Buchholz (Westerwald)
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Buchholz (Westerwald) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Asbach mit Sitz in der gleichnamigen Ortsgemeinde an.
Geografie
Geografische Lage
Buchholz liegt im äußersten Norden von Rheinland-Pfalz an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde befindet sich am Rand des Westerwaldes. Nördlich von Buchholz verläuft die B 8.
Geologie
Höchster Punkt der Ortsgemeinde ist der Steinberg bei Kölsch-Büllesbach. Er hat eine Höhe von 283 m. Bei dem Steinberg handelt es sich um eine bewaldete vulkanische Erhebung, an der Basalt abgebaut wurde. In der Bergmitte befindet sich ein Kratersee. In Buchholz entspringt der Hanfbach.
Gemeindegliederung
Zur Ortsgemeinde Buchholz gehören die Ortsteile Dammig, Diepenseifen, Elles, Elsaff, Griesenbach, Hammelshahn, Irmeroth, Jungeroth, Kölsch-Büllesbach, Krautscheid, Krummenast, Mendt, Muß, der Kapellenort Oberscheid, Priesterberg, der Kapellenort Sauerwiese, Seifen, Unterelles, Vierwinden, Wallau, Wallrother Mühle und Wertenbruch.
Geschichte
Die Ortsbezeichnung Buchholz bedeutet das was sie sagt: eine Holzung, die überwiegend aus Buchen besteht. Der heutige Ort Buchholz liegt etwa in der Mitte zwischen Elsaff und Irmeroth.
Buchholz wird unter den Namen „Bouhols“ (1590), „Crütz zu Buchols“ (1591), „Boichholts“ (1592), „tzo Bucholtz“ (1596) überliefert. Im 17ten Jahrhundert wird Buchholz meist nur in Verbindung mit und nach der „Kapelle des Heiligen Creuzes Buchholz“ genannt. So finden sich im Streit um den Neubau der Oberscheider Ölmühle 1671 für Buchholz schlich die Bezeichnung „zú Krutz“ und später „Creutz-Capellen zu Buchholz“ (1718).
Buchholz bestand zu dieser Zeit aus nicht mehr als einer Kapelle und einem Wohnhaus. Selbst der uns erste bekannte Kapellenknecht (1654 - 1660) stammte aus Solscheid, einem unmittelbar angrenzenden Wohnplatz.
Buchholz entwickelte sich erst mit dem beginnenden 18ten Jahrhundert zum Dorf. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Buchholz nur von einer Familie bewohnt. Bei zwei weitere Familien kann deren Abstammung auf Buchholz zurück geführt werden. Eine lebte in der Barrig, einen heute vergangenen Hof westlich von Buchholz und die andere in Irmeroth. Bei allen drei Familien ist von einem verwandtschaftlichen Verhältnis auszugehen deren gemeinsame Wurzeln in einem frühen Stammsitz Buchholz zu finden sind. Jede Familie kann als wohlhabend und einflussreich bezeichnet werden.
Ab 1700/25 nimmt die Bevölkerungszahl stetig zu, so das Buchholz am 13. Juni 1787 zu einem selbstständigen Seelsorgebezirk ernannt wird und mit Urkunde vom 10. Juli 1835 vom Erzbistum Köln mit allen Rechten und Pflichten zur eigenständigen Pfarre erhoben wird. Mit diesem letzten Schritt der Loslösung von Asbach werden dem neuen Pfarrbezirk Buchholz die bisher zur Pfarre St. Laurentius Asbach gehörenden Wohnplätze und Ortschaften Buchholz, Büllesbach, Dammig, Diepenseifen, Griesenbach, Hähntchen, Hammelshahn, Heck, Irmeroth, Jungeroth, Krautscheid, Krautscheider Mühle, Krummenast, Mendt, Muß, Neichen, Oberelles, Oberscheid, Priesterberg, Sauerwies, Schellberg, Seifen, Steinen, Wahl, Wallau, Wallroth, Wertenbruch, Übersehns und Unterelles zugewiesen.
Elsaff
Die ältesten Dörfer in der heutigen Ortsgemeinde Buchholz sind Unterelles und Oberelles (Elsaff) und Irmeroth (Irmenderoth). Buchholz selbst wird erst Ende des 16. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.
