Besiedlung Amerikas
Die Besiedlung Amerikas ist unter Linguisten, Archäologen, Anthropologen, Genetikern und EthnologenLeben unter mein Schwanz. nach wie vor viel diskutiert, vor allem was den Zeitpunkt, aber auch was die Route anbelangt. Verschiedene Theorien versuchten diese Fragen zu klären, mussten und müssen aber aufgrund neuer Erkenntnisse immer wieder angepasst werden. Gemäß heutigem Forschungsstand wanderten die amerikanischen Ureinwohner nach der letzten Eiszeit, d. h. vor nicht mehr als 11.500 bis 15.000 Jahren in mehreren Wellen ein.
Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Mensch den amerikanischen Kontinent frühestens vor 18.000 Jahren erreicht hat. Damit würden frühere Schätzungen bestätigt, die von einer Besiedlung zum Ende des Pleistozäns vor rund 13.000 Jahren ausgingen. Für ihre Abschätzung hatten die Forscher bestimmte Regionen des Y-Chromosoms bei der heutigen amerikanischen Urbevölkerung untersucht. Hier entdeckten sie eine Mutation, die auch heutige Asiaten tragen, und vermutlich vor 18.000 Jahren im menschlichen Erbgut auftrat. Die Trennung zwischen Asiaten und Amerikanern müsste demnach später erfolgt sein.
Es ist fraglich, ob neue Funde in Mexiko die Theorien einer nacheiszeitlichen Besiedlung ins Wanken bringen können. Wissenschaftler haben nahe der Stadt Puebla Fußabdrücke ausgegraben, die gemäß ersten Einschätzungen 40.000 Jahre alt sein könnten. Sollte sich diese erste Annahme bestätigen, würde dies die Sicht auf die Besiedlungsgeschichte Amerikas revolutionieren. Die bisherigen "Kandidaten" für Fundstellen, die älter sind als ca. 13.000 Jahre, wie etwa Felsmalereien in Brasilien oder Steingeräte in den USA, haben einer näheren wissenschaftlichen Überprüfung allerdings nicht standgehalten.
Die verschiedenen Theorien
Seit den 1930er Jahren gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass die Erstbesiedlung Amerikas am Ende der Eiszeit vor 10.000 bis 12.000 Jahren erfolgte. Andere favorisieren eine Besiedlung vor über 20.000 Jahren, möglicherweise sogar während der zweitletzten Eiszeit, also vor etwa 230.000 bis 130.000 Jahren. Heute tendieren Anthropologen und Archäologen zu mindestens drei Einwanderungswellen:
- Die erste Welle, im späten Pleistozän, d. h. am Ende der Eiszeit vor rund 11.500 Jahren, als noch Mammuts, Pferde, Riesenfaultiere und Wollnashörner den Kontinent bevölkerten. Diese Einwanderer manifestierten sich in der Clovis-Kultur.
- Die zweite Welle brachte die Vorfahren der Na-Dené-Indianer, die sich vor allem in Alaska und im westlichen Kanada niederließen. Einige Gruppen, die Vorfahren der Diné- und Apachen-Indianer, zogen im Laufe der Jahrtausende bis in den Südwesten der heutigen USA.
- Mit der dritten Welle trafen die Vorfahren der Inuit, Unungun und Yupik in Alaska ein.
Manche Wissenschaftler schieben zwischen der Clovis- und der Na-Dené-Welle eine weitere, mit der die Vorfahren der Algonkin nach Amerika kamen. Neuere Funde in Südamerika lassen außerdem eine zusätzliche Einwanderungswelle vermuten, die vor der Clovis-Welle in Amerika eintraf.
Zur Herkunft der ersten Amerika-Siedler wurden folgende Theorien aufgestellt:
weitgehend anerkannte Theorien

- Die Beringstraße-Theorie: Diese Theorie ist die einzige, für die es reichlich archäologische Belege gibt und die daher von den meisten Wissenschaftlern vertreten wird. Sie besagt, dass während der letzten Eiszeit oder erst gegen Ende der Eiszeit, d. h. vor mindestens 11.500 Jahren (bis höchstens 35.000 Jahren) aus Ostasien kommende Jäger und Sammler erstmals den amerikanischen Kontinent betraten. Dort, wo sich heute die Beringstraße befindet, gelangten sie über eine breite Landbrücke, die durch den niedrigen Wasserstand während der letzten Eiszeit entstanden war, auf den damals noch menschenleeren Kontinent. Sie wurden aber durch den Laurentidischen Eisschild und den Rocky-Mountains-Gletscher daran gehindert, vom damals weitgehend eisfreien Alaska bzw. dem untergegangenen "Beringia" weiter nach Süden zu wandern. Erst vor rund 11.500 Jahren öffnete sich ein eisfreier Korridor zwischen den vergletscherten Rocky Mountains und dem Laurentidischen Eisschild. Rund tausend Jahre später trafen die ersten Gruppen an der Südspitze Südamerikas ein. Anhand ihrer typischen Jagdwaffen, den nach dem Fundort Clovis benannten Feuerstein-Spitzen, ordnen Archäologen diese Menschen der Clovis-Kultur zu. Die Besiedlung via Beringstraße ist daher auch als "Clovis-Theorie" bekannt. Eine verwandte Theorie besagt, dass Jahrtausende früher Einwanderer entlang der Küste das Eis umgingen.
- Die Küsten-Theorie: Gemäß dieser Theorie breiteten sich Seefahrer vor 15.000 bis 13.500 Jahren von Japan und Südostsibirien her kommend entlang der damals schon eisfreien Aleuten und der amerikanischen Westküste aus und besiedelten schließlich den gesamten Kontinent bis zur Südspitze von Feuerland. Zwar herrschten damals bis zum erneuten Kälteeinbruch der Jüngeren Dryas schon fast warmzeitliche Klimaverhältnisse, der Nachweis einer frühen Küstenbesiedlung ist aber problematisch, da vor 15.000 bis 13.500 Jahren der Meeresspiegel wesentlich tiefer lag als heute. Allfällige Fundstellen liegen also tief unter Wasser.
- Eine Kombination von Beringstraße- und Küsten-Theorie hält eine erste - schwache - Einwanderung entlang der Küste vor höchstens 15.000 Jahren für wahrscheinlich, gefolgt von einer weit stärkeren Einwanderung vor rund 11.500 Jahren. Mit dieser kombinierten Theorie lassen sich am ehesten alle archäologischen, anthropologischen und genetischen Untersuchungen unter einen Hut bringen.
Zahlreiche Funde in Sibirien und Amerika sprechen sowohl für die Clovis-Theorie als auch für die Küsten-Theorie. Die Wissenschaftler erachteten die Clovis-Menschen lange Zeit als die einzigen Ahnen der heutigen Indianer. Jedoch waren die Clovis-Menschen vermutlich nicht die ersten Menschen, welche den amerikanischen Kontinent besiedelten.
Große Verunsicherung entstand 1996 durch den Fund des Kennewick-Mannes im US-Bundesstaat Washington. Der Kennewick-Mann ist ein etwa 9460 Jahre altes Skelett, dessen Merkmale nicht mit denjenigen der modernen Indianer übereinstimmen. Entgegen der anfänglichen Deutung als "kaukasoid", d. h. europäisch, ist der Kennewick-Mann am ehesten mit den Ainu, den Ureinwohnern Nordjapans, zu vergleichen. Somit könnte sein Fund die Küsten-Theorie unterstützen.
- Besiedelung von Südamerika her: Neuere Funde weisen nach Ansicht mancher Forscher darauf hin, dass Menschen aus den Gebieten des heutigen Japan, China und Südostasien schon wesentlich früher ihren Weg über das Meer gefunden haben könnten. Feuerstellen, Werkzeuge, Wandmalereien und auch Knochenfunde - vor allem aus Südamerika - deuten ihrer Meinung nach auf eine frühere als die oben erwähnte Besiedlung aus Asien hin. Leider sind diese Funde aber alle noch schwer deutbar oder schlecht zu datieren.
- Mittlerweile gibt es weitere Anzeichen dafür, dass möglicherweise schon vor 15.000 Jahren eine unabhängige Besiedelung von Patagonien und der chilenischen Küste erfolgte. Vorgestellt wurden diese These und entsprechende Funde des US-amerikanischen Professors Tom Dillehay von der University of Kentucky in einer Fernsehsendung des ZDF am 3. Oktober 2006. In dieser "Monte Verde"-Theorie wird von einer Besiedelung durch steinzeitliche Seefahrer bisher unbekannter Herkunft ausgegangen.
wissenschaftlich diskutierte Theorien
- Die Europa-Theorie: Die Steinwerkzeuge der Clovis-Kultur haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Steingeräten der Solutréen-Kultur, einer Kultur, welche im Zeitraum von ca. 22.000 bis 16.500 vor heute in den heutigen Gebieten Frankreichs, Portugals und Spaniens beheimatet waren. Diese Tatsache lässt daher auch überseeische Einwanderer aus Europa in Erwägung ziehen. Dieser Theorie zufolge fuhren die Einwanderer über den Atlantik an der weit in den Süden reichenden Polarkappe entlang und landeten an der Ostküste Nordamerikas. Oder sie wanderten von der iberischen Halbinsel oder von Frankreich aus nordostwärts durch Russland und Sibirien und überquerten dann die Beringstraße in Richtung amerikanischer Kontinent. Unterstützt wird diese Theorie durch molekulargenetische Untersuchungen der DNA aus Mitochondrien des nord-ost-amerikanischen Indianervolkes der Anishinabe (auch als Ojibwa bzw. Chippewa bekannt). Sie enthält Merkmale, die auf eine europäische Abstammung hinweisen. Die Trennung erfolgte vor 14.000 bis 15.000 Jahren. Sowohl die Diskussion um den Kennewick-Mann als auch die Europa-Theorie werden politisch missbraucht. Weiße bedienen sich ihrer zuweilen, um den Landraub an den Indianern damit zu legitimieren, dass diese schließlich nicht die eigentlichen Ureinwohner sondern ihrerseits Landräuber seien. Die Europa-Theorie ist also mit Vorsicht zu genießen, zumal sie wissenschaftlich auf ziemlich wackeligen Beinen steht.
- Die Ozeanien-Theorie: Laut dieser Theorie hatten südpazifische Seefahrer vom Südpazifik her den Stillen Ozean überquert und wären an den Westküsten Nordamerikas, bzw. Südamerikas gelandet. Für diese Theorie wird von manchen der 11.000 bis 11.500 Jahre Frauen-Schädel von Luzia in Brasilien herangezogen, der austro-melanesische Züge aufweist; nicht aber von Walter Neves, dem Entdecker des Schädels. Das würde bedeuten, er sei mit den heutigen Bewohnern des Südwestpazifiks (Mikronesien, Melanesien, Australien, Philippinen) verwandt. Aufgrund der gut datierten Ankunftszeiten der Polynesier auf den verschiedenen pazifischen Inselgruppen (die relativ nahe an Amerika gelegenen Inselgruppenn wie Hawaii oder die Osterinsel wurden vor nicht mehr als 1500 Jahren erreicht) sowie mangelnder sprachlicher, genetischer und kultureller Gemeinsamkeiten zwischen Polynesiern und Indianern ist aber auszuschließen, dass Südamerika direkt von den südpazifischen Inseln oder Australien her besiedelt wurde. Wahrscheinlicher ist, dass austro-melanesische Gruppen früher auch weiter im Norden lebten (etwa heute noch die "Negritos" der Philippinen) und von hier aus via nordpazifische Küsten schon früh Amerika erreichten (vgl. Küsten-Theorie und die Theorie der Besiedelung von Südamerika her). Thor Heyerdahl bewies durch die Kon-Tiki-Expedition 1955, dass die Anden-Indianer am Titicacasee von der Osterinsel stammen können, diese wiederum aus Südostasien, oder auch in anderer Richtung eine Besiedlung oder zumindest Kulturaustausch stattfanden.
Weitere Theorien

- Die Kelten-Theorie: Der umstrittene Sachbuch-Autor Hans-Joachim Zillmer präsentiert in seinem Buch Kolumbus kam als Letzter eine Theorie, wonach bereits Kelten und Römer Amerika besucht haben. Er untermauert seine Theorie mit Fotos samt genauen Ortsangaben von "keltischen" Menhiren und Dolmen sowie von römischen Münzen in Amerika. Seine Theorie wird von Wissenschaftlern nicht akzeptiert. Noch in der Bronzezeit gab es nach Zillmer eine Landverbindung zwischen der Ostküste Nordamerikas über Grönland und Island hinweg bis nach Europa, die von ihm sogenannte Grönlandbrücke. Die Heimat der altsteinzeitlichen und folgenden (bis keltischen) Kulturen lag weder in Europa noch in Amerika, sondern in den „Gebieten des ewigen Frühlings“ im Norden. Diese wurden durch Naturkatstrophen während der von Zillmer Schneezeit genannten, sich katastrophisch schnell vollziehenden Eiszeit in ein Gebiet mit arktischen Temperaturen verwandelt (Lit.: Zillmer).
