed Inventory (VMI) ist grob gesagt nichts anderes als Bestückung der Verkaufsfläche durch die Herstellerin / Produzentin. Ist beim klassischen Bestellvorgang noch die Händlerin für Zeitpunkt und Ort der Lieferung verantwortlich, so geht diese beim VMI auf die Herstellerin über. Möglich ist dies aufgrund eines EDIFACT - Salesreports, der den klassischen Bestellvorgang ablöst. Hinter der Theorie des VMI steckt folgender Gedanke: Produzentin und Händlerin verfügen jeweils über unterschiedliche Informationen bezüglich Werbung, Sonder- bzw. Rabattaktionen und letztendlich Verkaufszahlen. (Man spricht in diesem Zusammenhang von asymmetrischer Informationsverteilung.) Diese Informationsasymmetrien können zum so genannten Peitscheneffekt oder Bullwhipeffekt führen. Beim VMI versucht man nun diese Asymmetrien zu umgehen, indem man der Produzentin bei der Bestückung der Handelsfläche freie Hand gibt. Die Händlerin muss dazu alle Informationen über die Abverkäufe an den jeweiligen Standorten offen legen. Am einfachsten ist es diese Daten direkt vom einlesen (scannen) an der Kasse an die Herstellerin zu schicken. Hierfür benötigt man den schon angesprochenen EDIFACT - Salesreport. Ausserdem ist natürlich eine funktionierende EDV - Anbindung beider Unternehmen ausschlaggebend.

Im Endeffekt ist VMI ein Schritt zur vertikalen Optimierung der Wertschöpfungskette. Konsequent durchgeführt fallen sowohl bei der Produzentin als auch bei der Händlerin einige Prozesse weg bzw. können so miteinander Verknüpft werden, dass aus zwei Prozessen einer wird. Ein Beispiel wäre der Vertrieb auf Seiten der Herstellerin, der mit der Einkaufsabteilung der Händlerin zusammenfällt. Auch sind weitere Optimierungsmöglichkeiten denkbar. Die Herstellerin könnte ihre Ware beispielsweise auf Kommission liefern. Der Bezahlvorgang könnte dann mit dem Scanner der Ware beim Verkauf an den Verbraucher zusammenfallen (Pay on Scan).