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Chris Benoit

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Chris Benoit
Chris Benoit
Chris Benoit
Geboren am 21. Mai 1967
Montreal, Québec
Verstorben am 25. Juni 2007
Atlanta, Georgia
Wrestling-Daten
Ringname(n) Pegasus Kid
Wild Pegasus
Crippler
Rabid Wolverine
Chris Benoit
Körpergröße 1,80 m (5 ft 11 in)
Kampfgewicht 100 kg (220 lb)
Angekündigt aus Atlanta
Trainiert von Stu Hart
Debüt 1. Dezember 1985

Christopher Michael Benoit (* 21. Mai 1967 in Montreal, Québec, Kanada; † 25. Juni 2007 in Atlanta, Georgia, USA)[1] war ein kanadischer Profi-Wrestler. Er war ein Allroundathlet, der sämtliche Kampfstile beherrschte (europäisch, japanisch, amerikanisch, mexikanisch) und galt unter Experten als einer der besten technischen Wrestler. Er gewann mehrere Titel, allerdings blieb ihm der ganz große Durchbruch verwehrt. Am 25. Juni 2007 wurden Chris Benoit und seine Familie tot aufgefunden.

Leben

Benoit wuchs in Montreal auf, ehe seine Familie 1979 nach Edmonton, Alberta, Kanada umzog. Hier kam er zum ersten Mal mit dem Thema Wrestling in Berührung. Die in Edmonton beheimatete Veranstaltung Stampede Wrestling faszinierte den damals Zwölfjährigen ungemein, speziell sein großes Vorbild Tom Billington alias „Dynamite Kid“ hatte es Chris angetan. Danach stand der zukünftige Berufswunsch Benoits fest. Auch privat fand er im der Wrestling-Welt sein Glück, so lernte er in seiner Zeit bei der WCW seine Frau Nacy kennen, die damals noch mit dem "Taskmaster" Kevin Sullivan verheiratet war. Die beiden hatten einen gemeinsamen Sohn namens Daniel, der ebenfalls am wochenende 23/24 Juni 2007 starb.

Karriere

Nachdem er 1985 die High School abschloss, begann er umgehend ein Training beim Stampede-Inhaber Stu Hart. In dessen berüchtigtem Trainingsraum in Calgary, genannt Dungeon, bekam Benoit von Stu den Schliff zum Ausnahmeathleten verpasst, wie dieser es schon mit seinen Söhnen Bret Hart und Owen Hart gemacht hatte.

Seine Karriere startete Chris Benoit im selben Jahr bei jener Stampede Wrestling Promotion, wo er mehrere Titel gewann. 1989 musste Stu Hart wegen der übergroßen Konkurrenz der WWF von Vince McMahon seine Promotion verkaufen und Benoit sich einen neuen Arbeitgeber suchen.

Da er bereits gute Erfahrungen in Japan gesammelt hatte, zog Benoit daraufhin dorthin. Hier trat er aber als maskierter „Pegasus Kid“ auf. Als selbiger gelang ihm 1990 mit dem Gewinn des IWGP-Turniers ein erster Coup. Es folgten weitere Gastspiele in Mexiko und in Japan, diesmal als inzwischen demaskierter „Wild Pegasus“. Ende 1991 war er in Deutschland und Österreich aktiv. Bei der CWA wurde er gemeinsam mit Dave Taylor Tag-Team-Champion. Nach weiteren Engagements zog Benoit dann 1993 zur WCW. Jedoch kam er hier nie über den Status eines Edeljobbers hinaus, da er bestrebt war, nebenbei auch seinen Verpflichtungen in Japan nachzukommen. Hier konnte er im Unterschied zu den USA Erfolge verbuchen wie den Gewinn des Super-J-Turniers im April.

Da Benoit mit dieser Lösung unzufrieden war, schloss er sich 1994 der ECW an. Gemeinsam mit Shane Douglas und Dean Malenko bildete er hier die Kultgruppierung „Triple Thread“. Hier errang er auch seinen langjährigen Spitznamen „The (Canadian) Crippler“, als er Sabu während eines Matches eine schwere Nackenverletzung beibrachte. Mit dem Malenko-Tag-Team wurde er Champion.

