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Das Phantom der Oper (1925)

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Film
Titel Das Phantom der Oper
Originaltitel The Phantom Of The Opera
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1925
Länge 106 Minuten
Stab
Regie Rupert Julian, Lon Chaney, Edward Sedgwick
Drehbuch Elliot J. Clawson, Raymond L. Schrock, Frank M. McCormack
Produktion Carl Laemmle
Musik Sam Perry, Sam Perry
Kamera Milton Bridenbecker, Virgil Miller, Charles Van Enger
Schnitt Edward Curtiss, Maurice Pivar, Gilmore Walker
Besetzung

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Der Stummfilm Das Phantom der Oper wurde 1925 gedreht und basiert auf dem 1911 erschienenen, gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Gaston Leroux.

Handlung

Die Handlung des Films setzt im Opernhaus während einer Ballettvorführung ein. Während dieser findet im Büro der Verkauf des Opernhauses statt. Die neuen Eigentümer glauben den Sagen nicht, die man ihnen über das Phantom erzählt. Nach der Vorführung zeigt der Star der Oper, Carlotta, ihrem neuen Chef einen Drohbrief des Phantoms (in der 1925er-Fassung; in der 1929er-Fassung tut dies Carlottas Mutter). Das Phantom verlangt, dass die weibliche Hauptrolle der nächsten Aufführung der Oper Faust von Christine Daaé gesungen werden soll. Andernfalls werde Carlottas Karriere katastrophal enden. Am Tag der Aufführung ist Carlotta jedoch krank; Christine nimmt ihren Platz ein. Dort sitzen ihr Geliebter, Vicomte Raoul de Chagny, und dessen Bruder, Comte Philip de Chagny, in ihrer Loge und beobachten Christine. Nach der Vorstellung sagt Christine dem irritierten Raoul, er solle die Liebe, die beide verbindet, vergessen. Das Phantom ermutigt Christine, dass ihre Entscheidung für die Oper die richtige war. In einem Brief schreibt Christine an Raoul, er dürfe sie nie wieder treffen.

Trotz einer neuen Warnung des Phantoms tritt Carlotta am nächsten Abend wieder selber auf, woraufhin das Phantom den Kronleuchter im Zuschauerraum auf das Publikum stürzen lässt. In der darauf folgenden Panik bemerkt Raoul einen mysteriösen Perser und versteckt sich in Christines Umkleideraum. Dort beobachtet er, wie Christine zum Phantom in die Unterwelt steigt, wo sie von diesem empfangen und, inzwischen in Ohmacht gefallen, von diesem in sein Bett gelegt wird. Sie erwacht wieder vom Spiel einer Pfeifenorgel und schleicht sich an Erik, so heißt das Phantom, heran. Dieser hatte sie immer davor gewarnt, ihm seine Maske zu nehmen, doch nach einigem Zögern tut sie es trotzdem. Christine fällt zu Boden, einerseits erschrocken über Eriks entstellendes Äußeres, andererseits, weil dieser drohend auf sie zustürzt.

Im nun folgenden Maskenball mischt sich das verkleidete Phantom unter die Gäste. Christine hat Angst vor dem Phantom und sucht Schutz bei Raoul. Das Phantom folgt beiden auf das Dach der Oper und belauscht sie bei ihrem Entschluss, am folgenden Tag nach England zu fliehen.

Am nächsten Abend wird vor der Aufführung der Oper Faust die Leiche von Joseph Buquet gefunden, einem Mitarbeiter der Oper, der am meisten über das Phantom wusste. Auch der während der Aufführung anwesende Philip kann nicht verhindern, dass das Phantom Christine entführt. Während der Bruder des getöteten Joseph vor der Oper einen wütenden Mob zusammentrommelt, folgen Raoul, Philip und der Perser dem Phantom. Philip wird vom Phantom ertränkt, die anderen Männer können sich retten. Inzwischen gelangt der Mob in den Untergrund der Oper. Das Phantom flieht mit Christine, die während der Flucht dem Phantom entwischen kann. Der wütende Mob erschlägt das Phantom und wirft ihn in die Seine.

Hintergründe

1922 gab Gaston Leroux dem Produzenten Carl Laemmle seinen Roman zu lesen, woraufhin dieser sich gleich die Verfilmungsrechte sicherte. Damit kam er dem Schauspieler Lon Chaney zuvor, der sich die Rechte eigentlich hatte sichern wollen und statt dessen als Hauptdarsteller in das Projekt einstieg. Die Dreharbeiten fanden auf einer großen Bühne statt, die das Opernhaus nachempfand und größer als ein Fußballplatz war (und auf der u. a. Alfred Hitchcock später Der zerrissene Vorhang drehte). Zwischen Regisseur Rupert Julian und Hauptdarsteller Lon Chaney kam es des öfteren zu Streitigkeiten über die Interpretation der Rolle des Phantoms, so dass Chaney einige Szenen nach eigenem Empfinden gestaltete. Im Laufe der Zeit wurde der Film mehrmals umgeschnitten und durch neue Szenen ergänzt (näheres dazu siehe im Abschnitt "Schnittfassungen").

Schnittfassungen

  • Die Originalfassung, die im Januar 1925 in Los Angeles als Testvorführung gezeigt wurde. Sie fiel bei dem Testpublikum und vor allem bei Carl Laemmle durch. Es existieren keine Kopien, das Original wurde zerstört.
  • Die Weltpremierenfassung, die im April 1925 in San Francisco gezeigt wurde.
  • Die offizielle Schnittfassung vom September 1925, die ihre Premiere im Astor Theater in New York hatte. Diese Fassung war neu geschnitten, Komödienspezialist Edward Sedgwick drehte zusätzliche Szenen.
  • ein rekonstruierter Neuschnitt von 1929 mit einzelnen Textpassagen. Diese Fassung wurde nur in den USA aufgeführt. In den 1930er Jahren konnten Privatleute Kopien des Films in 16mm-Format für Zuhause kaufen. Eine dieser Kopien ist erhalten.
  • Die Tonfassung von 1930, die auch international vertrieben wurde. Diese Fassung gibt es einerseits als Stummfilmvariante und andererseits als Tonfilm mit akustischer Begleitung als Lichtton, veränderten Zwischentiteln und zusätzlichen Szenen.

Die einzigen erhalten gebliebenen Fassungen des Films sind die 16mm-Kopie sowie eine rekonstruierte Stummfilmfassung der 1930-Version, Letztere ist auch die, die am häufigsten gesehen werden kann.

Ferner wurde der Film in den 70er Jahren, 1996 und 2003 restauriert.

Wissenswertes

Der Film wurde von der amerikanischen Nationalbibliothek, der Library of Congress als kulturhistorisch besonders wertvoll eingestuft und 1998 ins National Film Registry aufgenommen. In den Vereinigten Staaten ist der Film gemeinfrei und kann über das Internet Archive kostenlos heruntergeladen werden.

Von ursprünglich mehreren in Zweifarben-Technicolor gedrehten Szenen ist heute nur noch die Maskenballszene erhalten.

Als Christine Daaé vom Phantom zum ersten Mal in seine Katakomben entführt wird, ist ein Bett in Form eines vorderen Schiffsrumpfs mit einer Art Galionsfigur zu sehen. Dasselbe markante Requisit fand auch 25 Jahre später in Boulevard der Dämmerung als Bett von „Norma Desmond“ Verwendung.

Kritiken

  • "Der Film hat hervorragende Effekte, wie sie selten in einem Bildwerk gezeigt worden sind." - Kinomatograph

Literatur