International Co-Operative Alliance
Die International Co-operative Alliance (ICA), deutsch: Internationaler Genossenschaftsbund, (abgekürzt IGB) ist eine 1895 gegründete internationale NGO-Vereinigung (Dachverband)von Genossenschaften mit Sitz in der Schweiz.
Die zur Zeit der Gründung vor allem vom britischen Beispiel der Rochdaler Pioniere geprägte Organisation sollte der "Förderung und Sicherung genossenschaftlicher Werte und Prinzipien" dienen und hat diese bisher drei Mal, 1937, 1966 und 1995 in offiziellen Dokumenten ausformuliert. Ungeachtet der Tatsache, dass die Genossenschaften sowjetischen Typs diesen Prinzipien (etwa dem demokratischen Prinzip) nicht wirklich entsprachen, zählte die ICA zu jenen Organisationen, die selbst im "Kalten Krieg" eine Spaltung vermieden. Der ICA gehören aktuell 220 Mitgliedsorganisationen aus 84 Ländern an, die nach eigenen Angaben der Organisation mehr als 800 Millionen Genossenschaftsmitglieder repräsentieren. Die ICA ist somit einer der wichtigeten genossenschaftlichen Dachverbände weltweit. Andere solche Dachverbände wären beispielsweise die IRU (Internationale Raiffeisenunion) oder das WOCCU (World Council of Credit Unions) Traditionell dominiert von den europäischen, nach 1945 speziell von den skandinavischen Konsumgenossenschaften, hat die ICA in den letzten Jahrzehnten vermehrt Schwerpunkte in Asien gesetzt. Ihre Geschichte ist eng verflochten mit der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung, auch im Hinblick auf deren ab den 1970er Jahren immer deutlicher hervor tretende Probleme.
Literatur
- Henry Faucherre: 60 Jahre internationaler Genossenschaftsbund, Basel VSK 1960
- Rita Rhodes: The International Co-operative Alliance in War and Peace, Genf, ICA 1995
- William Pascoe Watkins: Die internationale Genossenschaftsbewegung, Frankfurt DGK 1969