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Fürstenzug

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nördliches Ende des Fürstenzugs nachts

Der Fürstenzug in Dresden ist ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges, der auf rund 24.000 Keramikfliesen aufgetragen wurde und als das größte Porzellanbild der Welt gilt. Es stellt die tausendjährige Geschichte des Fürstenhauses Wettin dar. In der Augustusstraße, also zwischen Semperoper, Hofkirche, Schloss und Georgentor auf der einen Seite und der Frauenkirche auf der anderen Seite, wurde dieses Kunstwerk auf der Außenseite des Langen Ganges an der Nordwand des Stallhofs vom Schloss angebracht. Heute ist es eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Dresden. Im Rahmen der 800-Jahr-Feier der Stadt Dresden im Jahr 2006 wurde der Fürstenzug vom Verein "Der Fürstenzug zu Dresden" e. V. als "lebendiges Bild" in Szene gesetzt.

Geschichte

Datei:Dresden Fuerstenzug.jpg
Fürstenzug in Dresden

Schon 1589 wurde diese Wand mit einer Kalkfarbenmalerei versehen. Anlässlich der 800-Jahr-Feier des Fürstenhauses der Wettiner wurde das Werk vom Künstler Wilhelm Walther von 1872 bis 1876 in Sgraffitotechnik ausgeführt, der von seinem Lehrer Prof. Julius Hübner den Vorschlag weitergereicht bekam und ausführte. Diese Arbeit war nicht sehr witterungsbeständig. In den Jahren 1904 bis 1907 wurde dieses Wandbild daher durch fugenlos aneinander gesetzte Keramikfliesen der Meißner Keramikmanufaktur ersetzt. Auf das Hinzufügen des letzten sächsischen Königs Friedrich August III. auf das schon historisch gewordene Bild wurde verzichtet.

Die Luftangriffe auf Dresden am Ende des Zweiten Weltkriegs im Februar 1945 überstand der Fürstenzug wie durch ein Wunder. Es mussten nur etwa 200 Fliesen ersetzt werden. Von 1979 bis 1980 wurde das Bild gereinigt und restauriert.

Fakten

  • 102 m Länge
  • 9,5 m Höhe
  • 957 m² Fläche
  • ca. 24.000 Fliesen

Wer ist abgebildet?

Datei:Dresden Fuerstenzug 2.JPG
Fürstenzug in Dresden - August II. und III.
Fürstenzug Dresden (Detail)

Insgesamt werden 94 Personen abgebildet. Es sind 35 Markgrafen, Kurfürsten und Könige Sachsens sowie 59 Wissenschaftler, Künstler, Handwerker, Soldaten, Kinder und Bauern und weiterhin zahlreiche Pferde und zwei Windhunde dargestellt. Neben Vertretern der Kreuzschule, der Leipziger Universität und der Technischen Bildungsanstalt in Dresden sind der Maler Ludwig Richter, die Bildhauer Ernst Julius Hähnel und Johannes Schilling und schließlich Wilhelm Walther selbst mit Gehilfen hinter dem Tross der Regierungshäupter zu sehen. Seinen Lehrer Julius Hübner hat er zum Dank für die Weiterreichung des Auftrages an ihn und die Unterstützung als 12. Person von rechts abgebildet, den Entwurf des Fürstenzuges deshalb in Händen haltend. Bis auf Heinrich I. von Eilenburg (um 1089) und den letzten König Friedrich August III. sind sämtliche Regenten des Hauses Wettin in der Reihenfolge ihrer Regierungszeit angeordnet und unter jedem kann man den Namen und die Regierungszeit der Person lesen.

In den meisten Beschreibungen werden nur 93 Personen erwähnt. Dies liegt daran, dass die 94. Person erst im Rahmen des "lebendigen" Fürstenzuges (eine Idee anlässlich der 800-Jahr-Feier Dresdens) gefunden wurde. Sie blieb, hinter den Wissenschaftlern, Künstlern und Studenten unentdeckt, weil man von ihr nur die Kopfbedeckung und eine Fahne sieht.


Abgebildete Regenten

Literatur

  • Reinhard Delau: Der Fürstenzug in Dresden. Dresden: Ed. Sächsische Zeitung, 2005. ISBN 3-938325-12-7

Siehe auch

Commons: Fürstenzug – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien