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Koi

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Koi
Sechs verschiedene Koi
Sechs verschiedene Koi

Sechs verschiedene Koi

Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Art: Magoi, Zuchtform Koi (Cyprinus carpio)

Der Nishikigoi, kurz auch Koi genannt, ist eine Karpfenart (Cyprinidae). Er ist eine Züchtung aus dem Magoi (Cyprinus carpio). Der Magoi ist ein japanischer Speisekarpfen.

Es gibt Zuchtformen des Koi, die mit dem aus Europa stammenden Spiegelkarpfen gekreuzt worden sind. Diese werden Doitsu genannt. Die Herkunft der Koi ist nicht eindeutig geklärt. Die heute gezüchteten Varietäten kommen hauptsächlich aus Japan. Aber auch in anderen Ländern wie zum Beispiel Israel, Singapur, und Südafrika werden immer schönere Tiere gezüchtet. Auf Grund der Werte, die Koi wegen ihrer Zeichnung bekommen, werden sie in immer sterileren Anlagen gezüchtet und gehalten. Dadurch sind sie auch anfälliger für Krankheiten und Parasiten. Sie passen sich der Größe des Teiches an. Ist der Teich klein, so stagnieren sie im Wachstum, ist der Teich groß, können sie bis zu 80 cm groß und mehr als 50 Jahre alt werden.

Am meisten verbreitet sind 1-, 2- und 3-farbige Varietäten. Vertreten sind rote, weiße und schwarze, aber auch blaue, gelbe, orange, grüne, metallisch glänzend, silbern- und goldfarbene.

Innerhalb von 13 Oberklassen gibt es über 130 Zuchtformen.

Koi können je nach Körperbau, Zeichnung und Hautqualität erhebliche Werte darstellen. Da in einem Koiteich immer sehr viele Fische in wenig Wasser gehalten werden, ist größte Sauberkeit in der Teich-Anlage und gut gefiltertes Wasser zwingend erforderlich. Wie jedes Rassetier ist auch der Hochgezüchtete Japanische Koi anfälliger für Krankheiten und Parasiten als sein Bruder der Speisekarpfen oder die Koi aus anderen Ländern.

Zuchtformen

Theorien zur Herkunft der Koi

Es gibt viele Theorien über die Herkunft der Koi. Sie sollen aus der Donauregion, dem Schwarzen Meer, dem Kaspischen Meer, dem Aralsee oder China stammen. Es gibt chinesische Schriften in denen vom Koi die Rede sein soll, also ist es am wahrscheinlichsten, dass sie als erstes in China gezielt gezüchtet wurden.

In China waren laut Überlieferungen schon vor 2500 Jahren Farbkarpfen bekannt. Sie entstanden bei der Flusskarpfenzucht, die bereits im 11. Jahrhundert v. Chr. eine große Tradition hatte, denn China ist das älteste Fischzuchtland. Schon vor mehr als 2400 Jahren (zwischen 770 und 476 v. Chr.) während der sogenannten Frühlings und Herbstperiode, schrieb der chinesische Hofbeamte Fan Li ein Fischzuchtbuch, welches das älteste der Welt ist. In dem Buch Yogyokyo (um 530 v. Chr.) konnte man wohl schon über die Koizucht lesen, auf jeden Fall aber über die Karpfenzucht. Auch in dem Buch Yang yu jing von Jin Cui Bao (um 316265 v. Chr.) sollen Aufzeichnungen über mehrfarbige Karpfen zu finden sein. Als der erste Sohn von König Shoko von Ro zur Welt kam, soll er dem chinesischen Philosophen Konfuzius einen Koi geschenkt haben. Der Philosoph benannte seinen Sohn nach dem Geschenk. Der Koi symbolisiert Stärke, da er als einziger Fisch die Wasserfälle des Gelben Flusses bezwingen kann.

Sicher ist, dass der Koi ursprünglich nicht aus Japan stammt. Wie er nach Japan gekommen ist, ist auch strittig. Eine Theorie besagt, dass er durch Buddhisten eingeführt wurde, eine andere, dass er in der Zeit der chinesischen Eroberungszüge nach Japan kam. Von Karpfen berichten auch zwei weitere japanische Bücher aus dem Jahr 713 "Hitachi Fudoki" (Natureindrücke der Region Hitachi) und aus dem Jahr 720 "Nihon-shoki" (japanische Chronik). Sicher ist nicht ob es sich um Farbkarpfen handelt. Da das japanische Zeichen für Koi gleichzeitig das chinesische Zeichen (Li yu) für Karpfen ist.

Im 18. Jahrhundert wurden durch Reisbauern in der Provinz Niigata die Karpfen zur Nahrungsaufbesserung gehalten. Niigata war zu diesem Zeitpunkt sehr schwer zu erreichen und die Leute im Winter auf die Ernährung von Karpfen angewiesen. So entwickelte sich dort die Karpfenzucht. Um 1800 fielen den Züchtern aus der Region um Niigata erstmals die Farbmutationen auf. Am Anfang beschränkte sich die Mutation auf rote, weiße und hellgelbe Koi. Wegen der Abgeschiedenheit von Niigata verbreiteten sich die Farbkarpfen sehr langsam. Erst 1914 wurden 27 Koi zur Taisho-Ausstellung nach Tokio gebracht wo sie den zweiten Preis gewannen. Sieben der Koi erhielt der Kronprinz Hirohito als Geschenk. Die Ausstellung war DER Durchbruch der Koizucht wie man sie heute kennt. In den 1920er Jahren brachte eine Wirtschaftsflaute die Koizucht fast zum erliegen. Den nächsten Schlag musste sie auf Grund Nahrungsmangels während der Zeit des Zweiten Weltkriegs hinnehmen. Aber dann ging es nur noch aufwärts. Durch Bahnanbindung und Ausbau der Fluglinien konnte der Koi seine Verbreitung, unter den Liebhabern und Züchtern, rund um die Welt antreten. Mittlerweile werden sie auch in vielen anderen Ländern gezüchtet und die Qualität wird immer besser.