Sein Ruf machte dann auch viele Promoter auf die Rohdiamanten der Hardcore-Liga aufmerksam. Darunter auch Eric Bischoff, der gerade dabei war, Ted Turners WCW von Grund auf umzukrempeln. Neben vielen anderen folgte auch Benoit den Rufen und wechselte nach Atlanta.

Benoit debütierte in der zweiten Hälfte 1995 zunächst bei den House- und Fernsehshows und bestritt sein erstes PPV-Match bei World War III, wo er einen US-Titelkampf gegen Kensuki Sasaki verlor. Man wusste die Leistungen Benoits durchaus zu schätzen, allerdings ist ihm in seiner gesamten WCW-Karriere nie der große Durchbruch gelungen. Ein Grund für dieses konsequente Ausbremsen von Benoit war der langjährige Chefbooker und Wrestler Kevin Sullivan, welcher über große Backstage-Macht verfügte und Chris dessen Beziehung mit seiner Ex-Frau Nancy (alias Valet Woman) nicht gönnte.

Im Laufe des Jahres 1996 nahm Benoit den Platz von Brian Pillman im Stable Four Horsemen, bestehend aus Ric Flair, Arn Anderson und Ex-Footballer Steve McMichael, ein. Als Teil dieser Gruppe hatte er seine erste große Fehde gegen Sullivan, die in einen Streetfight bei The Great American Bash mündete. Dem dabei erzielten Sieg schloss sich eine groß angelegte Fehde der Horsemen gegen Sullivans Dungeon of Doom an. Es folgte dann eine Zeit, in der Chris einen festen Eckpfeiler der Mittelgewichtsszene der WCW bildete und bei Großveranstaltungen oft die besten Matches des Abends ablieferte, u. a. gegen Dean Malenko (The Shooter), Chris Jericho oder Jeff Jarrett. Zwischendurch kreuzten die Wege von ihm und Kevin Sullivan sich immer öfter im Ring. Die Vendetta endete in einem Match beim Bash at the Beach 1997, bei welchem der Verlierer seine Karriere beenden musste. Sullivan verlor dabei. Dies auch aus dem Grund, dass WCW-Geschäftsführer Eric Bischoff Sullivan dringlich nahe gelegt hatte, die Streitereien mit Benoit zu beenden und sich aus dem Business zurückzuziehen.

Benoit verblieb in der Folge bei den Mittelgewichten und als Mitläufer bei den Horsemen, bis diese von der New World Order aufgerieben wurden. Wieder aufwärts ging es erst ab „Starrcade“ 1997, als Chris eine Fehde mit Raven und dessen Bande, genannt „The Flock“, begann. Diese Auseinandersetzung wurde in das Jahr 1998 und um den WCW United States Championship – Gürtel erweitert, als auch Titelträger Diamond Dallas Page involviert wurde. Ein Titel sprang dabei aber nicht für Chris heraus. Dies änderte sich wenig später, als er mit Booker T um den Titel der WCW World Television Championship konkurrierte, wobei er diesen einmal erringen konnte. In Erinnerung blieb jedoch die „Best of Seven“–Matchserie, bei der letztendlich Booker T den Sieg davontrug, und die 2005 und 2006 bei SmackDown! um den US-Titel kopiert wurde.

Dann stoppte Benoit jedoch eine Ellbogenverletzung, die ihn zu einer Operation und mehrmonatigen Auszeit zwang. Erst Ende des Jahres kehrte er als Mitglied der neuformierten Four Horsemen (Dean Malenko, Ric Flair) zurück. Mit Malenko bildete er daraufhin ein Tag Team. Sie begannen eine Titelfehde gegen „West Texas Rednecks“ (Barry Windham und Curt Hennig), welche sich bis Mitte 1999 hinzog. Es folgten Matches u.a. auch gegen Billy Kidman und Rey Mysterio sowie Raven und Perry Saturn und mit eben jenem Saturn auch gemeinsam gegen die „Jersey Triad“, bestehend aus Diamond Dallas Page, Chris Kanyon und Bam Bam Bigelow. Im Sommer hielt er auch kurzzeitig den WCW-US-Titel, gewann ihn von David Flair, verteidigte ihn gegen Diamond Dallas Page und verlor ihn schließlich an Sid Vicious.

