Zum Inhalt springen

Benutzer Diskussion:Mardil

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juni 2007 um 18:45 Uhr durch Mardil (Diskussion | Beiträge) (Kleiner Vorschlag). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von Mardil in Abschnitt Man trägt wieder Dativ

Akan (Sprachen)

Hallo Mardil, ich hab versucht einige Links in deinen Änderungen anzupassen. Bitte schau nochmal, ob es sich bei den Links auch deiner Ansicht nach um die richtigen handelt. Gruß --Abena 13:14, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Sieht technisch einwandfrei aus, inhaltlich kann ich leider nichts dazu sagen. (Ich war auf der Suche nach falschen Genitiven und habe die komische Klammer mehr zufällig entdeckt). --Mardil 15:14, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Oh, da dann. Hoffe ich mal jemand anderes kann dazu etwas sagen. Viel Spaß noch in der Wikipedia --Abena 16:50, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Man trägt wieder Dativ

Zusammenfassungszeile

Hallo Mardil,

es ist schön, daß Du Dich um eine geordnete Rechtschreibung hier kümmerst. Noch schöner wäre es, wenn Du die betreffenden Autoren nicht gleichtzeitig in der Zusammenfassungszeile mit dem Statement "Genitivus idioticus" heruntermachen würdest. Denk bitte daran, daß es sich hierbei um Experten in Ihren Bereichen handeln könnte, die mit solchen Stellungnahmen nicht unbedingt vergrault werden müssen. Ein neutraler kollegialer Kommentar wäre hier angebrachter. Vielleicht studierst Du WP:WQ und WP:KPA. Also bis denne dann und nix für ungut. -- Gustavf 15:12, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Hallo Gustavf, du hast völlig Recht. Ich werde mich um eine Zusammenfassungszeile bemühen, die Bewusstsein für das (übrigens grammatische, nicht orthographische) Problem schafft, ohne zu kränken. --Mardil 15:18, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Ein einfaches Grammatik würde es auch tun. Spart auch Schreibarbeit... --seismos 20:02, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Ctrl–v ist aber auch recht simpel. --Mardil 20:19, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Dann wirst Du Deine Zusammenfassung noch weiter neutralisieren müssen. „...erfordert immer noch Dativ“ ist immer noch persönlich angreifend. Lass das „immer noch“ einfach weg, und schon ist alles prima. Gruß, --seismos 20:25, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Kann mich seismos nur anschließen. Deiner Meinung über die Verbindung "Entgegen" und Dativ kann ich mich leider nicht anschließen. Der Genitiv kann ohne weiteres verwendet werden. Es wird zwar leider immer weniger üblich den zweiten Fall zu benutzen aber dennoch ist es meiner Meinung nach nicht falsch!! Daher werde ich deine Änderung rückgängig machen. Schönen Abend noch. --Andreas R. Schmidt 22:41, 20. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Liebe Kowikipäden,
Ihr seid begreiflicherweise erzürnt über meine Eingriffe in euer Werk, und zugegeben: ich habe mir kaum Mühe gegeben, euch für meine Sache zu gewinnen. Da ich selbst nichts so sehr fürchte wie grobes Hineineditieren in meine Beiträge, und weiß, dass dieses ganze Unternehmen auf Kooperation basiert, kann ich eure Empörung gut verstehen, entschuldige mich und gelobe abermals Besserung.
