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Lancia Gamma

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Lancia Gamma Berlina
Lancia Gamma Coupé

Der Lancia Gamma war ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse von Lancia.

Allgemeines

Der Lancia Gamma wurde sowohl als Limousine mit Schrägheck (Gamma Berlina) als auch als Coupé (Gamma Coupé bzw. Gamma Gran Turismo) angeboten. Die Limousine wurde 1976 vorgestellt, das Coupé ein Jahr später im Jahr 1977. Im Jahr 1984 wurde die Produktion beider Baureihen eingestellt. Insgesamt wurden 22.090 Exemplare produziert, davon 15.292 Stück als Limousine und 6.798 Stück als Coupé.

Das Design des Fahrzeuges, besonders das der Limousine, war nicht unumstritten, da die gewählte Schrägheckform unkonventionell gestaltet war. So waren die hinteren Seitenscheiben sehr schmal, wodurch die C-Säule sehr massiv erschien und dem Fahrzeug ein ungewöhnliches Erscheinungsbild verlieh. Auch die Heckleuchten in Dreiecksform waren zur damaligen Zeit gewöhnungsbedürftig.

Die Motoren - großvolumige 4 Zylinder Boxer-Motoren - wurden ausschliesslich in der Gamma Reihe verbaut.

Ursprünglich als kompakte, leistungsstarke und drehfreudige Triebwerke gedacht - verursachten diese jedoch insbesondere bei den Fahrzeugen ohne Einspritzung der ersten Baujahre erhebliche technische Probleme. Viele kapitale Motorschäden wurden bekannt. Konstruktionsmängel und schlechte Materialqualität wurden schnell als Ursache ausgemacht.

1980 fand ein größeres Facelift statt, erkennbar besonders an der geänderten Frontpartie und neuen Leichtmetallfelgen. So entfiel der in den Kühlergrill eingesetzte Chromrahmen mit den weiterführenden Sicken in der Motorhaube und wurde durch einen breiteren Kühlergrill, der den gesamten Raum zwischen den Scheinwerfern in Anspruch nahm, ersetzt. Die Motoren waren jetzt allesamt mit einer elektronischen Einspritzung von Bosch versehen und galten fortan als deutlich zuverlässiger.

Dies alles konnte jedoch den wirtschaftlichen Misserfolg der Gamma Reihe nicht mehr abwenden.

Motorvarianten

Als Motorvarianten standen zwei Vierzylinder-Boxermotoren mit 2,0 und 2,5 Litern Hubraum, letztgenannter in zwei in unterschiedlichen Varianten zur Verfügung:

Modell Hubraum Leistung max. Drehmoment Benzinversorgung
Gamma 2000
1976 bis 1983
1999 cm³ 89 kW (120 PS) 172 Nm bei 3500 U/min Vergasermotor
Gamma 2500
1976 bis 1983
2484 cm³ 103 kW (140 PS) 208 Nm bei 3000 U/min Vergasermotor
Gamma 2500 i.e.
1980 bis 1984
2484 cm³ 103 kW (140 PS) 212 Nm bei 3000 U/min Einspritzmotor

Fahrzeugmaße und Gewichte

Modell Länge Breite Höhe Radstand Gewicht Tankinhalt
Gamma Berlina 4580 mm 1730 mm 1410 mm 2670 mm ab 1320 kg 63 Liter
Gamma Coupé 4480 mm 1730 mm 1330 mm 2555 mm ab 1270 kg 60 Liter

Fahrleistungen

Die Fahrleistungen des Gamma 2500 und des Gamma 2500 i.e. waren aufgrund der nahezu gleichen Motorleistung identisch.

Modell Höchstgeschwindigkeit Beschleunigung 0 bis 100 km/h
Gamma Berlina 2000
Gamma 2000 Coupé
180 km/h (Automatikgetriebe: 175 km/h)
185 km/h (Automatikgetriebe: -- km/h)
-- Sekunden (Automatikgetriebe: -- km/h)
-- Sekunden (Automatikgetriebe: -- km/h)
Gamma Berlina 2500 / i.e.
Gamma 2500 / i.e. Coupé
190 km/h (Automatikgetriebe: 185 km/h)
195 km/h (Automatikgetriebe: -- km/h)
10 Sekunden (Automatikgetriebe: 11,5 km/h)
-- Sekunden (Automatikgetriebe: -- km/h)

Prototypen

1978 Lancia Spider 2500, 2-türiges Coupé mit 2 abnehmbaren Dachhälften von Pininfarina
1980 Lancia Scala 2500 i.e., 4-türige Stufenhecklimousine von Pininfarina
1983 Lancia Olgiata 2500 i.e., 3-türiges Kombicoupé von Pininfarina

Commons: Lancia Gamma – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


Zeitleiste der Lancia- und Autobianchi-Modelle seit 1945
Typ Lancia, bis 1969 unabhängig 1969 von Fiat gekauft, seitdem Typennummernkreis von Fiat
Autobianchi, JV zwischen Bianchi, Fiat und Pirelli ab 1967 100 % Teil des Fiat-Konzerns im Ausland als Lancia, in Italien als Autobianchi
1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
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Coupé / Cabrio Stellina
Fulvia Coupé/Sport Beta Coupé[1] / Spider / Montecarlo (828)
Aurelia Flaminia Gamma Coupé/GT (830) Kappa Coupé
(838)
Sportwagen Stratos
Minivan Musa (350)
Van Zeta (220) Phedra (179) Voyager

[1] auch bei Seat in Spanien gebaut
[2] auch als Saab Lancia 600 in Skandinavien verkauft

  • Unter der Marke „Autobianchi“ vertrieben
  • In Italien unter der Marke „Autobianchi“, im Ausland als „Lancia“ vertrieben
  • Lancia-Modelle, gemeinsam mit PSA entwickelt und bei SEVEL auch als Peugeot, Citroën und Fiat gebaut
  • Lancia-Modelle, aus der Kooperation mit Chrysler, als Lancia in Europa vertrieben