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Radleuchter

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Herziloleuchter im Hildesheimer Dom
Barbarossaleuchter im Aachener Dom
Hartwigleuchter auf der Comburg

Ein Radleuchter ist ein Beleuchtungselement, ein von der Decke hängender Kronleuchter in der Form eines Speichenrades, aus der Zeit der Romanik. Die Radleuchter wurden zur Beleuchtung großer Kirchen angefertigt. Neben der Beleuchtung hatten sie aber auch großen symbolischen Wert. Radleuchter stellen symbolisch das himmlische Paradies dar. Die Türme, die meist von biblischen Propheten und Engeln besetzt sind, und der Kranz sind klar als Stadtmauer des Himmlischen Jerusalems zu erkennen. Die Anzahl der tragenden Streben, der Türme und der Kerzen geht auf die biblische Zahlenmystik aus der Offenbarung des Johannes zurück.

In Deutschland existieren noch vier große romanische Radleuchter. Die Tatsache, dass sie aus feuervergoldetem Kupfer und nicht aus reinem Gold bestehen, hat sie vor dem Einschmelzen bewahrt. Die aus Silber bestehenden Propheten- und Engelsfiguren wie auch der oft reiche Edelsteinbesatz gingen aber doch zum größten Teil verloren.

  • Der Barbarossaleuchter im Aachener Dom wird Friedrich I. (Barbarossa) (1122 - 1190) zugeschrieben.
  • Hartwigleuchter auf der Comburg mit 5 Metern Durchmesser aus dem 12. Jahrhundert.
  • Herziloleuchter im Hildesheimer Dom mit 6 Metern Durchmesser wird dem Bischof Hezilo (1054–1079) zugeschrieben.
  • Azelinleuchter im der Antoniuskirche am Hildesheimer Dom Kreuzgang wird Bischof Azelin (1044-1054) zugeschrieben

Herziloleuchter im Hildesheimer Dom