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Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung

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Die Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V. ist eine 1951 gegründete deutsche neuheidnische Glaubensgemeinschaft. Hauptfunktionär der Artgemeinschaft ist der bekannte rechtsextreme Anwalt und NPD-Aktivist Jürgen Rieger.

Die Glaubensaussagen der Artgemeinschaft sind im sogenannten „Sittengesetz unserer Art“ und im „Artbekenntnis“ begründet. Dazu gehört ein „Leben im Einklang mit den Naturgesetzen“ sowie die Auffassung des Lebens als Kampf. Spekulationen über ein Leben nach dem Tod lehnt die Artgemeinschaft ab, geht aber davon aus, dass jeder in den Anlagen seiner Nachkommen weiterlebe, weshalb auch Ahnenverehrung für die Artgemeinschaft wesentlich ist. Von zentraler Bedeutung ist bei alledem eine an ariosophische Vorstellungen angelehnte Ausrichtung. So sollen sich germanische Heiden „gleichgeartete“ Partner aussuchen, d. h. Partner, die genauso aussehen wie sie selbst und zur „nordisch-fälischen“ Rasse gehören. Nur so ließe sich die Weitergabe des „genetischen Erbes an die Nachkommen sicherstellen“. Entsprechend gilt Rassenschande neben Verrat und Meineid als großes Übel.

Internetauftritt der Artgemeinschaft

Unter der Symbolik des nach einem Fisch greifenden Adlers (das Fischsymbol steht für das Christentum) verwendet die Artgemeinschaft die Irminsul, das Symbol für den Lebensbaum. Dieses war während des Nationalsozialismus Symbol des zentralen SS-Forschungsinstitutes für Ahnenerbe. Die meisten Artikel beinhalten eine kritisch-verachtende Betrachtung der Bibel. Im Beitrag „Jehova – ein Gott wird demaskiert“ von Dr. Wieland Hopfner (Mitbegründer der Artgemeinschaft) wird die Blutspur der Bibel über zwei Jahrtausende aufgezeigt. Auffallend dabei der immer wiederkehrende Vergleich zum Nationalsozialismus. Nürnberger Rassegesetze von 1935 und Reichspogromnacht werden als harmlos gegenüber mit Zitaten belegten Darstellungen aus der Bibel eingestuft.

Verfassungschutzbehörden auf Bundes- und Landesebene stufen die Artgemeinschaft als rassistische und rechtsextremistische Gruppierung ein[1][2][3].

Siehe auch: Germanische Glaubens-Gemeinschaft

Quellen

  1. [1] Verfassungsschutzbericht 2005 des Bundeministerium des Inneren, Seite 54;
  2. [2] Verfassungsschutzbericht des Freistaates Thüringen 2005, Seite 118;
  3. [3] Verfassungsschutzbericht des Landesamtes für Verfassungsschutz Hamburg 2006, Seite 220