Ganymed (Mythologie)
Ganymed (gr. der "Glanzfrohe", lat.: Catamitus) ist ein persischer Prinz aus Troja, Sohn des Königs Tros, Bruder von Assarakos und des Ilos, "schönster der Knaben", Geliebter des Zeus, der seinetwegen seine Schwestergattin Hera verließ.
Der Hirtenknabe Ganymed wurde in einem unbewachten Augenblick von Zeus auf den Olymp entführt, damit er dort Mundschenk für die Götter sei. Ganymed wurde nach Herakles Aufnahme in den Olymp Gatte der Hebe (Mythologie). Die Ganymedsage wird in der Antike unterschiedlich dargestellt: zuerst findet man sie bei Homer (Ilias 20.231), aber auch Vergil (Aeneis 5.255) und Ovid (Metamorphosen 10.155ff) erzählen die Geschichte. In einer Darstellungsweise wird Ganymed durch einen Sturm, in einer anderen Version durch Zeus selbst, der sich in einen Adler verwandelt habe, auf den Olymp entführt. Die Gestalt des Adlers, aber auch Ganymed werden als Sternbild an den Himmel versetzt. Ganymed wird dabei von Zeus als Tierkreiszeichen 'Wassermann' eingesetzt und damit sichtbar verewigt. Der Vater des Ganymed, Tros, der sagenhafte Gründer Trojas, ist zunächst über die Entführung seines Sohnes sehr traurig, als Trost erhält er jedoch von Zeus zwei besondere, unsterbliche Rosse, die wie der Wind über Wasser und stehendes Getreide laufen können (nach einer anderen Version erhält er einen goldenen Weinstock). Der König übernahm die Geschenke und freute sich darüber, dass sein Sohn nunmehr der Begleiter des Zeus wurde. Die (homo-)erotische Bedeutung dieser Erzählung hat viele Dichter und Künstler inspiriert, u.a. gibt es Bilder von Rubens und Rembrandt und ein Ganymed-Gedicht von Goethe.