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IPhone

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iPhone
Apple iPhone, Macworld 2007
Vorlage:Infobox/Wartung/Bild

Funkverbindungen GSM mit EDGE Bluetooth 2.0 WLAN 802.11b/g/pre-n
Flashspeicher 4 / 8 GB
Prozessor ARM
Bildschirm 3,5-Zoll Tastschirm

320×480 Pixel 160 Punkte pro Zoll

Digitalkamera 2 Megapixel
Akkulaufzeit 6-8 h (Telefonieren, Video, Surfen) 24 h (nur Audio) 250 h Standby
Gewicht 135 g
Maße (HxBxT) 115 × 61 × 11,6 mm

Das iPhone ist ein von Apple entwickeltes Smartphone. Ein Prototyp wurde am 9. Januar 2007 von Steve Jobs auf der Macworld Conference & Expo in San Francisco der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Gerät soll die Funktionen eines iPod-Video-Medienspielers, eines Mobiltelefons, einer Digitalkamera und eines Internetzugangsgeräts in sich vereinen und ab 29. Juni 2007 in den USA in zwei Versionen mit unterschiedlich großem Speicher angeboten werden.[1]

Geschichte

Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2006 wurde über ein eventuell erscheinendes Mobiltelefon von Apple spekuliert. Auf der Macworld Conference & Expo wurde es schließlich der Öffentlichkeit vorgestellt.

Markteinführung

Nach Angaben von Steve Jobs wurden während der Entwicklung des iPhones über 200 Patente angemeldet. Welche dieser Patentanmeldungen (wobei im amerikanischen Sprachbereich auch Geschmacksmuster als (design) patents bezeichnet werden), auch zu Schutzrechten, insbesondere im europäischen Raum führen, unterliegt den jeweils maßgeblichen Prüfungsverfahren für diese Anmeldungen und dem vorhandenen Stand der Technik. Dem europäischen Patentamt liegt zumindest eine Patentanmeldung vor.[2] Wie immer in innovativen Technikgebieten gibt es zahlreichen Stand der Technik, z. B. von Sony, Hewlett-Packard oder Quantum Research (bzgl. dem Near-Field Proximity Sensor, der dafür sorgt, dass die Bildschirmbeleuchtung ausgeschaltet wird, wenn man das Mobiltelefon zum Ohr führt)[3] , der patenthindernd entgegenstehen könnte. Bereits vor Markteinführung verteidigte Apple seine gewerblichen Schutzrechte am iPhone durch Abmahnungen, Klageandrohungen und Gerichtsverfahren.

Apple hat Anfang Juni 2007 durch die Ausstrahlung eines TV-Werbespots die Markteinführung in den USA für den 29. Juni angekündigt. Diese erfolgt exklusiv durch die Mobiltelefonsparte des Netzbetreibers AT&T Wireless (ehemals Cingular Wireless). Im Mai 2007 wurden die Ergebnisse der funktechnischen Prüfung des Gerätes durch die Federal Communications Commission (FCC) veröffentlicht.[4] In Europa wird das Gerät voraussichtlich im vierten Quartal 2007 erhältlich sein. Die Markteinführung in Asien und Australien beginnt 2008.

Zulieferer und Fertigung

Die Federführung der Produktion des Bildschirms übernimmt das deutsche SDAX-Unternehmen Balda.[5] Die Produktion selbst erfolgt unter anderem durch den Bildschirm-Hersteller TPK in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Xiamen.[6] Balda ist zu 50 % Anteilseigner von TPK. Die Fertigungsmaschine, mit der die neuartigen Tastschirme für das iPhone von Apple produziert und mit der auch sonstige Oberflächen von Kunststoffteilen für Mobiltelefone und tragbare Spielekonsolen veredelt werden können, wurde von Balda in Kooperation mit dem TecDAX-notierten Maschinenbauer Singulus entwickelt.[7] Als weiterer Touchscreen-Lieferant wird der japanische Elektronikkonzern Sharp vermutet, der dies, ähnlich wie Balda, bisher jedoch nicht offiziell bestätigt hat.[8] Kurz vor der Markteinführung Ende Juni 2007 wurde berichtet, dass die Balda-Order erhöht worden sei, weil es bei Sharp Lieferverzögerungen bei den Tastbildschirmen gebe. Balda denke deshalb über den Bau eines zweiten Werkes in Xiamen nach.[9]

Der im iPhone verbaute NAND-Flashspeicher stammt von den Firmen Hynix, Intel, Micron, Samsung Electronics und Toshiba, mit denen Apple eine Übereinkunft bis 2010 vereinbart hat.[10] Die Hardware-Stücklisten- und Fertigungskosten des iPhones liegen für Apple Analysten zufolge zwischen 20 % und 50 % des voraussichtlichen Handelspreises, wobei der Schwankungsbereich hauptsächlich auf die Fertigungskosten des Tastschirms zurückzuführen ist und mangels Informationen zur tatsächlichen Hardware nur geschätzt werden kann.[11]

