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Hohlestein

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Der Hohlestein ist eine 476,6 m ü. NN hohe und von Buchen umwaldete Basaltkuppe im nordhessischen Naturpark Habichtswald.

Das Felsgebilde des Hohlesteins ist als prähistorische Begräbnis-, Kult- und Opferstätte der keltischen La-Tène-Zeit ein Naturdenkmal.

Geographie

Der waldreiche Hohlestein erhebt sich im Nordostteil des Naturpark Habichtswalds ungefähr 9 km (Luftlinie) west-nordwestlich von Kassel zwischen den Dörfern Weimar (Gemeindeteil von Ahnatal) und Dörnberg (Gemeindeteil von Habichtswald). Während sich rund 1 km weiter westlich der Hohe Dörnberg erhebt fällt das Gelände des Hohlesteins in Richtung Osten in das Tal der Ahne ab. Unweit südlich vorbei am Hohlestein verläuft ein Abschnitt der B 251.

Auf dem kleinen Gipfelplateau des Hohlesteins befindet sich ein geodätischer Vermessungspunkt und am südlichen Basaltfuß steht eine Schutzhütte an den Wanderwegen F und M.

Geologie

Das Felsgebilde des Hohlesteins besteht aus Basalt, ein Limburgit des basatoiden Trachydolerits, hat fast senkrechte Wände. Sein Gipfel ist ein fast ebenes, kleines Plateau. An der Nordseite sind die Basaltwände 13 m und an der Südseite 25 m steil abfallend. Der waagrecht geschichtete Säulenbasalt des Hohlesteins belegt geologisch, dass der Felsen der Rest eines in Nordwest-Südost-Richtung verlaufenden Basaltgangs des Hohen Dörnbergs ist.

Geschichte

Eine archäologische vorgeschichtliche Besonderheit des Hohlesteins ist eine 2 m breite, 2 m lange und 1 m tiefe künstlich eingelassenen quadratische Basaltsteingrube auf dem ebenen Gipfelplateau. Je nach Jahreszeit bzw. Niederschlagsmenge sammelt sich heutzutage mehr oder weniger Regenwasser in dieser Vertiefung.

Diese prähistorische Anlage war eine Begräbnis-, Kult- und Opferstätte der Kelten aus dem 3. Jahrhundert v. Chr bzw. der La-Tène-Zeit. Vermutlich hat die künstliche Mulde zunächst als Ort einer Brandbestattung gedient. Belegt wird diese Vermutung durch den archäologischen Fund eines 1905 gefundenen Bronzerings, der als Grabbeilage beigelegt wurde. Später wurde die Vertiefung als Unterbau eines militärischen Stützpunkts einer dorfähnlichen, mit einem Ringwall ummauerten, Ansiedlung der Oppida-Zivilisation des späten 2. bis 1. Jahrhunderts v. Chr. weiter verwendet. 1905 wurden am Hohlestein prähistorische Scherben aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. aufgefunden, 1951 am Osthang der Basaltkuppe nahe dem Basaltfelsen eine große Anzahl von Gefäßscherben aus der La-Tène-Kultur und darüber hinaus Bruchstücke eines prähistorischen Hüttenlehms des keltischen Stützpunkts aus dem späten 2. bis 1. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Eine chattische Verwendung des Kultplatzes ist nicht belegbar.

Heutzutage werden die steil abfallenden Basaltsteinwände des Hohlesteins als Klettergebiet genutzt. Die Basaltkuppe kann ohne Hilfsmittel nur im Norden erklettert werden.

Anfahrt

Von Kassel kommend gelangt man leicht über die B 251 (Wolfhager Straße), die aus Richtung Osten vom Stadtteil Harleshausen in Richtung Westen zur Gemeinde Habichtswald führt, zum Hohlestein. Man lässt das Auto an der im Habichtswald stehenden Gaststätte Ahnetal zurück und folgt bergauf durch den Wald den Wanderwegzeichen F oder M zum Berg.

Literatur

  • Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 56

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