Microsoft FrontPage
Microsoft FrontPage ist ein HTML-Editor für das Betriebssystem Microsoft Windows, der nach dem WYSIWYG-Prinzip arbeitet und sich besonders durch eine nahtlose Integration in die Officesuite von Microsoft sowie eine zuverlässige Verwaltung von Hyperlinks (Link Management) und Websites (Site Management) auszeichnet. Das Programm gehört zur Familie der Office-Produkte von Microsoft und ist in einigen Varianten des Office-Programmpakets enthalten. FrontPage ist seit 1999 der meistverkaufte und am häufigsten genutzte visuelle Web-Editor. Das Programm steht derzeit in 26 lokalisierten Sprachversionen zur Verfügung.
Microsoft FrontPage wird als Client-Applikation unter Windows genutzt. In früheren Versionen wurde auch Apples MacOS unterstützt. Diese Produktlinie wurde jedoch seit 1998 nicht mehr aktualisiert. Der Editor kann auf Websites, im FrontPage-Jargon als Webs bezeichnet, sowohl im lokalen Dateisystem, als auch über ein Netzwerk zugreifen.
Das Programm bietet eine Reihe von speziellen Funktionen, die durch Verwaltungsinformationen in Form von vti-Dateien und so genannte Bots ermöglicht werden. Einige dieser Funktionen ähneln dem Leistungsumfang, den professionelle, web-basierte Content Management Systeme besitzen, z.B. das automatische Generieren von Navigationselementen, das rasche und konsistente Wechseln des Erscheinungsbildes (Design) der gesamten Website oder die Volltextsuche über den gesamten Inhalt einer Website. Die Verwaltungsinformationen sind proprietär und werden ausschließlich von Microsoft FrontPage und einigen verwandten Microsoft-Produkten (z.B. Microsoft Sharepoint) genutzt. Auch die FrontPage Bots sind proprietär. Beide Technologien setzen teilweise eine spezielle Erweiterung auf dem Webserver, die so genannten FrontPage Server Extensions (FPSE), voraus. Auf gemietetem Webspace sind diese in den wdenigsten Fällen vorhanden. blablallasdlalsd Microsoft FrontPage eignet sich besonders für semiprofessionelle Anwender aus dem SOHO-Segment zur einfachen und relativ effizienten Verwaltung von kleineren und mittelgroßen Websites. Die Verwaltung größerer Websites mit professionellen Ansprüchen und einem Datenvolumen von rund 10 GB mit mehreren hunderttausend Objekten ist durch die Untergliederung in Webs, Subwebs und Nested Subwebs zwar ebenfalls möglich, jedoch verringert sich dabei der Benutzerkomfort und die Gewährleistung einer Design- und Link-Konsistenz wird zunehmend schwieriger. Migrationspfade von FrontPage zu einer speziell für professionelle Anwender und große Websites konzipierten Lösung bietet der Hersteller, Microsoft, nicht an.
Produktgeschichte
Das ursprünglich von Vermeer Technologies Inc. entwickelte Programm wurde 1995 in der Version FrontPage 1.0 am Markt eingeführt. Zu dieser Zeit gab es noch keine verbreiteten visuellen HTML-Editoren. FrontPage war von Anfang an mehrbenutzerfähig und integrierte die Verwaltung von Websites sowie das Editieren von HTML-Seiten in einer Applikation. Bereits nach kurzer Marktpräsenz wurde das Produkt von Microsoft übernommen und als Microsoft FrontPage 1.1 im Frühjahr 1996 auf den Markt gebracht.
FrontPage 2.0 wurde von Microsoft ebenfalls 1996 unter der Bezeichnung Microsoft FrontPage 97 veröffentlicht. Verbessert wurde die Integration in Microsoft Office, daneben wurden Zusatztools wie das Bildbearbeitungsprogramm Image Composer und der Webserver Microsoft Personal Web Server (PWS) hinzugefügt. Seit dieser Version kann FrontPage HTML-Code direkt bearbeiten.
FrontPage 3.0 wurde als Microsoft FrontPage 98 im Jahr 1997 veröffentlicht. Es wurden weitere Werkzeuge zur Bildbearbeitung sowie die Möglichkeit der WYSIWYG-Bearbeitung von Tabellen und Frames integriert. In dieser Version wurde auch die grafische Darstellung der Struktur einer Website zur Bearbeitung der automatisch generierten Navigationsleisten, sowie die Unterstützung für die Skriptsprache ASP hinzugefügt.
FrontPage 4.0 erschien 1999 unter der Bezeichnung Microsoft FrontPage 2000 und bot erstmals Unterstützung für Cascading Style Sheets und konnte direkt bearbeiteten HTML-Code vor Veränderungen durch das Programm schützen (HTML Source Preservation). Außerdem wurden zahlreiche Funktionen zur Vereinfachung und Benutzung ergänzt, beispielsweise der Database Results Wizard. Diese Version bot auch eine rudimentäre Unterstützung für DHTML und XML, sowie einen integrierten Mechanismus zur Versionskontrolle (Check in, Check out). FrontPage Webs können seit dieser Version weiter verschachtelt werden (Nested Subwebs). Es gab auch erstmals Unterstützung für einfaches Workflow Management.
FrontPage 5.0 wurde 2001 als Microsoft FrontPage 2002 am Markt eingeführt. Zu den Neuerungen zählen automatisch aktualisierte Webinhalte, die Bearbeitung von SharePoint-basierten Websites über den Browser, eine stärkere Integration der Office-Zwischenablage und die Möglichkeit der gezielten Veröffentlichung einzelner Seiten.
Die aktuelle Version Microsoft FrontPage 2003 (auch bekannt als FrontPage ONG oder FrontPage 11) erschien 2003 und verbesserte vor allem die Unterstützung der offenen Web-Standards wie XML und WebDAV. Erstmals stehen seit dieser Version ein Seitenlineal und ein Layoutraster für pixelgenaues HTML-Layout zur Verfügung.
Microsoft FrontPage Server Extensions
Die Microsoft FrontPage Server Extensions (FPSE) sind Erweiterungen, die den FrontPage-Client um zusätzliche Funktionen ergänzen. Die FPSE werden auf dem Webserver installiert und stehen für die Plattformen Microsoft Windows (Internet Information Services (IIS) bzw. früher Internet Information Server), sowie UNIX (Apache) unter einer proprietären Lizenz zur Verfügung.
Ein Kleinod aus den Lizenzbedingungen
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Alternativen
Alternativen siehe HTML-Editor.
Weblinks
- http://www.microsoft.com/germany/ms/frontpage2003/ (deutschsprachig)
- http://office.microsoft.com/home/office.aspx?assetid=FX01085802 (englischsprachig)
- Versionen von Microsoft FrontPage.