Namenshistorie

Bereits 1996 brachte die Firma Infogear Technology ein Tischtelefon mit E-Mail-Client unter dem Namen iPhone heraus und ließ dies markenrechtlich schützen.[12] Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 von Cisco Systems aufgekauft; damit ging auch das Markenrecht an „iPhone“ in den USA auf Cisco über. Im Dezember 2006 gab dann die Ciscos Tochterfirma Linksys die Markteinführung einer Produktfamilie von VoIP-Telefonen unter der Bezeichnung iPhone bekannt.[13] Am 9. Januar 2007 teilte Cisco Systems mit, dass man sich mit Apple in Verhandlungen bezüglich der Markenrechte befinde und dass eine baldige Einigung zu erwarten sei. Nach einer Markenrechtsklage Ciscos gegen Apple vom 10. Januar 2007 [14] erzielten Cisco und Apple am 22. Februar 2007 nach außergerichtlichen Verhandlungen eine Einigung, die vorsieht, dass beide Unternehmen den Markennamen weltweit nutzen dürfen.[15] Im Gegenzug wird geprüft, ob eine Interoperabilität beider Firmen in den Bereichen Sicherheit sowie Kommunikation für Konsumenten und Geschäftskunden möglich ist.[16][17]

Neben Cisco Systems hat auch das kanadische Unternehmen Comwave Telecom aus Toronto die Markenrechte am iPhone für sich beansprucht. Comwave Telecom vertreibt seit 2004 einen VoIP-Dienst inklusive eigenem Mobilgerät unter der Marke iPhone. Allerdings wurde von Comwave Telecom der Markenschutz in Canada erst 2005 beantragt, aber das Canadian Intellectual Property Office (CIPO) hat bislang die Rechte an „iPhone“ noch nicht vergeben.[18]

In Deutschland betreibt auch die freenet AG einen VoIP-Dienst unter dem Namen iPhone.

Technik

Bedienung

Das iPhone ist mit einem Touchscreen mit einer Abdeckung aus optischem Glas ausgestattet, den Apple als Multi-Touch bezeichnet. Dieser kann mit bis zu vier Fingern gleichzeitig bedient werden. Das iPhone verfügt lediglich über vier physische Tasten: Einen sogenannten Home-Button auf der Vorderseite sowie seitlich einen Lautstärkeregler, eine Klingelton- und eine Sleep-Taste. Es kann wahlweise eine Ziffern- oder Buchstaben-Tastatur auf dem Bildschirm vom Ausgangsmenü des Betriebssystems aufgerufen werden.

Sensoren

Das iPhone hat außerdem drei Sensoren, mit denen das Gerät automatisch die Eingabefunktion sowie die Bildschirmbeleuchtung ausschaltet, wenn es an das Ohr gehalten wird. Die Anzeige wird ferner automatisch umgestellt, wenn das Gerät vertikal oder horizontal gehalten wird oder die Lichtverhältnisse in der Umgebung eine Anpassung der Bildschirmhelligkeit erforderlich machen.

Medienwiedergabe

Das Gerät besitzt sämtliche Funktionen des Apple iPod mit Video-Abspielmöglichkeit und die aus iTunes bekannten Animationen der CD-Titelbilder („cover flow“). Bei der Wiedergabe von Videos wechselt die Ansicht in die Horizontale, wodurch man einen Breitwand-Bildschirm erhält. Der Prozessor des iPhone ermöglicht die Wiedergabe von hochauflösenden komprimierten Videos im H.264-Standard.

Internetzugang

Die Hardware ermöglicht Funkverbindungen via GSM mit EDGE oder WLAN (802.11b/g/pre-n). Eine mögliche spätere Unterstützung von UMTS mit HSDPA wurde in Aussicht gestellt.

Digitalkamera

Das Gerät verfügt über eine Zwei-Megapixel-Digitalkamera, deren Linsenöffnung in der Rückwand des Mobiltelefons ausgespart ist.

Akkukapazität

Die Akkukapazität des Lithium-Polymer-Akku genügt laut Hersteller für Telefongespräche von bis zu acht Stunden, sowie für Videofunktionen und Surfen im Internet bzw. Nutzung des Bildschirms. Sie sollte ferner ausreichen, um mit dem iPhone bis zu 24 Stunden Musik hören zu können. Die Akkukapazität im Standby-Modus beträgt 250 h (lt. Hersteller). Der eingebaute Akku soll vom Anwender nicht selbst ausgetauscht werden können.

Betriebssystem

Als Betriebssystem dient OS X auf Flash-Speicher (ca. 500 MB) ähnlich dem Mac OS X. Allerdings wird dieses für das iPhone optimiert, der Funktionsumfang fällt geringer aus.[19]

Fremd-Software

Auf der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC 2007 wurde bekanntgegeben, dass als nicht von Apple geschriebene bzw. autorisierte Software für das iPhone nur JavaScript (+AJAX, vermutlich inkl. der Canvas-API) Anwendungen möglich sein werden, die im Webbrowser Safari (Browser) angezeigt werden können. Von Javascript aus können dann iPhone-eigene Anwendungen wie Google Maps oder die Telefonfunktion aufgerufen werden. Eine ebenfalls angekündigte Version von Safari für Microsoft Windows ermöglicht das MacOSX-unabhängige Testen solcher Anwendungen für Entwickler aus der Windows-Welt.

