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Küttigen

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Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Aarau
Fläche: 11.89 km²
Koordinaten: 47° 25' n. Br., 8° 03' ö. L.
Höhe: 408 m.ü.M.
Einwohner: 5052 (2003)
PLZ: 5024
Gemeindeammann: Hans Peter Frey
Website: www.kuettigen.ch

Küttigen ist eine Gemeinde im Bezirk Aarau im Schweizer Kanton Aargau. Das Dorf liegt nördlich des Bezirkshauptorts Aarau am Fusse der südlichsten Jurakette.

Geographie

Die Gemeinde liegt in einem muldenähnlichen Tal am Fusse der südlichsten Kette des Juras und besteht aus drei Ortseilen: Im Norden das eigentliche Dorf Küttigen, im Süden Rombach und etwas versetzt im Osten Kirchberg. Küttigen und Rombach sind mit Aarau zu einem zusammenhängenden Siedlungsgebiet zusammengewachsen.

Das Gemeindegebiet wird im Westen durch den 498 Meter hohen Buechwald begrenzt, im Osten durch den 776 Meter hohen Homberg. Das Tal trennt sich am nördlichen Rand des Ortsteils Küttigen in zwei Seitentäler, die durch den 709 Meter hohen Achenberg voneinander getrennt sind. Das westliche Tal, die Benkerklus, führt zum 674 m hohen Benkerjoch; das östliche Tal, die Asperklus, zur 621 Meter hohen Staffelegg. Über beide Pässe gelangt man ins Fricktal. Im Nordwesten des Gemeindegebiets liegt die 866 Meter hohe Wasserfluh, die zweithöchste Erhebung des Kantons Aargau. Die tiefste Stelle der Gemeinde liegt auf einer Höhe von 360 Metern am Nordufer der Aare.

Die Nachbargemeinden sind Oberhof und Densbüren im Norden, Thalheim und Biberstein im Osten, Aarau im Süden sowie Erlinsbach im Westen.

Geschichte

Funde weisen auf eine Besiedlung bereits während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit hin. Ebenso wurde der Nachweis erbracht, dass hier ein römischer Gutshof existierte. Um 450 siedelte sich die alemannische Sippe des Chutto an. Erstmals urkundlich erwähnt wurde "Chuttingen" im Jahre 1036 in einer Schenkungsurkunde des Grafen von Lenzburg. Schon viel früher war die Kirche auf dem östlich gelegenen Kirchberg entstanden, die erstmals 1045 als Besitz des Stiftes Beromünster erwähnt wird.

1277 errichteten die Kienberger über der engsten Stelle der Asperklus die Burg Königstein. Von dort aus verwalteten sie ihre Vogtei, die neben Küttigen auch Erlinsbach umfasste. Von 1335 bis 1535 war das Dorf im Besitz des Johanniterordens und kam dann zur bernischen Landvogtei Biberstein (Bern war schon seit 1415 im Besitz der umliegenden Gebiete gewesen). Um 1530 wurde die Reformation eingeführt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Gips und Alabaster abgebaut.

1798, als die Franzosen in die Eidgenossenschaft einmarschiert waren und die Helvetische Republik ausgerufen hatten, kam Küttigen zum Kanton Aargau. 1804 wurde die Strasse über die Staffelegg gebaut. Die Industrie hielt 1822 Einzug, als eine Papiermühle errichtet wurde. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfestigte sich die wirtschaftliche Ausrichtung nach Aarau und Küttigen wurde zu einer begehrten Wohnlage. Seit 1950 hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt.

Entwicklung der Bevölkerungszahl

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die 5 Gemeinderäte sind:

  • Hans Peter Frey, Gemeindeammann
  • Barbara Schunk, Vize-Gemeindeammann
  • Dieter Hauser
  • Margrith Montalta
  • Max Wehrli

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Aarau zuständig. Küttigen gehört zum Friedensrichterkreis Kirchberg, der die Gemeinden Biberstein, Densbüren, Erlinsbach und Küttigen umfasst.

Wirtschaft

Früher war die Landwirtschaft der dominierede Wirtschaftszweig von Küttigen; heute sind aber nur noch wenige Bauernhöfe übrig geblieben. Auf einer Fläche von 4 Hektaren wird Weinbau betrieben. Das Dorf besitzt zwar einige Dienstleistungsbetriebe, doch das wirtschaftliche Geschehen richtet sich ganz nach Aarau aus; die meisten Erwerbstätigen pendeln in die nahe gelegene Kantonshauptstadt. Küttigen ist damit eine typische Wohngemeinde am Rande einer mittelgrossen Agglomeration.

Verkehr

Küttigen wird von Aarau aus durch drei Buslinien erschlossen; eine Stadtbuslinie sowie zwei Postautolinien über das Benkerjoch und die Staffelegg nach Frick. 2004 wurde nach einer jahrelangen Planungsperiode, die durch zahlreiche Einsprachen geprägt war, der Bau einer Umfahrungsstrasse bewilligt. Sie soll von der Aarauer Ostumfahrung ausgehen, auf einer zweiten Brücke die Aare überqueren, östlich des Dorfes entlang führen und auf die Staffelegg-Passstrasse treffen.

Bildung

Küttigen besitzt vier Kindergärten sowie zwei Schulhäuser, in denen die Primarschule, die Realschule und die Sekundarschule untergebracht sind. Die nächstgelegene Bezirksschule befindet sich in Aarau, ebenso die Kantonsschule (Gymnasium). Seit 1979 befindet sich in Küttigen die kantonale Sprachheilschule.

Literatur

  • Küttigen, Geschichte einer Vorortsgemeinde, 1992, von Prof. Dr. Alfred Lüthi, kann bei der Gemeindeverwaltung bestellt werden.