Elsaff wird urkundlich erstmals im Jahr 893 unter dem Namen „de Elsaffe“ erwähnt. Im Prümer Urbar wird berichtet, dass die Herren von Ütgenbach den Besitz der Abtei Prüm in der Elsaff nun zum Lehen innehaben. Mitte des 15. Jahrhunderts gingen die grundherrschaftlichen Rechte derer von Ütgenbach an die Herren von Nesselrode. Möglicherweise ist Prümer Besitz auf ein altes Reichsgut und auf das Jahr 790 zurückzuführen, als Karl der Große der Abtei Güter im Engersgau vermachte.
Auch St. Pantaleon in Köln hatte Grundbesitz in der Elsaff. In einer Urkunde vom 24. Mai 1364 werden Ländereien „in villa Eylsaffen et en parochia Aspach“ genannt. Über die Verwaltung dieser Ländereien ist den Güterverzeichnissen von St. Pantaleon kein näherer Hinweis zu finden. Nach einer umfangreichen und detaillierten Beschreibung zu urteilen, lag Elsaff in dieser Zeit etwa dort, wo heute die Dörfer Unterelles und Oberelles liegen.
Irmenderoth
„Irmendenroth“ wurde im Jahr 1064 vom Kölner Erzbischof Anno II. der Abtei Siegburg, deren Gründer er war, geschenkt. Dieser Besitz wurde der Abtei 1109 durch Papst Paschalis II. bestätigt. Woher der Besitz stammte ist unbekannt, es könnte sich um alten Besitz des Erzstifts Köln oder um Güter aus pfalz-gräflicher Hand. Einige dieser Liegenschaften in und um Irmeroth werden später (1567) als Irmerother Lehen genannt.
Buchholz
„Buchholz“ kommt als Ortsname häufig vor, in Müllers großes deutsches Ortsbuch sind 61 Orte mit der Bezeichnung „Buchholz“ zu finden. Unabhängig von der relativ späten urkundlichen Erwähnung gibt es Hinweise, dass die Gegend von Buchholz schon im frühen Mittelalter oder vorher besiedelt war. In der Gemarkung Burghard (südlich der Grube Luise) wurde ein kleiner Ringwall von etwa 40 m Durchmesser mit größtenteils eingeebneten Gräben gefunden.
Sonstiges
1796 stand in Jungeroth auf heutigem Buchholzer Gebiet ein Feldlager der französischen Armee im Revolutionskrieg, von dem die Schlacht bei Kircheib ihren Ausgang nahm.
Früher war Buchholz durch die Bröltalbahn an das Schienennetz angebunden.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Buchholz besteht aus 20 gewählten Ratsmitgliedern sowie der ehrenamtlichen und vorstehenden Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:
CDU | SPD | FWG | Gesamt | |
---|---|---|---|---|
2004 | 11 | 8 | 1 | 20 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)
Gemeindezusammenlegungen
Am 8. November 1970 wurde im Zuge der territorialen Neugliederung die Verbandsgemeinde Asbach gegründet, wozu Buchholz (Westerwald) wie auch drei andere Gemeinden gehören. Die heutige Gemeinde Buchholz ist nach der Kommunalreform vom 17. März 1974 durch freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Elsaff, Griesenbach und Krautscheid entstanden.
Städtepartnerschaften
Mit der Gemeinde Hegykö in Ungarn besteht eine Gemeindepartnerschaft.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 8, die von Limburg an der Lahn nach Siegburg führt.
- Die nächste Autobahn-Anschlussstelle ist Bad Honnef/Linz an der Bundesautobahn A 3
- Der nächstgelegene ICE-Bahnhof ist in Siegburg an der ICE-Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Vereine
Der größte örtliche Sportverein ist der SV Buchholz 05 e.V., er wurde im Jahr 2005 aus der DJK Buchholz und dem SSV Kölsch-Büllesbach heraus neu gegründet.
Die Laufabteilung des Vereins veranstaltet seit 1998 alljährlich einen Volkslauf, den Buchholzer Bahndammlauf über 10 km (2006: 127 Finisher). Ab 2007 wird zusätzlich ein Halbmarathon angeboten.
Literatur
- Gerhard R. Petersohn (Hrsg.): Familienbuch Asbach & Buchholz (Westerwald) Band I 1652 - 1810, Genealogische Auswertungen verschiedener Kirchenbücher und anderer Quellen aus der Region
- Gerhard R. Petersohn (Hrsg.): Familienbuch Asbach & Buchholz (Westerwald) Band II 1811 - 1900, dito.