Da ich aber wahrscheinlich nicht nur bei Andreas R. Schmidt den Eindruck hinterlassen habe, dass ich dem Verfall der deutschen Sprache aktiv vorschub leiste, ist wohl eine etwas tiefergehende Erläuterung angezeigt. – Es wird also "immer weniger üblich, den zweiten Fall zu benutzen"; – das ist ganz sicher richtig, wenn man allein die Präpositionen 'wegen' und 'während' und den besitzanzeigenden Genitiv ins Auge fasst. Vor der Gefahr, die hier vom wachsenden Dativgebrauch ausgeht, sind die meisten von uns schon im Deutschunterricht gewarnt worden, und in jüngerer Zeit hat Bastian Sick in seiner Kolumne Zwiebelfisch und dem vielzitierten Titel einer Buchserie diesem Problem eine neue Öffentlichkeit verschafft, sodass sich der Furcht vor falschen Dativen kaum noch einer entziehen kann.
Dass sich in dieser Situation jemand daran macht, hunderte von enzyklopädischen Genitiven absichtlich in Dative zu verwandeln, muss allerdings verwundern. Wozu der Aufwand? Nun, die Angst vorm falschen Dativ ist längst zu einer Angst vor dem Dativ selbst geworden; sie äußert sich in einer schlagartigen Ausbreitung des einst vom Aussterben bedrohten Wesfalls, der seit einigen Jahren angefangen hat, Plätze einzunehmen, die ihm nie zugedacht waren. Er zeigt sich mehr und mehr hinter ursprünglich und bis vor kurzem rein dativischen Präpositionen wie 'entgegen', 'entsprechend', 'gegenüber', 'nahe', sogar 'außer'. (Bei den Zweifelsfällen 'trotz' und 'dank' ist die Entwicklung schon älter.)
Ich will das kurz an unserem Zankapfel 'entgegen' demonstrieren. Als erste Autorität darf ich den Genitivstreiter Bastian Sick persönlich ins Feld führen, der einer Kolumne über den Genitiv und seinen vermeintlichen Tod eine Tabelle mit Präpositionen anhängt, die je Dativ oder Genitiv oder beides regieren; hier erscheint bei 'entgegen' ausschließlich der Dativ. (Man beachte aber, wie ihm gleich darunter, bei "entsprechend — mit Dativ", dennoch ein Genitiv durchschlüpft.) Nun, vielleicht hat auch Sick schon dem allgemeinen Trend nachgegeben? Sich resigniert von einem früheren, richtigen, Gebrauch verabschiedet? Ein solcher müsste ja in einem Monumentalwerk aus dem 19. Jahrhundert wie dem Wörterbuch der Brüder Grimm Erwähnung finden, — — und tatsächlich! — — — dort erscheint neben einer Unzahl von Dativ- (1a) und einigen Akkusativbeispielen (b) eine einzige, althochdeutsche, Quelle (c) mit Genitiv, die die Hrsg. selbst "merkwürdig" finden. – Ich übrigens auch.
Man könnte seitenweise über diese Genitivmode schreiben, und sollte es auch, denn das Problem ist nicht sehr bekannt. Ich muss jetzt aber schlafen, schließlich habe ich den halben Tag mit einer Arbeit verbracht, die man keinem bot zumuten möchte, und bisher noch keinen Dank geerntet. Gute Nacht wünscht also
Mardil 04:32, 21. Jun. 2007 (CEST).Beantworten
Hallo Mardil, niemand hat Lust oder Zeit, deine Diskussionsseite durchzuarbeiten - also schreibe bei berechtigten Änderungen nur hin "Grammatik". Das reicht - jeder, der sich interessiert, kann die Richtigkeit deiner Änderung anhand eines gültigen Dudens nachprüfen - oder heißt es 'an Hand'? Gruß --Edmund 21:01, 23. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Also ich ich hab das oben gelesen und finde es sehr aufschlussreich. Also lasst uns entgegen des Trends alles richtig schreiben...ok, ok war nur ein Spass :) Vielen Dank fuer die Info! -- sparti 20:42, 24. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

"Korrekturen" in Zitaten

Bitte, bitte!

Wenn irgendwo ein Zitat steht, das sogar einen Quellennachweis hat, dann ist es wissenschaftlich völlig inakzeptabel, das Zitat grammatisch zu verändern, und wenn es noch so schief klingen möge. Wenn Du es ändern möchtest, dann musst Du vorher die Quelle aufsuchen, um dort nachzuschlagen - und bitte das verwenden, was Du in der Quelle findest!

