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Schweizerische Volkspartei

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Die SVP (Schweizerische Volkspartei) ist nach eigenen Angaben die größte Partei der Schweiz, bei den letzten Parlamentswahlen (1999) hatte sie 51 Sitze und war damit die zweitgrößste Partei nach der SPS (57 Sitze).

Ihr früherer Name war Schweizer Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) und vertrat in erster Linie die Interessen der Bauern und Klein- und Mittelbetriebe. Sie gibt sich auch heute immer noch gerne in Volkstracht und bodenständig, Fahnen schwingend und mit der Mistgabel in der Hand auftretend. Im Konsens der Gesamtpartei vertritt die SVP sehr konservative Werte (Unabhängigkeit der Schweiz, Patriotismus, pro-Armee, gegen Ausländer, für mehr Sicherheit, Ideal der bürgerlichen Familie, Vater arbeitet, Mutter kümmert sich um Haushalt und Kinder). In ihrer Selbstdarstellung versteht sich die SVP gerne als die eigentliche und einzig wahre, patriotische Partei des kleinen Mannes.

In der Wirtschaftspolitik und im politischen Stil besteht die SVP aus zwei sehr unterschiedlichen Flügeln: der Berner Flügel, mit Schwergewicht in den Kantonen Bern und Graubünden ist gutbürgerlich-konservativ, kooperative Regierungspartei auf Kantons- und Gemeindeebene mit Schwergewicht bei der Interessenvertretung von Bauern, Klein- und Mittelbetrieben. Der Zürcher Flügel ist neoliberal, ganz Oppositionspartei (auch dort, wo sie in der Kantons- oder Gemeindeexekutive vertreten ist) und vertritt die Interessen der Millionäre (Privatisierungen, Steuersenkungen, Abbau von Sozialleistungen, Bildungswesen und öffentlichen Dienstleistungen, jedoch nicht im Strassenbau).

Im politischen Spektrum ist der Berner Flügel rechts der Mitte, der Zürcher Flügel unmittelbar links von den rechtsextremen Parteien.

Seit den Siebzigerjahren ist der populistische neoliberale Millionär und Nationalrat Christoph Blocher der de facto Parteiführer und größter Geldgeber, auch wenn er offiziell nur Parteipräsident der SVP des Kantons Zürich ist.

Sie fällt in der Schweizer Parteienlandschaft auf durch Schwarz-Weiß Denken, intensive, holzschnittartige, plakative Werbekampagnen, die sehr oft auch tief unter der Gürtellinie liegen, und durch radikale Nein-Parolen zu allem, was modern, europäisch oder gar international sein könnte.

siehe auch: