Kristallsystem
Kristallsysteme bieten ein Klassifizierungsschema für kristalline Festkörper. In der Kristallographie werden die zu beschreibenden Kristalle mit Hilfe des Kristallsystems dreidimensional klassifiziert.
Das Kristallsystem ist im Grunde das Koordinatensystem, in das der Kristall zur Vermessung gestellt wird. Für einfachere Berechnungen und Darstellungen wird aber nicht immer ein kartesisches Koordinatensystem genommen, sondern ein auf den Kristall angepasstes. Und zwar werden die Winkel und die Grundeinheiten der Achsen variiert. Die Orientierung des Kristalls erfolgt anhand seiner Kanten und seiner Ausdehnung (Längenverhältnis).
Kristallsysteme finden Anwendung in der Festkörperphysik, der Mineralogie und anderen Wissenschaften und Techniken.
Es gibt je nach Autorität 6-8 verschiedene Kristallsysteme, die dann wieder in 32 Kristallklassen eingeteilt werden:
Triklines Kristallsystem: geringste Symmetrie, keine gleichen Winkel, keine gleichlangen Achsen
Monoklines Kristallsystem: zwei 90°-Winkel, keine gleichlangen Achsen
Orthorhombisch, bzw. rhombisches Kristallsystem: drei 90°-Winkel (daher ortho), keine gleichlangen Achsen
Hexagonales Kristallsystem: drei gleichlange Achsen in einer Ebene im 60°-Winkel, eine vierte Achse senkrecht dazu
- Trigonales Kristallsystem:
- Teilsystem des Hexagonalen
Tetragonales Kristallsystem: zwei gleichlange Achsen, drei 90°-Winkel
Kubisches Kristallsystem: höchste Symmetrie, drei gleichlange Achsen im 90°-Winkel
- Rhomboedrisches Kristallsystem:
- vom Kubischen abgeleitet, drei gleiche Winkel ungleich 90°