Danach war Benoit gemeinsam mit Dean Malenko, Perry Saturn und Ex–ECW-Kollege Shane Douglas Teil der Gruppierung „Revolution“ und kämpfte sowohl mit ihnen als auch gegen sie. In dieser Zeit sollte nun der langsame Aufstieg Benoits beginnen, da die inzwischen finanziell angeschlagene WCW sich im Umbruch befand und Benoit als eines der Zugpferde galt. Nach einer kurzen US-Titelfehde gegen Jeff Jarrett und der Verletzung der Maineventer Bret Hart und Bill Goldberg sollte seine große Stunde beim PPV „Souled Out“ kommen. Hier stand Chris im Main Event und gewann auch den Titel der WCW World Heavyweight Championship von Sid Vicious. Dieser Gewinn wurde aber nie offiziell anerkannt. Die im Niedergang befindliche WCW hatte unterdessen Kevin Sullivan als neuen Chefbooker zurückgeholt, um die Liga zu retten. Der alte Konflikt zwischen beiden Männern bestand nach wie vor und Benoit zog die Konsequenz aus der Führungsentscheidung. Gemeinsam mit seinen Kollegen Dean Malenko, Perry Saturn und Eddie Guerrero verließ er als amtierender Champion die WCW und beendete damit eine über vierjährige Arbeitszeit.

Alle zog es daraufhin zur großen Konkurrenz WWE. Das Debüt der vier Ex-WCWler geschah bei RAW am 31. Januar 2000, als sie während der Show auftauchten. Sie stellten sich gleich an die Seite von Mick Foley in dessen Kampf gegen die D-Generation X. Kurz darauf wandte das Quartett, das sich „The Radicalz“ nannte, sich aber gegen den ehemaligen Mankind und der von Triple H geführten DX zu. Sein Großveranstaltungsdebut feierte er bei No Way Out 2000 in einem Six Men Tag Team Match an der Seite von Malenko und Saturn gegen Too Cool (Rikishi, Grandmaster Sexay & Scotty Too Hotty). Auch Titelgold stellte sich kurz darauf ein. So nahm er bei Wrestlemania 2000 Kurt Angle in einem Triple Thread Match den Titel der WWE Intercontinental Championship ab, während sich sein ehemaliger WCW-Kollege Chris Jericho auch noch den Europa-Titel vom Olympioniken sicherte. Die Fehde endete erst bei Summerslam 2000 mit einem Sieg Benoits. Inzwischen versuchte man aber auch, den Crippler bei den Schwergewichten zu etablieren. So forderte er den amtierenden Heavyweight Champion The Rock bei Fully Loaded, trat bei Unforgiven gegen den Undertaker, Kane und The Rock wieder um den Gürtel an und maß sich bei No Mercy mit Triple H.

Wenig später reformierte er die inzwischen zersplitterten Radicalz und stellte sie Triple H in dessen Kampf gegen „Stone Cold“ Steve Austin an die Seite. Benoit wurde wieder in der Intercontinental-Titelszene aktiv und traf auf Billy Gunn und Chris Jericho, wobei er letzterem in einem Leitermatch beim Royal Rumble 2001 unterlag. Nach Split von den Radicalz folgte ein Programm mit Kurt Angle, das sich über die erste Jahreshälfte 2001 erstreckte. Im Zuge dessen wurde Benoit auch wieder in der Tag-Team-Szene aktiv und holte sich gemeinsam mit Chris Jericho die Titel von Triple H und „Stone Cold“ Steve Austin. Doch eine erneute Verletzung bremste Benoit wieder aus. Er zog sich eine Fraktur am Nacken zu und musste nach dem 3 Way Dance gegen Jericho und Austin beim King of the Ring wiederum eine OP-Pause einlegen.