Besonders ärgerlich finde ich, dass Dein fauxpas nur zufällig hier aufgefallen ist, weil Du so nett warst, in der Zusammenfassung zu mutmaßen, es sei falsch zitiert worden. Glaubst Du denn, Mediziner beherrschten die deutsche Sprache nach Belieben? Was lässt Dich dann annehmen, Wikipedianer täten das in geringerem Maße? - Ich werde gewiss nicht geschätzte 450 Beiträge von drei Tagen nachkontrollieren, um zu überprüfen, ob die neuen Dative fälschlich in Zitaten vorkommen. Wer soll es dann tun? Du?

Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass zwar Karthago, nicht aber die Sprache zerstört werden sollte. Und dass in Grimms Wörterbuch nur eine Belegstelle für "entgegen" mit Genitiv genannt ist, sagt doch nichts darüber aus, wie sich eine lebendige Sprache entgegen der Vorstellung einiger Totengräber wandelt, die sich selbst für ihre berufenen Hüter halten.

Ich unterstelle, in Absehung von WP:GVGAA, dass Du Anglizismen ebenso hasst wie Deklinationsfehler, dass Du Dir die Genitive nur deshalb zum "Opfer" gekürt hast, weil sie die einfachste Methode bieten, sich als Sprachwächter zu verhalten, fühlen und stilisieren. Andere Fehler lassen sich nämlich oft nicht mit einer Hand voll von Suchbegriffen aufspüren. Für diese Tätigkeit hast Du - von mir jedenfalls - keinen Dank zu erwarten.