Durch das dabei verwendete, auch von Java bekannte Sandbox-Prinzip soll das iPhone vor Fehlfunktionen und Manipulationen durch Software besser geschützt werden als bei einem vollen Zugriff auf die Cocoa-API, in der die Basissoftware des iPhone geschrieben ist.

Programme

Bereits bekannte Programme
Art Name
Webbrowser Safari
E-Mail-Programm Apple Mail*
Dienstprogramme
*: Angepasste Version mit zusätzlicher „Push“-IMAP-
Mail-Funktion via Yahoo!-Mail

Der genaue Umfang der Software des iPhones kann bisher noch nicht angegeben werden, da es sich bei dem auf der Macworld gezeigten Gerät nur um einen Prototypen handelt. Laut Apple könnten Dritthersteller in Kooperation mit Apple eigene Software schreiben. Apple behalte sich aber das Recht vor, zu entscheiden, ob sich die Programme dann auf dem iPhone installieren lassen und Teil des Software-Portefeuilles werden.[21] Dies grenzt jedoch den Softwareumfang und damit die Businesstauglichkeit des Gerätes sehr ein.[22] In seiner Keynote wies Steve Jobs auf Cocoa als Haupt-API der iPhone-Software hin. Die Programme, die bei der Präsentation vorgestellt wurden, sind in der Tabelle aufgelistet.

Apple führt außerdem Gespräche mit Electronic Arts, Namco und mit kleineren Studios wie PopCap Games und FreshGames über die Möglichkeit zur Integration von Spielen. Diese könnten z. B. über den iTunes Store erworben werden, wie bereits heute für den iPod.[23]

Weiteres

Über Hersteller und Typ der zum Einsatz kommenden Prozessoren gibt es noch keine offiziell bestätigten Informationen. Bei dem Speicher des iPhone handelt es sich um vier GB beziehungsweise acht GB großen NAND-Flash-Speicher. Die mobile Breitbandtechnologie UMTS und das mobile Digitalfernsehen DVB-H sind zunächst nicht verfügbar, ebenso werden MMS für Audio und Video nicht unterstützt.[24] Steve Jobs hatte bei der Produktpräsentation jedoch weitere Modellvariationen angedeutet, die in Zukunft umgesetzt werden könnten.

Einzelnachweise

  1. Der Spiegel: iPhone kommt am 29. Juni“ (4. Juni 2007)
  2. Süddeutsche Zeitung: Das iPhone Sonderbare Geschäfte“ (30. Januar 2007)
  3. ElectronicsWeekly.com: Sensor firm warns Apple over iPhone“ (19. Februar 2007)
  4. Dokumente der FCC-Prüfung vom 17.5.2007 (pdf, engl.)
  5. pressetext.de: Touchscreens für Apples iPhone: Balda-Aktie explodiert“ (10. Januar 2007)
  6. EE Times Europe: Infineon und Balda profitieren von Apples iPhone“ (10. Januar 2007)
  7. ARD: Singulus mitten im iPhone-Hypes“ (23. Januar 2007)
  8. Handelsblatt.com am 25.7.2007: „Für das iPhone fehlen Teile“
  9. dpa-Meldung vom 26.7.2007: „Apple erhöht Order bei Balda für iPhone-Bildschirme“
  10. Apple Inc: Apple Announces Long-Term Supply Agreements for Flash Memory“ (21. November 2005)
  11. iSuppli Corporation: Apple iPhone to Generate 50 Percent Margin, According to iSuppli’s Preliminary Analysis“ (18. Januar 2007)
  12. Gadget: Infogear iPhone
  13. Süddeutsche Zeitung: iPhone kommt nicht von Apple – Das Kuckucks-Ei“ (18. Dezember 2006)
  14. MarketWatch: Cisco pushes Apple for permission to use iPhone trademark“ (9. Januar 2007)
  15. heise online: Cisco und Apple legen iPhone-Namensstreit bei“ (21. Februar 2007)
  16. ChannelPartner Online: "iPhone"-Deal von Apple und Cisco: Was amerikanische Analysten dazu sagen“ (23. Februar 2007)
  17. The Mercury News: Cisco-Apple truce over iPhone murky on details of collaboration“ (22. Februar 2007)
  18. Telekom Presse: Debatte um den Namen „iPhone“ geht weiter“ (29. Januar 2007)
  19. Macnews: iPhone OS ist 500 MB groß“ (15. Januar 2007)
  20. „YouTube Live on Apple TV Today; Coming to iPhone on June 29“ auf apple.com, 20.6.2007 (engl.)
  21. Macnews: Echtes OS X, aber keine Freiheit für Entwickler“ (10. Januar 2007)
  22. ABIresearch: The iPhone is No Smartphone“ (25. Januar 2007)
  23. de.internet.com: Apple führt Gespräche mit Electronic Arts für iPhone-Games“ (9. Februar 2007)
  24. MacRumors.com: iPhone Sales Training Workbook“ (8. Juni 2007)