Im Juni 2002 kehrte Benoit dann zurück und fehdete nach einem kurzen Intermezzo mit Steve Austin um den von Rob van Dam gehaltenen Intercontinental-Gürtel. Kurz danach traf er wieder auf Kurt Angle, tat sich aber kurz darauf mit diesem zusammen und wurde World Tag Team Champion. Die Verbindung und die Titelregentschaft hielt jedoch nicht lange, und schon beim Royal Rumble 2003 standen sich beide in einem Heavyweight-Titelmatch wieder gegenüber. Als Fortführung dieser Fehde holte er sich im Anschluss mit Rhino den Tag-Team-Titel von Team Angle. Allerdings hinterging ihn auch diesmal sein Partner, und des beiderseitige Match bestimmte einen Großteil des Jahres. Im Rahmen der Kaderteilung trat Chris für den SmackDown!-Kader an und kämpfte gegen Eddie Guerrero bei Vengeance um den wieder eingeführten US-Titel.

Gegen Ende 2003 schien Benoit wieder nach dem höchsten Titel greifen zu können und fing eine Fehde mit dem amtierenden Champion Brock Lesnar an. Die unausgereiften Pläne wurden aber nie ganz fortgeführt. Chris, inzwischen als „Rabid Wolverine“ bekannt, gewann kurz darauf den Royal Rumble, um einen Tag später bei der Konkurrenz-Sendung RAW aufzutauchen und den Schwergewichts-Champion Triple H herauszufordern. Die so gegebene Chance ließ sich Benoit nicht mehr durch die Finger gleiten und besiegte sowohl Helmsley als auch Shawn Michaels bei Wrestlemania 2004, um sich zum ersten Mal in seinem Leben (offiziell) einen Heavyweight-Titelgürtel zu sichern. Doch bereits nach sechs Monaten musste er seinen Gürtel beim Summerslam an Randy Orton abgeben.

Beim PPV No Mercy feierte er mit einem Sieg über William Regal sein Comeback nach über 5 Monaten Pause, die er wegen Schulterproblemen eingelegt hatte. Bei der Friday Night SmackDown Ausgabe vom 10. Oktober 2006 gewann er den WWE-United-States-Titel von Ken Kennedy. In der darauf folgenden Ausgabe von Friday Night SmackDown, in der Rey Mysterio von den Fans verabschiedet wurde, griff er ein, als Chavo Guerrero zum Ring kam und mit einem Stuhl weiter auf dessen demoliertes Knie einschlug. Weil Benoit genau wie Rey ein Freund des verstorbenen Wrestlers Eddie Guerrero war, verstand er nicht, dass dieser von Chavo angegriffen wurde.

Bei Wrestlemania 23 verteidigte er seinen US-Titel erfolgreich gegen Montel Vontavious Porter. Auch bei Backlash am 29. April verteidigte er seinen US-Titel gegen den selbigen. Bei Judgement Day dann sollte er den US-Titel allerdings doch in einem 2 out of 3 Falls-Match verlieren.

Am 11. Juni 2007 wurde Chris Benoit während einer dreistündigen Spezial-Sendung von RAW von Smackdown zur ECW gelost und sollte fortan für deren Roster antreten.

Tod

Am 25. Juni 2007 wurden Chris Benoit, seine Frau Nancy und sein Sohn Daniel tot in ihrem Anwesen in Fayetteville, Georgia aufgefunden. Nach Angabe des Fayette County Sheriff’s Department tötete Benoit am Wochenende zuerst seine Frau und seinen Sohn und verübte am Montag dann Selbstmord. [1]

Die RAW-Live-Show des selben Tages wurde abgesagt und stattdessen ein „Tribute to Chris Benoit“-Video ausgestrahlt. Dort sprachen WWE Wrestler und Mitarbeiter über Chris Benoit, und einige seiner größten Matches wurden gezeigt.

Als sympathischer Mann und Entertainer hatte er seine Fans immer begeistern können. Auch nach seinem Tod wird Chris Benoit in den Erinnerungen und Herzen der Fans als charismatischer und exzellenter Wrestler weiterleben.

Titel

Quellen

  1. Todesnachricht (engl.)