In diesem Sinne --Emkaer 18:51, 21. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Lieber mkr,
Meine Bearbeitung dieses Zitats ist wirklich höchst tadelnswert. Ich werde die Quelle nachschlagen; da das Werk jedoch in keiner mir nahen Bibliothek vorhanden ist, muss ich dich noch eine Weile vertrösten.
Besonders ärgerlich finde ich, dass Dein fauxpas nur zufällig hier aufgefallen ist, weil Du so nett warst, in der Zusammenfassung zu mutmaßen, es sei falsch zitiert worden.
Dann sei zur Linderung deines Ärgers gesagt, dass meine Mutmaßung nicht auf Zufall beruht. Ich bin eben doch kein bot, ich habe jede einzelne Stelle geprüft und kann versichern, dass keine weiteren Zitate gefälscht wurden. Wenn du mir dahingehend vertrauen kannst, bleibt dir die Überprüfung meiner übrigen edits erspart.
Ich unterstelle, in Absehung von WP:GVGAA, dass Du Anglizismen ebenso hasst wie Deklinationsfehler, dass Du Dir die Genitive nur deshalb zum "Opfer" gekürt hast, weil sie die einfachste Methode bieten, sich als Sprachwächter zu verhalten, fühlen und stilisieren. Andere Fehler lassen sich nämlich oft nicht mit einer Hand voll von Suchbegriffen aufspüren.
Wenn du glaubst, falsche Genitive seien leicht zu finden, bitte ich dich, das einmal selbst zu versuchen. Und wenn du dabei nicht den Plural außer acht lässt, wirst du eine ganze Weile beschäftigt sein. – Aber dein ceterum censeo erinnert mich daran, dass ich noch nicht deutlich gemacht habe, woher mein Eifer eigentlich rührt. Ich gehöre nämlich zu einer besonderen Klasse von selbsternannten Sprachwächtern. Nichts vedrießt mich mehr als das unaufhörliche Gerede vom angeblichen Niedergang der deutschen Sprache, die gängige Anglizismenfurcht und die Angst vor dem Genitivverlust. Ich glaube wie du an das lebendige Wachstum der Sprache und daran, dass sie eigentlich von den Sprechern gemacht wird und nicht vom Duden. Wer kann schon Anglizismen kritisieren, ohne sich durch den Gebrauch von Wörtern zu widerlegen, die irgendwann irgendwoher entlehnt wurden? Wer ereifert sich über Fehler und kommt ohne Wendungen aus, die einmal als fehlerhaft angesehen wurden? "Sinn machen", "wegen dir", "Option" und all diese kleinen widerspenstigen Opfer der ubiquitären Sprachnaseweisheit heiße ich in der deutschen Sprache willkommen.
Mit meinem Aktionismus gegen falsche Genitive weiche ich nicht etwa von dieser Position ab, im Gegenteil. Dieser besondere Wandel unserer Grammatik hat nicht im Schnabelwuchs seinen Grund, sondern in dem Versuch, es Bastian Sick und anderen rechtzumachen: Die Nörgelei über den Tod des Genitivs bringt Leute dazu, nicht mehr natürlich und "falsch" zu sprechen, sondern sich um eine besondere Richtigkeit zu bemühen und Genitive einzuwerfen, wo es nur geht – oder nicht geht. Glaubst du, Fernsehjournalisten und Wikipäden sagen zu ihren Kindern "entgegen eures Wunsches schicke ich euch jetzt schlafen"? Wohl kaum – solche Wendungen entspringen vielmehr dem Bemühen um eine vermeintlich gehobene oder enzyklopädische Sprache, aber sie greifen übers Ziel hinaus und bewirken das Gegenteil. Ist es aber nicht viel wichtiger, das, was man zu sagen hat, möglichst klar auszudrücken?
Wenn ich aus der Gewähltheit deines eigenen Stils richtig schließe, hast du mir hierzu noch mehr zu sagen, deshalb lauscht gespannt
-- Mardil 20:46, 21. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Nun denn,
so hast Du zunächst bestanden, was für Fallgruben und Tellereisen ich aufgebaut habe. Es ist ja auch sehr löblich, die Sprachrechthaber und ihre Auswüchse zu mäßigen. Aber, wie F. W. Bernstein so schön sagte: „Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.“
Gut finde ich, wenn Du, entgegen meiner Befürchtung, Anglizismen und andere Internationalismen bzw. Europäismen gern in die deutsche Sprache einwandern lässt. Das stellt Dich jedenfalls nicht in ein fremdenfeindliches Licht. Doch was ist in Deinen Augen der qualitative Unterschied zwischen Sprachveränderungen, die sich daraus ergeben, dass man weltgewandt erscheinen will, sich Fachjargon aneignet oder einfach für neue Gegenstände keine Begriffe im Deutschen schon vorhanden wären - und jenen Sprachveränderungen, die sich daraus ergeben, dass Menschen sich darum bemühen, einer vermeintlich etablierten Hochsprache gerecht zu werden, um gebildet, enzyklopädisch oder kompetent zu erscheinen? Willst Du kritisieren, dass die Distinktionsfunktion von Sprache durch solche Tendenzen wieder neu errichtet wird, wo gerade in den meisten Landesteilen die Klassendistinktion durch Hochsprache und niedere Mundart überwunden wurde?
Ist es überhaupt vermeidbar, dass Menschen neue Worte, Wendungen und grammatische Konstruktionen erfinden, um sich abzugrenzen und ihre Gruppe zu definieren? Wird man nicht in beliebigen Zeitepochen auch und zu großen Teilen solche Ursachen für Sprachwandel finden können? Und ist es vor diesem Hintergrund nicht ein sonderbares und seltsam zweckloses Unterfangen, gerade in einem Wiki, das stetiger Veränderung unterworfen ist, eine beliebige Regel durchzudrücken, die offenbar in weiten Teilen der Sprachbenutzer immer geringere Wertschätzung genießt? Sollen sie doch entgegen des bisherigen Sprachgebrauchs sprechen!
Die Ausdrucksfähigkeit der Sprache und die Verständlichkeit des Gemeinten scheint dies nicht zu beeinträchtigen. Dem Dativ ist auch kein früherer Tod beschieden als dem Genitiv. Und solange die Sprache so reich an Fällen, Wendungen und Lebendigkeit ist, solange muss um den Fortbestand der Différance auch nicht gefürchtet werden.
Vielleicht bin ich aber gerade auch einfach nur milde gestimmt, weil Du versichert hast, dass sonst keine Zitate mit Grammatikfehlern leiden mussten. Nun bleibt mir noch, Dir Klarheit zu wünschen in dem, was Du zu sagen hast - und dass Du wenigstens nicht vom Gebrauch des Wortes „Wikipäden“ (das entlarvend ist für jemanden, der erziehen will) zum Gebrauch des unschönen „Wikipäderasten“ übergehen zu müssen glaubst.
So grüßt --Emkaer 03:25, 22. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Bezieht sich dem Bernstein sein Zitat nicht eigentlich auf ehemalige Raucher? Nein mal im Ernst, wer wie ich täglich mit hunderten von Varianten des Englischen lebt, kann für eine solche Diskussion nur Bewunderung hegen, und das meine ich Ernst! Ich mag euer beider Sprachstil, das ist wirklich beeindruckend. Ehrlich. Ich weiß, es klingt als wollte ich euch hochnehmen, but I am serious. Warm regards Wolfgang eh? 06:36, 22. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Ich kann mich Wolfgang nur anschliessen. Bitte weiter so! --Fungus 23:06, 23. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Schön, dass wir zum allgemeinen Amüsement beitragen konnten. Nun aber bitte wieder ernst werden: Hier findet sich ebenfalls ein falscher Genitiv, diesmal nach "entsprechend", (kommt übrigens am häufigsten im Plural vor, da dann z.B. das korrekte "entsprechend der gültigen Vorschrift" zum falschen "entsprechend der gültigen Vorschriften" wird, der Artikel also lautlich gleich bleibt. Ach ja: Bitte nicht verbessern! ;-) --Emkaer 15:51, 25. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Vielen Dank für die Blumen, Wolfgang und Fungus, die Ehre fällt auf euch zurück. Und emkaer, danke für die Warnung, ich werde von diesem ohnehin umstrittenen Artikel geflissentlich die Finger lassen. In einer Bundeswehrstellungnahme überrascht mich so ein Genitiv übrigens gar nicht. Ich hatte mal während eines Praktikums Gelegenheit, täglich Polizeiberichte zu lesen, und da kam nach nur wenigen Tagen ein dicker Stilblütenstrauß zusammen. In der Schriftsprache der Sicherheitskräfte sind Hyperkorrekturen geradezu ein Stilmerkmal, also Teil eines Sprachstandards, innerhalb dessen die eigentlich "korrekte" Form, nämlich der Standard in Printmedien und akademischen Veröffentlichungen, als falsch gelten kann.
