Trajekt Bonn–Oberkassel

Trajekt Bonn-Oberkassel
Im 19. Jahrhundert wurden die Eisenbahnstrecken von privaten Eisenbahngesellschaften (meist Aktiengesellschaften) gebaut und betrieben. Die Genehmigung für den Bau der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke südlich von Beuel wurde nur unter der Auflage erteilt, einen Anschluß an die linke Rheinstrecke zu schaffen. Von 1870 bis 1914 wurden die Waggons deshalb mit dem Trajekt übergesetzt. Die Lokomotiven fuhren nicht mit über den Rhein, denn sie wären zu schwer gewesen. Das Übersetzen dauerte etwa 20 Minuten (Zug auf die Fähre (das Trajekt) schieben, abkoppeln, übersetzen, ankoppeln und Zug von der Fähre ziehen). Laut erstem Fahrplan wechselten am Tag zehn Personen- und Güterzüge die Rheinseite. Schon bald nach der Inbetriebnahme verlor das Trajekt an Bedeutung, denn die rechtsrheinische Strecke wurde bis Köln verlängert. in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts beseitigte man die Anlagen im Zuge der Umgestaltung für die Bundesgartenschau. Die Bonn-Oberkasseler-Trajektanstalt befand sich ungefähr an der Stelle der heutigen Konrad-Adenauer-Brücke (Autobahn mit Fuß- und Radweg). Im Heimatmuseum Beuel befindet sich ein Modell der Anlage.