Muhen
Basisdaten | |
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Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Aarau |
Fläche: | 7.03 km² |
Koordinaten: | 47° 20' n. Br., 8° 03' ö. L. |
Höhe: | 433 m.ü.M. |
Einwohner: | 3257 (2003) |
PLZ: | 5037 |
Gemeindeammann: | Jörg Kaufmann |
Website: | www.muhen.ch |
Muhen ist eine Gemeinde im Bezirk Aarau im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt am Ostrand des Suhrentals.
Geographie
Muhen liegt etwa sechs Kilometer südlich des Kantonshauptorts Aarau, am Nordwesthang des Höhenrückens zwischen dem Suhren- und dem Wynental. Die Gemeinde Muhen besteht (von Nord nach Süd) aus den drei Ortsteilen Untermuhen, Mittelmuhen und Obermuhen, die einst getrennt waren, in den letzten Jahrzehnten aber zusammengewachsen sind. Jeder Ortsteil liegt am Ausgang von tief eingeschnittenen Tälern, die von den Hügelspornen Egg, Schafrain, Lotten und Gibel gebildet werden. Der tiefste Punkt liegt auf 425 Metern an der Autobahn, der höchste auf 635 Metern (Wannenköpfli). Die Suhre durchfliesst das Dorf von Süden nach Norden.
Nachbargemeinden sind Oberentfelden im Norden, Gränichen im Nordosten, Teufenthal im Osten, Hirschthal im Süden sowie Holziken und Kölliken im Westen.
Geschichte
1962 wurden beim Bau einer Kanalisationsleitung römische Ziegel entdeckt; einige davon weisen einen Stempel der XXI. Legion in Vindonissa auf. „Muchheim“ wird erstmals 23. Januar 1045 namentlich erwähnt, als König Heinrich III. die Besitzungen des Stiftes Beromünster bestätigte. Der Ortsname ist alemannischen Ursprungs und bedeutet „Wohnort des Muocho“, hat also nichts mit Kühen zu tun. Um 1350 entstand das Muhenamt, ein gesonderter Gerichtsbezirk, der Muhen, Attelwil , Bottenwil, Holziken, Kölliken, Staffelbach, Wiliberg und Wittwil umfasste.
1415 eroberten die Berner den westlichen Aargau, darunter auch das Muhenamt. Im 15. Jahrhundert wurde der Sitz des Gerichts nach Kölliken verlegt. Muhen besass bis ins 20. Jahrhundert keine eigene Kirche; die Bewohner besuchten teils in Suhr, teils in Schöftland den Gottesdienst. 1528 wurde die Reformation eingeführt. 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und Muhen war nun ein Teil des Kantons Aargau, der 1803 nochmals erweitert wurde.
Noch während des 19. Jahrhunderts war Muhen von der Landwirtschaft geprägt. Am 17. November 1901 wurde die Suhrentalbahn eröffnet, die Muhen mit der weiten Welt verband. Nach 1950 wuchsen die einzelnen Ortsteile zusammen und Muhen wurde zu einer Vorortsgemeinde von Aarau. Die Landwirtschaft verlor ihre einstige Bedeutung und machte der Industrie und dem Dienstleistungssektor Platz.
Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die 5 Gemeinderäte sind:
- Jörg Kaufmann, Gemeindeammann
- Hans Hunziker, Vize-Gemeindeammann
- André Lüscher
- Alfred Brunner
- Adolf Lüscher
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Aarau zuständig. Muhen gehört zum Friedensrichterkreis Entfelden.
Wirtschaft
Neben wenig Industrie weist Muhen zahlreiche Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe auf. Viele der in Muhen wohnhaften Erwerbstätigen sind jedoch Wegpendler und arbeiten in Aarau.
Verkehr
Muhen profitiert von einer ausgezeichneten Verkehrsanbindung. Die Wynental- und Suhrentalbahn (heute AAR bus+bahn) fährt alle 30 Minuten nach Aarau bzw. nach Schöftland, in den Stosszeiten sogar alle 15 Minuten. Auf dem Gemeindegebiet gibt es vier Haltestellen. Einen Kilometer westlich von Untermuhen befindet sich der Anschluss Aarau-West der Autobahn A1.
Bildung
In Muhen können Schulkinder den Kindergarten, die Primarschule, die Realschule und (teilweise) die Sekundarschule besuchen. Die Bezirksschule sowie ein Teil der Sekundarschule befinden sich im benachbarten Kölliken. Die nächste Kantonsschule (Gymnasium) ist in Aarau.