Das führt mich auch auf deine Frage nach der Distinktionsfunktion: Die Sprache hat wahrscheinlich nie aufgehört, sozial zu distinguieren. Wer sich ungeschickt bemüht, einen Standarddialekt nachzuahmen, hat wohl vom echten Standarddialektsprecher ebenso Missachtung zu fürchten wie der regionale Dialektsprecher. Durch die überzähligen Genitive ordnet man sich unverkennbar in eine Bildungshierarchie ein, nur eben nicht so hoch, wie man glaubt. Man verrät seinen Dialekthintergrund gerade durch das "zu Richtige", und darin liegt eine gewisse Tragik, die in einer Enzyklopädie nicht unbedingt statthat. Ich glaube jedenfalls, dass der Gebrauch der bisherigen Standardform zum Ansehen der WP beiträgt. Und obwohl es keine mir bekannte WP-Grammatikkonvention gibt, so vermute ich doch, dass ich mit meinen Massenedits letztlich im Interesse der user vorgehe. Wenige hier formulieren schließlich mit der Absicht, einen neuen Standard einzuführen: vielmehr geht es um (synchronisch verstandene) Korrektheit, und wie ich aus den Äußerungen weiter unten schließe, sind die meisten (nicht alle) bereit, das scheinbar Richtige dem Richtigen zu opfern. Kurz: Ich handle vor allem aus Wikipädophilie, bitte mich richtig zu verstehen, ahem, -- Mardil. 17:17, 25. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
P.S. Wie du richtig sagst, emkaer, ist der Genititiv Plural eine Fehlerquelle, und aus demselben Grund stößt hier auch meine Googelei an ihre Grenzen. Da der bestimmte Artikel im Genitiv aller Geschlechter identisch ist mit dem im Dativ Singular Femininum ('der'), sehe ich mich tausenden Treffern von "außer der" gegenüber, die ich daraufhin durchsehen müsste, ob sich unter zig Fällen von "außer der Gabel (s, f)" ein einziger mit "außer der Löffel" (pl, m) oder "der Messer" (pl, n) befindet. Auch wo der Präposition direkt ein Adjektiv folgt ("außer guten Essens"), bin ich ziemlich machtlos. Wenn da nicht jemand einen echt schlauen bot erfindet, wird ein Teil der Genitive bleiben und der Vielfalt ist genüge getan. -- M.
Jaja, bezüglich der Frauenkirche kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Aber die Reaktion des "Artikelbesitzers" zeigt doch, wo der Punkt ist, an dem Du (auch mir) unangenehm aufgefallen bist: Durch die massenhafte Okkupation der Grammatikhoheit (noch schlimmer als Rechtschreibehoheit, die ja angeblich beim Duden liegt...) hast Du Dir vielleicht nach dem Empfinden der Artikelbetreuer ein Stück "ihres" Artikels angeeignet und Dich scheinbar zu einem Konkurrenten aufgeschwungen um die Deutungshoheit des Fachgebietes. Denn in der Regel - will ich meinen - editiert man ja eher, wo man selbst sich auskennt, also nicht über alle Grenzen hinweg. So macht die massenhafte Korrektur Dich (wider Willen?) zum Besserwisser, dessen scheinbar beanspruchte Stellung in der von Dir zitierten "Bildungshierarchie" zu Abwehrreaktionen von Seiten der unter jenem Aspekt Abqualifizierten führen muss.
Der Hintergrund, den Du darin siehst, dass man seinen Dialekthintergrund aus Furcht vor zu erwartender Abqualifizierung als Mindergebildeter zu verschleiern versucht, indem man falsche Genitive verwendet, führt ja in der Wikipädia genau dann zu der von Dir angeführten Tragik, wenn dieser Versuch und sein Scheitern durch die Korrekturen des Herrn der vier Weltgegenden offenbar werden. Das ist das Scheitern des tragischen Helden, der alles richtig machen wollte und genau deshalb am Ende mit leeren Händen dasteht.
Und glaubst Du nun, dass diese Tragik in einer Enzyklopädie nicht unbedingt statthaft ist, oder findest Du nicht, dass es diese Tragik ist, die alle unsere Bemühungen - im Leben wie in der Wikipedia - kennzeichnet und so den hyperkorrigierten Genitiv zur Chiffre unseres gesamten Seins macht und ihm eine Existenzberechtigung zuspricht?
--Emkaer 00:48, 26. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
P.S.: Mach ruhig weiter mit Deinem Projekt. Und: Gut, dass Du in der Zusammenfassungszeile nicht mehr als Herr der Grammatik und der vier Weltgegenden auftrittst.
Ich bin ja ein lernfähiges Programm. Ursprünglich habe ich vielleicht den Sei-muthig-Grundsatz etwas zu sehr beherzigt. Ich werde also fortfahren (bin eh bald durch), und sollte sich herausstellen, dass ich aufgrund einer grausamen Ironie das Gegenteil meiner Absichten bewirkt habe — — —: so bleibt mir wohl nichts, als mich zu blenden und in die Wüste zu ziehen. -- Mardil 02:04, 26. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