- Die Modoc-Theorie: Der Legende nach ist der walisische Prinz Madoc 1169 einem Erbstreit ausgewichen und westwärts gesegelt. Er soll bis nach Mobile Bay im heutigen US-Bundesstaat Alabama vorgestoßen sein. Anschließend kehrte er nach Wales zurück, um ein Jahr später erneut nach Amerika aufzubrechen. Mit seiner Gruppe soll er sich im Gebiet von Georgia, Kentucky oder Tennessee niedergelassen haben. Verfechter dieser Theorie sehen etliche Hinweise, wonach die Mandan die Nachfahren dieser Gruppe sind. So ähnelte die Sprache der Mandan dem Walisischen, ihre Kultur habe walisische Elemente enthalten, ihre Mythologie habe ungefähr der Madoc-Geschichte entsprochen und William Clark habe 1799 einen Grabstein mit dem Datum 1186 entdeckt. Beim Stein exhumierte man sechs Skelette, die auf einer Brustplatte aus Messing das walische Wappen eingraviert gehabt hätten. [1]
- Die Bibel-Theorie: In der Kolonialzeit versuchte man die Frage der Besiedlung Amerikas mit Hilfe der Bibel zu beantworten. So dachte man beispielsweise, dass die Indianer von den zehn jüdischen Stämmen abstammen, die aus Israel vertrieben wurden.
- Die Buch-Mormon-Theorie: In diesem religiösen Buch von Joseph Smith wird die Besiedlung Amerikas im Anschluss an den Turmbau zu Babel beschrieben. Diese ersten Einwanderer (Jarediten) vernichteten sich in Bürgerkriegen. Weiter berichtet das Buch von zwei Gruppen von Israeliten welche unabhängig voneinander mit Schiffen ca. 600 v. Chr. nach Amerika kamen. Diese Völker trafen ca. 300 v. Chr. aufeinander. Nach verschiedenen Spaltungen und Wiedervereinigungen wurde der Teil des Volkes, welcher die Aufzeichnungen führte, vernichtet.
Bei der Bibel- und der Buch-Mormon-Theorie handelt es sich nach allgemeiner Ansicht nicht um Theorien im wissenschaftlichen Sinne, sondern vielmehr um reine Glaubensüberzeugungen.
- Die Atlantis-Theorie: Diese Theorie aus dem 19. und 20. Jahrhundert geht davon aus, dass Amerika von heute nicht mehr existierenden Erdteilen wie Atlantis aus besiedelt worden ist. Entsprechende Vermutungen stützen sich beispielsweise auf die Mythologie der Hopi-Indianer.
Die Atlantis-Theorie ist wie die Bibel- oder die Buch-Mormon-Theorie als widerlegt einzustufen und daher von den wissenschaftlichen Theorien abzugrenzen.
Nachfolgende belegte Besiedlungsetappen
Die erste wissenschaftlich belegte europäische Besiedelung Amerikas fand etwa um 1000 n. Chr. durch die Wikinger statt.
Wikinger
Gemäß einer isländischen Saga segelte im Jahre 1000 oder 1001 n. Chr. der Wikinger Leif Eriksson von Grönland nach Amerika. Er landete vermutlich in Neufundland. Der Saga nach hatte bereits 15 Jahre vorher ein Bekannter von Eriksson namens Bjarne Harjulfson Amerika entdeckt, nachdem er sich auf offener See verirrte. Allerdings war Harjulfson nicht in Amerika gelandet, sondern war ohne anzuhalten weiter nach Grönland gefahren. Leif Eriksson hatte sich für seine Fahrt nach Amerika von Harjufson beraten lassen. Eriksson und seine Männer bauten an der Küste Häuser und überwinterten an einem Küstenstreifen, den sie Vinland nannten. Im nächsten Frühjahr segelten sie zurück nach Grönland. Während Leif die Nachfolge seines Vaters Erik des Roten als Führer von Brattahlíð antrat, fuhr sein Bruder Thorwald nach Amerika, fand die Häuser von Leif, wurde aber in einem Streit mit Eingeborenen getötet. Sein Steuermann überbrachte die Nachricht seines Todes zwei Jahre später nach Grönland. Thorstein, ein weiterer Bruder Leifs, folgte der Route der beiden, fand Amerika aber nicht und kehrte erfolglos zurück.