-- *g* --Emkaer 10:39, 26. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

konservativen Sprachempfinden ?

Dativ nötig (gemäß meinem konservativen Sprachempfinden)

Was soll das bitte heißen? Mit "konservativ" bezeichnet man eigentlich althergebrachte Dinge. Der Dativ verdrängt immer mehr den eigentlichen Genitiv. Von der Begründung her ist der Genitiv eher konservativ. Oder bist du aus Süddeutschland, dort soll der Genitiv ja schon länger nicht mehr gesprochen werden. Dessen Verwendung wäre demnach fast schon revolutionär. Bitte lass die Genitive. Grüße --Cepheiden 17:09, 22. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Ich korrigiere mich "gemäß" verlangt offensichtlich den Dativ. Grüße --Cepheiden 17:13, 22. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Entgegen

Hallo Marduk, schön dass du dich um korrektes Deutsch bemühst, aber verrat mir bitte, gemäß welcher Regel du entgegen mit dem Akkusativ koppelst, wo nach den mir bekannten Regeln (Duden oder vgl. hier http://services.canoo.com/services/OnlineGrammar/Wort/Praeposition/Kasus/Dativ.html) der Dativ erforderlich ist? Ich wäre dankbar, wenn du entsprechende Verschlimmbesserungen wieder korrigierst. Sollte allerdings noch Klärungsbedarf bestehen, dann gib bitte an, welches Regelwerk du zugrunde legst. Gruß --Livani 16:51, 24. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Hallo Livani, Der Dativ ist allerdings richtig, weshalb ich ja den vorgefundenen Genitiv "vieler Meinungen" ersetzt habe. Sieh mal:
  • Im Licht der Wahrheit verdunsten viele Meinungen. (Nominativ)
  • Die Grundlage vieler Meinungen ist Irrtum. (Genitiv)
  • Vielen Meinungen sollte man sich lieber nicht anschließen. (Dativ)
  • Er hat viele Meinungen und wenig Hirn. (Akkusativ) -- Mardil 19:01, 24. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Ja, war mein Fehler, sorry und ich korrigiere es wieder. Nichts für ungut. - --Livani 17:18, 24. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Danke

Hallo Marduk, vielen Dank für Deine Korrektur in dem von mir „gehüteten“ Artikel Tory Island. Ich bin für so etwas dankbar, weil sich der falsche Genitiv sich offenbar bei mir gelegentlich einschleicht und ich mir dessen dank Deiner Korrekturen bewusst werde. Viele Grüße, AFBorchert 20:19, 24. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Nichts zu danken. Vielmehr muß ich danken, wenn user während meiner Eingriffe schön stillhalten ;-) und mich danach noch zum Marduk erheben, denn ich bin ja von Haus aus nur -- Mardil 20:25, 24. Jun. 2007 (CEST).
Oops, da habe ich zu unbedacht die Anrede von weiter oben übernommen. Also schönen Dank, Mardil, und viele Grüße, AFBorchert 18:05, 25. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Kleiner Vorschlag

Hallo,

ich bin über eine deiner vielen Dativänderungen gestolpert. Zunächst dachte ich, dass dies ein klarer Fall von "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod." wäre - Genitiv klingt doch eigentlich ganz gut im Zusammenhang mit "nahe", also "nahe des Ortes". Dann habe ich mir deine Änderungsliste angeschaut und dachte zunächst an riesigen Vandalismus, insbesondere da in einigen wenigen Fällen die Änderungen schon wieder revertiert waren. Schließlich habe ich auf deiner Diskussionsseite aber noch den Link zu [1] gefunden. Da ja Herr Sick nun wirklich nicht der übermäßigen Dativverwendung verdächtig ist, war ich nun von der Richtigkeit deiner Änderungen überzeugt. Es wäre vielleicht ganz gut, wenn du ihn in der Zusammenfassung der Änderungen angeben würdest. Statt einfach nur "Dativ" wäre vielleicht "Dativ, siehe z. B. Tabelle am Ende von http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,267725,00.html" eine Möglichkeit (mit Copy + Paste dürfte diese Standardzusammenfassung auch kein umfangreiches Schreibproblem darstellen). So können Leute wie ich gleich noch etwas lernen. Auf jeden Fall aber vielen Dank, dass du dir überhaupt die Mühe machst, auf die Einhaltung der Grammatikregeln zu achten.--Innenrevision 12:54, 26. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Hallo Innenrevision, Danke für die Rückmeldung, und vor allem vielen Dank fürs Nachkorrigieren der reverteten Seiten. War eine große Hilfe! Ich werde mal versúchen, einen Link in die Zusammenfassung einzufügen, allerdings nicht auf den Zwiebelfisch, wo die Tabelle ganz unten auf der Seite versteckt und auch noch fehlerhaft ist, sondern auf [2]. Wahrscheinlich gibt's aber keine Zeile, die wirklich überall Gefallen erregt, s.o. Grüße, -- Mardil 18:45, 26. Jun. 2007 (CEST)Beantworten