Im Jahre 1006 unternahm der Isländer Thorfinn Karlsefni, der inzwischen die Witwe von Thorstein geheiratet hatte, den ersten wirklichen Versuch, Amerika zu kolonisieren. Mit drei Schiffen und 250 Personen segelte er nach Vinland, wo er die verlassenen Hütten von Leif fand. Nach anfänglich freundschaftlichem Kontakt zu den Eingeborenen kam es zu Spannungen und bald zu gegenseitigen Angriffen, bei denen die meisten Wikinger starben. Die Überlebenden harrten zwei weitere Jahre in Vinland aus, bevor sie nach Grönland zurückkehrten.
Es folgte ein letzter Versuch durch Leifs Halbschwester Freydis. Kaum in Vinland angelangt, zerstritten sich die Wikinger aber untereinander.

Teile dieser Saga wurden wissenschaftlich bestätigt. Leifs Beschreibung von Amerika stimmt exakt überein mit den tatsächlichen Gegebenheiten. 1961 grub man in L'Anse aux Meadows (Neufundland) eine Wikingersiedlung aus. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich um die von Leif Eriksson angelegten Häuser handelte.
Die isländischen Annalen berichten über weitere Reisen nach Amerika, unter anderem von einem Bischof namens Erik Gnupsson im Jahre 1121 und von Priestern im 13. Jahrhundert. Die letzte Schilderung beruft sich auf eine Überfahrt im Jahre 1347. Ob diese Wikinger in Amerika blieben, oder nach Europa zurückkehrten, ist ungeklärt.
Es gibt Hinweise auf weiter nach Süden, entlang der nordamerikanischen Atlantikküste, führende Fahrten der Wikinger. Im Maine State Museum in Augusta wird eine aus der Zeit 1065 bis 1080 stammende Wikingermünze ausgestellt, die in Maine ausgegraben wurde. In der grönländischen Wikingersiedlung Ameralikfjord fand man Anthrazitkohle, die nicht aus Grönland, Island oder Norwegen stammen kann, aber mit solcher aus Rhode Island identisch ist (Lit.: Zillmer).
Christoph Columbus
1492 traf der genuesische Seefahrer Christoph Columbus in Amerika ein, im Versuch, einen neuen Handelsweg nach Indien zu finden. Es folgte das, was als die europäische Entdeckung Amerikas bezeichnet wird. Der Doppelkontinent wurde nach und nach von europäischen Mächten in Besitz genommen und kolonisiert. Die einheimische Bevölkerung mitsamt ihren Kulturen wurde dabei vielfach zurückgedrängt. Europäische Einwanderer und ihre Nachkommen, sowie als Sklaven verschleppte Afrikaner, prägten fortan nahezu den gesamten Kontinent.
Quellen
- ↑ Hans-Peter Schmitz: Mandan / Madoc / Madowgwys. Die Suche nach den Wurzeln des Mandan-Volkes. In: Magazin für Amerikanistik, Nr. 1 2001, S. 60f.
Literatur
- Frank Bardelle: Jenseits des Atlantiks: Zur Kritik der eurozentrischen Kultur- und Kolonialgeschichtsschreibung. Prokla 76, September 1989, S. 119 - 135 (ISBN 3-88022-576-1)
- Nikolaus Baumhauer: Der Ursprung der Indianer. Theorien über die indianische Herkunft bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Wyk auf Föhr 1985.
- Lee Elridge Huddleston: Origins of the American Indians. European Concepts 1492-1729, Austin 1967.
- Christian Nürnberger: Wer kam als erster nach Amerika. In: Geo Epoche, Nr. 4, Oktober 2000
- Hagen Seehase: Die Vinlandfahrten. In: Magazin für Amerikanistik, Nr. 4, 2001
- Hans-Joachim Zillmer: Kolumbus kam als Letzter. München 2004, Neuauflage 2005, ISBN 3-7844-6003-8.